Hilfe! LCHF und Niereninsuffizienz

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WOZZEL
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Hilfe! LCHF und Niereninsuffizienz

Beitragvon WOZZEL » 18. April 2017, 12:00

Ich hoffe, dass Ihr alle die Ostertage gut hinter Euch gebracht habt und den üblichen Verlockungen widerstehen konnten.
Ich für meine teil habe festgestellt, dass der Tafelspitz mit grüner Sauce auch gut ohne Kartoffeln (aber mit Blumenkohlpürre) genauso schmeckt. Habe festgestellt, dass eine kleine Enkelin (13 Monate) ebenfalls auf Blumenkohlpürre abfährt :-D .

Mein eigentliches Anliegen ist aber ernster Natur...

Ich habe einen Freund, der seit ca. zehn Jahren Nierenkrank ist. Verursacht durch jahrelangen, unentdeckten hohen Blutdruck waren die Nieren schließlich bei 15% Leistungsfähigkeit. Die Behandlung erfolgte dann medikamentös. Vor drei Jahren schließlich musste er sich einer OP an den Nebenschilddrüsen (Entfernung) unterziehen, was bei ihm zur Folge hatte, dass sich die Nierenfunktion weiter verschlechterte und innerhalb kürzester Zeit die Behandlung der Nierenprobleme durch eine Dialyse erforderlich machte. Status heute: Dreimal wöchentlich für 4-5 Stunden an die Dialyse.

Nun zum Kern meiner Frage: Der Freund leidet unter deutlichem Übergewicht. Bei einer Größe von 182 cm sind es ca. 150 Kilogramm auf der Waage. Der behandelnde Facharzt meint, bevor er auf die Liste für eine Spenderniere käme, müsste er mindestens 50 Kilogramm Gewicht verlieren. Ich weiß, dass meine Freund seit Jahren versucht Gewicht zu reduzieren und wie viele, immer wieder gescheitert ist. Ich habe aktuell das Gefühl, dass er sich seinem Schicksal ergeben hat.
Ich frage mich nun, ob LCHF eine Empfehlung für ihn sein könnte. Natürlich müsste das unter ärztlicher Kontrolle geschehen. Da ich weiß, dass er seine Flüssigkeitszufuhr auf höchstens einen Liter täglich beschränken muss ist das mit dem trinken u.a. ein Problem Falls LCHF in Frage käme, müsste er eine Arzt finden, der dieses Vorhaben unterstützt, bzw. der sich mit dieser Ernährungsform auskennt. Mein Freund wohnt im Raum München.

Hat jemand einen Rat/Tipp/Erfahrung?? Ich würde meinem Freund gerne helfen, falls das möglich ist.
04. 03. 2017: 111,3 Kilogramm
01. 04. 2017: 101,3 Kilogramm
29. 04. 2017: 97,4 Kilogramm
27.05. 2017: 93,8 Kilogramm
24.06. 2017: 90,6 Kilogramm
06.11. 2017 87,9 Kilogramm :lol:

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Amaketon
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Re: Hilfe! LCHF und Niereninsuffizienz

Beitragvon Amaketon » 18. April 2017, 12:22

Hallo Wozzel!

Mit striktem LCHF, in Ketose, kann Dein Freund schnell viele Kilos verlieren.
Geschaffener könnte diese Ernährung dafür nicht sein.
Die Frage ist nur, schaffen das seine Organe..

Wichtig ist nun einen Arzt zu Rate zu ziehen, welcher sich von LCHF nicht erst ein Bild machen muss. (Bei Onkologen sieht das anders aus)
Einen Mediziner, welchen man erst erzählen muss was LCHF ist, kann dafür nicht offen sein, gerade weil der Patient gesundheitlich, stoffwechseltechnisch schon so vorbelastet ist..

