Säure-Basen-Haushalt

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Themen rund um das körperliche und seelische Wohlbefinden
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strickliesel
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Säure-Basen-Haushalt

Beitragvon strickliesel » 21. Mai 2012, 22:44

wie seht ihr das so? is da was dran? und wenn ja...wo und wie kann ich das messen? und überhaupt: wie denkt ihr darüber?

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püppchen
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Re: Säure-Basen-Haushalt

Beitragvon püppchen » 12. Juni 2012, 19:16

uuups, das les ich jetzt erst.....
heut mal wieder Seminartag gehabt, unter andrem das Thema.....Säure-BasenHaushalt!!!
Kannste messen, mit Indikatorpapier im Harn, am besten bei jedem Mal pieseln. Morgens sollte der Harn sauer sein, das bedeutet nämlich, daß die Rückresorption des basischen Hydrogencarbonats aus der Niere in der Nacht funktioniert. Tagsüber sollten die Werte unterschiedlich sein, je nachdem, was und wieviel Du gegessen hast.
Grunsätzlich ist es so, daß der Körper viele Jahre das Gleichgewicht aufrechterhalten kann, weil wir ja sonst schnell tot wären, das BLut muß immer um 7,4 haben sonst droht Intensivstation. Der Körper behilft sich damit, daß er basische Mineralien wie Kalzium und Magnesium aus dem Depot holt, das Depot ist der Knochen. So hält er den pH-Wert im Blut immer stabil. Spätfolge: verminderte Knochendichte, Osteoporose.....
Was an "Schlacken" anfällt und nicht abgepuffert werden kann, wird im Bindegewebe gelagert. Das geht auch ziemlich lange, bis der Mülleimer dann mal voll ist und neapolitanische Verhältnisse eintreten, wenn die Müllabfuhr mal wieder streikt. Die Mülltonnen quellen über........erhöhte HArnsäurewerte (=ergibt bald mal Gicht), Rheuma, Arthrose, Gefäßverkalkung...........sind die Folgen. Das Bindegewebe kann seiner Transportfunktion für Nährstoffe, Hormone und andre Botenstoffe nicht mehr nachkommen (zu viel Müll liegt rum), die Zellen werden nicht mehr gut versorgt, im Extremfall kommt es zu ersten Schäden an Organen.
Wenn man nun nicht übertrieben viel Eiweiß ißt, ausreichend Gemüse (=basisch) und keine leicht verwertbaren Kohlenhydrate, nicht raucht, trinkt und ein bißchen Bewegung hat, dürfte es nicht zu einer Übersäuerung kommen. Für junge MEnschen wie Dich also bei dieser Ernährung kein PRoblem.
Bei andren, wie mir z.B., die einige JAhrzehnte nicht so schlau waren und LCHF noch nicht kannten, kann eine ordentliche Zufuhr von basischen Mineralien und ausreichend Zink dafür sorgen, daß der Streik der Müllabfuhr beendet wird und die "Schlacken" aus dem Bindegewebe wieder rauskönnen. Damit werden auch die gefürchteten Folgeerkrankungen hintangehalten......
sorry, Roman............ :oops:

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püppchen
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Re: Säure-Basen-Haushalt

Beitragvon püppchen » 12. Juni 2012, 19:40

hier steht auch was Interessantes zu dem Thema:
http://www.allergosan.at/relaunch/index ... Itemid=120

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Kathi
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Re: Säure-Basen-Haushalt

Beitragvon Kathi » 12. Juni 2012, 20:40

Püppchen, das ist aber alles Theorie und meines Wissens existiert kein Beweis für bestehende Schlacken. Also ich hab noch keine gesehen. Auch im anatomischen Institut gab es keinerlei Bilder/Messungen/Sonstwas, was die Existenz von Schlacken beweist.
Bis der Körper Kalzium und Magnesium aus dem Körper holen muss, da muss schon gewaltig viel im Argen liegen. Ich glaube, mit Mitte 20 braucht man sich, unter LCHFErnährung, wohl gar keine Sorgen machen müssen, vor allem, wenn man die MiPros auch noch gut einschränkt.

Bei Rheuma ist aktuell im Gespräch, dass es bakteriell oder viral bedingt sein könnte, je nach Form, aber dass manche Rheumaformen 50% anlagebdingt sind und 50% umweltbedingt.
Arthrose ist eigentlich ein klarer Fall: Abnutzung des Gelenkknorpels durch Mehrbelastung oder Fehlbelastung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Ansammlung von passiv herumliegenden Stoffen eine Arthrose bedingen kann.

Von welchen Mengen spricht man überhaupt bei Schlacken?

