Anne002 - Warum Esssucht nicht gleich Esssucht ist

Zurück zu „Aktuelles“


Pumuckl
Status: Offline

Re: Anne002 - Warum Esssucht nicht gleich Esssucht ist

Beitragvon Pumuckl » 3. Juni 2016, 13:10

Ich möchte mich auch melden als jemand, der den Artikel sehr schön und einfühlsam findet.

Coco
Status: Offline

Re: Anne002 - Warum Esssucht nicht gleich Esssucht ist

Beitragvon Coco » 3. Juni 2016, 14:42

:ymapplause: :ymapplause: :ymapplause: :ymhug:

Benutzeravatar
Einfach-nur-Anne
Beiträge: 6846
Registriert: 6. November 2015, 16:19
Wohnort: Köln
Status: Offline

Re: Anne002 - Warum Esssucht nicht gleich Esssucht ist

Beitragvon Einfach-nur-Anne » 3. Juni 2016, 16:38

Das macht mich gerade echt etwas sprachlos und ich freue mich riesig - dann war es ja genauso wirklich richtig - einfach schön :)
Ich sein

Anke16
Status: Offline

Re: Anne002 - Warum Esssucht nicht gleich Esssucht ist

Beitragvon Anke16 » 3. Juni 2016, 20:39

Wow Anne002, ich habe eben gerade deinen Artikel gelesen - genau das ist auch mein Thema. Und es ist wunderbar, dass du es in so perfekte Worte gefasst hast (und damit auch endlich in meinem Kopf formuliert hast, manchmal schwirrt der Gedanke einem zwar im Kopf, aber man bekommt ihn nicht so richtig zu fassen) und anderen mitgeteilt - und das Annika es so prominent bekannt gemacht hat. :x

LG Anke

Benutzeravatar
FrauYu
Moderator
Beiträge: 2745
Registriert: 7. März 2013, 14:23
Wohnort: NRW
Status: Offline

Re: Anne002 - Warum Esssucht nicht gleich Esssucht ist

Beitragvon FrauYu » 3. Juni 2016, 21:13

Anne, Danke!!!!

Bei mir laufen jetzt wieder die Gedanken Marathon. Wie immer nach deinen Beiträgen. [emoji6]

Ich kenne das Situationsessen... bei mir war das immer bei längeren Autofahrten. Ganz schlimm.
Hat auch gedauert, bis ich das auflösen und abschaffen konnte.
Eile mit Weile.


Die unter http://www.LCHF.de angebotenen Dienste und Inhalte sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und können in keinem Fall professionelle Beratung oder die Behandlung durch einen Arzt ersetzen.

Benutzeravatar
Kathi
Moderator
Beiträge: 4111
Registriert: 20. April 2012, 14:22
Wohnort: Leinfelden-E.
Status: Offline

Re: Anne002 - Warum Esssucht nicht gleich Esssucht ist

Beitragvon Kathi » 3. Juni 2016, 21:55

Danke für deinen tollen Artikel! :ymapplause:
Die Sucht nach Fülle... da kann man wohl noch weiter unterscheiden, als bei deinem Lebensweg, Anne.
Da kommt durchaus das vegetative Nervensystem ins Spiel und vor allem der Parasympathikus, Nervus vagus, ist da echt ein Miesmacher... Der ist u.a. für Entspannung zuständig. Unter anderem sorgt ein gut gefüllter Magen über diese Nervenfasern für Entspannung.
Da ist es auch egal, warum man sich nun füllen = entspannen möchte.
Esse ich richtig viel, weil ich echten Mordshunger habe, dann bin ich genau so entspannt hinterher, als wenn ich aus Emotionen gegessen habe.
Durch diese Ausweitung des Magens springen die parasympathischen Fasern an und alles setzt auf Verdauung. Die geht am besten, wenn man sich zurücklehnt. Denn Verdauungsvorgänge inklusive der dann notwendigen Ausscheidung geht halt nicht, wenn man gerade vor dem Säbelzahntiger flüchten muss ;)
Diesem System kann man richtiggehend zum Opfer fallen, wenn einem diese Vorgänge nicht bewußt sind.
Vor allem entstehen tatsächlich durch Störungen im vegetativen Nervensystem eben körperliche Symptome, die sich nirgends zuordnen lassen, die wandern, die gerne als Fibromyalgie ausgelegt werden (ohne es zu sein), denn das VNS reguliert ja zb die Herzfrequenz und Atmung.
Steigt der Blutdruck durch so eine Fehlregulation, bekommt man durchaus ständig Kopfschmerzen. Dazu dann noch die DGE-Empfehlungen mit stark entzündungsfördernder Nahrung, da sind dann schon 2 Komponenten da, die zu jahre-, jahrzehntelangen Beschwerden führen können...
Und es kann absolut jeder Körperbereich betroffen sein, wenn das VNS komplett durcheinander geraten ist. Ob das nun die "Konfirmandenblase" ist oder ständig wandernde Schmerzen durch alle Gelenke oder oder oder.
Daher ist dann schon einiges dran, an der Küchentischpsychologie, dass da irgendwas in den Tiefen des Seelchens lauert, was man sich mal bewußter machen sollte. Das VNS betreut nämlich auch die Emotionen. Was bedeutet:
Möge man die Emotionen als Teil der Seele zuordnen, so spielt der rein physische Teil eine entscheidende Rolle beim Ausdruck dieser Emotionen, zb das Weitstellen der Blutgefäße beim Erröten.

