LCHF bei chronischer Sarkoidose.

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KerstinW
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LCHF bei chronischer Sarkoidose.

Beitragvon KerstinW » 25. Juli 2014, 13:40

Hallo ihr Lieben,
ich habe hier schon ein Weilchen "schwarz" Mitgelesen, und mich heute einfach mal registriert.

Da bei mir vieles zusammenfließt, stelle ich mich euch hier einfach mal vor, und erkläre dazu einiges über mich und meine Erkrankung, sowie, wie ich zu LCHF gekommen bin.

Ich bin die Kerstin, 45j, glücklich verh. zwei autistische Söhne (18+14), zwei Hunde. Wohnhaft in Do/NRW.
Im Frühling diesen Jahres wog ich 122kg bei einer Größe von 159cm.

Ich habe im Alter von 21 Jahren die Diagnose nephrotisches Syndrom und Sarkoidose Stufe 3 bekommen. Das nephrotische Syndrom wurde mittel massiver Kortisontherapie in den Griff bekommen, und gilt heute als ausgeheilt. Die Sarkoidose wurde chronisch. Die Sarkoidose ist eine Autoimmunerkrankung mit Granulombildung in versch.Organen, und anschließender Vernarbung/Bindegewebsbildung.
Es gibt eine akute und eine chonische Verlaufsform. Die Akute heilt oft spontan wieder aus, die Chronische leider nicht.

Ich bin in den letzten 25 Jahren fast jährlich zweimal ins KH eingewiesen worden, mit unterschiedlich- schweren Befunden. Mal waren es massive Zysten und Kieferauflösungen an den Zähnen, dann wieder Lymphknotenschwellungen, dann Lungenentzündungen mit Vernarbungen, dann wieder Nierensteine, Herz-Kreislaufprobleme, schwere Blutungen bis hin zur Transfusion etc.pp.
Die letzten 8 Jahre ging es mit meiner Gesund beständig Bergab, mein körperlicher Zustand wurde immer kritischer. Luftnot, massive Wassereinlagerungen, Herzrhytmusstörungen, kurze Ohnmachten, Wahrnehmungsstörungen u.s.w. traten auf und blieben. Es gab Zeiten, da dachte ich, morgen steh ich nicht mehr auf.
Ich wurde mit Kortison, anteilig hoch dosiert, therapiert. Dazu noch MTX, div. Rheumamittel, Wassertabletten, 60er Omep, div. Aufbaupräparate, Betablockern, aber nix brachte richtig etwas. Klar, man erhielt mich am leben, aber hallo?
Was war das für ein leben?
Bei jeder Kortisonspitze zeigte meine Waage durchschnittlich 20kg mehr an, egal ob oder was ich aß, mein Gewicht wanderte beständig nach oben. Dann die Ärzte mit ihren Faltblättchen bzgl. Gewichtsabnahme, tolle Nummer.
Seid ca. zwei Jahren leide ich zusätzlich noch unter Anämie mit Eisenaufnahmestörung, HB anteilig bei 7 oder drunter, vergrößerter Milz und Leber, Nierenzysten, und was weiß ich sonst noch.

Ich habe immer normal gegessen, und da ich als junges Ding einen super Stoffwechsel hatte (war eine von denen, die immer alles Essen konnten, ohne Auswirkungen auf die Waage), aber unter Kortison war das eben massiv zuviel. Vor allem KHs. Nudeln und Reis, dazu Abends viel Süßes gefuttert. Nicht viel von einer Sorte, dafür vieles durcheinander. Ich war einfach zuckerabhängig. Denke, das Zeug hat mich auch ein wenig über meine Krankheit und meinen körperlichen Zustand hinweg getröstet.
Ist nicht leicht in meinem Alter und klaren Geistes seinen Körper verfallen zu sehen, ............

Ich habe die letzten Jahre schon mehrmal versucht mein Übergewicht zu reduzieren, aber seid 2006 habe ich die 90kg nicht mehr gesehen, seid 2001 die 70kg, und so weiter.
Ich habe mich mit FDH herum-gequält, oder mit Shakes, was gar nicht meins ist. Ich habe auch mal aufgehört zu essen, brachte nur Sparflamme und Jojo. Mein Höchstgewicht habe ich vor fünf Jahren mit 138kg ereicht. Die letzten Jahre hat es sich bei mir mit 120kg +- eingependelt.