Also ich bin da immer offen, aber auch einfach kritisch.
Und ich hab zwar auch noch keinen Akupunkturpunkt eröffnet gesehen, aber die Vieher haben mich in der Hinsicht noch nie angelogen...

:-?
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Re: Säure-Basen-Haushalt

Beitragvon püppchen » 13. Juni 2012, 09:07

das Wort "Schlacken" mag ich auch nicht, erinnert an einen Hochofen......
es geht darum, daß das Bindegewebe als Puffer dient für nicht abgebaute Säurereste aus der Nahrung, für Giftstoffe und ähnliches. Das Puffern geht lange gut, der Körper hat viel Bindegewebe zur Verfügung.
Das PRoblem ist, daß durch dieses Bindegewebe Nähr- und Botenstoffe schwimmen müssen, um die Zelle zu erreichen. Wenn jetzt da der ganze Müll rumliegt, geht das nicht. Damit wird der Informationsfluß und die Zellversorgung gestört.
Arthrose ist eine Folge von Abnutzung und Fehlbelastung. Soweit so gut. Jetzt frag ich Dich, wie kommt es bei immer jüngeren Menschen, die sich nicht wirklich überanstrengen, zu einer Abnutzung? Der Knorpel wird durch die Ablagerungen im Bindegewebe nicht mehr ordentlich versorgt, kann auch nicht mehr genug Flüssigkeit einlagern, um das Gelenk zu "schmieren", insofern kann Arthrose sehr wohl eine Folge der Übersäuerung sein..........

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Re: Säure-Basen-Haushalt

Beitragvon Kathi » 13. Juni 2012, 10:11

Arthrose bei jüngeren Menschen, die sich nicht mehr wirklich überanstrengen?
Odoch, die strengen sich über an :D Aber viel subtiler, als man denkt.

Aus meiner Praxiserfahrung (erst vor Kurzem):
Jugendlicher, 16/17 Jahre alt, nachweisbare leichte Arthrose im Knie, 1 Seite schlechter als die andere, aber noch lange im Rahmen.
Er ist so der Typ Klassenbester und Nerd. Naja, den Anschein macht er halt. Freizeitmäßig wenig Bewegung, da Interesse: PC und Konsole. In den Ferien auch eher Daheimbleiber.
Und in der Schule: 2xWoche Sport. Mit allem, was es so gibt. Dynamische und auch ausdauernde Sportarten.

Genau hier liegt das Problem: Würde er auch in der Freizeit mehr Bewegung haben und sei es nur 30 Min/Tag, dann wäre die Muskulatur, Propriozeption und Ausdauer deutlich gesteigert. Und es liegt, aus meiner Praxiserfahrung heraus, eher an der Propriozeption und an 2. Stelle Muskulatur, warum auch leichte, unregelmäßige "Überanstrengungen" auf Dauer zur Arthrose führen können.
Im Sportunterricht wird nicht jedes Mal das Gleiche verlangt, so dass der Körper sich also nicht auf eine "ständige" Belastung einstellen kann mit dem gezielten Aufbau der stabilisierenden Muskulatur.

Zudem: der hyaline Knorpel ist von Natur ziemlich gefäßarm. Versorgt wird der Knorpel durch die Synovia, die von der Innenfläche der Gelenkkapsel produziert wird. Damit keine Synovia mehr hergestellt wird, müsste die Gelenkkapsel entfernt werden.
Die Synovia stellt die Pufferzone im Gelenk dar, damit die Knorpel bzw die Gelenlflächen nicht aufeinander prallen. Das ist im Millimeter-Bereich oder sogar weniger. Selbst wenn der Knorpel aufgebraucht ist, aber noch genügend Synovia und im besten Fall noch stabilisierende Muskulatur, dann macht diese Arthrose noch immer relativ wenig Probleme.
Der Knorpel wird also nicht durch irgendwelches Bindegewebe außerhalb der Gelenkkapsel versorgt.
Wobei es Mechanismen im Körper gibt (z.B. nach Trauma, PCP), dass die Membrana synovialis nicht mehr genügend Synovia bereitstellen kann.

Ich kann mit ein Stückweit schon vorstellen, dass da Reste herumwuseln, die es irgendwie nicht Richtung Leber/Ausscheidungsorgane geschafft haben. Aber das es sooooo viele sind, dass es Störungen gibt, wie gesagt, da muss noch mehr im Argen liegen.
Und nochmals meine Frage: Von welchen Mengen spricht man denn da so? Weil: DAS kann ich mir nicht gut vorstellen...


