Spätfolgen ???

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april
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon april » 13. Mai 2014, 19:35

nur mal so am Rande und auch nur meine ganz eigene Meinung - was weiß man über all die anderen Ernährungsformen eigentlich?
Ich verstehe ja, dass man sich Gedanken macht, weil man über Jahre von Gesellschaften wie der DGE indoktriniert wurde, aber ganz ehrlich...letztlich bleibt jedem nur eines - sich selbst eine Meinung bilden und auf die körpereigenen Signale hören.

Alles andere ist m.E. nicht zielführend.
Jede noch so tolle Langzeitstudie ist eben auch nur eine Studie...die an wievielen Menschen durchgeführt wurde? Und von wem in Auftrag gegeben?
Ja, der Mensch ist immer bestrebt Sicherheit zu erlangen - so sind wir nunmal programmiert, aber letztlich kann diese Sicherheit niemand, aber auch niemand geben.

Die Erfahrungen, die es bisher gibt, kann man sich gerne anschauen..auch die Studien..was man daraus macht liegt letztlich in der höchst eigenen Verantwortung.

Man muss sich entscheiden ob man "blind" einer Herde folgt oder eben nicht. Ob das nun gut oder schlecht ist - ich weiß es nicht. Für mich höchstpersönlich war es die beste Entscheidung bisher. Im Moment sind meine Werte alle gut, ich bin fit wie nie zuvor und es geht mir mit dieser Ernährungsform insgesamt um Längen besser als zuvor. Was genau in 10,15 oder 50 Jahren ist. Woher soll ich das wissen? Das kann mir auch niemand sagen - ich bin verantwortlich für meine Entscheidungen - niemand kann mir diese Verantwortung abnehmen.

Just my two cents..

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pinkpoison
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon pinkpoison » 13. Mai 2014, 19:42

Frage: nach was ernährst Du Dich ? Paleo ? Prinzipiell doch ähnlich, nur ohne Ketose oder ?
Man kann Paleo sowohl in Ketosis, in Glykosis oder im Wechsel beider Stoffwechselzustände machen. Esi st kein Merkmal der Paleo-Ernährung, dass man einen konkreten Stoffwechselmodus anstrebt, wie das bei LCHF und Atkins definitionsgemäß mit Ketose der Fall ist.
Ich orientiere mich an letzterem bei generell nur moderater KH-Zufuhr und Intermittend Fasting , weil dies wohl auch der Realität der Jäger-und-Sammler-Populationen am ehesten gerecht werden dürfte.

Aronia
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon Aronia » 14. Mai 2014, 11:13

Auch ich kann nur Mut machen, diese Ernährung (so wie im Flyer empfohlen) durchzuführen. Ich hatte schon Symptome, die auf eine Leberzirrhose hinwiesen mit der Folge, dass auch die Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig arbeitet und der Blutzuckerspiegel bei der Kohlenhydraternährung nicht mehr ausreichend reguliert werden konnte. Verschiedene andere Ernährungsversuche brachten mir immer ein fast lachendes und weiterhin ein weinendes Auge. Erst als ich strikt die Ernährung nach den Prinzipien von LCHF (bei mir die strenge Variante mit sehr wenig KH, viel Fett und moderat angepasstes Eiweiß - bin nicht übergewichtig) durchführte, konnte ich gesundheitliche Verbesserungen erfahren, die ich kaum glauben konnte. Heute lebe ich ohne Medikamente wieder ein gutes Leben ohne Beschwerden. Allerdings muss ich auch vorsichtig bei Milchprodukten sein (esse nur Ghee und Butter). Eine Ernährung, die in der Lage ist, solche Verbesserungen zu erreichen in recht kurzer Zeit (war mir vorher mit nichts anderem gelungen) lasse ich mir von niemandem ausreden. Ja, man muss selber dazu stehen und den Mut haben es auszuprobieren. Langzeitstudien dazu sind mir völlig egal. Lange Zeit habe ich versucht gesünder zu werden mit null Ergebnis. Ich lese viel auch in anderen Foren. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus weiß ich dann immer, warum manche Menschen nicht wirklich auf einen "grünen Zweig" kommen.
Fett, vor allem tierisches Fett wie Butter, fettes Rindfleisch und Mark aus Rindermarkknochen tut mir so gut, dass ich es nur jedem empfehlen kann. Damit führen wir unserem Körper das zu, was er bei Überflussernährung selber auch abspeichert, also sozusagen fertige Nahrung auf die er problemlos zugreifen kann. Dass der Körper anfangs etwas Schwierigkeiten hat und erst die entsprechenden Enzyme zur Fettverdauung aufgebaut werden müssen, wurde hier schon mehrfach beschrieben. Der Darm wird sich im Laufe der Zeit ausheilen. Bei solchen Problemen ist es besonders wichtig, die Prinzipien von LCHF strikt einzuhalten (also nicht mehr als 30g KH/d) und die weniger oder gar nicht empfohlenen Nahrungsmittel zu meiden.
Gruß Aronia