Bis ich vor nicht ganz 8 Wochen eine Sendung im Abend-TV gesehen habe, die mein Leben verändern sollte.
Ein sehr Übergewichtiger sollte auf alle ungesunden KHs verzichten, und mit Sport und Motivation abnehmen. Das klang erstmal komisch, für mich besonders, weil Nudeln, Reis und Süßes zu meinen täglichen Genüssen gehörten.
Er wurde 1 Jahr begleitet, und wirklich, er stand nach dieser Zeit schlank und glücklich da. Ich war verblüfft.
Da ich eine geborene Kämpferin bin, dachte ich mir spontan, was der kann, das kannst du schon lange, also ab dafür und ran an den Speck.
Ich begann mich zu informieren über diese Ernährungsform, und stieg vor nicht ganz sechs Wochen voll ein ->LCHF

Es fiel mir überraschend leicht auf meine Lieblinge zu verzichten, und ich war sehr motiviert weiter zu machen.
An Anfang habe ich einige Fehler gemacht, und Gemüse falsch eingeschätzt, aber ich habe mich die ganze Zeit über weiterhin eingelesen und schlau gemacht. Beim Einkauf genau geschaut, verglichen und im Zweifel wieder ins Regal gestellt.
Nun bin ich nicht die "Zählerin" vor dem Herren, ich esse heute Pie mal Daumen, bleibe jedoch beständig in Ketose.

- dreimal am Tag esse ich mich satt
- viel viel grüne Gemüse, gute Öle, Fisch und Fleisch, Rohkost und vor allem Salate!
- keinerlei Industrie-Zucker mehr, egal in welcher Verpackung er schlummert
- etwas Sport dazu, Walken mit den Hunden, sonst Ergometer, ca. 20km am Tag
- bisschen Obst

Seid kanpp sechs Wochen ernähre ich mich so, nicht streng aber stetig, und was soll ich noch groß sagen, es tut mir einfach nur gut:

- überhaupt keine Heißhungerattacken
- kein Wasser mehr im Körper
- mein Blutdruck ging so stark runter, musste mich schon neu Einstellen lassen, ist aber immer noch arg niedrig
- Stuhlgang völlig normal, vorher bis 8 mal am Tag, heute 1 mal
- keinerlei Durchfälle mehr, Blutungen dabei nur noch hin und wieder mal
- kein nächtliches Geblubber mehr, meine Lunge ist heute frei
- brauche das Omep nicht mehr, kein Sodbrennen oder Reflux mehr
- Rückenschmerzen sind komplett weg
- Bauchfett verschwindet zusehens

und noch allerlei Kleinigkeiten mehr, die mir heute mein Leben erleichtern und deutlich lebenswerter machen ^^
Blutwerte stehen erst in zwei Monaten wieder an, aber ich denke bis dahin wird mein Arzt hintenüberallen, und mich warscheinlich zum Onkologen schicken, ............ ich habe bis heute schon ü15KG abgenommen, und wiege derzeit 104.5KG
Und das, ganz ohne hungern, oder mich zu strapazieren, es war super einfach, und durch meine ganzen körperlichen Verbesserungen werde ich daran auch niemals mehr etwas ändern, egal was mein Gewicht irgendwann mal macht.

Es geht mir, dank LCHF heute einfach soviel besser, das ich nur Jedem dazu raten kann, es zu probieren, und sich danach über seine Gesundheit zu freuen !!!

Liebe Grüße euch allen, das war mal meine Geschichte ^^

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Jelly
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Re: LCHF bei chronischer Sarkoidose.

Beitragvon Jelly » 25. Juli 2014, 14:11

Hallo liebe Kerstin,

WAS für eine Geschichte. Danke fürs Teilen und herzlich willkommen hier bei uns :ymhug:

Mensch, da hast du ja schon einiges durch gemacht. Ich wünsche dir ganz, ganz gute Besserung & dass es stetig weiter bergauf geht für dich.
Wie du deine Gesundheit jetzt selbst in die Hand nimmst, das ist sehr imposant, finde ich. Und du scheinst ja schon selbst die Belohnung einzustreichen :D
Da kann ich ja nur sagen: Wahnsinn, weiter so! Wie du das machst, das klingt für mich goldrichtig. Nicht zu sehr stressen, ständig weiter lernen und schauen, und lieber nur halbstreng aber dafür durchgehend. WOW!!

Da bleibst mir ja nur, dir weiterhin alles, alles Gute zu wünschen.

Liebe Grüße & lass von dir hören :)
Jelly

Rainer
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Re: LCHF bei chronischer Sarkoidose.

Beitragvon Rainer » 25. Juli 2014, 15:08

Hallo Kerstin,

deine Krankheit klingt ja sehr schlimm, aber deine Erfolge mit LCHF sind dafür um so schöner. :smile:

Wer weiß, vielleicht hast du ja sogar die Chance, dass sich verschiedene Schäden in deinen Organen mit der ketogenen Ernährung wieder ein Stück weit reparieren. Ich wünsche dir das ganz doll. Zumindest drücke ich dir die Daumen, dass die Autoimmunattacken wesentlich seltener werden.

Dein Blutzucker hat die Kortisonbehandlungen bis jetzt immer gut überstanden, oder hast du dir dabei auch einen Diabetes eingfangen?

LG Rainer
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KerstinW
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Re: LCHF bei chronischer Sarkoidose.

