Ziel erreicht - und wie gehts dann weiter???

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Thanee
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Ziel erreicht - und wie gehts dann weiter???

Beitragvon Thanee » 29. März 2019, 22:18

Liebe Mitstreiter :-H

ich bin zwar noch fleißig und konsequent beim Abnehmen mit Keto, setze mich aber gedanklich zeitweilig auch schon mit der Zeit “danach“ auseinander. Einerseits weil mein Mann diese Zeit schon herbeisehnt und andererseits, weil ich nicht wieder zunehmen will und einen guten Übergang (ohne böse Überraschungen) vom Abnehmen zum Halten erleben möchte.

Jetzt merke ich aber immer mehr, dass Keto für mich wesentlich leichter zu erlernen war als zu LowCarb zurückzukehren!?! Mit Hilfe von Herrn Skaldeman und seiner Formel sind Keto-Rezepte für mich sehr schnell und leicht identifizierbar und 30g Kohlehydrate, Normalgewicht g Eiweiß und der Rest Fett ist auch keine allzu schwere Formel. Aber welche “Formel“ ist bei Nicht-Keto-Ernährung zum Gewicht halten empfehlenswert/sinnvoll? Eigentlich habe ich nicht vor zwischen Fresstagen und Keto-Zeiten dauernd zu switchen. #-o

Man findet ja bei den verschiedenen LowCarb Empfehlungen die verschiedensten Angaben (z.B. 30% Eiweiß,40% Fett + max 30% Kohlehydrate) und Rezepte, die pro Mahlzeit soviele KH enthalten wie ich jetzt den ganzen Tag über zu mir nehme :-o.

Wie haltet Ihr das so, wenn das Abnehmen nicht mehr das Ziel ist? Welche Richtlinien habt ihr für Euch gefunden bei der Auswahl der Rezepte? :-??

Neugierige Grüße
Thanee
LG Thanee \M/

4.11.2018......95 kg - 170cm
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FrauYu
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Re: Ziel erreicht - und wie gehts dann weiter???

Beitragvon FrauYu » 30. März 2019, 11:35

Hi Thanee,

also, nur damit ich das auch richtig verstehe: es geht dir darum, wie du nach dem Erreichen deines Ziels mit einer nicht-keto-Ernährung dein Gewicht halten kannst, oder?

Ich habe ein paar Gedanken für dich. :)

1.) Du kannst ketogen auch dein Gewicht halten.
Also weiterhin ketogen leben und trotzdem nicht weiter abnehmen. Es gibt viele Beispiele von Menschen, die den ketogenen Weg auch unabhängig vom Gewichtsverlust weiter gehen.

2.) LCHF muss nicht zwingend ketogen sein.
Durch das Integrieren von mehr Gemüse, auch kh-lastigeren Sorten und evtl. mehr Obstsorten kannst du aus der Ketose heraus und trotzdem eine gute und abwechslungsreiche Ernährung genießen.

3.) Ich würde nicht empfehlen, zu der "Standardernährung" zurückzukehren, also Getreide, Zucker etc. wieder täglich zu konsumieren. Die gesundheitlichen Nachteile sind groß und ich denke, das halten des Gewichts mit dieser Art der Ernährung ist extrem schwierig. (Sonst wäre ich z. B. nie dick geworden.)

4.) Löse dich von Formeln und Makros und Zahlen.
Vielleicht nicht jetzt, in der Abnehmphase. Wenn du gut damit zurecht kommst, ist es völlig legitim sich daran zu orientieren. Aber ein Leben lang nach Formeln essen klingt eher halb-schön oder?


Allerdings wundert mich noch dies:
ich bin zwar noch fleißig und konsequent beim Abnehmen mit Keto, setze mich aber gedanklich zeitweilig auch schon mit der Zeit “danach“ auseinander. Einerseits weil mein Mann diese Zeit schon herbeisehnt und andererseits, weil ich nicht wieder zunehmen will und einen guten Übergang (ohne böse Überraschungen) vom Abnehmen zum Halten erleben möchte.
Wieso wird die Zeit "danach" so herbeigesehnt? Ist das LCHF Leben im Moment so anstrengend oder schwierig für ihn/euch?
Planst du nach dem erfolgreichen Abnehmen wieder "wie früher" zu essen?
Oder hofft dein Mann darauf, dass das dann wieder so wird?

