lchf bei major depression- proteinmenge

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fettimleben
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lchf bei major depression- proteinmenge

Beitragvon fettimleben » 29. Januar 2015, 00:17

Hallo, ihr lieben alle!
Bin zwar neu hier, habe aber lchf das erste Mal schon 2012 praktiziert. Damals für ein dreiviertel Jahr und es war eine wirklich irre Zeit...
Aber darüber schreibe ich wohl lieber in einer anderen Sparte...
Was mir wichtig wäre: ich habe seit zehn Jahren immer wieder mit einer klinisch diagnostizierten major Depression zu tun. Ich bin 25. Um es kurz zu machen: durch mühsames Herumprobieren habe ich bisher folgendes herausgefunden:

1. Zu viel protein begünstigt meine Depression immens. In meinem Fall bedeutet zufiel: über 40 g protein pro Tag (also aus Fleisch, Eiern oder Fisch)
2. Eier und Käse wirken bei mir immer depressiogen
3. Fisch wie Lachs, Thunfisch und Hering hingegen heben meine Stimmung, aber nur, wenn ich nicht zu viel davon esse (siehe oben)
4. Ohne eine Mindestmenge an kh kann ich es gleich vergessen, ich bin da noch am experimentieren, bis jetzt waren es 500 g Tomaten pro Tag oder zwei Paprika, aber das reicht nicht immer

Soweit erst mal. Ich habe lange Zeit low fat gegessen, auch lange Zeit vegane Rohkost und da hatte ich tatsächlich nie Probleme mit der Stimmung (nur eben ziemliche Gelüste und einen hässlichen blähbauch..)
Bei zuviel protein und zu wenig kh fühle ich mich: schwer, hoffnungslos, leer, einsam, freudlos, ich bin anhedonisch, also nicht in der Lage, Freude zu empfinden.
Diese Stimmung ist ganz sicher auf die Ernährung zurückzuführen, denn sobald ich zB Schokolade oder was anderes Süßes esse, ist sie sofort wie weggeblasen... Kennt das noch jemand? Habt ihr Tipps für mich?
Ich würde mich freuen, wenn ihr mal über eure Erfahrungen mit Depressionen und lchf schreiben konnten. Vielleicht habt ihr ja noch Tipps für mich... Wäre toll!
Ganz liebe Grüße!!

wmues
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Re: lchf bei major depression- proteinmenge

Beitragvon wmues » 29. Januar 2015, 12:28

Hallo,

Deine Erfahrungen deuten auf einen Mangel an Omega-3-Fettsäuren hin (deswegen tut Dir der Fisch gut)
und auf einen Mangel an Serotonin (deswegen tut Dir Schokolade gut).

Ich würde Dir raten, einige Stoffe zu supplementieren, die Dein Gehirn wieder etwas auf Vordermann bringen...

1) Omega-3-Fettsäuren. 3-6g/Tag. Eine normale Fischölkapsel enthält 33% Omega-3. Das wären also 9-18g Fischöl.
Da dies ein wenig viel für Deine Verdauung sein kann, gibt es Konzentrate. Zum Beispiel Olimp Gold Sport. Da sind 66% Omega-3 drin. 6 Kapseln/Tag ergeben 4g Omega-3.

2) Vitamin D. Blutmessung machen lassen (28 EUR) und bei Bedarf substituieren. Aufsättigung nach Dr. von Helden.
Vitamin D "schmiert" die Synthese von Dopamin und Serotonin.

3) Cholin zuführen. Daraus entsteht Acetyl-Cholin, der wichtigste Neurotransmitter des Gehirns. 800mg/Tag sollten ausreichen.

4) Eisen zuführen. Ist an der Synthese von Acetyl-Cholin beteiligt. Es gibt viele Eisen-Präparate für Frauen....

5) Folsäure zuführen. Vitamin B6, Zink und Magnesium. Sind an der Produktion von Serotonin beteiligt.
Zink und Magnesium findest Du zusammen in ZMA. Folsäure und Vitamin B6 gibt es in Vitamin-B-Komplex-Pillen.

Dein Bedarf an Kohlehydraten kann auch davon kommen, dass Deine Leber Probleme bei der Synthese von Kohlehydraten aus Fett hat. Auch in diesem Fall hilft Cholin. (Du hast in Deinem Schreiben aber keinen Grund genannt, warum Du auf KH in Deiner Nahrung verzichten müßtest.).

LG
Wolfgang

fettimleben
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Re: lchf bei major depression- proteinmenge

Beitragvon fettimleben » 29. Januar 2015, 23:17

Wolfgang!
Vielen, vielen dank für deine Tipps, du scheint ja ein absoluter Experte zu sein! Bist du Arzt? Oder ökotrophologe? Ich werde deine Ratschläge auf jeden Fall der Reihe nach abklappern.
Mal sehen, was passiert.
Tausend dank für deine Hilfe!!! :razz:

wmues
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Re: lchf bei major depression- proteinmenge

Beitragvon wmues » 30. Januar 2015, 00:07

Nein,

Arzt bin ich nicht. Nur jemand, der selbst krank war und damit gezwungen wurde, sich ein wenig mehr mit der Materie zu beschäftigen.

Mein Wissen Richtung Vitamin D habe ich von Dr. Raimund van Helden, der ein Buch darüber geschrieben hat. Die anderen Informationen kommen im Wesentlichen von Chris Michalk, einem Sportler und Biologen. Der ist sowas wie ein wandelndes Lexikon...

Du schreibst, Du hast die Depressionen schon seit 5 Jahren. Ein Wunder, dass Dir noch niemand gesagt hat, Du solltest Dich mal um die richtige Nahrung für Dein Gehirn kümmern. Viele Forschungen in den letzten Jahren weisen darauf hin, dass die meisten Depressionen biochemische Gründe haben.

Du schreibst, Du willst die Tipps der Reihe nach abarbeiten. Da es ohne weiteres sein kann, dass Dir mehr als ein Stoff fehlt, ist dies nicht immer erfolgsversprechend (wenn Du jeweils nur ein Ding zur Zeit nimmst). Alternativ kann man auch alles auf einmal nehmen und bei Erfolg auf die Suche nach der Ursache gehen.

Es gibt natürlich noch andere Stoffe, die für die reibungslose Funktion Deines Gehirns nötig sind, z.B. diverse Aminosäuren. Da Du aber über Probleme bei Eiweisszufuhr klagst, habe ich die erst einmal weggelassen. Eine vollständige Liste kann sowieso niemand erstellen. Das was ich Dir aufgezeigt habe, sind erstmal die wichtigsten Stoffe. Und noch dazu ziemlich ungefährliche. Klar kann man zuviel Zink und zuviel Eisen nehmen, aber die Packungsbeilage kannst Du ja lesen...

Viel Erfolg

Wolfgang


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