Natürliches Essverhalten...

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LCHF, die Familie, die Haustiere und wir - im Einklang?
barbabella
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Natürliches Essverhalten...

Beitragvon barbabella » 11. Juli 2014, 13:13

Hallo ihr Lieben,

Ich weiß jetzt leider nicht, ob das schon mal Thema war, aber, ich würde einfach gerne hören, was ihr dazu zu sagen habt.
Mir ist bei meinen Kindern aufgefallen, dass sie sich von sich aus niemals für Nudeln entscheiden würden. Brot, Semmeln, etc. werden meistens verschmäht. Käse, Schinken, dazu Gemüse und sie sind glücklich.
In letzte Zeit hab ich mich mit vielen Müttern darüber unterhalten und alle erzählen dies von ihren Kleinkindern. Wenn ich eine Mahlzeit bei anderen Kindern mitbekomme, fallen immer Sätze wie:
"Du kannst nicht nur Fleisch essen!"
"Du musst auch Brot dazu essen, nicht nur den Belag!"
...
Ich weiß das auch noch aus meiner eigenen Kindheit, immer musste der Teller leer gegessen werden. Und dann diese Mengen an KH. (Ich liebte es den Belag vom Brot zu essen und die Butter abzulecken, das ging natürlich gar nicht. Musste also so lange sitzen bleiben, bis ich auch das Brot gegessen hatte.)

Um zu nem Schluss zu kommen...
Ich habe das Gefühl, dass LCHF ganz natürlich ist und wir unseren Kindern diesen natürlichen Hunger verderben.
Wie ist die Erfahrung mit euren Kindern?

LG

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Pinselchen79
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Re: Natürliches Essverhalten...

Beitragvon Pinselchen79 » 11. Juli 2014, 13:22

Bei vielen Sachen stimme ich dir zu. Meine Tochter isst sehr gerne nur die Scheibe Wurst oder Käse oder frühstückt nur gekochtes Ei oder Rührei.
Aber Nudeln mag sie auch :)
Die unter http://www.LCHF.de angebotenen Dienste und Inhalte sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und können in keinem Fall professionelle Beratung oder die Behandlung durch einen Arzt ersetzen.
~97kg

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DaniWi
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Re: Natürliches Essverhalten...

Beitragvon DaniWi » 19. Februar 2015, 12:00

Hallo Barbabelle, ich habe heute gerade folgendes in meinem Tagebuch gepostet:

Den Kindern lassen wir auch die Wahl. Natürlich kommen sie ausserhalb der mütterlichen Küche auch mit Weizen etc. in Berührung (z.B. Essen in der Mensa, Klassenfahrt, Besuch bei Freunden). Das lässt sich gar nicht vermeiden und das will ich auch nicht (auch wenn ich um die Gefährlichkeit von Weizen weiss). Mir ist es wichtiger dass sie einen verantwortlichen Umgang mit der Ernährung erlernen. Ich musste ja schmunzeln als ich gelesen habe dass Dir die Ernährung anerzogen wurde. Genau diesen Fehler habe ich (fast) mit unserem Jüngsten begangen. Er war ein langes Stillkind (fast 1 Jahr) und wurde danach auf Blumenkohl mit Kartoffel usw. umgestellt. Fertige Babynahrung gabe es bei ihm nicht. Also kam er auch nicht mit Vanillearomen etc. in Berührung. Bei ihm war es schon immer so dass er nur das gegessen hat was er gerade mochte (brauchte?) und er auch nach 2 Gabeln mal satt ist und den Teller einfach weg schiebt (das geht für mich gar nicht! Der Teller muss leer gegessen werden = Erziehung. Aber ich lerne es auch noch). Er braucht auch nicht unbedingt ein Frühstück etc. Aus heutiger (LCHF-) Sicht absolut positiv. Aber da ich ja auch eine Erziehung genossen habe war ich der Meinung das Kind braucht mehr Gemüse, er braucht ein Frühstück etc. Also eigentlich komplett falsch. Ich war bereits auf dem Weg ihm sein gutes Bauchgefühl ab zu gewöhnen. Heute sage ich auch "hätten wir doch mal vorher uns ein Beispiel an dem Kind genommen". Er ist der schlankste von uns allen obwohl er einen echten Süßzahn hat. Den gewöhnt er sich aber auch so langsam ab. Wahrscheinlich weil er jetzt wieder so essen darf wie er mag.

