Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankungen

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Holger
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Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankungen

Beitragvon Holger » 20. Februar 2014, 09:15

Wie seht ihr das?

Link führte ursprünglich zu primalstate - LINK DEFEKT - ENTFERNT - SUDDA
"Kohlenhydrate sind wichtig für die Umwandlung des Schilddrüsenhormons T4 in T3 (Welches für einen guten Stoffwechsel unverzichtbar ist)."
"Wer allerdings seine gesamte Ernährung auf Low-Carb umstellt, muss in Kauf nehmen, dass der Cortisolspiegel auf ein ungesundes Maß erhöht ist und sich die Schilddrüsenfunktion verschlechtert."

Rose68
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Rose68 » 20. Februar 2014, 09:26

Hallo Wurzelrocker,

Ich mache seit einigen jahren LC und seit etwas über einem Jahr LCHF.
ich habe Hashimoto, eine Form der Unterfunktion.

Ich nehme L-Thyrox seit Jahren immer die gleiche Dosis. 1x jährlich lass ich meine Werte überprüfen und es ist alles o.k.

Aber hier gibt es echte Schilddrüsenprofis, wie ich glaube die liebe Sola.

LG Rose :)

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sola
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon sola » 20. Februar 2014, 09:29

Ich habe mich mit diesem Thema schon mehrfach ausgiebig beschäftigt und bin zu keinem endgültigen Schluss gelangt.
Allerdings meine ich, dass man einfach nicht soviel T3 braucht, wenn man dauerhaft ketogen isst.
Müsste mal in den Katakomben des Forums etwas wühlen - irgendwo hatte ich meine Linksammlung zu dazu verlinkt. ;)

Der von dir verlinkte Beitrag macht aber den üblichen "Fehler":
Wenn man nun aber große Mengen an Fett und Protein zu sich führt, wie es bei der Low-Carb Diät der Fall ist, wird die Glukose aus den Proteinen, die man isst synthetisiert und die Fette in Ketonkörper umgewandelt.
Bei einer LCHF-Ernährung gibt es a) keine große Menge Protein und b) wird bei guter Ketoadaption und ausreichender Fettversorgung wirklich nur das nötigste an Glukose umgewandelt. Und einige KHs essen wir ja auch.
Ich finde den gesamten Artikel ein bisschen dünne...

@Rose: gerade zu dem Bereich, wie es sich unter Substitution von SD-Hormonen verhält, gibt es leider meines Wissens keine Studien. Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich meine SD-Hormondosis deutlich nach unten anpassen konnte.

LG
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Holger
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Holger » 20. Februar 2014, 09:30

Alles ok, diese Aussage bekomme ich von meinem SD Arzt auch immer. Dabei dümpelt bei mir der ft3 Wert immer am unteren Normbereich herum. Das soll wohl auch nicht so optimal sein.

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Holger
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Holger » 20. Februar 2014, 09:36

Ich finde den gesamten Artikel ein bisschen dünne...
Es gibt noch weitere Artikel...
http://www.precisionnutrition.com/low-carb-diets" onclick="window.open(this.href);return false;

"Getting enough carbs can lower reverse T3. Not eating enough carbs will increase it, thus blocking the important work of T3.

The Vermont Study is far from alone. Other research confirms that ketogenic (ultra-low carb) diets reduce T3 levels as rapidly as starvation.

Additional studies show that when calories are held constant (in this case at 2100 calories), reducing carbohydrates from 409 g to 202 g and then to 104 g significantly reduced serum T3 levels (from 91 to 86 to 69 ng/dL respectively).

Finally, French researchers examined four calorically equal diets (2800 calories in this case), lasting 1 week each. Two of these diets contained 250 grams of carbs, which is a fairly typical proportion. The low-carb diet included 71 grams of carbs, and the high-carb diet included 533 grams of carbs.

T3 levels were equal on the normal and high carb diets (ranging from 163.3 to 169.5 ng/100 mL). However, on the low carb diet they fell to 148.6 ng/100 mL on average. And of course, rT3 correspondingly rose on the low carb diet, but not on the standard or high carb diets."

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PinkPüppi
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon PinkPüppi » 20. Februar 2014, 19:38

Leider kann ich aktuell noch keine Langzeiterfahrung vorweisen. Ich habe allerdings gar keine SD mehr und lebe wg. Karzinoms unter Supression. Einer meiner Ziele ist meine Dosis in der Tat zu verringern (auch unter Supression). Mein nächster Test ist im April, vielleicht kann man da schon einen Unterschied sehen. Ich bin selbst gespannt...bei Interesse halte ich gerne auf dem Laufenden.