Auf jeden Fall finde ich es toll, das wir hier so prima diskutieren können :) :ymhug:
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Re: Säure-Basen-Haushalt

Beitragvon püppchen » 13. Juni 2012, 10:26

quantitative Analysen hab ich nicht, ich weiß das nicht. Ich weiß nur, daß die Theorie sagt, daß das Bindegewebe in einem bestimmten Rhythmus zwischen gallerartig und flüssiger swicht und dies nicht möglich ist, wenn da Müll herumliegt. Wie wird denn der Knorpel dann versorgt, wenn nicht über Gefäße/Lymphe/Bindegewebe???? ALLES, was an Nährstoffen irgendwohin kommt, MUSS über dieses System.....
wie ernährt sich denn Dein 17jähriger??? Viel Junkfood?
Ich meine NICHT, daß die Säuren allein schuld sind, das ist immer ein multifaktorielles Geschehen im Körper, ich meine nur, daß es EINE Schiene ist, die man mit berücksichtigen kann. Und es ist halt so: wenn man die Leute mit Basen versorgt, spüren sie recht schnell, nach einer Woche oft, eine deutliche Besserung der Symptomatik. DAS reicht mir als Beweis...... ;)

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Re: Säure-Basen-Haushalt

Beitragvon püppchen » 13. Juni 2012, 10:27

und, das muß ich noch dazusagen, es REICHT im Prinzip ein einfaches Speisesoda.........und das kost echt fast nix. :-?

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Re: Säure-Basen-Haushalt

Beitragvon Kathi » 13. Juni 2012, 10:35

Zudem: der hyaline Knorpel ist von Natur ziemlich gefäßarm. Versorgt wird der Knorpel durch die Synovia, die von der Innenfläche der Gelenkkapsel produziert wird. Damit keine Synovia mehr hergestellt wird, müsste die Gelenkkapsel entfernt werden.
Das ist (im weiteren Sinne), wie bei den Lymphgefäßen, so eine Art Druck-Zug-Mechanik. Wenn du einen Schwamm ausdrückst, kann der sich auch wieder vollsaugen.

Wie sich der Teeny ernährt... hab ich gar nicht gefragt, aber ich vermute mal auch mehr Junkfood als was "gesundes". Sicher bin ich da aber nicht, aber der ist auch nimmer da, dass ich nachfragen könnte.

Ich sag ja auch nicht, dass da NIX ist. Ich sag nur, dass ich noch nix davon gesehen habe.

Bin ja der zwiegespaltene Typ, der sagt: ich hätte gerne nen Beweis. Aber auch: Die Erfahrung spricht klare Worte :D
Nur: Das dauernde "Wer heilt, hat Recht", das geht mir auf den Keks, weil es ja eben doch immer wieder subjektiv ist (was für den Einzelnen ja prima ist) und teilweise schwer reproduzierbar ist.
Nimm mir das bitte nicht übel.

Und zur Erfahrung: Ich hatte mal eine 3wöchige Basenkur. Hat mir nischt gebracht, aber dem Verkäufer. Aber vielleicht bin ich ja schon basisch genug :D
Aber deswegen lehne ich etwas nicht von vorneherein ab. Ich hoffe, der Eindruck ist bei dir nicht entstanden. Mich interessieren eben nicht nur Erfahrungs-Beweise, sondern eben auch nachweisbare und wiederholbare Fakten.
Und da du so profimäßig davon gesprochen hast, dachte ich, du hast da mehr Infos.
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Re: Säure-Basen-Haushalt

Beitragvon püppchen » 13. Juni 2012, 11:10

ich nehm Dir ga rnix übel, ich find es sehr anregend, mit Dir zu diskutieren.
Du bist noch jung, ich bin schon etwas reifer.........vor 10 Jahren noch hab ich nur geglaubt, was man messen, nachweisen und be-weisen konnte. Mittlerweise bin ich da "gutgläubiger" geworden, einfach, weil ich so viel gesehen und erlebt hab, was man nicht naturwissenschaftlich (oder NOCH NICHT????) belegen kann. Ich bin deswegen kein gutgläubiger Trottel geworden, der ALLES glaubt, aber meine Sicht der Dinge hat sich, nun, etwas verschoben.
Es kann auch gut sein, daß es Nachweise gibt, die ich nicht kenne. Man kann über Speichel oder Harn den Säure-Basen-Zustand sehr gut messen, mit ganz einfachem Indikatorpapier.

Übrigens, der Vergleich mit dem Schwamm ist gut, widerspricht aber der These mit dem Bindegewebe nicht, denn ein verschmutzer oder alter Schwamm saugt sich auch nicht so schön voll wie ein sauberer...... ;)


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