möchte mich nun auch endlich vorstellen
Verfasst: 11. Juni 2015, 11:13
Hallo zusammen,
Ich ringe mich nach langem „Mitlesen“ durch, auch aktiv im Forum mitzuarbeiten. Schmarotzen auf Dauer schafft nur ein überaus schlechtes Gewissen und außerdem bleiben doch immer noch ein paar offene Fragen.
Erst einmal herzlichen Dank für alle Infos, die hier für jedermann zugänglich sind und die persönlichen Erfahrungen, die ihr mitteilt.
Nun zu mir: Die ganze Lebensgeschichte aufzurollen wäre sehr umfangreich trotz meiner erst 36 Jahre, aber ich möchte es doch etwas umfangreicher gestalten, damit das Bild komplett wird und viele einzelne Komponenten eine große Rolle für den Schritt hierher spielen.
Wie schon erwähnt bin ich 36 Jahre, verheiratet, habe einen Sohn mit 9 Jahren. Mit 16 erkrankte ich an Colitis ulcerosa, verbrachte einige Zeit in Krankenhäusern und Reha, war dann mit 23 stabil bis 30 (ohne Medikamente, aber mit viel KH (ich habe sehr gerne gebacken – Brot und Kuchen in jeglicher Form)– fragt mich nicht, wie das funktionieren kann) und bekam durch einen stressigen und nervenaufreibenden Job einen erneuten Schub und begab mich auf die Suche nach Alternativen zu begeben, da ich das Höllenzeug namens Cortison und eine ewige Abhängigkeit von Salofalk nicht hinnehmen wollte. Mittlerweile war das Internet voll von Ernährungsalternativen und da Ernährung und Medizin schon immer meine Leidenschaft war (auch ausgebildet darin, leider nach herkömmlicher DGE Norm), probierte ich verschiedene Dinge aus und konnte so wieder medikamentenfrei leben, was mir schon immer wichtig war. Allerdings war ich nicht ganz zufrieden, denn ich hatte immer noch Probleme mit der Verdauung etc.. Ich stieß vor ca. 2 Jahren auf Rohkost und führte nach und nach diese Kostform ein, am Ende auch streng vegan, führte eine Ayurvedische Fastenkur durch, da ich dachte, ich müsste noch entgiften, damit die Ernährung einwandfrei klappt. Diese gab mir jedoch den Rest. Denn ich hatte schon enorm für meine Verhältnisse abgenommen und war am Ende auf 44 kg bei 1,68 m. Ich bin übrigens schon immer sehr dünn gewesen, aber dieses Gewicht hatte ich nicht mal in meinen schlimmsten Schüben. Ich hielt trotzdem an der Ernährungsform fest (schließlich muss man ja den Körper unterstützen und ihm so viel wie möglich Enzyme zuführen, damit man ihn entlastet und gekochtes Essen ist totes Essen…). Leider kam ich nicht mehr zu Kräften, hatte keinerlei Muskeln mehr, was dazu führte, dass ich auch keine Kraft besaß, mich ausreichend zu bewegen. Zu dieser Zeit aß ich sehr viel Obst und bemerkte, dass ich nach dem Genuss von einigem Obst oft sehr viel Müdigkeit verspürte und meinen Kopf hätte auf die Tastatur legen können. Keine Frage, es war eine angenehme Müdigkeit, aber nicht normal. Da ich medizinisch einigermaßen aufgeschlaut bin, kam ich sofort auf die Idee mit dem Blutzucker, kaufte mir ein Gerät und siehe da: nach Obst Werte von 180-200. Dies lag natürlich nicht zuletzt daran, dass ich keine Muskulatur mehr hatte. Allerdings war ich auch schon mit Schwangerschaftsdiabetes „gesegnet“, der jedoch damals außer ein paar warmen Worten nicht behandelt wurde. Desweiteren hatte ich durch die vegane Rohkost und Gewichtsabnahme seit 10 Monaten keine Periode mehr. Nun fing ich wieder an, fieberhaft zu recherchieren und war Stammgast in hiesigen Bibliotheken (es existieren unglaublich interessante Werke über Diabetes von ca. 1875-1880, auch damals wurde sehr viel diesbezüglich ausprobiert, da es noch keinerlei Insulin etc. gab). Lange Rede kurzer Sinn: Ich krempelte meine Ernährung langsam wieder um – erst nach LOGI (diese Tonnen von Gemüse bekomme ich jedoch nicht ohne Nebenwirkungen in mich hinein), bis ich hier landete und das aus zwei Gründen:
1. Ich liebe Fett (Butter, Sahne, Kokosöl – nur her damit)
2. War ich ständig hungrig, auch nach LOGI, aß oft mehr als mein Mann und wurde trotzdem nie so richtig satt.
Ich probierte sehr viel mit KH-Mengen herum (Sauerteigbrot, Kartoffeln, Reis, Hülsenfrüchte). Letztendlich muss ich sagen, dass mir nur der strikte Verzicht dieser Dinge hilft, meinen Blutzucker zu stabilisieren. Ich versuche ihn weiter zu optimieren. War vorher schon zufrieden mit 140 mg/dl nach 1 Stunde, aber jetzt setze ich Maßstäbe von 100 mg/dl, weil ich gemerkt habe, dass das möglich ist. Dafür stieg mein Verbrauch an Teststäbchen jedoch in den letzten Monaten ins Unermessliche, aber das ist es mir wert. Durch mein geringes Gewicht (mittlerweile aber durch LCHF jedoch wieder bei guten 50-51 kg und sehr gesteigerter Muskelkraft durch Training) reagiere ich sehr sensibel auf jedes KH, es sei denn, ich puffere mit Milchprodukten. Ich weiß, diese triggern Insulin, allerdings hilft bei mir weder Fleisch noch Fisch, um diesen blutzuckersenkenden Effekt zu erreichen, wenn ich KH esse. Allerdings lasse ich nun auch ausschleichend meine 2 Scheiben mit jeweils 20-30 g Brot weg (hauchdünn geschnitten, damit ich wenigstens 2 davon essen konnte). Ganz schlimm reagiere ich auf Hülsenfrüchte. Esse nicht viel Fleisch (liebe jedoch Leber von jedem Tier), aber mag neuerdings Fisch sehr gerne. Kommt fast täglich in irgendeiner Form auf den Tisch und ich liebe Milchprodukte. Ja, ich weiß, einige sehen das hier kritisch. Das ist sozusagen mein KH-Ersatz, denn ich möchte auf keinen Fall vollkommen ketogen leben. Bin meistens mit Gemüse und Milchprodukten und low carb Quarkkuchen mit sehr sehr wenig Kokosblützenzucker, der blutzuckertechnisch bei mir keine Spitzen verursacht, da wahrscheinlich gut in Ei- und Milcheiweiß „verpackt“, bei 60 g KH am Tag. Weniger möchte ich auf keinen Fall. Mein HbA1c Wert lag zu Beginn der Kostumstellung, die ich am Anfang des Jahres schon ca. 2 Monate praktizierte bei 5,4 – da schon auf Low Carb umgestellt, nicht wirklich aussagekräftig.
Ach ja, Darmprobleme habe ich keine mehr und was für einen Diabetes ich haben könnte oder ob es „nur“ eine Insulinresistenz ist, kann ich nicht sagen. Möchte in nächster Zeit noch bestimmte Werte überprüfen lassen, um eine Klarheit darüber zu bekommen (vollständiger Hormonstatus und einige aussagekräftige Werte für Diabetes). Jedoch ohne Arzt – das werde ich nur noch selbst durch Labore bestimmen lassen. Bin von Ärzten, auch von Alternativärzten erst einmal „geheilt“, ja habe regelrecht eine Aversion gegen diese. Letztendlich wäre es die Pflicht der Ärzte gewesen, mir zu helfen, aber bis jetzt haben sie mich alle nur kränker gemacht. Somit nehme ich meine Gesundheit nur noch selbst in die Hand und fahre sehr gut damit. Das erfordert natürlich umfassende Recherchen, Literatur wälzen, ausprobieren etc.. Das ist es mir aber wert.
Familiär bin ich auch vorbelastet, was Diabetes angeht. Mein Vater, Oma väterlicherseits an den Folgen damals verstorben, Oma mütterlicherseits spritzt seit den 90-igern Insulin (4-5 Einheiten pro Tag sagte sie mir) und kommt damit gut klar (HbA1c Wert immer um 6%) – ist mittlerweile Mitte 80. Interessant finde ich folgende Beobachtung: Mein Vater hat ordentlich Übergewicht. Als wir essen gingen, habe ich danach seinen Blutzucker gemessen. Der lag nach Spätzle!!!!! mit Fleisch nach zwei Stunden bei 120, obwohl er an diesem Tag noch nicht einmal Metformin genommen hatte. Bei diesem Essen hätte ich Werte bei 160-180 gehabt. Ordentliches Gewicht scheint einiges auffangen zu können oder ist wie immer sehr individuell.
