Milchprodukte überdenken

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Rainer
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Re: Milchprodukte überdenken

Beitragvon Rainer » 4. April 2015, 11:25

..., mir ging es nur darum aufzuzeigen daß keine Spezies zwangsläufig einen Pansen braucht um "Grünzeug" zu verdauen (das geht auch im Dickdarm).
Das gilt aber nur für die wasserlöslichen Ballaststoffe. Die wasserunlöslichen Ballaststoffe können nur von den Wiederkäuern verdaut werden. Die brauchen dazu ihren Pansen und er ist ihnen durch die Evolution nicht nutzlos mitgegeben worden.
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Ghislaine
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Re: Milchprodukte überdenken

Beitragvon Ghislaine » 4. April 2015, 12:28

Die wasserunlöslichen Ballaststoffe können nur von den Wiederkäuern verdaut werden. Die brauchen dazu ihren Pansen und er ist ihnen durch die Evolution nicht nutzlos mitgegeben worden.
??? Wiederkäuer verdauen wasserunlösliche Ballaststoffe im Pansen, das ist richtig.
Aber der Umkehrschluß - kein Pansen, keine Verwertung von Zellulose - ist nicht richtig.
Uns fehlen für die Zelluloseverdauung die Verdauungsenzyme, den Part übernehmen dann Bakterien die im Dickdarm (und ich glaube auch im Blinddarm?) Zellulose zu Buttersäure umwandeln.

Ich geh mal suchen, ah gefunden... Auszug von Wikipedia:

Wiederkäuer verdauen einen großen Teil der Cellulose und anderer Polysaccharide im Pansen mithilfe anaerober Prokaryoten, die die Cellulose zu Fettsäuren umsetzen. Ähnliches gilt für Pferde und Wassergeflügel, bei denen die Verarbeitung jedoch im Dickdarm stattfindet.

Auch der Mensch besitzt keine Verdauungsenzyme für den Abbau von Cellulose. Mit Hilfe anaerober Bakterien im ersten Teil des Dickdarms, dem Blinddarm und dem aufsteigenden Colon wird ein Teil der Cellulose aus der Nahrung zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut. Über die Colonschleimhaut werden sie resorbiert und vom Stoffwechsel verwertet. Cellulose ist somit, neben Hemicellulosen, Pektin und Lignin, ein wichtiger pflanzlicher Ballaststoff in der menschlichen Nahrung.


https://de.wikipedia.org/wiki/Cellulose" onclick="window.open(this.href);return false;

...wobei das jetzt für einen MiPro Thread schon etwas in OT abdriftet ;)

Edit: der Pansen ist natürlich nicht nutzlos von der Evolution mitgegeben worden, er ist nur EINE Möglichkeit, also ein Ansatz von vielen anderen Möglichkeiten, die Evolution fährt nie eingleisig und probiert gerne mit unterschiedlichen Features rum - ein Erfolgskonzept des Lebens ;)

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xuhux
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Re: Milchprodukte überdenken

Beitragvon xuhux » 4. April 2015, 12:45

Ob Kropf, Pansen oder wir trinken Muttermilch anderer Tiere, das sind keine echten Argumente für oder gegen ein bestimmtes Lebenmittel. Das sind allerhöchstens esoterische Pseudoargumente.

Ich halte diese "Argumente" allenfalls dafür geeignet, sich selbst und andere maximal zu stressen.
Bedenklich bei Milchprodukten finde ich, dass bei Standardregalware die wertvollen Bestandteile, das Fett, entfernt wurden und nur noch die bedenklichen Bestandteile, Milchproteine und die Hormone, enthalten sind.
Ebenso bedenklich finde ich, dass auch "Kerry Gold" keine Sauerrahmbutter mehr ist, sondern eine "mildgesäuerte".
Die Fermentation, in diesem Falle der Säuerungsprozeß, der dieses Produkt bekömmlicher macht und bedenklich Inhaltsstoffe der Mich abbaut, ist entfallen.
Milch mit verlängerter Haltbarkeit weist, gegenüber einfach pasteurisierter Milch, einen für mich unangenehmen bitteren Geschmack auf, so dass sich für mich das Thema Milch für mich erledigt hat. (nicht Butter!)
Diese Aspekte der längeren Haltbarkeit und der Produktionoptimierung finden sich mittlerweile bei den meisten Lebensmittel, nicht nur bei Fertigware, weshalb man mit offenen Augen über den Markt und durch den Supermarkt gehen sollte.
Aber Angst sollte man keine haben, sondern das was ißt, bewusst essen und genießen, ansonsten entwickelt sich womöglich noch eine Orthorexia Nervosa.
Überhaupt, Angst ist kein guter Ratgeber und Stress führt eher zum Infakt als ein Stück Käse.