Daher:
Mich würde überhaupt nicht wundern, wenn eine Esssucht, egal wie geartet, eben auch eine Entspannungs-Suche (resp. -Art ist) ist.

Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausdrücken können ;)
Die unter http://www.LCHF.de angebotenen Dienste und Inhalte sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und können in keinem Fall professionelle Beratung oder die Behandlung durch einen Arzt ersetzen.
-31 kg

Benutzeravatar
Einfach-nur-Anne
Beiträge: 6846
Registriert: 6. November 2015, 16:19
Wohnort: Köln
Status: Offline

Re: Anne002 - Warum Esssucht nicht gleich Esssucht ist

Beitragvon Einfach-nur-Anne » 4. Juni 2016, 05:24

Ausgesprochen verständlich und ich finde das extrem spannend - danke dafür! Bei mir passt es auf jeden Fall - ich habe damals ein extrem anstrengendes und diszipliniertes Leben gefühlt - mit Essen habe ich mich da rausgebeamt.

Danke für den Aspekt!

Liebe Grüße,

Anne
Ich sein

Pinsch
Beiträge: 2945
Registriert: 18. Februar 2016, 21:16
Status: Offline

Re: Anne002 - Warum Esssucht nicht gleich Esssucht ist

Beitragvon Pinsch » 4. Juni 2016, 13:37

Moin zusammen, mir fällt zu diesem Thema auch noch ein Aspekt ein:

Ich kenne das Phänomen des Zuvielessens in Zusammenhang mit Arbeit auch, erstens tatsächlich, um mich zu beruhigen, wenn mein Stressjob, den ich sehr liebe und in dem ich völlig aufgehe, dann doch mal ätzig wird, sei es durch Ungerechtigkeiten, Querelen oder auch mal durch eine Menge an Arbeit, die dann wirklich auch mit Überstunden nicht mehr zu bewältigen ist. Und zweitens habe ich früher gern alle 2 Minuten zum Keks, in die Bonbontüte oder zum total gesüßten großen Kaffee gegriffen, wenn ich Berge von Arbeit auf dem Schreibtisch (oder als Auftrag im PC) hatte. Ebenso emsig, wie ich die Arbeit zu bearbeiten versuchte, verkasematuckelte ich dann auch gleich alle Nahrungsmittel in Reichweite. Auf diese Weise hatte ich ein Gefühl von „Hab’ ich schon bewältigt, das ist schon mal vom Tisch…“ Ich habe die Nahrungsmittel, die eigentlich zum gelegentlichen Naschen gedacht waren, einfach mit „weggearbeitet“… Und wenn auch der Aktenstapel nur langsam kleiner wurde, weil wieder irgendwas Kompliziertes den von mir als Anspruch an mich selbst geforderten zügigen Abbau der Berge behinderte – die Kekse waren schon mal weg, abgehakt, geschafft…

Diesen „Kunstgriff“ konnte ich inzwischen aber entlarven und seit ich LCHF lebe, ist das völlig vorbei, weil ich zum einen keine „Snacks“ mehr auf dem Schreibtisch habe (wozu? Ich bin satt!) und zum anderen, weil ich inzwischen auch die Gründe für das Keksvernichten ja kenne (s. o.) Die Arbeit ist zwar nicht weniger geworden, auch die Stress-Situationen nicht, aber ich habe durch die andere Ernährung jetzt mehr Gelassenheit, trinke notfalls bei „Ich muss was wegarbeiten“-Situationen inzwischen immer mal wieder ein Schlückchen Wasser, was gleichzeitig auch noch gut für meine Flüssigkeitsbilanz ist und sorge auch in Phasen, wo ich weiß, dass es beruflich stressiger wird, durch ein Frühstück, das mich fröhlich stimmt, gut vor. Im Moment brauche ich zum Beispiel etwas Puddingartiges, leicht süß, das herrlich nach Gewürzen oder schokoladig schmeckt, und experimentiere deshalb mit Chiasamen etc. Das ist mein ganz persönlicher Glücksmoment beim Frühstück im Büro, mein „Glückspudding“ - mengenmäßig übrigens doch deutlich mehr als so ein kleiner Joghurtbecher… Aber ich weiß, der Pudding ist konform, er tut mir gut, er hält ewig vor und ich kann damit prima darauf achten, wann das „kurz vor satt“-Gefühl einsetzt.

