Einer aus der "Paleo-Ecke"... ;)

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Redragon
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Einer aus der "Paleo-Ecke"... ;)

Beitragvon Redragon » 1. März 2017, 17:57

Hiho zusammen,

ich möchte mich auch gern vorstellen und hab auch sicher die eine oder andere Frage. Und ich fürchte es wird etwas länger... ;)

Hm, wo fang ich denn an... Am besten mal die Basics: Bin knapp 46 Jahre alt, m, 177 cm groß und derzeit leider 75 kg. Das hört sich jetzt albern an weil es von den Zahlen her "normal" ist. Aber ich hab schon eine "Abnehmgeschichte" und in den letzten ein, zwei Jahren schleichend wieder etwas zugenommen, und damit fühle ich mich aktuell extrem unwohl - und habe vor allem natürlich Angst dass ich, wenn das so weiter geht, wieder da lande wo ich mal war. Und ich habe mir geschworen dass ich nie nie wieder so schwer werde!

Die anstehende Fastenzeit die ich gern einfach als Zeitraum für mehr Bewusstheit nutze ist jetzt der Anlass mich (nochmal) mit LCHF zu beschäftigen.

Daher mal kurz zu meiner "Historie": Ich war bis zum Alter von 30 Jahren "normalgewichtig" obwohl alles andere als gesund ernährt bis dahin. Durch eine Hormonumstellung hab ich dann innerhalb kurzer Zeit drastisch zugenommen und so blieb das dann einige Jahre, bis ich mal (über Weihnachten natürlich) einen Höchststand erreichte, es drohte dreistellig zu werden. Ich habe daraufhin zwar beschlossen dass ich dieses mein persönliches "Schlachtgewicht" wie ich es genannt habe (nämlich die 100 kg) NICHT erreichen wollte - es gab aber keine nennenswerten Ernährungs- oder andere Umstellungen. Das lag u.U. auch daran dass wir (meine Frau und ich) sowieso über Jahre hinweg an unserer Ernährung "geschraubt" haben, u.a. mal drei Jahre lang vegetarisch mit ein paar veganen Versuchsphasen, sukzessive immer mehr Bio usw. Wie auch immer, ich fing an abzunehmen - kann es aber an nichts bestimmtem festmachen. Ich habe etwas weniger KH gegessen, war viel an der frischen Luft (da brauche ich weniger, das weiß ich, und die Gelüste nehmen ab) und sicherlich habe ich mich auch mehr bewegt (jedoch kein Sport). Und ich habe auch seelisch-psychisch viel gemacht.

Jedenfalls habe ich zwischen dem Jahreswechsel 2008/09 und dem Herbst 2012, also im Verlauf von ca. vier Jahren, 34 kg abgenommen, von 98 auf 64 kg. Das ging immer über den Sommer wo ich jeweils 10, 12 und 2012 sogar 16 kg verloren habe. Im Winter ging es dann wieder hoch zwischen 4 und 8 kg jeweils.

Der stärkste Verlust von 16 kg in 2012 ist aber vermutlich dem Umstand geschuldet dass ich in der Fastenzeit Paleo (resp. Primal) ausprobiert habe - und dadurch irgendwie was durcheinander kam, denn der Versuch verlief eher unbefriedigend, und danach hab ich monatelang mal dies, mal jenes nicht vertragen, nur noch sehr wenig gegessen und keinen Spaß mehr am Essen gehabt. Schlussendlich hab ich dann im Herbst noch vier Wochen lang Alternierendes Fasten ausprobiert (10 in 2, falls das jemand kennt), und damit war ich dann an meinem unteren Limit angelangt. Die 64 kg fand ich super - wenn ich einen definierteren Körper (gehabt) hätte! Aber Sport ist nochmal so ein extra Thema... ;)

Kurz und gut, das ist jetzt mehr als vier Jahre her, und seitdem habe ich schleichend wieder zugenommen. Ich finde es völlig ok über Winter ein paar Kilo zuzulegen. Ich weiß dass ich sie im Normalfall über den Sommer wieder verliere. Und für mich zählt vor allem mein Körpergefühl, nicht die Waage. Aber das ist momentan wirklich grottig, und die Waage (und die Hosen!) bestätigen mir das nur. Insbesondere im vergangenen Jahr wurden die Ausnahmen immer mehr zur Regel, die Weihnachtszeit tat ihr übriges - und nun muss mal wieder die Notbremse her, weil ich es nicht geregelt gekriegt habe.

