Spätfolgen ???

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pinkpoison
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon pinkpoison » 27. Mai 2014, 13:14

Ich würde gerne noch hinzufügen dass sich die Hinweise bei diversen Medizinern mehren, dass ein Ultra-LowCarb mit KH unter 30g auf Dauer Organe schädigen kann. Gern genannt hier die Schilddrüse, aber auch die Leber, Knorpelgewebe usw.
Eine dauerhafte Begrenzung der KH auf unter 30g sollte nicht angestrebt werden.
Kurzzeitig OK, aber besser langsamer abnehmen bzw. mehr Sport machen und damit mehr verbrauchen als eins der wichtigsten Organe zu schädigen.
Wenn man sich zB die Schilddrüse beschädigt durch UltraLC dann kann genau DADURCH die Abnahme aussetzen. Eine weitere Reduzierung der KH kann hier zu einem Teufelskreislauf führen, der dich am Ende mit ner kaputten SD und Medikamenten wieder auskotzt, vielleicht ein paar kg leichter aber dafür krank...
Daher: vorsicht walten lassen bei der Ketose.
+1 :ymapplause:

Dass chronische Ketose zu einer SD-Unterfunktion beiträgt bzw. eine bereits vorhandene nicht gerade verbessert, ist im Grunde ein alter Hut. Die grundlegenden Zusammenhänge werden z.B. hier angesprochen: http://www.bodyrecomposition.com/muscle ... art-2.html
Ich wage die These zu formulieren, dass eine langjährige persönliche Diäthistorie die eigentliche zentrale Ursache der epidemischen SD-Unterfunktionen in unseren Breiten (vor allem Frauen betreffend) sind. Was das angeht, schenken sich ketogene Diäten und andere Varianten im Grunde wohl wenig.

Dass Glykoproteine und Glykolipide wichtige Rollen für die Produktion von Gelenkschmiere, Schleimhäuten etc. spielen, wird leider auch gerne unterschlagen.
Ich habe schon vor einiger Zeit diese Thematik in meinem Blog das hier veröffentlicht: [url]LINK DEFEKT - ENTFERNT - SUDDA

Man könnte auch noch die negative Beeinträchtigung der Leptin-Sensitivität anführen, die man wohl nur durch zyklische KH-Refeeds in den Griff bekommen kann. Gleiches gilt für erhöhte Cortisol-Level, die ebenfalls im Zusammenhang mit ketogenen Diäten beobachtet werden, vor allem aber wenn diese extrem niederkalorisch ausgestaltet werden. Dies bedeuet aber in der Summe, dass man besser geplant und gezielt zwischen Ketosis und Glykosis switchen sollte, um langfristig Probleme aus dieser hormonellen Gemengelage gar nicht erst entstehen zu lassen.

Bei unseren Urahnen war eben nicht Ketosis der Normalfall, sondern der Wechsel zwischen Ketosis und Glykosis. Das galt sogar für die Inuit.

De facto hat Stoffel also m.E. völlig recht, mit dem, was er schreibt.

Stoffel77
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon Stoffel77 » 27. Mai 2014, 13:46

Etwas über das ich gestern erst gestolpert bin:
9. 90-95% of thyroid issues are due to autoimmune thyroiditis. Graves disease is another cause, and secondary causes are diet and nutrition, stress and super low carb diets.
(Hervorhebung von mir)

Quelle: http://paleononpaleo.com/thyroid-sessions-gottfried/

Auf der Seite hat es derzeit einige sehr gute Beiträge über die Schilddrüse... z.B. http://paleononpaleo.com/thyroid-problems/ aber das nur nebenbei.
Robert hat ja schon bisschen was verlinkt.
Ich lese sowas idR ohne mir die Links großartig zu merken, dafür habe ich zu viele Feeds, hatte gerade schon Probleme das eine wieder zu finden ;)

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Sudda Sudda
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon Sudda Sudda » 28. Mai 2014, 13:59

Ich wage die These zu formulieren, dass eine langjährige persönliche Diäthistorie die eigentliche zentrale Ursache der epidemischen SD-Unterfunktionen in unseren Breiten (vor allem Frauen betreffend) sind. Was das angeht, schenken sich ketogene Diäten und andere Varianten im Grunde wohl wenig.
Das möchte ich nochmal aufgreifen. Also bist du der Meinung, dass im Prinzip jede "Dauergewichtsreduktionsernährung" schädlich für die SD ist? Also kann es sein, dass ich daher eine Unterfunktion hab? Die hab ich nämlich schon seit 96.
Hmmm... :-?
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EvaM
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon EvaM » 28. Mai 2014, 16:36

Hi,
zur SD: ich hatte eine UF und Hashi schon bevor ich mich LCHF angefangen habe. Da ich schon immer eher untergewichtig war habe ich auch nie vorher eine Diaet gemacht. Zumindest bei mir kann das kein Grund sein.

