Viel Fett - und nicht in der Ketose

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Aronia
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Re: Viel Fett - und nicht in der Ketose

Beitragvon Aronia » 4. Januar 2015, 19:02

Hallo pinkpoision, auch ich freue mich über die erneuten Aktivitäten hier im Forum. Harte Worte können sehr hilfreich sein, auch wenn sich nicht jeder traut dies so auszusprechen und die Thematik insgesamt sehr kompliziert bleibt.
Zu MS und dem Buch von Terry Wahls: Sie empfiehlt die Stufe 3 Ihres Programms bei einer so schweren Erkrankung wie MS.
Es ist eine (schwache) Ketose anzustreben! Und die Eiweißmenge für sich selber hat sie auf 170 g Fleisch pro Tag festgelegt - max. 340 g bei größeren und kräftigen Personen, denn es soll keine unnötige Eiweißverzuckerung entstehen - es sind ja die Zucker, die nicht mehr gut verstoffwechselt werden können bzw. direkten Schaden im kranken Körper anrichten.170 g Fleisch sollte über den Tag (sie empfiehlt nur 2 Mahlzeiten) verteilt werden - das ist nicht viel! Außerdem hat sie in Stufe 3 die Menge an verschiedenen kohlenhydratarmen Blattgemüsen auf ca. 4 Tassen begrenzt. Über das "gesunde Gemüse" gibt es in der Tat sehr unterschiedliche Meinungen - man muss es selber ausprobieren.
Unbedingt ist gutes tierisches Fleisch möglichst aus Weidehaltung (Lamm ist immer ziemlich gut zu bewerten) zu verwenden und unbedingt sollte man auch Innereien essen, da diese die beste Aminosäurenzusammensetzung haben und auch beste Lieferanten für Vitamine sind.
Die entscheidende Frage bei den Diskussionen um die Kohlenhydratmenge ist für mich, ob der Körper Kohlenhydrate noch richtig gut verstoffwechseln kann, also keine Kohlenhydratintoleranz vorliegt. Das lässt sich gar nicht so einfach feststellen.

Rose68
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Re: Viel Fett - und nicht in der Ketose

Beitragvon Rose68 » 4. Januar 2015, 19:06

Endlich bist du wieder da. Habe Dich vermisst PP :((

Miprowirkung ist aber unterschiedlich, also bei mir.

Esse ich z.B. old Amsterdam 200 gr., bin ich lange satt.
Esse ich 200 gr. fetten quark 40% igen habe ich nach 1 Stunde Hunger
Esse ich 200 gr. Mascarpone, bin ich 4 Stunden voll
Trinke ich 200 ml Sahne, habe ich nach 30 min. Hunger.

Also die Sachen müssen richtig fett und recht fest sein. Je höher die dichte eines mipros, destolänger hält die Sättigung an.

Lg

elihofmann
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Re: Viel Fett - und nicht in der Ketose

Beitragvon elihofmann » 4. Januar 2015, 19:47

Uhhh... Mipros sind generell bei Autoimmunerkrankungen schlecht, bei MS sind sie (auf einer Stufe mit Gluten) ein absolutes NoGo.
Bitte besorge Dir unbedingt das Buch "Multiple Sklerose erfolgreich behandeln" von Terry Wahls, MS ist kein unaufhaltsames Schicksal.
Milchprodukte (bzw. das Casein) triggert Angriffe des Immunsystems auf die fettummantelte Schutzschicht um die Nerven und bei MS reagiert das Immunsystem besonders stark auf Casein.
Selbst Weidebutter sollte bei MS nur als Ghee/Butterschmalz (bei geklärter Butter ist das Milchprotein raus) gegessen werden, Käse, Quark, Sahne & co feuern die Zerstörung des Nervengewebes erst richtig an.
Der Anfang ist INFORMATION - Wissen ist Macht, von den meisten Allgemeinmedizinern ist bei Autoimmunerkrankungen aber leider nicht viel zu erwarten (außer Symptome mit Medikamenten dämpfen...).
Keto ist nicht LCHF und LCHF muß speziell für Deine MS Erkrankung modifiziert werden.
Milchprodukte außer Ghee komplett raus und mit mehr, möglichst unterschiedlichem Gemüse (9 Tassen, davon 3 grünes Gemüse, 3 buntes Gemüse und 3 schwefelhaltiges Gemüse) ist ultra low carb gar nicht möglich (und auch nicht sinnvoll).
Keto ist mit Pflanzenölen, Süßstoffen und anderen sehr ungesunden und entzündungsfördernden Lebensmitteln keine gute Idee, aber mit moderatem LCHF ohne Milchprodukte wärst Du auf einem guten Weg.
Das Wahls-Protokoll basiert offiziell auf sehr nähstoffdichtem, gemüselastigem Paleo, ist aber in der Sache auch moderates LCHF ohne MiPros.