Nun muss ich aber noch etwas weiter ausholen. Zum Einen (das ist evtl. eine der Fragen), wo ist - wenn überhaupt - der Unterschied zwischen Primal/Paleo und LCHF? Bis jetzt finde ich keinen. Und es beschäftigt mich seit fünf Jahren die Frage: wie kann ich Paleo bzw. LCHF essen ohne zu viel Fleisch? Denn eins der größten Probleme in der Fastenzeit vor 5 Jahren war tatsächlich der hohe Fleischkonsum. Wir haben wirklich bestes Fleisch gekauft (wir sind schon lange bei so gut wie 100% bio, möglichst regional usw.) und ich war psychisch nach vier Wochen ein Frack. Ich kann es mir nur durch das Fleisch erklären, denn die restlichen zwei Wochen der Fastenzeit habe ich das Fleisch zurück geschraubt und dafür die KH wieder etwas hoch, und nach Ostern (wirklich das erste Mal dann auch "gecheatet") eine Woche vegetarisch... Und was soll ich sagen, danach war ich wieder "normal"... Meine Frau hatte vorher gesagt "ich kenne Dich gar nicht mehr", ich war reizbar, aggressiv, unausstehlich, wankelmütig, Fleisch fing an mich zu ekeln, es war wirklich furchtbar.

Dabei weiß ich ganz genau: Diese Ernährungsform täte mir gut! KH sind eher Gift für mich, und ich bin zuckersüchtig. Zuckerentzug hab ich schon ein paar Mal gemacht, wenn das rum ist ist gut, subjektiv bin ich dann auch wacher, leistungfähiger. Ich glaube dass ich mit "alles in Maßen" gut zurecht kommen würde wenn ich gewisse Grenzen nicht überschreite. Also ich könnte vermutlich von allem trotzdem essen, nur eben... die Grenzen genau kennen. Ich schätze die Geschenke der Tiere sehr und versuche auch alles was ich esse ganz bewusst und mit Dankbarkeit zu essen. Vor allem Tierisches, aber für mich hat alles eine "Seele" und gibt sich mir hin damit ich es transformiere und "nutze"... Das ist so meine Grundhaltung (und trotzdem esse ich oft viel zu unbewusst, kaue zu wenig usw., das ist mir bewusst).

Immer wieder haben wir uns also die Frage gestellt, wie wir LCHF oder ähnliches hinkriegen ohne zu viel Fleisch essen zu müssen, und sind in letzter Zeit auch immer wieder dabei uns zu fragen wie wir mehr Fett in unser Essen kriegen. Denn mir ging es immer öfter so dass ich nur kurz befriedigt war und relativ schnell wieder "Hunger" hatte. Daher hab ich zB angefangen Butter mit Nussmus zu essen... So hab ich wieder ein Gefühl für Sättigung bekommen.

Aber ich glaube wir essen immer noch zu wenig Fett, und wenn ich jetzt hier aber vom Verhältnis Fett-Proteine usw. lese frage ich mich: wie messt Ihr das wenn Ihr nicht messen wollt? :) Woher wisst Ihr dass Ihr nur die 5% KH täglich esst? Gibt es da Tabellen / Rechner wieviel davon wo drin ist? Ich habe nämlich keine Lust auf große Rechnerei usw. ;)

Das mit dem Alternierenden Fasten entspricht mir eigentlich auch, aber ich tue mich schwer mit meinen psychischen Mustern. Ich halte es kaum aus, insb. abends, nichts mehr zu essen... Aber auch das ist Gewöhnung. 10 in 2 ist mir aber zu krass auf Dauer, wenn ich mein Wunschgewicht habe muss ich die Abstände der Fasttage erhöhen denke ich, sonst würde ich noch weiter abnehmen über ein gesundes Maß hinaus... Ich kenne mich sehr gut, ich weiß wozu ich Essen / Kauen als Ersatzbefriedigung einsetze. Und ich weiß wie es sein kann wenn das alles grad mal nicht greift, all meine Süchte und "Neurosen"... Ich möchte essen genießen, mich aber nicht von meinen inneren Zwängen diktieren lassen. Und ich hatte ja auch schon Zustände wo es gut war, wo ich genug hatte obwohl ich wenig gegessen habe, lange Pausen zwischen Mahlzeiten, leistungsfähig war trotz nur geringer Mengen, keine oder kaum Gelüste... Aber das war eben nur punktuell der Fall.