Ich habe es bei Punkt 3 schon erwähnt - das könnte böse nach hinten losgehen.
Wie du sicher weißt, ist LCHF keine "Abnehmdiät bis zum Ziel und danach ist alles wie früher" sondern sollte im Optimalfall den weiteren Ernährungsweg darstellen.
Natürlich lockerer gefasst er als in den strikten Abnehmphasen, aber der Grundgedanke ist ja, langfristig seine Ernährung zu seinem eigenen Wohl umzustellen.

Wie sieht dein Plan für dich denn aus? :)
Eile mit Weile.


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GrannyRose
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Re: Ziel erreicht - und wie gehts dann weiter???

Beitragvon GrannyRose » 30. März 2019, 12:36

2.) LCHF muss nicht zwingend ketogen sein.
Durch das Integrieren von mehr Gemüse, auch kh-lastigeren Sorten und evtl. mehr Obstsorten kannst du aus der Ketose heraus und trotzdem eine gute und abwechslungsreiche Ernährung genießen.

3.) Ich würde nicht empfehlen, zu der "Standardernährung" zurückzukehren, also Getreide, Zucker etc. wieder täglich zu konsumieren. Die gesundheitlichen Nachteile sind groß und ich denke, das halten des Gewichts mit dieser Art der Ernährung ist extrem schwierig. (Sonst wäre ich z. B. nie dick geworden.)

4.) Löse dich von Formeln und Makros und Zahlen.
Vielleicht nicht jetzt, in der Abnehmphase. Wenn du gut damit zurecht kommst, ist es völlig legitim sich daran zu orientieren. Aber ein Leben lang nach Formeln essen klingt eher halb-schön oder?


Frau Yu hat hier schon ganz wunderbar die Gedanken strukturiert, die ich mir - seit ich Deine Frage gestern las - auch schon für eine Antwort zurechtgelegt habe :ymapplause:

Die zentrale Frage ist ja eigentlich die nach der Definition bzw. auch des Überdenkens warum jemand ein Danach braucht, wenn ihn das Davor doch eigentlich zum Jetzt geführt und veranlasst hat :-?

Was verursacht eine womöglich latent vorhandene Unzufriedenheit mit diesem Jetzt? :-?

Für mich ist es nach wie vor eine spannende Herausforderung meine ganz persönliche Lebens- und Ernährungsweise und -form, vorwiegend aus der rechten, aber auch aus der mittleren LCHF-Spalte, so bunt, abwechslungsreich und vielfältig wie möglich zu geatalten, das wird mir eigentlich auch immer noch nicht langweilig oder gar fade :)

Es gibt zu diesem Thema auch den LCHF-Podcast 009: Schön schlank (auf der LCHF.de-Seite finde ich ihn momentan zwar auf die Schnelle nicht, aber bei iTunes kannst Du ihn auch hören), der zeigt schon auf, dass Ihr mit dem Problem nicht alleine seid :ymhug:
"Ich könnte manchmal vor Glück eine ganze Allee von Purzelbäumen schlagen." (Heinz Erhardt)


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Re: Ziel erreicht - und wie gehts dann weiter???

Beitragvon Winnie Pooh » 30. März 2019, 13:33

Diese Frage stellt sich für mich gar nicht!
Das war früher: Man macht eine Diät um das Traumgewicht zu erlangen.
Man isst wieder wie vorher und nimmt mit allen Zipperlein wieder zu und meistens wiegt man mehr als zuvor!
Fazit: Falscher Weg!
Lösung: Ernährung suchen die einem verhilft gesünder zu werden und dabei das Gewicht idealisieren.
Lösung 2: Weiterhin gesund leben.

Außerdem: Man muss nicht alles essen was die Lebensmittelindustrie für lecker oder etwa gesund deklariert sonst gäbe es keine kranken und übergewichtigen Menschen. Man MUSS auch nicht alles essen. ;;)

Herzliche Grüße :)

Wer mir nicht gut tut kann weg...
:YMHUG: Mit Erlaubnis von Perlsche

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Amaketon
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Re: Ziel erreicht - und wie gehts dann weiter???

Beitragvon Amaketon » 30. März 2019, 14:26

Weiter so essen wie es Deinem Körper guttut. Wenn es ketogen ist warum denn nicht?
Vielleicht kannst Du Dich Deinem Mann nähern, indem Du Dich vom Skaldemann trennst? ;)
Ich brauchte den noch nie, geschweige denn um ketogen zu essen.
Ehrlich finde ich die Ernährung gar nicht sehr kompliziert (ohne Skaldemann) Stärkearmes Gemüse plus Eiweiß plus viel Fett.
Mehr ist es eigentlich nicht. Also bei mir gibt es keinen anderen Weg mehr als LCHF, solange es mir damit gut geht (und das wird es bestimmt).