Edit: sorry, ich habe ganz überlesen, daß Du das Buch schon hast - das Wahls Protokoll ist aber nicht sehr fleischlastig, dieses Vorurteil wird Paleo oft entgegengebracht und süßes Obst wird auch auf ein Minimum reduziert.
Schade, wenn Dein Entschluß auf MiPros nicht zu verzichten zugunsten einer Verbesserung Deiner MS feststeht, dann kann man nichts machen.
Ich kann es zwar nicht verstehen - warum etwas essen, das einen krank macht? Aber es ist Deine Entscheidung :(

Du hast mich überzeugt, zumindest das Buch ganz zu lesen, und dann vielleicht doch damit anzufangen. Das ist nun innerhalb kurzer Zeit die dritte Ernährungsrichtung. Jedenfalls zeigt es, dass sich da was bewegen muss. Dass man viel rohes Gemüse essen soll finde ich schon mal sehr gut.
Viele Grüße Elisa
Du kennst dich gut mit Paleo aus. Bisher habe ich noch niemanden getroffen, der sich so ernährt. Fällt Paleo fragetechnisch in euer Forum, oder müßte ich mich dann verabschieden?

Ghislaine
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Re: Viel Fett - und nicht in der Ketose

Beitragvon Ghislaine » 4. Januar 2015, 20:56

Hallo Elisa,

gib dem Wahls Protokoll eine Chance, einen erfolgversprechenderen Ansatz bei MS gibt es nicht und Du hast doch nichts zu verlieren (Gluten und MiPros sind eh überbewertet ;) )
Deine Familie möchte doch auch daß es Dir besser geht und sie werden Dich dann auch ganz bestimmt mit der neuen Ernährung unterstützen.
Ich ernähre mich auch ziemlich nah am Wahls Protokoll wegen meinem Hashimoto, die Ursachen der Autoimmunerkrankung sind ja gleich (und damit auch der Behandlungsansatz über die Ernährung), aber bei Hashi sind die Folgen zum Glück nicht so dramatisch, weil "nur" die Schilddrüse angegriffen wird, bei MS sind die Folgen durch die Zerstörung der äußeren Nerven(schutz)hülle wesentlich weitreichender.
Es bedeutet anfangs schon eine Umstellung, aber keine Angst, Du mußt das Gemüse nicht roh essen ;)
Paleoaner sind hier viele im Forum unterwegs und LCHF und Paleo haben auch sehr viele Gemeinsamkeiten.

elihofmann
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Re: Viel Fett - und nicht in der Ketose

Beitragvon elihofmann » 4. Januar 2015, 21:08

Hallo Elisa,

gib dem Wahls Protokoll eine Chance, einen erfolgversprechenderen Ansatz bei MS gibt es nicht und Du hast doch nichts zu verlieren (Gluten und MiPros sind eh überbewertet ;) )
Deine Familie möchte doch auch daß es Dir besser geht und sie werden Dich dann auch ganz bestimmt mit der neuen Ernährung unterstützen.
Ich ernähre mich auch ziemlich nah am Wahls Protokoll wegen meinem Hashimoto, die Ursachen der Autoimmunerkrankung sind ja gleich (und damit auch der Behandlungsansatz über die Ernährung), aber bei Hashi sind die Folgen zum Glück nicht so dramatisch, weil "nur" die Schilddrüse angegriffen wird, bei MS sind die Folgen durch die Zerstörung der äußeren Nerven(schutz)hülle wesentlich weitreichender.
Es bedeutet anfangs schon eine Umstellung, aber keine Angst, Du mußt das Gemüse nicht roh essen ;)
Paleoaner sind hier viele im Forum unterwegs und LCHF und Paleo haben auch sehr viele Gemeinsamkeiten.
Hallo Ghislaine, ich bin erleichtert. Ich habe bis zur Ketoküche viel rohes Gemüse und Obst gegessen, und dann sehr vermissst. Obst, ich weiß, ich weiß, aber irgendwie wird es auch in reduzierter Form gehen. Man wird auch routinierter und kreativer.
LG Elisa

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Shenana
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Re: Viel Fett - und nicht in der Ketose

Beitragvon Shenana » 5. Januar 2015, 11:24

Bei MS wird schwefelhaltiges Gemüse empfohlen. Da der Nährstoffbedarfbedarf bei MS erhöht ist würde ich
daher MSM-Pulver empfehlen. Ebenso hochdosiertes Omega3 (z.B. Fischöl, Lamotte) um den Entzündungen
entgegen zu wirken.

