Was ihr da macht, würde für mich Folgendes bedeuten:
A. Zwanghaftes Kaloriendefizit ODER ABER
B. Vorprogrammiertes Binge-Eating
Trifft A. zu, dann nimmt man logischerweise rasant ab, jedoch wie lange mag und kann man das durchhalten und was passiert danach dann wieder? Gerade bei Leuten, die zu Ernährung evtl. ihr ganzes
Leben schon ein gestörtes Verhältnis haben?
Was B. zur Folge hat, dürften viele Diätgebeutelte hier leicht erraten können und von sich selbst nur zu gut kennen...
Möchte da doch gerne nochmal drauf zurückkommen, denn das, was Lisa da angesprochen hat, geht mir auch schon seit längerem durch den Kopf.
Zunächst mal: Ich möchte niemandem das IF oder OMAD madig machen. IF hat in einem bestimmten Rahmen sicher seine Berechtigung und offensichtlich ist es bei Diabetes, wie Silly Lilly beweist, ein Weg, den Insulinbedarf zu senken. Auch wenn es um das Thema Autophagie geht, ist IF sicher interessant.
Was mir zunehmend Bauchschmerzen bereitet, ist, welche Wellen das Thema schlägt und welche (in meinen Augen ungesund extreme) Züge das zum Teil annimmt.
Teilweise habe ich den Eindruck, dass IF für einige ziemlichen Stress bedeutet. Mein Eindruck ist, dass es inzwischen fast komisch kommt, wenn jemand kein IF macht. Plötzlich heißt es auch in vielen TB nur noch: "Dr. Fung sagt..."
Dr. Fung in allen Ehren - aber 1. ist er kein LCHF-ler, 2. widerspricht sich der gute Mann in seinem Buch teilweise selbst oder lässt bestimmte Dinge einfach unberücksichtigt.
Das, was Lisa anspricht, ist eben auch meine Sorge. Dass über einen längeren Zeitraum unterkalorisch gegessen wird, sofern man nicht über sein natürliches Sättigungsgefühl hinaus essen kann oder mag.
Denn seien wir mal ehrlich: Für einen "normalen" Magen sind 1.700 kcal
oder mehr ganz schön happig zu einer Mahlzeit. (Btw: hab es letzte Woche selbst ausprobiert. Mir war so so so übel anschließend, DAS will ich so nicht mehr für mich!!!)
Oder aber, und da kommt Punkt B. von Lisa ins Spiel: jemand hat eh mit Binge eating zu kämpfen, und dem spielt die eine riesige Mahlzeit, eben OMAD, in die Karten. Damit löst sich aber sein Essproblem nicht. Es verlagert sich nur. Was passiert, wenn das OMAD irgendwann nicht mehr ausreicht?
Gerade diesen Punkt darf man meiner Meinung nach hier in diesem Forum nicht unterschätzen. Ich kann das nicht beziffern, aber von meinem Gefühl her sind doch die allermeisten, die wegen massivem Übergewicht (nicht wegen anderer gesundheitlicher Probleme!) hierhergefunden haben, vorbelastet, was Essstörungen angeht.
Und an diesem Punkt macht mich OMAD echt auch traurig. Denn das lenkt den Fokus von LCHF, und damit der Rückkehr zu einem gesunden Essverhalten, weg.
Jetzt könnt ihr gerne einwenden, dass das ja auch immer wieder betont wird. Dass OMAD nicht für Menschen mit Essstörung geeignet sind, unter anderem. Ganz ehrlich? Wäre ich nochmal Anfänger, würde ich diese Warnungen überlesen. Für mich würde nur zählen, was angesehene, aktive und erfolgreiche Mitglieder dieses Forums über OMAD, IF und Fung berichten - und mich dem anschließen.
Persönlich finde ich es echt schade, dass in den letzten Wochen der Fokus vom normalen LCHF weggerückt wird. Für mich fühlt es sich an, als sei LCHF nur noch etwas wert in Verbindung mit IF/OMAD/Fung.
Sicher kann man das kombinieren. Aber ganz sicher hat LCHF
allein schon eine sehr positive Wirkung auf eine mögliche Insulinresistenz. Anders kann ich mir nicht erklären, warum hier teilweise Zentnerweise abgenommen wird.
Es steht und fällt natürlich damit, wie strikt ich mich an die Vorgaben von LCHF halte. Wer sich tonnenweise Nachbauten reinzieht, mit Zuckerersatz und Co, kaum Gemüse isst und dafür Mipro-Junkie wird - gut, der wird vielleicht nicht die Erfolge einfahren wie jemand, der sich an die Empfehlungen des Flyers hält.
So, und nur für den Fall, dass sich jemand die Frage stellt:
Ja, ich habe Fung gelesen.
Ja, ich habe auch diesen Thread von Anfang an mit gelesen.
Ja, ich lese auch die allermeisten TB, auch wenn ich zur Zeit aus persönlichen Gründen etwas stiller geworden bin.
LG, Anne