Beitragvon KerstinW » 25. Juli 2014, 15:52

Huhu ihr Lieben,
und erstmal Danke für eure nette Begrüßung und eure lieben Wünsche ^^

@Jelly,
Wie du deine Gesundheit jetzt selbst in die Hand nimmst, das ist sehr imposant
Es ging halt immer weiter Bergab, ich hatte im Grunde nix mehr zu verlieren, und nach drei Jahren des Konzept-suchens und motiviert durch die TV-Geschichte, konnte es doch nur noch besser werden ^^
& lass von dir hören
Aber natürlich ^^

@Rainer,
dass sich verschiedene Schäden in deinen Organen mit der ketogenen Ernährung wieder ein Stück weit reparieren.
Das hoffe ich sehr stark, und bis dato Dankt es mir mein Körper ja schon, denke, das sich einiges noch in Wohlgefallen auflösen wird ^^ Ich freue mich schon auf die nächsten Blutwerte :D
Dein Blutzucker hat die Kortisonbehandlungen bis jetzt immer gut überstanden, oder hast du dir dabei auch einen Diabetes eingfangen?
Nein, trotz meiner miesen Ernährung und den ganzen Medikamenten bin ich davon verschont geblieben. Ich habe schon von Kindesbeinen an die Konstitution eines Brauereipferdes, mich hat körperlich nie etwas wirklich umgehauen, und bis auf meine Krankheit und allem was da dran hängt, bin ich immer ein Stehaufmädchen geblieben.

Liebe Grüße und winke ^^

Nachteule99
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Re: LCHF bei chronischer Sarkoidose.

Beitragvon Nachteule99 » 25. Juli 2014, 15:53

Liebe Kerstin,

deine Geschichte hat mich total bewegt.
Was für ne fiese Krankheit... was du alles schon mit gemacht hast. Und dann so wieder auf zu stehen. Immer wieder.
Ganz ganz toll!
Und der Wahnsinn, was du bist jetzt schon an Gewicht los geworden bist! Das freut mich unglaublich für dich!

Ich weiß grad gar nicht, was ich noch sagen soll (und das kommt nicht oft vor... ;) ).

Ich wünsche dir einfach nur das Beste für die Zukunft, dass du noch ein paar andere Medikamente los wirst und hoffe, dass Rainer recht hat und du vielleicht sogar der Sarkoidose das ein oder andere Schnippchen schlagen kannst.

Liebe Grüße,
das Eulchen

KerstinW
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Re: LCHF bei chronischer Sarkoidose.

Beitragvon KerstinW » 25. Juli 2014, 16:21

Huhu Eulchen ^^
ganz ganz lieben Dank für deine schönen Worte und Wünsche :ymblushing:

Heute bin ich mir sicher, das ich meiner Krankheit noch die eine oder anderen Finte schlagen werde :p

Ganz liebe Grüße ^^

MoKli
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Re: LCHF bei chronischer Sarkoidose.

Beitragvon MoKli » 25. Juli 2014, 16:38

Hallo Kerstin,
ich habe gerade deine Geschichte gelesen und muss sagen: "Chapeau!"

Ich habe in meiner Vorstellung geschrieben, dass ich mich vor lchf wie ein Wrack gefühlt habe.... aber im Vergleich zu deiner Krankengeschichte ging es mir ja noch geradezu blendend! :shock:
Ich bin fest davon überzeugt, dass sich bei dir weitere Verbesserungen ergeben werden!!! Wie gut, dass du über lchf gestolpert und letztendlich hier gelandet bist.

Herzlich willkommen von einer ebenfalls recht Neuen. ;)

Liebe Grüße,
Mokli

KerstinW
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Re: LCHF bei chronischer Sarkoidose.

Beitragvon KerstinW » 25. Juli 2014, 17:45

Danke MoKli ^^
Ich bin fest davon überzeugt, dass sich bei dir weitere Verbesserungen ergeben werden!!!
Ja, ich auch, und ich freue mich schon soooo drauf ^^

Liebe liebe Grüße ^^

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Wilhelmine
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Re: LCHF bei chronischer Sarkoidose.

Beitragvon Wilhelmine » 25. Juli 2014, 19:05

Herzlich Willkommen im Forum und Deine Geschichte hat mich ebenfalls sehr bewegt. Ich wünsche Dir durch diese wunderbare Ernährungsumstellung ganz viel Besserung!
Alles Liebe
Veronika



jetzt 60,0 kg und 1,60m Körpergröße :x

Pumuckl
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Re: LCHF bei chronischer Sarkoidose.

Beitragvon Pumuckl » 25. Juli 2014, 19:11

Herzlich willkommen! Deine Geschichte ist wirklich sehr bewegend. Ich hoffe, es geht dir bald noch viel viel besser mit LCHF und du kannst deiner Krankheit noch da ein oder andere Schnippchen schlagen.


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