Im Moment bin ich dazu übergegangen so lange wie möglich am Tag auszuharren bis ich richtig Hunger habe... Ich kann unter tags leichtes Hungergefühl noch ganz gut ausblenden, ich trinke mittlerweile auch mehr wozu ich mich aber bewusst bringen muss. Wenn ich dann aber was esse vergeht der Hunger sehr schnell so dass ich gar nicht viel esse bevor die Sättigung da ist... Und dann hab ich nach zwei, drei Stunden schon wieder Hunger... (Beispiel von heute: um 14 Uhr erst was gegessen weil Hunger, vorher nur getrunken, hab nen halben Apfel, ne Karotte und drei Zucchini-"Puffer" von gestern gegessen, dazu nen BPC (löslich ohne Koffein) mit 35 g Butter, zwei kleine Stücke Hartkäse und noch Butter und Nussmus extra bis ich satt war. Jetzt rumpelt der Magen wieder... Außer meinem bisschen Frühsport was ich seit ein paar Wochen mache bewege ich mich aber kaum, also kein höherer Verbrauch... So lange ich beschäftigt bin halte ich das Hungergefühl gut aus und solange ich weiß dass ich ja jederzeit noch was essen "darf"; das würde anders aussehen wenn heute Fastentag wäre! Und sobald es dunkel wird - im Winter besonders schlimm - bin ich auf der Suche nach was zu essen, einmal angefangen kann ich dann kaum noch aufhören... Bin dann oft unzufrieden und grummelig.)

Langer Rede kurzer Sinn: vor fünf Jahren hat irgendwas nicht gepasst, mal abgesehen vom Fleisch, sonst wäre mein Körper danach nicht so "aus der Bahn geworfen" worden. Und doch glaube ich nach wie vor dass es das Richtige für mich ist. Ich suche also zum Einen MEINEN Weg das Ganze mit weniger Fleisch durchzuziehen, und zum anderen Hilfestellung dabei es diesmal "richtig" zu machen. Denn ich habe natürlich schon Sorge dass sich die Erlebnisse von vorher wiederholen... Und im Augenblick nehme ich eher zu als ab, obwohl ich schon alles mögliche weglasse was ich bis vor kurzem noch regelmäßig gegessen habe. Das frustriert mich natürlich immens...

Und ich fand diese Seite und das Forum sehr sympathisch, drum habe ich mich nun kurzentschlossen hier angemeldet.

Ich hoffe ich habe Euch jetzt nicht völlig überfahren, und falls jemand eine Idee oder Anmerkung zu dem ganzen Wirrwarr hat (oder ne Frage, wahrscheinlich hab ich es nicht unbedingt verständlich beschrieben), dann nur zu! :)

Mit herzlichen Grüßen, und schon mal danke für diese echt informative und freundlich wirkende Plattform!
Adrian aka Red

Orchi
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Re: Einer aus der "Paleo-Ecke"... ;)

Beitragvon Orchi » 1. März 2017, 21:26

Hallo Adrian,

es ist schön von dir zu lesen. Und deine Geschichte ist wirklich nicht einfach. Doch erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinen tollen Zahlen.

Ich bin ja kein Profi, eher Anfängerin. Aber ich bin im Moment auch der Meinung, dass lchf auch für mich richtig ist. Doch ich glaube, wenn du gleich am Morgen einen halben Apfel, eine Karotte und noch Gemüse dazu nimmst, ist dein KH-Pensum schon verbraucht.
Wenn es ein kleiner Apfel ist, dann sind es 10 g KH, eine Karotte mach noch 10 g KH zusätzlich, und Zucchini, sagen wir 2 g KH. Da hast du schon am Morgen 22 g KH verspeist, dir bleiben schadlose 8 g KH und Hungergefühl. (ich weiß nicht, aber Äpfel stürzen mich in ein schreckliches Hungerkarussel) Nüsse haben ja auch KH...