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Henry Balu
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Re: Ziel erreicht - und wie gehts dann weiter???

Beitragvon Henry Balu » 30. März 2019, 14:37

LCHF ist für mich keine Diät im eigentlichen Sinne, sondern meine Ernährung für die Zukunft. D. h. Brot, Kartoffeln, Reis, Mehl und Zucker werde ich auch weiterhin/zukünftig von meinem Speiseplan streichen, da diese mir nicht guttun.

Wenn ich mein Ziel erreicht hab, dann heisst das für mich - mein Körper und auch meine Psyche müssen erstmal bei diesem Gewicht ankommen und sich neu einrichten und das oberste Ziel, heisst dann, das Erreichte zu Halten und zu Manifestieren und nicht wieder in alte Gewohheiten und altes Essverhalten zurückzufallen.

Für mich ist das Projekt Ernährungsumstellung mit LCHF ein langfristiges und auch lebenslanges Projekt. Ob ich mich in der Zukunft dann nur noch gemäßigt (mehr als 30 g KH in Form von Gemüse und ausgesuchtem, wenigem Obst) ernähre, kann ich im Moment nicht abschätzen.
Liebe Grüße Birgit

"Ich bin viel jünger, als mein Körper. Viel verrückter, als mein Alter. Viel lieber als viele meinen und viel fröhlicher als ich manchmal gucke!"

Ove
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Re: Ziel erreicht - und wie gehts dann weiter???

Beitragvon Ove » 30. März 2019, 20:34

Einerseits weil mein Mann diese Zeit schon herbeisehnt
Ähnlich wie einige meiner Vorrednerinnen frage ich mich dabei: Wieso sehnt er es herbei? Macht er auch Keto? (Am Ende unfreiwillig?) Oder stört Ihn, dass Du Dich keto ernährst?
Wie haltet Ihr das so, wenn das Abnehmen nicht mehr das Ziel ist?
Hier fühle ich mich angesprochen :-D
Ich mache Low-Carb-High-Fat nicht zu Abnehmzwecken, sondern aus ganz pragmatischen Gründen, um beim Diabetes meinen Blutzucker im Griff zu halten. Ein Danach gibt es daher auf absehbare Zeit nicht, sondern allerhöchstens ein Dazwischen.
Soll heißen: Es ist theoretisch denkbar, dass ich mich mal für einige Tage (oder auch nur eine Mahlzeit) so ernähre wie der Normalbürger. Danach wir mein Blutzucker für einige Tage ganz furchtbar nerven und meinen Alltag beeinträchtigen. Und dann werde ich froh sein, wieder zu Low-Carb-High-Fat zurückzukehren.

Und wenn Du gern ein Ziel möchtest, dann suche Dir doch ein neues, z.B. sportlicher zu werden. Gesundheit definiert sich schließlich nicht nur über die Zahl auf der Waage.

Thanee
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Re: Ziel erreicht - und wie gehts dann weiter???