Momentan probiere ich mit Kaffee, da ich ihn ab und zu sehr gerne mag. Jedoch werde ich das Gefühl nicht los, dass ich dadurch immer etwas erhöhte Blutzuckerwerte bekomme und zwar über den ganzen Tag. Und bitte jetzt nicht schlagen, wenn ich meine Werte nenne, denn das ist jammern auf hohem Niveau, aber ich bin ein Optimierer und gebe mich nicht mit Mindestmaßen zufrieden. Lasse daher nichts unversucht. Jedenfalls habe ich an Tagen mit Kaffeekonsum statt Werten so um die 90 immer 100 oder auch mal 110 (1-2 Stunden nach dem Essen). Werde das weiter beobachten. Und große Mengen bekommen mir für den Blutzucker auch nicht, selbst wenn sie nur aus Fett und Eiweiß bestehen, obwohl ich leidenschaftlich gerne esse. Aber bekomme immer mehr Sättigung durch LCHF, so dass sich das auch bald legen wird.
Letztendlich ist meine Vermutung, dass ich mir durch Cortison meinen Kohlenhydratstoffwechsel zerschossen habe. Hypothese, denn zum damaligen Zeitpunkt hat man nie Blutzuckerwerte bei mir ermittelt.
Jetzt ist es doch eine lange Einführungsrede geworden und nichts für Leute, die keine Zeit haben.
Ich möchte mich schon einmal für die tollen Beiträge von Rainer bezüglich Diabetes bedanken. Von ihm habe ich sehr viele Anregungen erhalten und werde sicherlich in Zukunft noch mit einigen Fragen aufwarten – das soll keine Drohung sein, sondern ich freue mich, aktiv an Diskussionen teilnehmen zu können und auch, wo ich mit meinem bis jetzt erworbenem Wissen und eigenen Erfahrungen dazu beitragen kann, dem ein oder anderen zu helfen.
Mit Blutwerten möchte ich noch warten, bis ich volle 6 Monate wirklich LCHF gelebt habe, da ich die Tests alle selbst bezahle und sich das lohnen muss.
Ich freue mich auf angenehme Diskussionen und hoffe, ich habe niemanden mit meinem Text erschlagen!
Viele Grüße
Susanne
Ich ringe mich nach langem „Mitlesen“ durch, auch aktiv im Forum mitzuarbeiten. Schmarotzen auf Dauer schafft nur ein überaus schlechtes Gewissen und außerdem bleiben doch immer noch ein paar offene Fragen.
Erst einmal herzlichen Dank für alle Infos, die hier für jedermann zugänglich sind und die persönlichen Erfahrungen, die ihr mitteilt.
Nun zu mir: Die ganze Lebensgeschichte aufzurollen wäre sehr umfangreich trotz meiner erst 36 Jahre, aber ich möchte es doch etwas umfangreicher gestalten, damit das Bild komplett wird und viele einzelne Komponenten eine große Rolle für den Schritt hierher spielen.
Wie schon erwähnt bin ich 36 Jahre, verheiratet, habe einen Sohn mit 9 Jahren. Mit 16 erkrankte ich an Colitis ulcerosa, verbrachte einige Zeit in Krankenhäusern und Reha, war dann mit 23 stabil bis 30 (ohne Medikamente, aber mit viel KH (ich habe sehr gerne gebacken – Brot und Kuchen in jeglicher Form)– fragt mich nicht, wie das funktionieren kann) und bekam durch einen stressigen und nervenaufreibenden Job einen erneuten Schub und begab mich auf die Suche nach Alternativen zu begeben, da ich das Höllenzeug namens Cortison und eine ewige Abhängigkeit von Salofalk nicht hinnehmen wollte. Mittlerweile war das Internet voll von Ernährungsalternativen und da Ernährung und Medizin schon immer meine Leidenschaft war (auch ausgebildet darin, leider nach herkömmlicher DGE Norm), probierte ich verschiedene Dinge aus und konnte so wieder medikamentenfrei leben, was mir schon immer wichtig war. Allerdings war ich nicht ganz zufrieden, denn ich hatte immer noch Probleme mit der Verdauung etc.. Ich stieß vor ca. 2 Jahren auf Rohkost und führte nach und nach diese Kostform ein, am Ende auch streng vegan, führte eine Ayurvedische Fastenkur durch, da ich dachte, ich müsste noch entgiften, damit die Ernährung einwandfrei klappt. Diese gab mir jedoch den Rest. Denn ich hatte schon enorm für meine Verhältnisse abgenommen und war am Ende auf 