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Shenana
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Re: Viel Fett - und nicht in der Ketose

Beitragvon Shenana » 5. Januar 2015, 13:17

elihofmann:
Ich habe zwei Bücher von Ulrike Gonder. Die warmen Gerichte schmecken echt lecker, aber ich finde es total aufwändig drei mal am Tag Mahlzeiten zuzubereiten, bzw. zu kochen. War halt früher eine Brotesserin. Kleine Mahlzeiten würden mir reichen...
Das ist überhaupt nicht aufwendig wenn man richtig plant. Ich esse 2x am Tag und dann zwei warme
Mahlzeiten. Gemüse wird am Wochenende vorgekocht (z.B. Rosenkohl, Blumenkohl, Wirsing usw.) und in den Kühlschrank gestellt. Kürbis, Zucchinis, Kohlrabi kann geraspelt werden und mit den Proteinbeilagen zusammen gegart werden. Fleisch, Fisch und Eier sind in sehr kurzer Zeit zubereitet. Ich brauche nicht länger als 10-15 Minuten um
eine komplette Mahlzeit auf den Tisch zu bekommen. Das Essen gart doch von alleine. In dieser Zeit kann man
sogar noch andere Dinge erledigen.... .

Wie ist Dein Vitamin-D-Status?

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Re: Viel Fett - und nicht in der Ketose

Beitragvon elihofmann » 5. Januar 2015, 23:24

elihofmann:
Ich habe zwei Bücher von Ulrike Gonder. Die warmen Gerichte schmecken echt lecker, aber ich finde es total aufwändig drei mal am Tag Mahlzeiten zuzubereiten, bzw. zu kochen. War halt früher eine Brotesserin. Kleine Mahlzeiten würden mir reichen...
Das ist überhaupt nicht aufwendig wenn man richtig plant. Ich esse 2x am Tag und dann zwei warme
Mahlzeiten. Gemüse wird am Wochenende vorgekocht (z.B. Rosenkohl, Blumenkohl, Wirsing usw.) und in den Kühlschrank gestellt. Kürbis, Zucchinis, Kohlrabi kann geraspelt werden und mit den Proteinbeilagen zusammen gegart werden. Fleisch, Fisch und Eier sind in sehr kurzer Zeit zubereitet. Ich brauche nicht länger als 10-15 Minuten um
eine komplette Mahlzeit auf den Tisch zu bekommen. Das Essen gart doch von alleine. In dieser Zeit kann man
sogar noch andere Dinge erledigen.... .

Wie ist Dein Vitamin-D-Status?

Ich nehme Vit. D hochdosiert ein (Buch: Jeff T. Bowles), allerdings mit Betreuung und dazu auf jeden Fall Vit. K 2. Vor 3 Wochen hatte ich 160 bei 50.000 i.E. pro Tag. Nun nehme ich 30.000 und mache in ca. 2 Monaten wieder einen Test.

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Shenana
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Re: Viel Fett - und nicht in der Ketose

Beitragvon Shenana » 6. Januar 2015, 10:40

bitte immer die Laborwertbezeichnungen angeben - nicht nur die reinen Zahlenwerte.
Ich gehe mal von 160 nmol/l (entspricht 64 ng/ml) aus. Ein ordentlicher Wert...- ob der Vitamin-D-Spiegel
bei MS höher sein müsste kann ich nicht sagen.

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Re: Viel Fett - und nicht in der Ketose

Beitragvon pinkpoison » 6. Januar 2015, 11:38

bitte immer die Laborwertbezeichnungen angeben - nicht nur die reinen Zahlenwerte.
Ich gehe mal von 160 nmol/l (entspricht 64 ng/ml) aus. Ein ordentlicher Wert...- ob der Vitamin-D-Spiegel
bei MS höher sein müsste kann ich nicht sagen.
Alles was über 60 ng/dl geht ist m.E. überflüssig und für die Nützlichkeit extrem hoher Speicherwerte ist wissenschaftlich durch nichts fundiert, die Nebenwirkung einer Überversorgung jedoch schon. Viel hilft nicht immer viel, sondern die Gefahr einer Hypervitaminose rückt ins Blickfeld: Z.B. von Calzifizierung des Herz-Kreislauf-Systems oder Gelenk-/Sehnenstrukturen. In südlichen Gefilden, insbesondere in Afrika, haben die Jäger und Sammler Werte von knapp unter 50 und erfreuen sich damit bester Gesundheit.

Falls MS mehr Bedarf bedeuten sollte (was strittig ist!), dann äußert sich das lediglich in einer rascheren Verfallrate des Spiegels und einer entsprechend höheren Dosis für die Erhaltung des Spiegels, hat aber keinen Einfluß auf die Frage, ob es sinnhaft ist, einen Spiegel von über 60 ng/dl anzustreben.

Ich halte einen Verzicht auf Nahrungsmittel, die das Autoimmunsystem triggern und einen optimierten Eicosanoidhaushalt für wesentlich zielführender, um die Syptomatik einer MS zu verbessern (Getreide, Milchprodukte, Nachtschattengewächse, Hülsenfrüchte komplett streichen - Omega6 zu Omega3 in Richtung 1:1, aber nicht mehr als 5% der Fettkalorien aus mehrfach ungesättigten FS).

Gruß Robert


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