Wie kommst du damit klar? :-B
Elli -14 kg
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MarekKrug
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Re: Einer aus der "Paleo-Ecke"... ;)

Beitragvon MarekKrug » 1. März 2017, 21:28

hiho und herzlich Wilkommen hier,

wow da hat man ja erstmal zu lesen, kompliment für deine ausführlichen Infos. Ich bin jedoch gleich zu Beginn mächtig verduzzt, du wiegst jetzt 75 kg bei 177cm mit 46 Jahren? Also ich bin ja kein Spezialist aber ich glaube du bist schon fast unter dem Normalgewicht bzw. am unteren Rand davon. Ich war mal bei 78 kg und 1,79 und war schon extrem trainiert (das waren bw-zeiten), deswegen frag eich erstmal nach ob du sicher bist noch weiter runter zu wollen?

VG

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Re: Einer aus der "Paleo-Ecke"... ;)

Beitragvon Redragon » 1. März 2017, 21:53

@Orchi: Vielen Dank für Deine Antwort! :) Ich komme sehr gut damit klar gar nicht zu frühstücken. ;) Dass ich erst so wie heute um 14 Uhr was esse ist relativ neu, ansonsten war ich es gewohnt morgens eben nur nen halben Apfel oder sowas zu essen und dann erst zB gegen 11 Uhr "richtiges" Frühstück, dann nachmittags nen Kaffee (wozu ich mir aber den Süßkram fast nie verkneifen konnte) und dann abends die Hauptmahlzeit. Da ich zu den Mahlzeiten keinen Hunger habe wenn ich dreimal am Tag esse war ich davon ausgegangen dass es mir reichen würde zweimal täglich zu essen. Mittlerweile glaube ich, mit den richtigen Zutaten würde mir sogar einmal am Tag langen. Und ich finde ehrlich gesagt, ein bisschen Hungergefühl schadet uns nicht. Wir wissen doch alle gar nicht wie sich wirklicher Hunger anfühlt... Das was ich für Hunger halte ist wahrscheinlich noch lange keiner (selbst wenn ich Hunger der eigentlich Durst ist mal außen vor lasse)... So gesehen halte ich auch Hunger gut aus - wenn mir eben nicht meine Gelüste dazwischen pfuschen. Das Alternierende Fasten hat dann nach Gewöhnung nämlich auch gut geklappt, und das Hungergefühl verschwand. Wenn ich abends mit etwas Hunger ins Bett gegangen bin wachte ich morgens "satt" auf...

Aber um auf Deine Frage zu antworten: Hungerattacken nach Äpfeln haben ich bei mir noch nicht bewusst beobachtet... Und was ich aufzählte war ja wie gesagt nicht zum Frühstück sondern als eine von zwei "Hauptmahlzeiten" am Tag gedacht. :) Deine Nachfrage wirft jetzt bei mir Fragezeichen auf, denn wenn die Rede davon ist, immer einen halben Teller Gemüse zu essen - und wenn ein halber Apfel, eine Karotte und ein paar Zucchinistreifen schon mein KH-Kontingent erfüllen... Wie geht denn das mit einem Berg Gemüse??

Daher komme ich wieder drauf zurück: Wie messt / zählt Ihr das??

@Marek, auch Dir vielen Dank! :) Also, wenn ich mich so anschaue habe ich deutliches Fettgewebe und die Kilos die ich in den letzten Jahren wieder zugelegt habe machen einen deutlichen Bauch / "Mittleren Ring" (und finden sich auch deutlich auf den Hüften, Oberschenkeln und Po)! Als ich nur 64 kg wog war das Fettgewebe zum größten Teil weg, dafür hat man da halt deutlich gesehen dass ich kaum Muskeln aufgebaut habe, daher wäre das für mich die optimale Kombi: Den Fettzustand von vor vier Jahren UND aber etwas mehr Muckis. ;)
Sprich, ich muss nicht wieder auf die 64 Kilo, wenn ich stattdessen mehr Muskeln habe!