44 kg bei 1,68 m. Ich bin übrigens schon immer sehr dünn gewesen, aber dieses Gewicht hatte ich nicht mal in meinen schlimmsten Schüben. Ich hielt trotzdem an der Ernährungsform fest (schließlich muss man ja den Körper unterstützen und ihm so viel wie möglich Enzyme zuführen, damit man ihn entlastet und gekochtes Essen ist totes Essen…). Leider kam ich nicht mehr zu Kräften, hatte keinerlei Muskeln mehr, was dazu führte, dass ich auch keine Kraft besaß, mich ausreichend zu bewegen. Zu dieser Zeit aß ich sehr viel Obst und bemerkte, dass ich nach dem Genuss von einigem Obst oft sehr viel Müdigkeit verspürte und meinen Kopf hätte auf die Tastatur legen können. Keine Frage, es war eine angenehme Müdigkeit, aber nicht normal. Da ich medizinisch einigermaßen aufgeschlaut bin, kam ich sofort auf die Idee mit dem Blutzucker, kaufte mir ein Gerät und siehe da: nach Obst Werte von 180-200. Dies lag natürlich nicht zuletzt daran, dass ich keine Muskulatur mehr hatte. Allerdings war ich auch schon mit Schwangerschaftsdiabetes „gesegnet“, der jedoch damals außer ein paar warmen Worten nicht behandelt wurde. Desweiteren hatte ich durch die vegane Rohkost und Gewichtsabnahme seit 10 Monaten keine Periode mehr. Nun fing ich wieder an, fieberhaft zu recherchieren und war Stammgast in hiesigen Bibliotheken (es existieren unglaublich interessante Werke über Diabetes von ca. 1875-1880, auch damals wurde sehr viel diesbezüglich ausprobiert, da es noch keinerlei Insulin etc. gab). Lange Rede kurzer Sinn: Ich krempelte meine Ernährung langsam wieder um – erst nach LOGI (diese Tonnen von Gemüse bekomme ich jedoch nicht ohne Nebenwirkungen in mich hinein), bis ich hier landete und das aus zwei Gründen:
1. Ich liebe Fett (Butter, Sahne, Kokosöl – nur her damit)
2. War ich ständig hungrig, auch nach LOGI, aß oft mehr als mein Mann und wurde trotzdem nie so richtig satt.
Ich probierte sehr viel mit KH-Mengen herum (Sauerteigbrot, Kartoffeln, Reis, Hülsenfrüchte). Letztendlich muss ich sagen, dass mir nur der strikte Verzicht dieser Dinge hilft, meinen Blutzucker zu stabilisieren. Ich versuche ihn weiter zu optimieren. War vorher schon zufrieden mit 140 mg/dl nach 1 Stunde, aber jetzt setze ich Maßstäbe von 100 mg/dl, weil ich gemerkt habe, dass das möglich ist. Dafür stieg mein Verbrauch an Teststäbchen jedoch in den letzten Monaten ins Unermessliche, aber das ist es mir wert. Durch mein geringes Gewicht (mittlerweile aber durch LCHF jedoch wieder bei guten 50-51 kg und sehr gesteigerter Muskelkraft durch Training) reagiere ich sehr sensibel auf jedes KH, es sei denn, ich puffere mit Milchprodukten. Ich weiß, diese triggern Insulin, allerdings hilft bei mir weder Fleisch noch Fisch, um diesen blutzuckersenkenden Effekt zu erreichen, wenn ich KH esse. Allerdings lasse ich nun auch ausschleichend meine 2 Scheiben mit jeweils 20-30 g Brot weg (hauchdünn geschnitten, damit ich wenigstens 2 davon essen konnte). Ganz schlimm reagiere ich auf Hülsenfrüchte. Esse nicht viel Fleisch (liebe jedoch Leber von jedem Tier), aber mag neuerdings Fisch sehr gerne. Kommt fast täglich in irgendeiner Form auf den Tisch und ich liebe Milchprodukte. Ja, ich weiß, einige sehen das hier kritisch. Das ist sozusagen mein KH-Ersatz, denn ich möchte auf keinen Fall vollkommen ketogen leben. Bin meistens mit Gemüse und Milchprodukten und low carb Quarkkuchen mit sehr sehr wenig Kokosblützenzucker, der blutzuckertechnisch bei mir keine Spitzen verursacht, da wahrscheinlich gut in Ei- und Milcheiweiß „verpackt“, bei 60 g KH am Tag. Weniger möchte ich auf keinen Fall. Mein HbA1c Wert lag zu Beginn der Kostumstellung, die ich am Anfang des Jahres schon ca. 2 Monate praktizierte bei 5,4 – da schon auf Low Carb umgestellt, nicht wirklich aussagekräftig.