Bei unserem Großen war es so dass ich nur 6 Wochen stillen konnte und dann abbrechen musste. Er bekam Ersatznahrung. Das Ergebnis sieht man ihm an. Übergewicht, keine Sättigungsgrenze etc. Gut das hat er jetzt in den letzten 5 Monaten gelernt, einfach auch deshalb weil er merkt wie gut es ihm tut und er zu einer normalen Figur zurück findet. ("...und das obwohl es schmeckt!" O-Ton Sohnemann). Er hat es sogar geschafft auf der Arbeit die Berliner zu ignorieren. Ich bin so stolz :x Aber ich sage auch nichts dagegen wenn sie es mal essen. Wie gesagt, sie sollen es eigenverantwortlich lernen.

Am Anfang hatte ich für die Kinder immer noch Kartoffeln etc. als Beilage gekocht. Irgendwann habe ich aber bemerkt dass davon immer mehr im Topf blieb. Also lasse ich es seit gut 2 Wochen ganz weg und es wird auch von den Kindern nichts vermisst :x Trotzdem: Nudeln gehen immer :lol:

Unser Großer hat auch einges zu viel auf den Rippen. Er hat bereits 12 KG runter (jaja die Jugend...) , unser Jüngster war, wie gesagt, nie wirklich dick aber man sieht dass der Körper sich neu formt. Trotzdem minus 2 KG und beide freuen sich wie die Schneekönige über ihre Erfolge

LG Daniela
Höchsstand:13.10.2020 - 153.9 Kg
Neustart 21.06.2021 - 151.9Kg
18.02.2022 - 138.6Kg
......................................
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Re: Natürliches Essverhalten...

Beitragvon edea » 25. Februar 2015, 09:57

Ich bin mir sicher, das ist auch Erziehungssache.
Mein Großer hat von mir IMMER Süßigkeiten bekommen. Wenn er wollte, bekam er die.
Und legt meistens nach zwei drei Gummibärchen die Tüte weg. Weils ihm reicht.
Manchmal bleibt die Tüte dann wochenlang liegen, wahlweise bis die Bärchen steinhart sind oder bis ich sie leer gegessen habe.
Mein Mittlerer kennt dagegen, wie ich, kein Maß. Wenn er Sükram sieht, muss der sein. Jetzt und Sofort. Und das, wie Mama, gerne zu jeder Tages- und Nachtzeit. Ich habs mir bei ihm halt versaut, weil er, unterernährt wie er ist, immer Extrawürste bekam: Alles was er wollte, hauptsache er isst.
Die Kleine ist da ähnlich, weil sie sich das Alles beim größeren Bruder abschaut.
Ich mein, wenn ich nix Süßes da habe, dann essen sie sehr gerne Obst und Gemüse, die Kleine ist auch nicht so wählerisch wie der Mittlere. Aber für die zwei Kleinen muss Alles ausreichend süß sein.
Während mein Großer liebend gerne Sahnequark/Joghurt mit Früchten (völlig ohne Extra Süße) isst und auch Haferflocken ungesüßt isst, muss es bei den Kleinen eben süß sein.
Aber am Liebsten essen alle Drei die Wurst ohne Brot :D
Der Große isst aber oft lieber die KH Sachen denn das Fleisch, die zwei Kleinen lieber Fleisch statt KH :roll:
Inzwischen lass ich sie da.

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Re: Natürliches Essverhalten...

Beitragvon Koma » 25. Februar 2015, 10:05

Meiner ist jetzt 14, und es war das Gleiche - Wurst pur. Ich habe immer gelernt Fleisch ist nicht zum satt essen, dafür sind die Kartoffeln da. Okay, jetzt geht es anders rum, und das freut meinen Junior, denn er ist ein absoluter Fleischfresser. Er hat sich wie irre gefreut, als sein Arzt ihn wegen Eisenmangel zum Fleisch essen verdonnert hat. Mittlerweile sind auch schon 1,5 kg runter, und er freut sich schon auf das Gesicht des Krankenhausarztes, wenn er wieder zum EEG muß, und dann nicht mehr die böse 65 bei den Kilos steht.