Da das hier glaube ich der öffentliche Bereich ist, kann ich ja mal erwägen den Vergleich von 2012 im geschützten Bereich einzustellen, da finde ich sieht man das was ich meine ganz gut (da hatte ich dann noch ein paar Kilos mehr als jetzt auf dem "Vorher"-Bild)...

Liebe Grüße,
Adrian

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Re: Einer aus der "Paleo-Ecke"... ;)

Beitragvon Orchi » 1. März 2017, 22:04

Naja, das hängt von Gemüse ab. Zucchini kannst du ja kiloweise essen, ebenso den Salat. Äpfel haben aber viel Zucker in sich.

Wenn ich den KH-Wert von meinem Gemüse nicht kenne, dann schaue ich hier http://fddb.info/db/de/produktgruppen/p ... index.html nach. Obst meide ich, weil es eben Zucker (Fruktose) enthält.
Ich habe ja ausgeblendet, dass du dich Paläo ernähren willst. Da ist auch Honig erlaubt. Ich bin jetzt dran, mein Gewichts zu reduzieren, deswegen achte ich auf KH. :) Außerdem habe ich festgestellt, dass mein Körper allergisch auf jede Art Zucker reagiert. Daher auch Wassereinlagerungen und andere Überraschungen.

Doch bei dir ist etwas anderes im Spiel. #:-s 8-} Sorry, wenn ich dich verwirrt habe.
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Re: Einer aus der "Paleo-Ecke"... ;)

Beitragvon Redragon » 1. März 2017, 22:32

Danke für den Link! :)

Führst Du (oder andere) dort auch ein Ernährungstagebuch?

Also, ich will mich nicht zwingend Paleo ernähren. Ob wir es nun Paleo oder LCHF nennen: Es wäre mehr Fleisch dabei als ich wohl vertrage... Daher muss ich das finden was für MICH passt. Und das kann ich dann nicht mehr guten Gewissens Paleo (oder Primal) nennen. ;) Ich weiß dass ich auf Getreide und Zucker konsequent verzichten sollte, und so lange ich abnehmen will muss ich die KH deutlicher reduzieren als ich das vielleicht für den reinen Gewichtserhalt (oder Muskelaufbau, damit habe ich mich noch nicht beschäftigt) muss... Ich mag kein Soja essen. Ob ich Mipros evtl. schlechter vertrage als ich meine weiß ich nicht... Viele meiner Ansichten decken sich mit Paleo und LCHF, aber ich muss mir quasi das rauspicken was für mich passt... Und ich habe schon vor 5 Jahren gemerkt dass mich das auch sehr gestresst hat, auf keinen grünen Zweig zu kommen, nicht zu wissen woher so manches Unwohlsein denn nun kommt...

Ich freue mich über Deine Anregungen, ganz sicher keine Verwirrung. :) Zuckerallergie? Was für Überraschungen gehören denn da dazu? Hast Du ein Tagebuch oder so wo ich das nachlesen kann?

LG
Adrian

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Re: Einer aus der "Paleo-Ecke"... ;)

Beitragvon Orchi » 1. März 2017, 22:40

Ja, ich hab ein TB hier http://lchf.de/forum/viewtopic.php?f=33&t=10996, aber da steht wenig über Allergieerscheinungen. Darunter wären dann:

- Wassereinlagerungen
- brennende, eitrige, geschwollene Augen
- Hautausschlag an allen möglichen Stellen
- Übersäuerung der Schleimhäute
- Schnupfen, verstopfte, trockene Nase

die bin ich los, seitdem ich konsequent auf Zucker/Mehl verzichte.
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Re: Einer aus der "Paleo-Ecke"... ;)

Beitragvon Redragon » 1. März 2017, 22:45

Ok, cool, das ist ja super dass das jetzt alles weg ist...! :)

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Sudda Sudda
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Re: Einer aus der "Paleo-Ecke"... ;)

Beitragvon Sudda Sudda » 2. März 2017, 08:29

Herzlich Willkommen, redragon!

Was für eine ausführliche Vorstellung! Ich schau mal, ob ich dir deine Fragen beantworten kann.

