LCHF und endogene Depression
Verfasst: 11. August 2016, 23:21
Hallo!
Ich möchte in diesem Beitrag etwas über meine Erfahrungen mit LCHF Ernährung und ihrer Wirkung auf meine Depressionen berichten.
Vielleicht ist es für den ein oder anderen ganz hilfreich zu lesen und sehr glücklich wäre ich auch über Antworten, die Eure eigenen Erfahrungen betreffen.
Ganz kurz zu meiner Depressionschronik: Ich war schon immer ein sehr sensibler Mensch mit dem Hang zum Grübeln und zur Traurigkeit, sehr emotional und psychisch eher labil. Ab der Pubertät hatte ich immer wieder Phasen mit schweren Depressionen, mit 23 Jahren eine schwere Depression, die ein Jahr dauerte und in einem Suizidversuch gipfelte, danach ein dreimonatiger Psychatrieaufenthalt mit Verbesserung des Zustandes und zunehmender Stabilisierung.
Auch heute noch, mit 27 Jahren, lerne ich immer wieder dazu, um mit meinen immer wiederkehrenden Depressionen besser umgehen zu können.
Gleichzeitig ernähre ich mich seit etwa fünf Jahren mit Unterbrechungen LCHF getreu. Im Bezug auf meine Depressionen lassen sich folgende Erkenntnisse aufzählen:
1. LCHF stabilisiert bei mir stark die Stimmung, das heißt, ich fühle mich stabiler, emotionale Einbrüche sind weniger intensiv, ich bin weniger nervös und fühle mich nicht so "dünnhäutig". Gründe hierfür sind vermutlich ein stabiler Blutzuckerspiegel und ausreichend mit Lipiden versorgtes Myelin um meine Nerven (Myelin ist wie eine Isolierschicht um die Nerven und besteht zum größten Teil aus Fett, wenn sie sehr dünn ist, liegen quasi die "Nerven blank")
2. Ich muss bei LCHF stark auf die Proteinmenge achten. Wenn ich zuviel (in meinem Fall mehr als 60 g/ Tag) Proteine aufnehme, führt das zu starken depressiven Schüben. Der Grund hierfür liegt wohl im "Konkurrenzkampf" der Aminosäuren an der Blut- Hirn Schranke. Tryptophan, die Vorstufe von Serotonin, einem Hormon, dass die Stimmung hebt, wird ab einer bestimmten Proteinmenge gegenüber anderen Aminosäuren an der Blut- Hirn Schranke deutlich benachteiligt, was bei mir zu einem kaum zu ertragendem Gefühl von Leere und Niedergedrücktheit führt.
So weit erstmal. Jetzt würde mich interessieren, ob irgendjemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder dem etwas hinzuzufügen hat.
Liebe Grüße!
Sonnenfleck
Ich möchte in diesem Beitrag etwas über meine Erfahrungen mit LCHF Ernährung und ihrer Wirkung auf meine Depressionen berichten.
Vielleicht ist es für den ein oder anderen ganz hilfreich zu lesen und sehr glücklich wäre ich auch über Antworten, die Eure eigenen Erfahrungen betreffen.
Ganz kurz zu meiner Depressionschronik: Ich war schon immer ein sehr sensibler Mensch mit dem Hang zum Grübeln und zur Traurigkeit, sehr emotional und psychisch eher labil. Ab der Pubertät hatte ich immer wieder Phasen mit schweren Depressionen, mit 23 Jahren eine schwere Depression, die ein Jahr dauerte und in einem Suizidversuch gipfelte, danach ein dreimonatiger Psychatrieaufenthalt mit Verbesserung des Zustandes und zunehmender Stabilisierung.
Auch heute noch, mit 27 Jahren, lerne ich immer wieder dazu, um mit meinen immer wiederkehrenden Depressionen besser umgehen zu können.
Gleichzeitig ernähre ich mich seit etwa fünf Jahren mit Unterbrechungen LCHF getreu. Im Bezug auf meine Depressionen lassen sich folgende Erkenntnisse aufzählen:
1. LCHF stabilisiert bei mir stark die Stimmung, das heißt, ich fühle mich stabiler, emotionale Einbrüche sind weniger intensiv, ich bin weniger nervös und fühle mich nicht so "dünnhäutig". Gründe hierfür sind vermutlich ein stabiler Blutzuckerspiegel und ausreichend mit Lipiden versorgtes Myelin um meine Nerven (Myelin ist wie eine Isolierschicht um die Nerven und besteht zum größten Teil aus Fett, wenn sie sehr dünn ist, liegen quasi die "Nerven blank")
2. Ich muss bei LCHF stark auf die Proteinmenge achten. Wenn ich zuviel (in meinem Fall mehr als 60 g/ Tag) Proteine aufnehme, führt das zu starken depressiven Schüben. Der Grund hierfür liegt wohl im "Konkurrenzkampf" der Aminosäuren an der Blut- Hirn Schranke. Tryptophan, die Vorstufe von Serotonin, einem Hormon, dass die Stimmung hebt, wird ab einer bestimmten Proteinmenge gegenüber anderen Aminosäuren an der Blut- Hirn Schranke deutlich benachteiligt, was bei mir zu einem kaum zu ertragendem Gefühl von Leere und Niedergedrücktheit führt.
So weit erstmal. Jetzt würde mich interessieren, ob irgendjemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder dem etwas hinzuzufügen hat.
Liebe Grüße!
Sonnenfleck