Sicherlich werde ich auch zukünftig nicht der Typ Esser sein, der mit einer halben Portion auskommt (Nobelrestaurant, 3 exquisit marinierte Tomaten an einem winzigen Stücklein Edelfisch? Definitiv nicht meins!!!), aber das Überessen kann ich inzwischen gut vermeiden, da ich die triggernde Situation entlarven konnte.

Liebe Anne, Dir ganz herzlichen Dank für den Artikel zum Thema, er bewirkt sehr eindrücklich durch das Lesen, mal wieder genauer hinzusehen und Mechanismen zu durchschauen, die uns lenken, solange sie uns nicht bewusst sind…!

LG Pinsch
Pfote für Pfote voran... %%-

Rambutane
Status: Offline

Re: Anne002 - Warum Esssucht nicht gleich Esssucht ist

Beitragvon Rambutane » 4. Juni 2016, 17:50

Hallo Anne,

dein Artikel hat mich doch sehr zum Nachdenken gebracht.
Die Situation des richtig gut gefüllt sein ,nach dem essen,kenne ich nur zu gut.Bei mir passiert das immer mal wieder,wenn ich einen total stressigen Arbeitstag hatte und dann daheim zur Ruhe komme.Ganz schlimm wird es,wenn ich mal 3-4 Tage am Stück einen vollen Arbeitstag von 8.30-19.00 Uhr habe.Da kann es schon mal passieren,dass ich mich überesse bis nichts mehr geht.Auch wenn das Essen LCHF konform ist.Zuviel ist zuviel.
Aber ich arbeite daran und es passiert seltener.

Benutzeravatar
Elfentraum
Beiträge: 670
Registriert: 15. November 2014, 07:28
Wohnort: Nrw
Status: Offline

Re: Anne002 - Warum Esssucht nicht gleich Esssucht ist

Beitragvon Elfentraum » 4. Juni 2016, 18:58

Hallo Anne,

auch von mir dickes Danke für deinen tollen Beitrag. Denn ich bin auch davon betroffen. Als mir 2012 ein Arzt aufgrund eines längeren Klinikaufenthalts eine Esssucht diagnostizierte, und mich in eine Adipositas Gruppe steckte, war ich erst ziemlich sauer. Ich wog doch nur knapp 93 Kilo bei einer Größe von 162 cm, und das ich 3 bis 4 mal die Woche Fressattacken hatte ist doch nicht so tragisch.


Bei meinem langen Arbeitstag mit Hin und Rückweg 11 1/2 Stunden und 2-3 mal nach der Arbeit noch ins Fitnessstudio dann darf man sich doch so hin und wieder mit ein paar kleinen Fressattacken belohnen, entspannen ect. Das waren doch höchsten 4000 cal.am Tag. Was will dieser bl... Arzt von mir. So habe ich damals gedacht.

Heute kann ich sagen, das war das Beste was mir passieren konnte. In dieser Gruppe sind mir die Augen aufgegangen, und ich konnte dadurch an dieser Sucht arbeiten, bzw. sie annehmen. Ich habe sie immer noch nicht im Griff, aber heute passiert mir so ein Fressanfall höchstens noch einmal die Woche, und es spielt keine Rolle ob ich Kuchen, Schoki, Brot oder wie ich diese Woche festgestellt habe Nüsse esse ( die haben nämlich die gleiche Wirkung wie Kuchen ect.)

Und ich merke ebenso das ich große Mengen brauche, zumindest einmal am Tag. Außerdem brauche ich etwas zu beißen. Butterkaffee macht mich höchstens zwei Stunden satt und ich habe die ganze Zeit das Gefühl das ich was essen muß. Zwei Mahlzeiten reichen mir auch nicht. 3 sollten es schon sein.

Das habe ich jetzt nach fast 3 Wochen LCHF festgestellt. Weizen,Brot und Kuchen und Co. brauche ich nicht wirklich. Das klappte ganz gut ohne. Die einzige Schoki die ich täglich lutsche sind 15 gr. 85% Schokolade als Nachtisch. :) Aber meine Kalorien sind einfach noch zu hoch. Das klappt noch nicht wirklich.

Aber ich übe weiter, denn mir schmecken die Lebensmittel einfach gut. ;-) und durch deinen Beitrag wird es mir vielleicht gelingen doch noch meine Kalorien etwas runter zu schrauben und von den FA weg zu kommen.

Auch an Kathi ein Dankeschön für diesen guten Beitrag. Es ist ein riesiges Geschenk das ihr beide euer Wissen und eure Erfahrungen mit mir/ uns teilt. :ymapplause: :(( :ymhug: :ymhug:

LG Elfentraum


Zurück zu „Aktuelles“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste