Um seine Muskeln muss man sich keine großen Sorgen machen. Schon gar nicht in einer LCHF-Ernährung da sich dort z.B. der Leucin-Spiegel im Blut erhöht. Leucin ist der Haupttreiber der Proteinsynthese.
Der normale Mensch verliert am Tag etwa 40g Eiweiß aus seinem 700g Aminosäurepool, den man dann nachführen muss. Bei Sport erhöht sich das natürlich stark. Bei langer Ausdauertätigkeit am höchsten (bis 2g/kg Magermasse), da dort dann der Faktor Stress (Cortisol) hinzukommt.
Ketogene Ernährung mit Energiedefizit führt zu einer katabolen Stoffwechsellage mit massiv eingeschränkter Proteinsynthese. Im Gegenteil: es werden Proteine im Zuge der Gluconeogenese in Glucose verwandelt und verstoffwechselt. Gerade unter Insulinkarenz finden anabole Prozesse im Sinne von Aufbau von Arbeitsmuskulatur nicht nennenswert statt. Wieviel Leucin dabei im Blut ist, ist unerheblich. Man muss froh sein, wenn es gelingt die vorhandene Arbeitsmuskulatur mittels Sport zu erhalten, die die Muskulatur nur stets an die ihr abgeforderte Belastung adaptiert. Unter eingeschränkter Glucosezufuhr in ketogenen Stoffwechsellagen sind obendrein kaum ausreichend Maximalreize möglich, um gegenügend Stimulation für Muskelwachstum zu setzen.
Der tägliche Turnover an Körperproteinen beträgt 300-400g, der Pool an freien Aminosäuren reicht unter normalen Umständen gerade mal 8 Stunden (also über das Fasten während des Schlafes), dann wird Körperstruktur angegriffen, sofern nicht ausreichend Nahrungsprotein mit optimaler Aminosäurenstruktur zugeführt wird. Ist der Körper in Ketose (katabole Stoffwechsellage), sorgt Glukagon dafür, dass Proteine primär der Leber zur Gluconeogenese zugeführt werden.
Ergo: Man sollte sich sehr wohl Gedanken um seine Muskulatur machen, wenn man
über längere Zeiträume hinweg ketogen lebt und nicht gezielt auf eine adäquate Proteinzufuhr achtet.