Gruss
Eva

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pinkpoison
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon pinkpoison » 28. Mai 2014, 17:00

Ich wage die These zu formulieren, dass eine langjährige persönliche Diäthistorie die eigentliche zentrale Ursache der epidemischen SD-Unterfunktionen in unseren Breiten (vor allem Frauen betreffend) sind. Was das angeht, schenken sich ketogene Diäten und andere Varianten im Grunde wohl wenig.
Das möchte ich nochmal aufgreifen. Also bist du der Meinung, dass im Prinzip jede "Dauergewichtsreduktionsernährung" schädlich für die SD ist? Also kann es sein, dass ich daher eine Unterfunktion hab? Die hab ich nämlich schon seit 96.
Hmmm... :-?
Hi Sudda!

Das ist lediglich meine subjektive Meinung, die ich mir auf Basis der Literatur gebildet habe, die ich zu diesen Themen im lauf der Zeit gelesen habe. Ich kenne aber keine explizite Studie die sich mit exakt dieser Hypothese beschäftugt hätte. Was ich mir eben schwer vorstellen kann, warm man heute in Abnehmforen (gleich welcher Diätrichtung) kaum jemanden (insbesondere Frauen) findet, der eine normal funktionierende Schilddrüse hat. Letztlich ist Ketose auch in anderen Diäten ein zumindest temporäresPhänomen, vor allem solche, die sehr niederkalorig sind, so dass selbst High Carb nicht genug Glucose für 600 kcal/d fürs Gehirn liefert. Und da Ketose Einfuß auf die SD-Hormone und Leptin hat (und keinen guten Einfluß auf lange Sicht), könnte das schon greifen. Warum Frauen häufiger betroffen scheinen (!) als Männer, ist schwer zu sagen.

Gut, Frauen lassen vielleicht eher mal so etwas messen, Männer sind meistens "arztfaul", es sind auch Umweltgifte (in Kosmetika?) oder die weiblichen Hormondröhner (Pille) vielleicht ein Thema... ich kann mir aber schwer vorstellen, dass das alles schon immer so gewesen sein soll und dass man/frau eben SD-Unterfunktion mit hoher Wahrscheinlichkeit so einfach mir nichts dir nichts bekommt und das Übergewicht dann die Folge dessen sein soll. Vielleicht ist das Übergewicht und in der Folge das Achterbahndiäten die Ursache dafür, dass die SD dann irgendwann klein bei gibt und das Problem ds Übergewichtes immer hartnäckiger und das Jojo immer dynamischer wird, je länger man den Zirkus mitgemacht hat.

Wie gesagt: Das sind alles nur laut formulierte Gedanken und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit. Aber als interessante diskussionswürdige Hypothese taugt das m.E. allemal.

LG Robert

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Duftrausch
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon Duftrausch » 28. Mai 2014, 17:09

Meine Schilddrüse war lange Jahre eine Baustelle. Erst Jodmangelkropf (das gibt es heute sicher kaum noch, da viele Lebensmittel heute mit Jod angereichert werden), dann lange (nachdem man mir riet mit fettarm und kohlehnhydratreich zu ernähren) eher in Unterfunktion. Seit ich auf Getreide verzichte, ist sie wieder brav dabei.
Ich halte das Gluten zum einen für einen Anheizer für autoimmune Geschehen, wie eben auch bei Hashi und die selenarmen Böden zu anderen für einen Mitgrund. Außerdem wissen wir überhaupt nicht, ob solche Funktionsstörungen nicht früher auch schon da waren, nur hat man es generell nicht untersucht. Dass Jodmange ein weiterverbreitetes Thema war, wissen wir ja von diesen Halsbändern für Frauen, die die verdickte Schilddrüse verbergen sollten.
Ziel: 60kg wiegen. Noch 2 kg :D

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sola
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon sola » 28. Mai 2014, 21:19

@Robert: ich denke, das bezüglich der Häufung von Frauen mit Schilddrüsenproblemen in Abnehmforen es sich mit Ursache und Wirkung genau andersherum verhält. ;)
SD-UF --> Gewichtsznahme --> Diät

Der weitaus größte Teil aller UFs ist autoimmun bedingt .
Wer weiß, villeicht gibt es allerdings eine Korrelation zwischen Diäten und Autoimmunerkrankungen :mrgreen:

Die Frauen trifft es deshalb soviel häufiger als die Männer, weil bei uns Mädels hormonmäßig viel mehr los ist. In der Schwangerschaft z.B. muss die SD auf Hochtouren arbeiten, es wird bis zu 50% mehr Hormon benötigt. Oft tritt ja auch eine UF im Anschluss an Schwangerschaft und Stillzeit auf.
Die mit der Pille "vorgetäuschten" Schwangerschaften tun ihr übriges.

Und auch ich halte Gluten (und auch Milchprodukte) und überhaupt die moderne, das Immunsytem strapazierende Ernährung für einen Auslöser.