Beitragvon Thanee » 30. März 2019, 22:46

Danke an alle für die umfassenden Antworten :-BD

Also um es gleich mal klar zu stellen: ich bin mir dessen bewusst, dass die Rückkehr zu alten Ernährungsgewohnheiten auch die alten Probleme mit sich bringen würde. Vor allem, weil mich mein Magen nach meiner Schilddrüsen-OP gar nicht mehr zu meinen „alten Essgewohnheiten“ (= 8 Jahre erfolgreich alternierendes Fasten) zurückkehren lässt (deswegen habe ich ja in den letzten 2 Jahren über 20 Kilo zugenommen) Und damit ich dann nach Erreichen meines Zieles auch einen Plan habe, wie es weitergehen könnte, fange ich jetzt schon mal zu suchen, überlegen und fragen an.
Du kannst ketogen auch dein Gewicht halten.
Also weiterhin ketogen leben und trotzdem nicht weiter abnehmen
Diese Option habe ich für mich noch nicht ausgeschlossen – ich mag die Keto-Rezepte und die positiven Nebenwirkungen der Ketose ;;) . Was aber heißen würde, dass ich meine Makros adaptieren müsste: 30 g KH (in etwa) müssten ja bleiben um in Ketose zu bleiben. Die Protein-Menge wäre vermutlich lt. Ernährungsempfehlung auch weiter bei in etwa 70g/Tag (vermute ich mal – korrigiert mich, wenn ich falsch liege). Also bliebe mir nur die Fettzufuhr höher zu schrauben, um die benötigten Kalorien zusammen zu bekommen. Und das ist schon jetzt oft eine Herausforderung, die nötige Fettmenge zu konsumieren. Fett ist ja ein toller Geschmackträger, aber wenn dann alles nur noch fettig schmeckt??? Das hat mir schon bei den Chips früher manchmal wenig behagt :YMSICK: und vor fettigem Fleisch hat mir als Kind schon geekelt . Und alles mit MCT zu pimpen – ich weiß nicht…..
Wieso wird die Zeit "danach" so herbeigesehnt? Ist das LCHF Leben im Moment so anstrengend oder schwierig für ihn/euch?
Für mich nicht wirklich, aber mein Mann erlebt es als mühsam. Er bewundert meine Konsequenz und freut sich mit mir über die purzelnden Kilo’s, aber er will auf seine geliebten Kohlehydrate nicht verzichten und das hat zur Folge, dass wir nur noch selten dasselbe essen. D.h. oft 2x kochen pro Mahlzeit daheim, spontan essen gehen ist oft unangenehm, weil ich dann immer wie Sally aus dem Film “Harry+Sally“ beim Bestellen im Restaurant „Extra’s“ brauche. Bei Familienfeiern wird es immer mühsamer mit den verschiedenen Ernährungsformen der Beteiligten (vegan, glutenfrei, galleschonend=fettarm, ketogen, usw.) etwas zu servieren, das allen gerecht wird. Man wird so ein bisschen zum Außenseiter in unserer Gesellschaft, da viel Soziales doch im Rahmen von gemeinsamen Essenstreffen stattfindet.

Außerdem: Meist koche ich ja ganz gerne und auch vieles vor, aber jeden Tag in der Früh noch schnell mein Mittagessen zu kochen, damit es nicht jeden Tag nur Salat in der Arbeit gibt (unsere Küche in der Firma bietet nur zwei Menüs zur Auswahl und keines davon ist ketogen oder LowCarb) ist schon zeitweise mühselig und stressig. Und für mich als Brot-, Nudel- und Süßigkeiten-Junkie ist es schon auch oft eine große Herausforderung diverse Buffets links liegen zu lassen oder das samstägliche Frühstück mit selbstgebackenem Keto-Brot zu zelebrieren, während die Familie ins knusprige Kaiser-Semmerl beißt und die Croissants genießt.
Planst du nach dem erfolgreichen Abnehmen wieder "wie früher" zu essen?
NEIN! Aber bis dato gibt’s noch keinen Plan – ich suche noch nach einem :-?

@ Ove: Ja – Diabetes war für mich immer ein Schreckensgespenst. Gerade weil ich Brot-, Nudel- und Süßigkeiten-Junkie bin, hätte ich ja die besten Voraussetzungen dort zu landen. Einstweilen habe ich noch normale BZ-Werte, aber wer weiß - bei meinem süßen Vorleben……

Allerdings haben die zurückliegenden Keto-Wochen mir diesbezüglich viel Sorge genommen. Es gibt so viele herrliche Rezepte :ymhug: :x ^:)^ :YMAPPLAUSE:
LCHF muss nicht zwingend ketogen sein.
Ich würde nicht empfehlen, zu der "Standardernährung" zurückzukehren, also Getreide, Zucker etc. wieder täglich zu konsumieren.
Genau da hänge ich im Moment. Ich bin ja über die LowCarb-Schiene auf das ketogene Essen gekommen und dachte, dass ich da dann auch wieder zurück könnte. Allerdings gibt es im - dzt. boomenden – LowCarb Dschungel soviel unterschiedliche Meinungen, wieviel wovon gut ist und was nicht, dass ich eher verunsichert bin.
wieder täglich zu konsumieren
impliziert, dass es an manchen Tagen schon ginge. Vielleicht entwickle ich für mich ein Modell in dem alle paar Wochen auch ein Croissant vorkommen darf.

Vielen Dank für Eure Gedanken. Falls jemand noch ein empfehlenswertes Modell zur Hand hat….. ich bin für Anregungen immer dankbar :-BD
LG Thanee \M/

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FrauYu
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Re: Ziel erreicht - und wie gehts dann weiter???

