Ketose ist eine katabole Stoffwechsellage: Proteine (sei es Nahrung oder Körpergewebe), Fett (Nahrung oder Körpergewebe), Kohlehydrate aus der Nahrung bzw. Glykogen aus dem Körper werden abgebaut und umgewandelt. Z.B. in ATP, freie Fettsäuren oder eben Ketonkörper. Keine Ketonkörper, keine Ketose. Ketose ist also imer die Folge des Katabolismus. Dies ist umso deutlicher, wenn es sich um eine ketogene Diät mit Ziel Körperfettreduktion handelt, was bei der Mehrheit hier der Fall sein dürfte.Ich habe da ein anderes Problem und zwar laut Diagnose teils Mangel, teils sehr tiefe Aminosäurenspiegel, mindestens einer davon weisst auch auf eine katabole Stoffwechsellage hin, trotz Ketose. Bin gerade auf der Suche nach deren Ursache. Vom Darm her ist mir nichts bekannt, zumindest verdauungstechnisch läuft alles ok. Ich achte generell darauf, genug tierisches Eiweiss zu essen und kriege das meist auch hin. Ich habe von August bis Ende Februar 2x/Woche ca. 1 Stunde Krafttraining gemacht und definitiv leicht Muskeln aufgebaut. Leider musste ich dann pausieren, weil ich die von dir erwähnten Probleme mit den Triggerpunkten bekommen habe, respektive Verspannungen in der Muskulatur, v.a. im Brustbereich, die in die Arme ausstrahlen. Da bin ich mit der Physiotherapeutin dran. Trinken tu' ich auch genug, mindestens 3l/Tag.
Ich habe ein Aminosäurenpräparat bekommen, um die Mängel auszugleichen.
PP (oder auch Jemand anderes ;) ), weisst du, woher solche Mängel kommen können?
Du schreibst, du würdest genügend tierisches Protein zu dir nehmen. Niedrige Aminosäurespiegel deuten auf das Gegenteil hin. Aminosäurepräparate sind für Nicht-Bodybuilder m.E. rausgeschmissenes Geld. Ein ordentliches Steak, Eier oder Fisch leisten das Gleiche. Dass die Spiegel in Ketose tiefer sind als in Glykosis ist normal, weil Aminosäuren dann verstärkt zur Gluconeogenese verwendet werden und nicht einfach nur "rumgammeln" bis sie als Baustoff gebracht werden und/oder in Körperfett verwandelt werden.
Was die Triggergeschichten angeht, würde ich auf mehr Kochsalz und Kalium achten. ggfls. - unbedingt nach ärztlicher Rücksprache - mit Kalinor substituieren. Fleisch-/Knochenbrühe selbstgemacht ist auch eine gute Maßnahme (Fleisch ist sehr kaliumhaltig, aber geht beim Braten/Grillen mit dem Fleischsaft leider verloren. Deswegen diesen wie kostbares Gold behandeln, wenn man sich eher obst-/gemüsearm ernährt.
Keine größeren Mengen an Nüsse und Nussmehlnachbauten! Diese rauben dem Körper wegen ihres Gehalts an Phytaten Mineralien und Spurenlemente. Das führt möglicherweise ebenfalls zu den Triggerproblemen oder verschärft das Problem.
Krafttraining ist m.E. generell in katabolen Stoffwechsellagen keine gute Idee - egal was andere dazu an schlauen Fitnesstrainerweisheiten verkaufen. Wenn man Kraft trainiert, dann unmittelbar vorher mit einem angemessenen Schub Glucose - der liefert die Energie direkt, die man für Maximalbelastung braucht und es wird die Körpersubstanz weniger angegriffen, um das ATP auf dem Weg der Gluconeogenese zu basteln. Außerdem steigt in katabolen Stofffwechsellagen - auch sportinduziert - der Cortisolspiegel.
Moderater Ausdauersport unterhalb der anaeroben Schwelle ist in Ketose deutlich besser geeignet, als Kraft- oder Kraftausdauersport. Kurze Sprints von wenigen Sekunden Dauer beim Laufen oder Radfahren und Schwimmen reichen m.E. aus, genügen Reiz zu setzen, um dem Substanzabbau beim Reduzieren des Körperfetts antgegenzuwirken. Da aber bei niedrigen Insulinspiegeln Substanzaufbau ein ziemlich problematisches Unterfangen ist, sollte man darauf gar nicht erst setzen. Bodybulider wissen schon, warum sie ketogene Diäten nicht in der Phase des Masseaufbaus, sondern in der Definitionsphase nutzen, wenn es drum geht die Substanz zu erhalten (!) und das subkutane Fett wegzuschmelzen. Beides gleichzeitig zu schaffen, erzähen nur Träume rund schlecht ausgebildetete Personal Trainer. Die Biochemie ist halt wie sie ist und nicht wie wir sie uns wünschen ...
Was das Trinken angeht: Beschäftige dich mal mit Hyponatriämie http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/63323 - möglicherweise trinkst du zuviel und nicht zu wenig. Das führt zu Natriumverarmung, was wiederum zu Triggerpunkten und anderen muskulären Disfunktionen führen kann. Es gibt keinerlei belastbare Studien, die die üblichen Ratschläge, ob 2 oder 3 Liter/d, unterfüttern würden. Die Evolution hat uns den "Durst" als Signalgeber gegeben. Die Behauptung, dass Durst ein Signal sei, das typischerweise zu spät komme, ist ebenfalls nur eine Hypothese, aber nicht mit soliden klinischen Studien unterfüttert. Sich mit Widerwillen seine 3 Liter oder mehr reinzupressen ist m.E. eher skuril, als sinnhaft.
LG Robert