Meine eigene UF samt Hashimoto war auch schon VOR der Abnahmephase da. ;)

LG
Sola
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Rose68
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon Rose68 » 28. Mai 2014, 22:17

Mein Hashimoto ist unter High carb entstanden. :shock:

Mir gehts unter LcHFviel besser. Bin gut eingestellt, alles supi.

Also ich kann nicht bestätigen, dass sich durch LCHF meine SD-Funktion verschlechtert hat.

Mein HDL liegt bei 116
Meine Triglyceride bei 61

Und ich bin kein extremsportler. Ich Trampoline täglich 20 min und mache Kraftübungen täglich :D

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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon Aronia » 29. Mai 2014, 08:27

Wo ich auch lese, den Menschen geht es mit wenig KH besser als vorher. Wir hier haben mit unserem Wissen die Möglichkeit, unsere eigene Langzeitstudie zu sein. Ich würde mich nicht verunsichern lassen. Der Körper ist eine vollkommene Einheit und lässt sich nicht in einzelne Bestandteile zerstückeln. Bei ganz genauen Untersuchungen würde man immer feststellen, dass der gesamte Stoffwechsel und alle Drüsen nicht mehr optimal arbeiten. Die Empfehlungen von LCHF, diese "gesunden" KH weitgehendst aus der Ernährung rauszulassen und durch tierische Fette zu ersetzen (die eben der Körper als gesundeFette selber abspeichert und eben so problemlos (in Ketose oder wiedererlangter Ketolysefähigkeit) darauf zurückgreifen kann würde ich mir nicht ausreden lassen, zu positiv sind meine eigenen Erfahrungen. Ich finde es nicht gut, solche positiven Erfahrungen so darzustellen, dass sie langfristig in einem Desaster enden könnten! Die Stoffwechselvorgänge im Körper sind so kompliziert, dass man sie wahrscheinlich nie wirklich entschlüsseln wird.
Hatten die epileptischen Kinder, die über viele Jahre streng ketogen ernährt wurden, dann auch alle eine geschädigte Schilddrüse? Ich kann nur Mut machen, bei weiter vorhandenen Beschwerden, die KH mehr als kritisch im Auge zu behalten - ist das "Grünfutter" wirklich so nahrhaft und wichtig für uns? Oder verhindert man mit Überschreiten der Fähigkeit des Körpers dieses Zeug zu verdauen eher die Möglichkeit, dass sich Drüsen wieder regenerieren?
Ich persönlich hatte auch mal Symptome (brennende Augen), die ich dann auf evtl. zu wenig KH schob. Nein, die Ursache war es nicht, denn jetzt lebe ich schon wieder seit ca. 2 Monaten ohne zusätzliche KH und habe keinerlei Beschwerden, ich hatte zu viel Eiweiß gegessen, was meine schwachen Drüsen überforderte. Es bleibt spannend.
Gruß Aronia

Silly Lilly
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Re: Spätfolgen ???

Beitragvon Silly Lilly » 29. Mai 2014, 10:31

Hallo

im Prinzip schliesse ich mich Aronias Meinung an .
Zu den Schilddruesenerkrankungen kann ich nichts sagen , habe damit nie Probleme gehabt . Ich bin seit 1,5 Jahren in Ketose . Messe regelmaessig meinen Blutzucker und die Ketose . Meine Ketose Werte schwanken von 0,2 - 1,5 mmol , je nachdem was ich gegessen habe .Ich gebe zu , dass ich grosse Probleme mit dem Eiweiss habe . Obwohl ich versuche zwischen 60 - 70 g/d Eiweiss zu bleiben , habe ich dennoch einen erhoehten Blutzucker , z.B. wenn ich Rindfleisch esse .
Fisch , Schwein , Eier oder Gefluegel machen mir nicht so viele Sorgen .
Es muss wohl mit der Gluconeogenese zusammenhaengen . Vieles muss ich einfach noch ausprobieren .
Was mich am meisten stoert , ich finde keine Erklaerung .
Wie ist es moeglich ?

In meiner KH Zeit habe ich ca 100 - 150g KH /d gegessen und brauchte dafuer ca 20 Einheiten Insulin .
Heute esse ich ca 30 - 50g KH und brauche dafuer ca 20 Einheiten .
Wenn also die Rechnung stimmt, die Robert mal gemacht hat , dann muesste ich ueber die Haelfte meines Eiweiss in KH umwandeln und ich haette nur noch ca 30g Eiweiss zur Verfuegung . Das muesste ja einen massiven Muskelabbau mit sich ziehen , den ich aber nicht habe .
Meine Aerztin hat bei der letzten Untersuchung gemeint , ich waere zu duenn fuer mein Alter . Dann habe ich erklaert , dass ich viel Sport mache und habe ihr meine neuen Waden -, Arm-, und Bauchmuskeln gezeigt . Sie war ganz erstaunt !
Wie waere das zu erklaeren?

Gerade in der LowCarb Ernaehrung muss noch vieles erforscht werden . Ob es gut oder schlecht ist wird die Zukunft zeigen . Im Augenblick geht es mir gut und ich werde es auch nichts aendern.

LG
Lilly


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