Turtle70
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon Turtle70 » 14. Mai 2014, 11:20

Ich hatte schon Symptome, die auf eine Leberzirrhose hinwiesen mit der Folge, dass auch die Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig arbeitet und der Blutzuckerspiegel bei der Kohlenhydraternährung nicht mehr ausreichend reguliert werden konnte. ... Heute lebe ich ohne Medikamente wieder ein gutes Leben ohne Beschwerden. Gruß Aronia
Hallo aronia,
woran hast du erkannt, dass die Fehlfunktion der Leber als Folge eine gestörte Bauchspeicheldrüsenfunktion nach sich zog. Ich frage deshalb, weil vor Jahren ebenfalls mal Werte hatte, die in Richtung Leberzirrhose deuteten. Bei letzten Bluttest deutet bei mir aber nichts auf eine solche Fehlfunktion hin.
Wie lange hat es bei dir gedauert, bis sich eine deutliche Verbesserung der Krankheitssymptome zeigte?

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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon Aronia » 14. Mai 2014, 12:17

Ich gehöre schon zum älteren Semester (64 Jahre alt). In der Kindheit erkrankte ich an einer schweren Hepatitis, die damals nicht ausgeheilt wurde (1962). Man gab meinen Eltern ein paar Empfehlungen (Traubenzucker essen) und das wars. Mit unterschwelligen Beschwerden (die auch ich nicht wirklich beachtete) lebte ich bis 1990 so weiter. Ein Arztbesuch damals (oberflächlich) führte zu keinen genaueren Untersuchungen. Aber es ging mir nicht wirklich gut. Erst 2001 wurde bei einer Pflichtuntersuchung (ich arbeitete im medizinischen Bereich) erhöhter Blutzucker festgestellt. Von da an hatte ich versucht, durch eine Ernährungsumstellung meine Gesundheit zu verbessern. Eine fortgeschrittene Lebererkrankung kann auch (wie bei mir) http://www.unimedizin-mainz.de/1-med/pa ... rhose.html" onclick="window.open(this.href);return false; mit einer Insulinresistenz und später Diabetes einhergehen. Da ich immer schlank war und deutliche Überzuckersymptome beim Verzehr von KH entwickelte, gehe ich von einer Form Typ1 Diabetes mit deutlich gestörter Insulinproduktion aus (habe viele schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht, so dass ich heute nur noch den Zahnarzt besuche). Eine kohlenhydratarme Ernährung (Low-Carb) praktiziere ich erst seit 2012, wirklich nach den Prinzipien von LCHF erst seit 2013. Anfangs bekam ich vom Fett eine richtige Fettstoffwechselstörung. Da das aber auch in anderen Foren geschildert wurde, war ich beruhigt und nach ca. 2 Monaten alles in Ordnung. Seit meinem 40. Lebensjahr lebe ich allerdings ohne Getreide und Zucker, was schon mal einen großen Vorteil bedeutete. Es dauerte dann nur max. 6 Monate, bis ich mir keinerlei Ausrutscher (von Obst zu lassen war schwer für mich) mehr leistete und eine schnelle gesundheitliche Verbesserung eintrat, vor allem auch keine Entzündungen mehr (keinen gestörten Stuhlgang, keine rauhen Hände, die leichte Gelbfärbung der Haut verschwand, gesunde Gesichtsfarbe usw., körperlich richtig leistungsfähig, fahre täglich mit dem Rad). Allerdings hatte ich anfangs den Fehler gemacht, dass mein Eiweißverzehr zu hoch war. Dazu habe ich im Forum dazugelernt und halte ihn jetzt niedrig. Auch für mich ist es wichtig, abends kein Eiweiß zu essen. Da ich mich in Ketose befinde, habe ich sowieso keinen wirklichen Hunger (nur Appetit), ich frühstücke richtig gut und esse die letzte Mahlzeit gegen 13.00 Uhr, also abends kein Eiweiß. Falls ich wirklich noch etwas brauche, dann esse ich nur etwas Fett. Mit dieser strikten Einstellung kann ich heute auch gut bei Familienfeiern umgehen.
Gruß Aronia