Viel Glück für Deinen Freund!
Liebe Grüße Claudia

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anemone24
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Re: Hilfe! LCHF und Niereninsuffizienz

Beitragvon anemone24 » 18. April 2017, 12:38

Ich hatte 2011 auch Nierenversagen und ernähre mich LCHF was mir sehr gut
bekommt. Ich schaue nur, daß ich nicht soviel Eiweiß zu mir nehme. Also 1,5 bis 2 g
Eiweiß pro kg Körpergewicht. Und ich mache auch noch täglich Sport. Laufen auf
dem Laufband oder im Freien. Eine halbe bis eine Stunde. Dein Freund soll es mal
probieren.

anemone :)

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Kathi
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Re: Hilfe! LCHF und Niereninsuffizienz

Beitragvon Kathi » 18. April 2017, 14:13

Hallo Wozzel und herzlich willkommen im Forum :)

Ja, mit LCHF in der reinen Variante, also linke Flyerseite, dürften die Kilos nur so purzeln.
Und natürlich kommt das Aber hinterher:
Wenn dein Freund so krank ist, dass er bereits an der Nadel hängt, dann empfinde ich eine Empfehlung auf LCHF umzusteigen nur sinnvoll, wenn ein Arzt sich mit darauf einlässt. Den muss man erst mal finden!
Ein Onkologe dürfte da tatsächlich aufgeschlossener und informierter sein.

Ich möchte und muss hier ganz klar drauf hinweisen, dass zb überstandene Ereignisse eine ganz andere Gewichtung haben. Egal, ob das Geschehnis während einer LCHF-Ernährung kam oder nicht.

Ganz klare Aussage von uns als Team:
Bitte unbedingt einen Arzt aufsuchen, bevor ein reines LCHF versucht wird!


Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Reduktion der klassischen KH wie Getreide, Nudeln und (versteckte) Zucker schon eine Abnahme bewirken.
Aufgefüllt wird anfangs gerne mit sättigendem Eiweiß, wogegen auch nichts spricht, da es erfahrungsgemäß eine vorübergehende Phase ist. Hier geht das NICHT!
Hier müsste dein Freund mehr Grünzeug zu sich nehmen, aber ich weiß, dass es einige Gemüse gibt, die auch die Nieren belasten können. Aber: da bin ich jetzt überfordert und verweise auf einen Arzt!

Ich wünsche deinem Freund das Beste! :)

Liebe Grüße
Kathi


PS: Nein, ich will hiermit weder eine Diskussion noch weiteren Austausch unterbinden, nur ganz klar die Meinung des Teams darstellen. Wenn jemand Tipps oder Adressen hat: bitte her damit! :ymhug:
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-31 kg

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Anne
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Re: Hilfe! LCHF und Niereninsuffizienz

Beitragvon Anne » 18. April 2017, 19:49

Ich schließe mich Kathis Worten an und wünsche ganz viel Erfolg bei der Arztsuche - sofern dein Freund denn eine Umstellung in Erwägung zieht.

Womit er denke ich unbenklich anfangen kann, ist generell die Reduktion der Kohlenhydrate und ein Ölwechsel in der Küche - sprich weg vom schädlichen Sonnenblumenöl, hin zu nativen, kaltgepressten, Ölen und Kokosfett, sowie Butter und Schmalz. Aufs EIweiß muss dein Freund ja auch bei der StandardErnährung achten, das beschränkt sich ja nicht auf LCHF.
Mit der strikten Reduzierung und damit auch Ketose würde ich tatsächlich auch den Rat eines Arztes abwarten.
-53 kg, mehr auf meinem Blog: www.volle-kanne-gesund.de

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Anne
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Re: Hilfe! LCHF und Niereninsuffizienz

Beitragvon Anne » 23. April 2017, 07:59

Ich bin gerade bei Dr. Andreas Eenfeldt in seinem Buch "Echt Fett" über folgende Info gestolpert:

Seiner Meinung nach ist eine kohlenhydratarme Ernährung auch für Menschen mit Nierenproblemen möglich. Allerdings, wenn man vorher die Anweisung hatte man solle auf die Eiweißzufuhr achten, dann soll man das auch weiterhin tun.
Eenfeldt bezieht sich dabei auf eine Zufallsstudie mit 68 übergewichtigen Teilnehmern, wo die Gruppe, die sich kohlenhydratarm ernährte, gute Ergebisse hatte - die Nierenfunktion wurde verbessert.

aus: "Echt Fett", Ennsthaler, 2. überarbeitete Auflage 2016, Seite 247
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