Ciao Uhu

Ghislaine
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Re: Milchprodukte überdenken

Beitragvon Ghislaine » 4. April 2015, 13:10

Äh... also die Pseudoargumente Kropf und Pansen hattest doch Du ins Spiel gebracht :-?
Ansonsten ja, Casein und Hormone sind problematisch, aber
Bedenklich bei Milchprodukten finde ich, dass bei Standardregalware die wertvollen Bestandteile, das Fett, entfernt wurden und nur noch die bedenklichen Bestandteile, Milchproteine und die Hormone, enthalten sind.
gerade in den Vollfett MiPros ist die Hormonbelastung am größten, die reichern sich im Fettanteil an (und davon ist halt leider auch und besonders die Butter betroffen).
Aber Angst sollte man keine haben, sondern das was ißt, bewusst essen und genießen, ansonsten entwickelt sich womöglich noch eine Orthorexia Nervosa.
Überhaupt, Angst ist kein guter Ratgeber und Stress führt eher zum Infakt als ein Stück Käse.
Dieses Totschlagargument kommt immer so sicher wie das Amen in der Kirche :roll:
Wieso Angst?
Es geht um Informationen, um Wissen und den Austausch darüber.
Nix anderes machen wir hier und um Entscheidungen über seine Nahrung zu treffen ist das wichtig.
Was wäre denn der Umkehrschluß?
Die Menschen weiterhin in dem Glauben lassen - esst mehr "gesundes" Vollkorn, Pflanzenfette, Milchprodukte und Soja - damit sie keine Angst bekommen und um sie vor einer drohenden Orthorexie zu schützen? Ja, nee, is klar...

Rainer
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Re: Milchprodukte überdenken

Beitragvon Rainer » 4. April 2015, 13:13

Hallo Ghislane,

das Wikipedia nicht das richtige Wissen verbreiteten muss. ist dir hoffentlich klar.

Als Gegenstück hier mal eine andere Wikipedia-Aussage über wasserunlösliche Ballaststoffe:
Kein höheres Tier besitzt eigene Enzyme zur Spaltung wasserunlöslicher Ballaststoffe, insbesondere Cellulose - dass diese Stoffe bei Wiederkäuern dennoch enzymatisch gespalten werden, liegt vielmehr an Mikroorganismen, die ihren Pansen besiedeln. Im Dünn- und auch im Dickdarm dagegen fehlen solche Bakterien, so dass wasserunlösliche Ballaststoffe den weiteren Verdauungstrakt praktisch unverändert passieren.
Man müsste jetzt genauer Recherchieren, um die richtige unter den beiden gegensätzlichen Behauptungen herauszufinden. Dazu habe ich ehrlich gesagt keine Lust, weil die Richung der Diskussion eigentlich nichts bringt. Es spricht aber vieles dafür, dass die von dir zitierte Aussage nicht richtig ist. Wenn sie richtig wäre, dann würden die Menschen sich in Hungerzeiten auch mit Holz und Stroh ernähren können. Soviel mir bekannt ist, sind alle Versuche in diese Richtung in der Vergangenheit fehlgeschlagen.
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Ghislaine
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Re: Milchprodukte überdenken

Beitragvon Ghislaine » 4. April 2015, 13:27

Hallo Rainer,

mein Wissenstand war der, daß auch wasserunlösliche Ballaststoffe durch Bakterien im Dickdarm und Blinddarm (der ist nämlich durchaus nützlich) zu einem gewissen Teil (natürlich nicht zu 100%) in Buttersäure umgewandelt werden.
Zum Überleben würde der Verzehr von Holz & co aber sicher nicht reichen, da gebe ich Dir natürlich Recht.
Wenn Du den von mir zitierten Wikipedia Artikel für Unsinn hältst, dann steht es Dir frei einen Korrekturvorschlag hinzuschicken.
Aber das bringt jetzt wirklich nicht viel hier tiefer einzusteigen, zumal das auch völlig am Thema Milchprodukte vorbeigeht.


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