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Orsetta
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon Orsetta » 14. Mai 2014, 13:30

Spätfolgen?

Ich hatte eigentlich gar keine Wahl. Hätte ich LCHF 2010 nicht "ausprobiert", hätte ich heute geschätze 110 kg (wenn ich die Gewichtstendenz der vielen Jahre davor weiterführe), immernoch weit über der Norm gelegene Leberwerte, Insulin, Triglyceride (waren mal bei fast 300), Homaindex und Chol.-Quotient, alles war so dermaßem außer der Norm, dass ich kurz vor Diabetes 2 stand. In diese Richtung wollte ich auf keinen Fall weiter!
Meine Spätfolgen mit LCHF sind mittlerweile einwandfreie Blutwerte, ein Gewicht sehr nahe am Normalgewicht, und einen Diabetologen, der meinte, bei der Ernährung bräuchte ich ihn nicht mehr aufzusuchen.

Die Bedenken der sehr KH-armen Ernährung, die hier in letzter Zeit angesprochen werden, lese ich interessiert und aufmerksam mit, bin mir aber noch nicht genau im Klaren, welche Schlüsse ich daraus ziehen soll. Ich habe relativ schnell mein jetziges Gewicht mit striktem LCF erreichen können. Der Leidensdruck wich, und ich habe die KH nicht mehr so stark reduziert, vielleicht auf 50g/Tag, und damit mein Gewicht damit über 2 Jahre problemlos halten können. Bei zwischenzeitlichen Ausnahmebelastungen (Fernwanderungen mit Gepäck, u.a. über die Alpen , d.h. mehrwöchige, beinahe tägliche Anstrengungen zwischen 5 und 11 Stunden), konnte/wollte ich oft keine Rücksicht auf den KH-Gehalt und die Art der KH in der angebotenen Nahrung nehmen. Das hatte aber nie Auswirkungen, die KH wurden offenbar sofort verbrannt/vernichtet, sodass sie keinen "Schaden" anrichten konnten. Ich hatte bei solchen Unternehmungen sogar das Gefühl, dass ich ein ganzes Stück mehr an KH brauche. Aber eben immer nur in zeitlicher Nähe zu größeren, länger anhaltenden Anstrengungen. Zurück im" normalen" Alltag konnte ich ohne Verzicht üben zu müssen, sofort wieder umstellen.

Da ich nun endlich die paar wenigen Kilos zum Normalgewicht in Angriff nehmen möchte, werde ich nun für einen überschaubaren Zeitraum wieder striktes LCHf leben (20-30g), denn wie Gewicht halten geht, weiß ich ja. Ob das auf Dauer gesund ist (sehr wenig KH), keine Ahnung. Aber ich überlege, ob ich längerfristig eine Ernährung in RIchtung Paleo anstreben werde, zumindest antesten, und genau beobachten, wie mein Körper darauf reagiert.

