Gedankenexperiment zu Eiweiß und Kohlenhydraten

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Silver
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Gedankenexperiment zu Eiweiß und Kohlenhydraten

Beitragvon Silver » 28. Juni 2016, 20:30

Kann ich eigentlich Protein und Kohlenhydrate ein bißchen gegeneinander "aufrechnen"?
Obwohl es völlig unterschiedliche Stoffe sind?
Rein chemisch klingt es unsinnig, aber da Protein ja auch partiell zur Glucosegewinnung heramgezogen wird, dachte ich mir, wenn die echte Glucose mal sehr niedrig ist, macht etwas mehr Protein vielleicht nix...

Also etwas höheres Protein an einem Tag mit etwas niedrigeren KH am gleichen Tag quasi kompensieren? Mir ist schon klar, daß es anders herum nicht klappt (wäre ja nicht mehr low carb), aber das will ich auch gar nicht. Ich rede von dem gelegentlichen Proteinausrutscher, der mir einfach eher passiert als ein KH-Ausrutscher (KH kann ich gut niedrig halten).

Was ich meine: heute z.B. liege ich 10g über meinem eigentlichen Proteinsoll. Aber eben auch gut 12g unter meinem KH-Maximum. Kann man davon ausgehen, daß sich das ausgleicht? Würde mich mal interessieren.
Vor allem meine ich einen Schwankungsbereich zwischen 10 und 15g, auf gar keinen Fall mehr!

Eigene Gedanken dazu bzw. wissenschaftliches Zerpflücken meines Gedankenexperimentes sind willkommen! :D

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Kräutergeist
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Re: Gedankenexperiment zu Eiweiß und Kohlenhydraten

Beitragvon Kräutergeist » 29. Juni 2016, 07:38

Hmh, ich denke es ist kein großes Drama, wenn man mal etwas mehr Proteine hat.
Aber regelmäßig sollte man natürlich nicht über die Strenge schlagen.

Ansonsten verstehe ich deine Gedanken nicht so richtig.
Du meinst also, man könnte ja zu hohes Protein mit sehr niedrigen KH gegenrechnen und ausgleichen? Weil beides "verzuckert" wird? Na, aber es ist ja ein Unterschied, ob ich mir den Zucker so gebe oder ob ich mir erst welchen bauen muss. Würde ich jetzt sagen. Daher denke ich: Nein. Das geht nicht.
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Anne
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Re: Gedankenexperiment zu Eiweiß und Kohlenhydraten

Beitragvon Anne » 29. Juni 2016, 07:58

Hallo Silver,

ein interessanter Gedanke!
Rein logisch müsste diese Rechnung aufgehen.
"Zuviel" Eiweiß wird in Bezug auf die Ketose ja nur dann gefährlich, wenn insgesamt durch die Kombi kh+Ew zu viel Glukose im Blut zirkuliert.
Eiweiß wird zu einem gewissen Prozentsatz immer zu Glukose verstoffwechselt. Kh sowieso. Von daher zählt am Ende die Summe, möchte man meinen.

Aber - zur Regel würde ich die Erhöhung von EW zu Lasten von KH trotzdem nicht werden lassen. Denn die KH aus Gemüse sind schon wichtig. Für eine ausreichende Nährstoffzufuhr, für eine gute Verdauung usw.
Abgesehen davon kann ein echtes "Zuviel" (also deutlich mehr als 1,5g/Kg Normalgewicht) an EW auch den Nieren schaden.

Ansonsten gebe ich Kräutergeist recht: stressen muss man sich wegen ein paar Gramm rauf oder runter nicht - erfahrungsgemäß gleicht sich das in den Tagen darauf eh wieder aus.
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Trizi
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Re: Gedankenexperiment zu Eiweiß und Kohlenhydraten

Beitragvon Trizi » 29. Juni 2016, 12:50

Kann ich eigentlich Protein und Kohlenhydrate ein bißchen gegeneinander "aufrechnen"?
Obwohl es völlig unterschiedliche Stoffe sind?
Rein chemisch klingt es unsinnig, aber da Protein ja auch partiell zur Glucosegewinnung heramgezogen wird, dachte ich mir, wenn die echte Glucose mal sehr niedrig ist, macht etwas mehr Protein vielleicht nix...

Also etwas höheres Protein an einem Tag mit etwas niedrigeren KH am gleichen Tag quasi kompensieren? Mir ist schon klar, daß es anders herum nicht klappt (wäre ja nicht mehr low carb), aber das will ich auch gar nicht. Ich rede von dem gelegentlichen Proteinausrutscher, der mir einfach eher passiert als ein KH-Ausrutscher (KH kann ich gut niedrig halten).

Was ich meine: heute z.B. liege ich 10g über meinem eigentlichen Proteinsoll. Aber eben auch gut 12g unter meinem KH-Maximum. Kann man davon ausgehen, daß sich das ausgleicht? Würde mich mal interessieren.
Vor allem meine ich einen Schwankungsbereich zwischen 10 und 15g, auf gar keinen Fall mehr!

Eigene Gedanken dazu bzw. wissenschaftliches Zerpflücken meines Gedankenexperimentes sind willkommen! :D
Meiner Ansicht nach gibt es keinen Grund, warum man ein Zuviel an Proteinen nicht mit einem "Zuwenig" an KH aufrechnen kann ... wobei ich der Meinung bin, daß es bei KHs kein "zuwenig" gibt - KHs sind nicht essentiell und was der Körper braucht macht er sich selbst über zB Glukoneogenese.

Andersrum geht nicht, (Proteine sind essentiell) aber das schreibst Du ja schon selbst!

lg Trizi

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Re: Gedankenexperiment zu Eiweiß und Kohlenhydraten

Beitragvon FrauYu » 29. Juni 2016, 13:00

wobei ich der Meinung bin, daß es bei KHs kein "zuwenig" gibt - KHs sind nicht essentiell und was der Körper braucht macht er sich selbst über zB Glukoneogenese.
Trizi, ein zuwenig an KH impliziert aber leider auch oft ein zuwenig an Gemüse.
Viele Neulinge sparen wie wild am Gemüse oder essen sehr einseitig (z. B. immer nur Feldsalat), um bloß nicht über einen bestimmten KH-Wert zu kommen und nehmen sich damit selbst wichtige Nähr- und Ballaststoffe.

Ich weiß, dass du das nicht meintest, sondern wirklich einfach nur die KH-Menge an sich, aber ich möchte einfach noch mal deutlich darauf hinweisen, wie wichtig Gemüse in der LCHF Ernährung ist, wenn man nicht nur noch von Fett + Eiweiß + Vitaminpillen leben möchte.
Eile mit Weile.


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Re: Gedankenexperiment zu Eiweiß und Kohlenhydraten

Beitragvon Kräutergeist » 29. Juni 2016, 13:28

Sehe ich auch so! Gemüse ist enorm wichtig, und dann es dann eben 23 statt der erstrebten 20 KH sind ist es ja nun kein Drama. Aber ich weiß, dass ich abwechslungsreich mit genug Nährstoffen und so Krams gegessen habe.
Wäre natürlich auch gut, wenn mein Gemüse zusätzlich dazu auch ohne unnötige KH auskäme, aber irgendwie hat es das noch nicht begriffen.
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Re: Gedankenexperiment zu Eiweiß und Kohlenhydraten

Beitragvon Kathi » 29. Juni 2016, 13:52

Und bitte NIE vergessen:
es kann durchaus sein, dass ausgerechnet in DIESER grünen Paprika statt 1,8 satte 3,4 g KH enthalten sind.
Oder statt der üblichen 0,8g KH in Champignons sind da plötzlich 1,9.
Natürliche Schwankungen!
Die habt ihr NIE im Griff!
Daher ist es prima, wenn man sich einen von-bis-Rahmen bastelt. Aber ich wette echt viel: Wenn man eure Portion auf die Werte untersuchen würdet, wäret ihr nah dran. Aber nicht GENAU SO!

Also, es macht absolut keinen Sinn, sich exakte Werte auszurechnen, sich skalvisch dran halten und dann doch wieder betrübt zu werden, weil euer Körper kein Uhrwerk ist...
Manchmal gibt es Reparaturen, die mehr EW verbrauchen. Und der Körper ist dauernd am reparieren, neu erstellen und abbauen ;)
Dann hattet ihr der Nachbarin beim Garten geholfen und schon sind einige mehr KH drin, die ihr beim Bewegen benutzt habt.

Keep it simple :)
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Re: Gedankenexperiment zu Eiweiß und Kohlenhydraten

Beitragvon Trizi » 30. Juni 2016, 14:21

wobei ich der Meinung bin, daß es bei KHs kein "zuwenig" gibt - KHs sind nicht essentiell und was der Körper braucht macht er sich selbst über zB Glukoneogenese.
Trizi, ein zuwenig an KH impliziert aber leider auch oft ein zuwenig an Gemüse.
Viele Neulinge sparen wie wild am Gemüse oder essen sehr einseitig (z. B. immer nur Feldsalat), um bloß nicht über einen bestimmten KH-Wert zu kommen und nehmen sich damit selbst wichtige Nähr- und Ballaststoffe.

Ich weiß, dass du das nicht meintest, sondern wirklich einfach nur die KH-Menge an sich, aber ich möchte einfach noch mal deutlich darauf hinweisen, wie wichtig Gemüse in der LCHF Ernährung ist, wenn man nicht nur noch von Fett + Eiweiß + Vitaminpillen leben möchte.
Ja, das stimmt natürlich und ich möchte Deine Aufzählung deshalb ergänzen:
wie wichtig Gemüse in der LCHF Ernährung ist, wenn man nicht nur noch von Fett + Eiweiß + Vitaminpillen + Abführzäpfchen leben möchte.
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Re: Gedankenexperiment zu Eiweiß und Kohlenhydraten

Beitragvon FrauYu » 30. Juni 2016, 18:12

Örks ja... die hab ich vergessen, Trizi. [emoji44]

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