LG
Puppe

Marie
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Marie » 6. März 2014, 01:22

Hallo Wurzelrocker,

schließlich ist es leider doch so, dass Low Carb schädlich für einige Menschen sein kann. Ich selbst habe nach 1,5 Jahren Low Carb Hashimoto und Low-T3 bekommen und bereue somit die Ernährungsumstellung sehr. Anfangs dachte ich, ich bin ein Einzelfall aber inzwischen liest man es in amerikanischen Foren und Paleo-Blogs überall. Unglaublich viele Menschen werden hypothyroid unter Low Carb und noch schlimmer, viele bekommen Autoimmunerkrankungen. Sogar Low Carb Gurus wie Robb Wolf oder Hunt.Gather.Love mussten inzwischen zugeben, dass es ihnen selbst schlecht ging unter Low Carb und sie sich inzwischen wieder High Carb ernähren.

Dass es den Leuten anfänglich unter Low Carb besser geht, liegt vor allem daran, dass man nährstoffreiche Lebensmittel in den Speiseplan aufnimmt wie Rindfleisch und viel Gemüse und nicht daran, dass man Kohlenhydrate weglässt. (Und daran, dass sich viele vor der Umstellung einfach unglaublich schlecht ernährt haben.) Für eine sechswöchige Diät ist es vllt auch noch gut um ein paar "schlechte" Darmbakterien auszuhungern aber danach verhungern auch die guten. Hier auf der LCHF Fragen Seite kann man ja auch lesen, dass Ballaststoffe total nutzlos seien, dabei sind sie nunmal das Futter für unsere Darmbakterien und die Darmbakterien sind so unendlich wichtig für unsere Gesundheit! 20% der Umwandlung von dem Schilddrüsenhormon T4 in T3 findet durch Darmbakterien statt, doof wenn man diese unter Low Carb verhungern lässt. Außerdem braucht man eine funktionierende Darmflora um ausreichend regulatorische T-Zellen zu produzieren, die Autoimmunerkankungen verhindern. Die Auswirkung von Low Carb auf das Immunsystem kann dramatisch sein. Man kann so viel dazu lesen wenn man auf den amerikanischen Paleo-Seiten rumliest, es ist echt erschreckend.
Zum Beispiel hier:

http://freetheanimal.com/2014/02/ketoge ... -news.html" onclick="window.open(this.href);return false;
"Why do you think antibody-positive hypothyroidism is rampant in those who VLC? I used to think these people were hypothyroid to begin with but began VLCing to relieve their symptoms. The opposite is happening: healthy people are developing hypothyroidism (either euthyroid or later Hashimoto’s) upon going on ketosis or undertaking autoimmune protocols. Why? That’s because antithyroid antibodies like TG and TPO are markers for abnormal T-lymphocyte function. T-lymphocyte dysfunction, as I’ve mentioned elsewhere, can be induced in long-term VLCing through either thymus atrophy or starvation-like immunodeficiency. "
"long-term ketosis and VLCing => glucose deficiency symptoms like dry eyes, constipation, anemia symptoms, PIR + immunodeficient symptoms like unexplained food allergies, allergic rhinitis, sinusitis, respiratory infections, runny nose ==> disease state for T lymphocyte dysfunction and low immunoglobulins ==> pathogenesis of immunodeficiency + autoimmunity"
Von trockenen Augen, Verstopfung und plötzlich neu auftretenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten liest man hier im Forum ja auch immer wieder.

Da macht man sich und anderen mit der Diät das Leben schwer und nachher geht es einem noch schlechter als vorher, es ist echt traurig. Ich würde viel dafür geben die Zeit zurückdrehen zu können und diese Ernährungsumstellung niemals gemcht zu haben.

Rose68
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Rose68 » 6. März 2014, 09:37

Hallo,

Ich kann natürlich nur von meinen Erfahrungen berichten.

Als bei mir Hashimoto diagnostiziert wurde, habe ich highcarb und normal Fett gegessen.
In dieser Zeit schrumpfte meine Schilddrüse und meine Hormoneinnahme hat sich von 50 mg auf 125 mg erhöht.

Lowcarb mache ich schon viele Jahre, LCHF seit 1,5 Jahren. In dieser Zeit ist weder meine Schildrdrüse kleiner geworden, noch brauchte ich eine höhere Dosierung der Medis.

Meine T3/T4 Werte sind immer im grünen Bereich.

Ich werde für mich die Ernährung beibehalten. Es gibt mittlerweile so viele Studien. Möglicherweise hält da jemand die Hand auf und hat nen Kumpel in der Pharmaindustrie.

Bin aber trotzdem interessiert, wie ihr das so seht und wie es Euch ergeht.

Ich meine, ich hatte nie so gute Blutwerte, wie seit LCHF. Und ich werde mir bestimmt kein Brot oder Nudeln reinziehen.

Und wie schon geschrieben wurde, ganz ohne KH leben wir ja nicht.

LG Rose :)

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Wilhelmine
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon Wilhelmine » 6. März 2014, 10:21

Danke, Rose.
Der andere Beitrag hat mir schon etwas Angst gemacht.
Alles Liebe
Veronika



jetzt 60,0 kg und 1,60m Körpergröße :x

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sola
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Re: Lanfristige Low Carb Ernährung & Schilddrüsenerkrankunge

Beitragvon sola » 8. März 2014, 23:16

Ja, ich finde Maries Beitrag auch ein bisschen beängstigend.
Und ich denke, man sollte sich das schon genauer anschauen. Leider fehlt mir zurzeit die Zeit für eine wirklich gründliche Recherche und ich möchte daher nur ein paar Gedanken hierlassen.

Meine persönlichen Erfahrungen sind sicher nicht repräsentativ, denn mein Hashimoto + dazugehöriger massiver Unterfunktion war schon vor LCHF da und ich habe schon unter Medikation mit LCHF begonnen. Ich habe aber während der nunmehr rund 3 Jahre LCHF meine Dosis SD-Hormon sogar senken können. Nun esse ich auch kein ultra-lowcarb, sondern eher moderat (20 - 50 g KH am Tag). Und mir geht es wirklich gut - besser als in den vergangenen 20 Jahren. :)

Daher: für mich persönlich - alles gut.

Wie schaut es aber für die vor low carb SD-Gesunden aus? Scheint so, als ob tatsächlich die gemessenen Werte für fT3 sinken. Selbst bei um die 100 g KH /Tag. (der im ersten Beitrag von Wurzelrocker verlinkte Blogpost ist leider nicht mehr auffindbar :( ).

Ich frage mich, ob man SD-Gesundheit tatsächlich an Normwerten festmachen kann, die ermittelt worden sind aus einer KH-lastig ernährten Bevölkerung. Das Befinden müsste den Ausschlag geben.
Was, wenn man gar nicht soviel T3 braucht, wenn man ketogen isst?
Die Normbereiche für Blutwerte werden idR festgelegt, indem man einfach die Gesamtbevölkerung nimmt und guckt, welche Werte da die mittleren 97% der Gaussverteilung so haben und zwar völlig unabhängig davon, ob sie gesund, krank oder was auch immer sind und auch unabhängig von ihrer Ernährung. Da sich die Normalbevölkerung kh-reich ernährt, haben die natürlich auch eine der Stoffwechsellage angepasste Hormonlage. Das heißt doch aber nicht, dass das die einzig richtige ist!
Unter anderem Lutz in Leben ohne Brot und auch der amerikanische Arzt Kharrazian stellen z.B. die These auf, dass durch den hohen KH-Konsum über Jahre die SD übermäßig viele Hormone produzieren muss und durch diese Überbelastung irgendwann krank wird...
Sprich im Umkehrschluss: die Konzentrationen von T3 und T4 im Blut sind unter der üblichen, normalen, westlichen, kh-reichen Ernährung "unnatürlich" hoch. Wird aber als normal angesehen, weil ja bei allen so hoch....

Marie: ging es dir denn schlecht? Oder hattest du "nur" schlechte Werte?

Ich werde mir die aktuelle Studienlage mal genauer anschauen, denn man muss schon immer ganz genau hinschauen: wieviel KH exakt, über welchen Zeitraum, wie gut ketoadaptierte Probanden, etc., etc.
Und was mir ganz wichtig wäre : wie fühlten sich die Probanden?

Die Beiträge von freetheanimal.com, die Marie anführt basieren auf irgendwelchen Studien, die ich mir im Originel gerne mal anschauen würde.

to be continued.....

LG
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