Ach ja, Darmprobleme habe ich keine mehr und was für einen Diabetes ich haben könnte oder ob es „nur“ eine Insulinresistenz ist, kann ich nicht sagen. Möchte in nächster Zeit noch bestimmte Werte überprüfen lassen, um eine Klarheit darüber zu bekommen (vollständiger Hormonstatus und einige aussagekräftige Werte für Diabetes). Jedoch ohne Arzt – das werde ich nur noch selbst durch Labore bestimmen lassen. Bin von Ärzten, auch von Alternativärzten erst einmal „geheilt“, ja habe regelrecht eine Aversion gegen diese. Letztendlich wäre es die Pflicht der Ärzte gewesen, mir zu helfen, aber bis jetzt haben sie mich alle nur kränker gemacht. Somit nehme ich meine Gesundheit nur noch selbst in die Hand und fahre sehr gut damit. Das erfordert natürlich umfassende Recherchen, Literatur wälzen, ausprobieren etc.. Das ist es mir aber wert.
Familiär bin ich auch vorbelastet, was Diabetes angeht. Mein Vater, Oma väterlicherseits an den Folgen damals verstorben, Oma mütterlicherseits spritzt seit den 90-igern Insulin (4-5 Einheiten pro Tag sagte sie mir) und kommt damit gut klar (HbA1c Wert immer um 6%) – ist mittlerweile Mitte 80. Interessant finde ich folgende Beobachtung: Mein Vater hat ordentlich Übergewicht. Als wir essen gingen, habe ich danach seinen Blutzucker gemessen. Der lag nach Spätzle!!!!! mit Fleisch nach zwei Stunden bei 120, obwohl er an diesem Tag noch nicht einmal Metformin genommen hatte. Bei diesem Essen hätte ich Werte bei 160-180 gehabt. Ordentliches Gewicht scheint einiges auffangen zu können oder ist wie immer sehr individuell.
Momentan probiere ich mit Kaffee, da ich ihn ab und zu sehr gerne mag. Jedoch werde ich das Gefühl nicht los, dass ich dadurch immer etwas erhöhte Blutzuckerwerte bekomme und zwar über den ganzen Tag. Und bitte jetzt nicht schlagen, wenn ich meine Werte nenne, denn das ist jammern auf hohem Niveau, aber ich bin ein Optimierer und gebe mich nicht mit Mindestmaßen zufrieden. Lasse daher nichts unversucht. Jedenfalls habe ich an Tagen mit Kaffeekonsum statt Werten so um die 90 immer 100 oder auch mal 110 (1-2 Stunden nach dem Essen). Werde das weiter beobachten. Und große Mengen bekommen mir für den Blutzucker auch nicht, selbst wenn sie nur aus Fett und Eiweiß bestehen, obwohl ich leidenschaftlich gerne esse. Aber bekomme immer mehr Sättigung durch LCHF, so dass sich das auch bald legen wird.
Letztendlich ist meine Vermutung, dass ich mir durch Cortison meinen Kohlenhydratstoffwechsel zerschossen habe. Hypothese, denn zum damaligen Zeitpunkt hat man nie Blutzuckerwerte bei mir ermittelt.
Jetzt ist es doch eine lange Einführungsrede geworden und nichts für Leute, die keine Zeit haben.
Ich möchte mich schon einmal für die tollen Beiträge von Rainer bezüglich Diabetes bedanken. Von ihm habe ich sehr viele Anregungen erhalten und werde sicherlich in Zukunft noch mit einigen Fragen aufwarten – das soll keine Drohung sein, sondern ich freue mich, aktiv an Diskussionen teilnehmen zu können und auch, wo ich mit meinem bis jetzt erworbenem Wissen und eigenen Erfahrungen dazu beitragen kann, dem ein oder anderen zu helfen.
Mit Blutwerten möchte ich noch warten, bis ich volle 6 Monate wirklich LCHF gelebt habe, da ich die Tests alle selbst bezahle und sich das lohnen muss.
Ich freue mich auf angenehme Diskussionen und hoffe, ich habe niemanden mit meinem Text erschlagen!
Viele Grüße
Susanne