Es kann wohl niemand eine Garantie geben, wie sich LCHF, Paleo, ketogen oder nicht, auf lange Zeit auswirken wird, das kann nur jeder selbst für sich und seinen Körper entscheiden und ausprobieren, da jeder andere Voraussetzungen mitbringt. Ich für mich kann jedenfalls bisher keine negativen Spätfolgen von LCHF entdecken, ich hab das erreicht, was ich über 15 Jahre lang mit keiner Diät, Ernährungsumstellung, hungern oder/und Sport erreicht habe. Auch mal nach rechts und links zu sehen auf dem Weg, kann aber auch nicht schaden!

Was (sehr) viele KH für Spätfolgen (bei mir) hatten, weiß ich jedenfalls sehr genau, deshalb gibts da auch keinen Weg zurück mehr!
LCHF seit 2010, 94kg --> 73kg --> Ziel: 70kg

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Shenana
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon Shenana » 14. Mai 2014, 14:45

Orsetta:
Es kann wohl niemand eine Garantie geben, wie sich LCHF, Paleo, ketogen oder nicht, auf lange Zeit auswirken wird, das kann nur jeder selbst für sich und seinen Körper entscheiden und ausprobieren, da jeder andere Voraussetzungen mitbringt.
mit LCHF oder Paleo ernähren wir uns auf jeden Fall artgerechter als mit einer DGE-konformen Ernährungsempfehlung. Die Ernährung ist mit Sicherheit ein sehr wichtiger Faktor für ein gesundes Leben. Man darf aber die anderen Faktoren für ein gesundes Leben nicht vernachlässigen/ausser Acht lassen, wie z.B.:
- gesunder Schlaf
- soziale Kontakte
- Freude am Leben
- geistige und körperliche Bewegung
- Entspannung
- Arbeit
- Sexualität
- Annerkennung
- Hobbies
- Liebe usw.

Was nützt mir die, theoretisch gesündeste Ernährung, wenn ich damit unzufrieden bin, diese mir nicht schmeckt?
Was nützt es wenn ich ständig unzufrieden bin?

Die Ernährung KANN eine Initialzündung zur Verbesserung für den einen oder anderen oben genannten Faktor sein.

Ketosis kann für einen begrenzten Zeitraum vorteilhaft sein (Abnahme Gesundheitsverbesserung). Ich glaube auch,
die wenigsten Leben dauerhaft in einem chronisch ketogenen Zustand. Jeder muss eine für seine persönlichen
Vorstellungen, Bedingungen, 'Vorlieben gemäße Ernährung finden. Mit LCHF bin ich sehr nahe dran. Es gibt noch ein
paar Stellschrauben die ich drehen muss. Ich habe aber auch den Rest meines Lebens Zeit. Denn ich weiß,
dass ich mich nicht mehr so ernähren werde wie vor LCHF !

Die Spätfolgen von LCHF sind, dass die Richtlinien von LCHF mir die Augen noch weiter geöffnet haben, meine Sichtweisen haben sich erweitert, ich bekommen ständig neue Anregungen, die in alle Lebensbereiche wirken.
LCHF hat mich befreit - 2 Mahlzeiten am Tag - satt über Stunden. Ich muss nicht alle 2 Stunden irgendetwas
nachschieben, weil der kleine Hunger sich meldet... .

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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon Wilhelmine » 14. Mai 2014, 14:59

@Shenana - :ymhug: :ymapplause:
Alles Liebe
Veronika



jetzt 60,0 kg und 1,60m Körpergröße :x

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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon EssIchSoBinIch » 14. Mai 2014, 16:12

@Shenana: wunderbar, das gefällt mir! :)

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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon pinkpoison » 14. Mai 2014, 22:29

Klasse Shenana - ich mag deine ganzheitliche Sicht!


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