Im Unterschied zu Primal Paleo essen wir Milchprodukte, sofern man es verträgt halt. Das ist auch der Punkt, der es dir erleichtern könnte, wenn du wenig Fleisch essen möchtest. Wobei wir gar nicht so viel Fleisch essen. Wir halten uns üblicherweise an die Daumenregel 1 g pro kg NORMALgewicht bzw. gibt es ja auch bei Paleo diese Handregel, wonach eine Portion Fleisch/Fisch im Prinzip der Handfläche der eigenen Hand ohne Finger entspricht. Eier dann so viele wie - ungestapelt - auf die Hand passen. Eier wäre dann ebenfalls eine Alternative zu Fleisch.

Dann hab ich mal gelernt, dass beim echten Paleo Nachtschattengewächse kritisch gesehen werden - die Einschränkung gibt es bei uns ebenfalls nicht, außer das Kartoffeln nicht auf dem Speiseplan stehen.

Auch ist Paleo ja nicht zwangsläufig Low Carb, oder? Ist es nicht so, dass es z.B.. mengenmäßig keine Einschränkung bei z.B. Obst gibt? Wir minimieren hingegen die Kohlenhydrate.

Das sind so die ersten Unterschiede, die mir einfallen.

Und hier noch unser Starterpaket für dich:

Herzlich willkommen im Forum von LCHF.de!
Wir hoffen, dass du dich mit uns wohl fühlst und deine persönlichen Erfolge feiern kannst. :)

Wir vom Moderatorenteam möchten dir den Einstieg etwas erleichtern und verlinken dir daher schon mal das Wichtigste:

Flyer - das kleine Regelwerk zum Ausdrucken und mitnehmen, z.B. zum Einkaufen

Gemüseliste - Anregung für eine bunte Zusammenstellung auf dem Teller

Checkliste - wo könnte ein "Fehler" liegen, falls du abnehmen möchtest und es gerade nicht funktioniert

Wir möchten dich auch darauf hinweisen, dass das Moderatorenteam dir gerne Hilfestellung leistet und deine Fragen beantwortet. Inzwischen bietet dieses Forum dank so vieler, aktiver Mitglieder eine Fülle von Informationen, deren Richtigkeit wir als Team leider nicht immer nachprüfen können.
Für uns gelten daher die Grundregeln aus dem Flyer und die Informationen der Startseite.
Bitte lies diesen Text dazu: LCHF oder Nicht LCHF?

Im Rezepteforum findest du bei einigen Rezepten ein Warndreieck, das dir anzeigt, dass dieses Rezept nicht ganz LCHF-konform ist und somit z.B. deine Abnahme oder Genesung hinaus zögern kann.

Bitte beachte, dass wir bei medizinischen Fragen nur aus unseren jeweils persönlichen Erfahrungen berichten können. Wir können und wollen und dürfen auch keinen Arztbesuch ersetzen! Daher bitten wir dich in solch einem Fall: Solltest du eine chronische oder auch akute Erkrankung haben, bitte suche einen Arzt auf. Wir nehmen hier keinerlei Eigenverantwortung ab!

Wir weisen darauf hin, dass es nicht erlaubt ist, fremde Bilder/Fotos (auch nicht für Avatare), Texte und Kochrezepte zu verwenden, da das zu großen rechtlichen Problemen führen kann. Bitte lies die Informationen dazu hier.

Wir wünschen dir bestes Gelingen :)

Viele Grüße vom Moderatorenteam
Annika alias Sudda Sudda
Die unter www.LCHF.de angebotenen Dienste und Inhalte sind nur zu Infozwecken bestimmt und können nicht die Beratung oder die Behandlung eines Arztes ersetzen.

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Re: Einer aus der "Paleo-Ecke"... ;)

Beitragvon Redragon » 2. März 2017, 09:29

Guten Morgen Sudda, danke für Deine Antwort und das Paket! :)

Paleo (als Bezeichnung) verzichtet ebenfalls auf Mipros. Steinzeiternährung mit Mipros heißt dann Primal. ;)

Der Grundsatz von Paleo ist zur Ernährung der Jäger und Sammler zurück zu kehren, also alles wegzulassen was mit dem Sesshaftwerden und dem Ackerbau und der Viehzucht Einzug gehalten hat, also vorrangig Getreide und Mipros. Wobei es da natürlich Übergänge gibt, zB bei den Nomaden / Halbnomaden die bereits Tiere hielten bzw. mit den Herden mitzogen. Da es aber nicht DIE Steinzeiternährung gibt weil das sehr stark vom Klima abhängig war was gegessen wurde hast Du natürlich recht, die einen Steinzeitmenschen haben vielleicht sehr viel Obst gegessen weil es immer frisch zur Verfügung stand, die anderen viel Fisch, die nächsten viel Fleisch usw...