Beitragvon FrauYu » 30. März 2019, 23:30

Wieso wird die Zeit "danach" so herbeigesehnt? Ist das LCHF Leben im Moment so anstrengend oder schwierig für ihn/euch?
Für mich nicht wirklich, aber mein Mann erlebt es als mühsam. Er bewundert meine Konsequenz und freut sich mit mir über die purzelnden Kilo’s, aber er will auf seine geliebten Kohlehydrate nicht verzichten und das hat zur Folge, dass wir nur noch selten dasselbe essen. D.h. oft 2x kochen pro Mahlzeit daheim, spontan essen gehen ist oft unangenehm, weil ich dann immer wie Sally aus dem Film “Harry+Sally“ beim Bestellen im Restaurant „Extra’s“ brauche. Bei Familienfeiern wird es immer mühsamer mit den verschiedenen Ernährungsformen der Beteiligten (vegan, glutenfrei, galleschonend=fettarm, ketogen, usw.) etwas zu servieren, das allen gerecht wird. Man wird so ein bisschen zum Außenseiter in unserer Gesellschaft, da viel Soziales doch im Rahmen von gemeinsamen Essenstreffen stattfindet.
OK, das Gefühl kenne ich auch, dass man sich als Außenseiter fühlt bzw. sich immer wie die Person mit der Extrawurst vorkommt.
Im Restaurant umbestellen finde ich sehr unproblematisch, weil es heutzutage Gang und Gäbe ist, dass Menschen auf Grund von Allergien und Unverträglichkeiten etwas weglassen oder dazu bestellen.
Für mich sind es eher die Familienfeste, die ich anstrengend finde, in dieser Hinsicht.
Denn nicht jeder versteht, warum man sich anders ernährt. Manche halten es für einen Spleen, oder einen Abnehmtick oder sonst was.
Allerdings bin ich auch jemand, der sich an der Kaffeetafel mit einer Tasse Kaffee zufrieden gibt. Für mich musste noch nie jemand extra kochen oder backen. Und trotzdem fühlen sich manche auf den Schlips getreten, wenn man die Torte ablehnt.

Ich denke dann immer, ich könnte mich auch auf den Schlips getreten fühlen, weil mein Anliegen, mich gesund zu ernähren, nicht ernst genommen wird.
Aber ich bin nicht besonders diskussionsfreudig. :D
Für Familienfeste und Treffen mit Freunden finde ich die Lösung "Jeder bringt was mit" am besten. So weiß jeder, dass zumindest das selbstgemachte Essen zu einem passt.
Er bewundert meine Konsequenz und freut sich mit mir über die purzelnden Kilo’s, aber er will auf seine geliebten Kohlehydrate nicht verzichten und das hat zur Folge, dass wir nur noch selten dasselbe essen.
Mein Mann ist auch seine KH nach wie vor. Ich koche meist so, dass ich für ihn und unsere Tochter eine schnelle Beilage dazu machen kann. Meist Kartoffeln oder Reis.
Also koche ich eigentlich nie zwei Gerichte, sondern nur eine Beilage mehr.
Mache ich zum Beispiel Bolognese, gibt es für die beiden Nudeln dazu, ich esse sie auf Gemüse oder pur.
Wenn ich ein Chili koche, mache ich die Bohnen erst rein, wenn ich mir schon eine Portion aus dem Topf abgezwackt habe usw.
Das hält den Aufwand dann schon in Grenzen - sonst würd ich auch bekloppt werden. :D
Außerdem: Meist koche ich ja ganz gerne und auch vieles vor, aber jeden Tag in der Früh noch schnell mein Mittagessen zu kochen, damit es nicht jeden Tag nur Salat in der Arbeit gibt (unsere Küche in der Firma bietet nur zwei Menüs zur Auswahl und keines davon ist ketogen oder LowCarb) ist schon zeitweise mühselig und stressig.
Ja, das kann schon echt zur Last werden, dieses immer ans Büroessen denken müssen.
Ich handhabe das so, dass ich beim "normalen" Kochen einfach direkt mehr koche und einfriere oder einwecke oder es eben direkt am Folgetag mittags esse.
Wenn du gut mit selbstegbackenen LC-Broten klarkommst, wäre das natürlich auch noch eine Option für die schnelle Lunchbox.
Genau da hänge ich im Moment. Ich bin ja über die LowCarb-Schiene auf das ketogene Essen gekommen und dachte, dass ich da dann auch wieder zurück könnte. Allerdings gibt es im - dzt. boomenden – LowCarb Dschungel soviel unterschiedliche Meinungen, wieviel wovon gut ist und was nicht, dass ich eher verunsichert bin.
Klar kannst du zurück. LCHF ist ja keine Einbahnstraße. :)
Und die vielen verschiedenen Meinungen - ja, die verunsichern mich auch manchmal.
Ich arbeite nun also besonders daran, einfach meinen eigenen Weg zu finden. Ohne diese ganzen Meinungen, sondern nur nach meinem Bauchgefühl.
Also die generelle LCHF/keto/(bei mir auch noch Paleo)-Schiene werde ich nicht mehr verlassen, aber ich muss halt sehen, was ich aus den verschiedenen Richtungen für mich nutzen kann, meinen eigenen Mix finden.
Leichter gesagt, als getan, aber eigentlich auch ein spannendes Experiment an sich selbst. :D
wieder täglich zu konsumieren
impliziert, dass es an manchen Tagen schon ginge.
Ja, das wollte ich auch implizieren. Ich denke, Ernährung sollte was langfristig durchhaltbares sein.
Und wenn es für jemanden dazu gehört, im Restaurant z.B. mal nicht "Nein" zum Brotkorb zu sagen, dann ist das so.
(Immer vorausgesetzt, dass derjenige Brot verträgt, davon keinen Appetit auf mehr bekommt und sich bewusst auf den Genuss einlässt, anstatt das Brot nur zu essen, weil es eben da ist.)
Oder wenn man Tante Ellis berühmte Torte einmal im Jahr auf ner Familienfeier bekommt und diese einfach heiß und innig liebt.
(Und man diese verträgt und nicht in einen Zuckerrausch verfällt und danach alle Schleusen geöffnet sind.)

