Milchprodukte und Insulin

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Bertram
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Milchprodukte und Insulin

Beitragvon Bertram » 12. April 2010, 09:01

Inconsistency between glycemic and insulinemic responses to regular and fermented milk products:http://www.ajcn.org/cgi/content/full/74/1/96
Despite low glycemic indexes of 15–30, all of the milk products produced high insulinemic indexes of 90–98, which were not significantly different from the insulinemic index of the reference bread.
Heute entdeckt aber leider noch nicht Zeit gehabt, mich weiter damit auseinander zu setzen. Dachte aber, dass es einigen hier interessieren könnte. Für mich ist die zitierte Aussage neu.

Rainer
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Re: Milchprodukte und Insulin

Beitragvon Rainer » 12. April 2010, 13:52

Hallo Bertram,

interessant aber aus meiner Sicht ohne Bedeutung für LCHF, dass der GI von Milch genauso hoch sein soll wie der von dem Weißbrot.

Der Anteil der KH in der Milch ist so gering, dass das vielleicht bei 5 Litern eine Rolle spielen könnte - erinnert mich irgendwie an die Werbung mit dem Kleinkind und der Riesentasse (ich glaube das ist die Milupa-Werbung). :D
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Nicole Wirth
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Re: Milchprodukte und Insulin

Beitragvon Nicole Wirth » 12. April 2010, 16:21

Der GI sagt nur aus, wie SCHNELL die KH aus der Nahrung den BZ erhöhen.
Erst die Menge bestimmt jedoch wie HOCH der BZ steigt. Daher wird bei LCHF auf die KH-Menge geachtet und nicht auf die Schnelligkeit. Denn für viele kranke und/oder übergewichtige Menschen reicht es nicht aus, sich nur von langsamen KH zu ernähren.
GI ist ein guter Ansatz, aber es ist im Prinzip so, als wenn ein Raucher jetzt die Zigaretten durch Nikotinkaugummi ersetzt statt ganz von der Nikotinabhängigkeit wegkommen zu wollen. Und das geht nur wenn man darauf verzichtet.

Bertram
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Re: Milchprodukte und Insulin

Beitragvon Bertram » 12. April 2010, 20:48

Danke für Eure Antworten. Ich glaube aber, dass etwas missverstanden wurde. Gemäß der Studie ist bei Milchprodukten der GI niedrig, die Insulin-Reaktion jedoch hoch. Für Diabetiker könnten die Erkenntnisse wichtig sein.

Die letzten Absätze der Studie:
In the mid-1980s, Gannon et al (22) found milk to be a potent insulin secretagogue in type 2 diabetic patients. Some years later, Schrezenmeir et al (23) reported that the postprandial glucose and insulin responses to a milk-containing breakfast did not correlate in healthy individuals. A possible explanation for an insulinotropic effect of milk involves amino acids and lipids, because it is known that these components can increase the insulin secretion or the insulin demand of a meal (24–26).

As judged from the results of the present study, the time has come to acknowledge the insulinotropic properties of milk. An interesting objective of future research is to evaluate the metabolic effect of milk in a mixed diet and to identify the secretagogue involved.

Rainer
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Re: Milchprodukte und Insulin

Beitragvon Rainer » 15. April 2010, 11:55

Hallo Bertram,

vielleicht habe ich etwas falsch verstanden, aber mit ihren Studien weisen die doch gerade nach, dass nichts daran ist: Weißbrot mit Milch hat keine andere Wirkung als Weißbrot ohne Milch.

Eine steigernde Wirkung auf die Insulinsekretion haben dagegen fermentierte Milch und die sauren Gurken. Vor meiner low-carb-Zeit habe ich damit auch ein bisschen rumexperimentiert: einen Esslöffel Essig vor den Mahlzeiten oder saure Gurken bzw. Sauerkraut dazu. Es scheint tatsächlich ein kleines bisschen zu wirken. Aber im Gegensatz dazu, was man mit einer einfachen Reduktion der KH erreichen kann, ist das herzlich wenig. Deshalb kann das für die KH-Esser evtl. interessant sein - für uns hat es wahrscheinlich keine große Bedeutung.

Beste Grüße, Rainer
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Bertram
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Re: Milchprodukte und Insulin

Beitragvon Bertram » 15. April 2010, 19:28

Hallo Rainer,

im Grunde wollten sie testen, wie organische Säuren von fermentierten Produkten wie Joghurt und eingelegte Gurken auf den GI und die Insulinantwort wirken (Studie 2) und wie der GI und die Insulinantwort von Milchprodukten sind (Studie 1). Sie haben hinsichtlch Studie 2 festgestellt, dass solche Produkte den GI und die Insulinantwort bei Weißbrot als Referenzmahlzeit senken, nichtfermentierte Produkte wie Milch und Gurken jedoch nicht.

Du hast Recht, KH zu reduzieren hat einen stärkeren Effekt, aber ich finde es sehr interessant, dass Milchprodukte dermaßen die Insulinantwort anstoßen (Studie 1).

Ich bin am überlegen, dass Milchprodukte für die unmittelbare anabole Phase um eines Krafttrainingseinheits für den Muskelaufbau sehr hilfreich sein könnten, insbesondere für Personen, die ihre KH niedrig halten wollen. Eiweiß und Insulin will man gerade zu diesen Zeiten.


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