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Re: Natürliches Essverhalten...

Beitragvon edea » 25. Februar 2015, 10:17

Weil ich als Kind immer gezwungen wurde, wahlweise den Teller leer zu essen oder den Anderen nicht Alles wegzuessen (aka ich durfte mich nicht satt essen), habe ich meinen Kindern das nie aufgezwungen. Es dürfen Reste bleiben.
Alle Drei haben ein gutes und gesundes Sättigungsgefühl. Sie knabbern alle Drei an der Schwelle zum Untergewicht, ich kriege jedesmal Anschiss vom KiA und musste die Kinder jedesmal auf den Kopf stellen lassen (also viele unterschiedliche Untersuchungen, ob die auch jaaa gesund sind).

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Re: Natürliches Essverhalten...

Beitragvon rea » 25. Februar 2015, 16:15

Ich hab keine Kinder, aber ich kann sagen, wie es bei mir war :)

Brot habe ich immer gehasst, wurde aber trotzdem auch "gezwungen" welches zu essen. Besonders schlimm fand ich die Kombi mit Nutella UND Margarine :ymsick: oder Marmelade und Margarine. Keine Ahnung, wieso das künstliche Zeugs immer noch mit drauf musste. Auch Knäckebrot und sprudelndes Mineralwasser war ganz schön ekelhaft.

Aber zwangsläufig habe ich mich wohl irgendwie daran gewöhnt. Zumindest Brötchen habe ich irgendwann sehr gerne gegessen. Und auch Nudeln. Wobei die Nudelphase doch eher recht kurz war und es irgendwann eher ein Kampf war, die zu essen, weil es dann keine Alternative für mich gab. Und mehr Soße nehmen war keine erlaubte Option, weil es ja unfair den anderen gegenüber wäre.

Mittlerweile bin ich seit 2 Jahren glutenfrei. Als ich nach den ersten Wochen mal wieder in ein Brötchen biss, fiel mir sofort auf, dass Zähne und Mundraum komplett "abgeschabt" waren, ich also überall kleine Risse und Abschürfungen hatte. Ich schätze mal, dass Brot so ähnlich wirken würde, wenn ich das nochmal äße, aber ... ich bin doch nicht blöd ;) Allein daran erkennt man doch schon, dass sowas einfach nicht passt.

Ich hatte auch eine lange Phase, in der ich unheimlich viel Süßigkeiten essen konnte. Da ging echt bergeweise Süßkrams weg. Damals hatte ich kaum Bauchschmerzen. Aber als ich längere Zeit abstinent war und dann wieder welche zu mir nahm, kamen die Schmerzen ziemlich schnell. Das ist für mich ein Zeichen, dass sich eine gewisse Gewöhnung bei allen Nahrungsmitteln einstellen kann. Aber auch wenn ich kaum Bauchschmerzen durch riesen Berge von Süßem bekam, war es dennoch richtig ungesund, nur merkte ich das nicht sofort.

Was will ich damit sagen: Natürliche Ernährung sollte unbedingt gefördert und nichts aufgedrängt werden. Denn sehr schnell kann das natürliche Gespür für die richtige Nahrung verloren gehen. Auch als Erwachsener sollte man das beachten. Wobei es da schon viel schwieriger ist, es so zu handhaben, denn das Gespür ist ja bei vielen völlig verfälscht und gestört. Bei mir wohl auch :(

Pumuckl
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Re: Natürliches Essverhalten...

Beitragvon Pumuckl » 25. Februar 2015, 21:24

Bei mir hieß es früher immer "Das kannst du jetzt auch noch essen!", wenn ich etwas auf dem Teller liegen gelassen habe. Mein Mann hat von Anfang an viel mehr gekocht, als wir eigentlich gegessen haben - und ich musste das dann aufessen, weil man schmeißt ja keine Nahrungsmittel weg. Da habe ich dann auch ganz schnell 15 kg zugenommen. Er hat lange gebraucht, um mir klar zu machen, dass man eben nicht die ganze Schüssel leer essen muss, wenn es schon weh tut.


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