Deswegen ist es so wichtig, sich selbst und seine Beziehung zum Essen so genau zu hinterfragen und zu lernen, was einem gut tut und was nicht.
Bewusst entscheiden und bewerten, ist es das Lebensmittel mir jetzt wirklich wert, dass ich mich morgen evtl. aufgedunsen fühle, oder evtl. ein paar Tage mehr Gewicht auf der Waage angezeigt wird oder ich vielleicht Verdauungsprobleme bekommeoder der Magen zwickt.


Ich kann z. B. sagen: Tante Ellis tolle Torte würde mich sofort rauskegeln. Für mehrere Tage, wenn nicht sogar Wochen.
Hab ich leider so erlebt - mehrmals schon. Aber das ist eben bei jedem anders. :)

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du auf deinem weiteren Weg immer mehr zu DEINEM Weg kommst. :)
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Re: Ziel erreicht - und wie gehts dann weiter???

Beitragvon Rainer » 31. März 2019, 09:30

Also bliebe mir nur die Fettzufuhr höher zu schrauben, um die benötigten Kalorien zusammen zu bekommen. Und das ist schon jetzt oft eine Herausforderung, die nötige Fettmenge zu konsumieren.
Ernährst du dich etwa stark unterkalorisch? Dann wäre das kein LCHF und das nächste Jojo käme mit Sicherheit auf dich zu.

Falls du dich nicht stark unterkalorisch ernährst, dann wird sich mit LCHF dein Normalgewicht einstellen. Du brauchst wirklich keine Angst davor zu haben, dass mit der LCHF-Ernährung die Abnahme immer weiter geht und du als Knochengerüst endest. Wenn du dein Normalgewicht erreicht hast, wirst du mit der gleichen Ernährung auch dein Gewicht halten können.

Natürlich wirst du nach Erreichen des Normalgewichts auch von Zeit zu Zeit Ausnahmen einbauen können. Familienfeste sind für mich, außer bei der Kaffeetafel, überhaupt kein Problem mehr. Es gibt imme genügend zu essen, das mit moderatem LCHF vereinbar ist. Bei Buffets gibt es dabei die wenigsten Probleme. Allerdings solltes du weiter Sachen meiden oder zumindest nur ganz wenig davon essen, auf die du großen Appetit hast. Damit wäre ein Rückfall wahrscheinlich vorprogrammiert. Dieser große Appetit z.B. auf Brot schwächt sich übrigens erfahrungsgemäß immer mehr ab. Nach meinen 10 Jahren LCHF habe ich damit meistens keine Probleme mehr. Falls mich wirklich mal ein frisch gebackenes Brot zu doll anlacht, dann nehme ich einen halben knusprigen Kanten, belege den dick mit Butter und Salz und stille damit meinen Appetit. Wenn du das nicht sehr häufig machst, dann kann das durchaus zu deinem moderaten LCHF dazu gehören.

Alles Gute, Rainer
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