Grundsätzlich hatte sich für mich die "moderne Steinzeiternährung" tatsächlich im Grunde so dargestellt wie LCHF: Aufgrund des Weglassens von Getreide und anderem Saatgut (Hülsenfrüchte, Ernüsse, Soja, Sprossen, Mais und in der Regel auch Pseudogetreide) ergab sich ohnehin schon eine KH-Reduktion und dafür der Fokus auf Fleisch, Fisch und Eier. Eins davon kam täglich auf den Tisch. Wer "ganz streng" Paleo isst nimmt auch keine Mipros, was ich allerdings nie geschafft habe und glaube ich auch nicht kann. Milch kommt nur ab und zu auswärts im Kaffee vor, bis jetzt habe ich zuhause immer Sahne genommen, steige aber jetzt mal auf BPC um. An Käse esse ich hauptsächlich Hartkäse, manchmal Camembert, und versuche nicht nur Kuh zu nehmen sondern öfter auch Ziege und Schaf. Dazu kommt noch Schmand, Quark und ab und zu mal ein Kräuterfrischkäse oder Fruchtquark (selten Joghurt oder gar Fruchtjoghurt). Ich versuche die Mipros in Grenzen zu halten, weil ich mir nicht sicher bin ob ich sie überhaupt wirklich gut vertrage, aber ganz weglassen? Das schreckt mich eher.

Bei Paleo habe ich damals sehr viele Ansätze gefunden die bei weiterer Beschäftigung auch verwirrend sein können. Zum Einen die These dass Saatgut Antinährstoffe enthält die den Darm auf Dauer schädigen. Bei Milch ging es in eine ähnliche Richtung, daher wenn dann besser noch Schaf oder Ziege. Die Nachtschattengewächse sind wenn ich mich recht erinnere für Leute mit gewissen Erkrankungen besonders kritisch, das habe ich nicht mit Paleo an sich verknüpft. Kann mich aber auch irren bzw. hat sich in den letzten 5 Jahren sicherlich auch was getan in Bezug auf neue Erkenntnisse. Zucker wird genau so kritisch gesehen wie bei LCHF weshalb auch nicht unbegrenzt Obst empfohlen wird. Nüsse und Öle werden auch sehr genau unter die Lupe genommen so dass nicht viel übrig bleibt was wirklich "unbedenklich" ist. Alles in allem schon eine Wissenschaft, und ich habe mich damals viel damit beschäftigt und war dann irgendwann schon fast überfordert. Alles in allem ist die Tendenz ganz klar: wenig(er) KH und dafür etwas mehr Eiweiß und deutlich mehr (gute) Fette! Mag sein dass sich auch Primal in Details von LCHF unterscheidet (gerechnet wurde da zB nie), aber auch die Erfolge was Abnehmen und Heilung betrifft sind sich sehr sehr ähnlich.

Und natürlich geht es mir nicht drum mir ein Etikett draufzupappen sondern zu versuchen herauszufinden was MIR gut tut... :) Und da bin ich zwar mit dem Ansatz, Getreide und Zucker wegzulassen und die KH zu reduzieren, keine Fertigprodukte usw. zu verwenden schon auf dem richtigen Weg gewesen, aber insgesamt für mein Gefühl doch noch "gescheitert" damals... Denn ua ging mir dabei die Freude am Essen verloren, und interessanterweise meine ich gerade schon wieder diese Tendenz zu spüren... Freude am Essen = Zucker/süß? Möglicherweise ist das so in mir abgespeichert... Satt sein, befriedigt sein, und DARAN Freude zu haben, das kenne ich anscheinend nicht... Mir schmeckt so gut was meine Frau kocht, und doch scheint das keine echte oder anhaltende Befriedigung auszulösen... Auch zu diesem Thema freue ich mich über Austausch!

Liebe Grüße und danke für Euer großes Engagement,
Adrian


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