Re: An die ehemaligen Raucher
Verfasst: 1. September 2014, 14:22
Ich misch mich dann auch mal ein. Bin ja eine erfahrene Aufhörerin. ;)
Auch ich habe schon viele, viele Mal aufgehört (mal für Wochen, mal nur Tage, auch mal über 1 Jahr, mal für Monate) ... und leider immer wieder angefangen.
Und leider, leider kann ich Xuhux Erfahrung teilen: das Aufhören an sich ist nie mein größtes Problem gewesen, sondern auch bei mir ist es immer so gewesen, dass ich nach mehreren Monaten (meist nach etwa 3-6) in einer mittelschweren Depression gelandet bin.
Und dabei habe ich das dann gar nicht mit dem Nichtrauchen in direkte Verbindung gebracht (und auch keinesfalls deshalb wieder angefangen). Sondern mir fiel jeweils erst NACHDEM ich dann wieder angefangen hatte, auf, dass diese dauergetrübte Stimmung plötzlich wieder weg war.
Rückfällig wurde ich IMMER in einer positiven momentanen Stimmung, ein schöner Sommerabend, 2 Gläser Wein, ein ganzer Haufen rauchender Freunde und dann: Och, eine geht jetzt mal.....
Ich denke, dass es tatsächlich so ist, das einige Rauchergehirne (oder die Biochemie einiger Menschen) eben besonders anfällig und auch nicht durch die Zeit "heilbar" sind. Da hilft es dann nicht wirklich, wenn man die "Willenstärke" besitzt, eine Zeit X nicht zu rauchen und dann ist irgendwann dauerhaft alles gut. Wie gesagt, ich AHNTE nichtmal, dass die depressive Verstimmung nach langen rauchfreien Phasen irgendetwas mit dem Nichtrauchen zu tun hatte und habe auch nicht deshalb wieder die erste Zigarette angesteckt.
@Stoffel: doch, es gibt Quellen dazu, denn auch ich habe sie beim letzten langen Rauchfrei-Versuch gefunden.
Habe diese zwar auch nicht parat, aber bin sicher, wer suchet, der findet.
Mit 12 habe ich angefangen zu rauchen und seinerzeit die Sucht des Daumenlutschens (das ist jetzt Ernst und kein Spruch ) nahtlos durch das Nikotin ersetzt.
Für mich ist es inzwischen so, dass ich Angst habe, es überhaupt wieder zu versuchen, eben weil ich befürchte, nach mehreren Monaten wieder in dem schwarzen Loch zu versinken. Zurzeit dampfe und rauche ich und überlege ständig hin und her, ob ich es doch wagen sollte, noch einmal einen völlig nikotinfreien Versuch zu starten, oder wenigstens die Zigaretten wegzulassen und nur noch zu dampfen.
Für das Dampfen spräche, dass ich vermutlich keine Sorge haben müsste, dass ich wieder depressiv werde, massiv dagegen, dass ich damit natürlich süchtig bliebe.
Und gerade das Süchtigsein ist für mich der "schlimmste" Aspekt am Nikotin. Ich huste nicht, ich fühle mich körperlich nicht schlecht, aber es geht mir (natürlich) gegen den Strich, dass ich etwas tun "muss", was ich nicht selbst entscheide.
Zur Willensstärke: selbst Carr (den ich übrigens ohne nennenswerten Effekt mehrmals in Kurz- und Langfassung gelesen habe), meint, dass es absolut keine Frage der Willensstärke ist, sondern des tatsächlichen Wollens und Willens. Willensstärke bedeutet für mich, dass jemand aus rationalen Erwägungen, wie Gesundheit, finanzielle Aspekte, Druck von Familie + Gesellschaft u. ä., meint, aufhören zu wollen. Ist man dann willensstark, schafft man es mit Kraft und Anstrengung vielleicht auch, aber es ist dann doch recht qualvoll. Wenn ich tatsächlich nicht rauchen möchte, weil ich es eben tatsächlich nicht will, ist es doch ganz einfach: ich will ja gar nicht und dann ist es auch keine Qual. Das ist der meiner Meinung nach einzig gangbare Weg und das hat mit der vielbeschworenen "Willensstärke" überhaupt rein gar nichts zu tun. ;)
@Sonne: viel, viel Glück!!!
LG
Sola
Nachtrag: die letzten 2 Beiträge kamen jetzt, während ich schrieb - da schaue ich gleich noch rein. ;)
Auch ich habe schon viele, viele Mal aufgehört (mal für Wochen, mal nur Tage, auch mal über 1 Jahr, mal für Monate) ... und leider immer wieder angefangen.
Und leider, leider kann ich Xuhux Erfahrung teilen: das Aufhören an sich ist nie mein größtes Problem gewesen, sondern auch bei mir ist es immer so gewesen, dass ich nach mehreren Monaten (meist nach etwa 3-6) in einer mittelschweren Depression gelandet bin.
Und dabei habe ich das dann gar nicht mit dem Nichtrauchen in direkte Verbindung gebracht (und auch keinesfalls deshalb wieder angefangen). Sondern mir fiel jeweils erst NACHDEM ich dann wieder angefangen hatte, auf, dass diese dauergetrübte Stimmung plötzlich wieder weg war.
Rückfällig wurde ich IMMER in einer positiven momentanen Stimmung, ein schöner Sommerabend, 2 Gläser Wein, ein ganzer Haufen rauchender Freunde und dann: Och, eine geht jetzt mal.....
Ich denke, dass es tatsächlich so ist, das einige Rauchergehirne (oder die Biochemie einiger Menschen) eben besonders anfällig und auch nicht durch die Zeit "heilbar" sind. Da hilft es dann nicht wirklich, wenn man die "Willenstärke" besitzt, eine Zeit X nicht zu rauchen und dann ist irgendwann dauerhaft alles gut. Wie gesagt, ich AHNTE nichtmal, dass die depressive Verstimmung nach langen rauchfreien Phasen irgendetwas mit dem Nichtrauchen zu tun hatte und habe auch nicht deshalb wieder die erste Zigarette angesteckt.
@Stoffel: doch, es gibt Quellen dazu, denn auch ich habe sie beim letzten langen Rauchfrei-Versuch gefunden.
Habe diese zwar auch nicht parat, aber bin sicher, wer suchet, der findet.
Mit 12 habe ich angefangen zu rauchen und seinerzeit die Sucht des Daumenlutschens (das ist jetzt Ernst und kein Spruch ) nahtlos durch das Nikotin ersetzt.
Für mich ist es inzwischen so, dass ich Angst habe, es überhaupt wieder zu versuchen, eben weil ich befürchte, nach mehreren Monaten wieder in dem schwarzen Loch zu versinken. Zurzeit dampfe und rauche ich und überlege ständig hin und her, ob ich es doch wagen sollte, noch einmal einen völlig nikotinfreien Versuch zu starten, oder wenigstens die Zigaretten wegzulassen und nur noch zu dampfen.
Für das Dampfen spräche, dass ich vermutlich keine Sorge haben müsste, dass ich wieder depressiv werde, massiv dagegen, dass ich damit natürlich süchtig bliebe.
Und gerade das Süchtigsein ist für mich der "schlimmste" Aspekt am Nikotin. Ich huste nicht, ich fühle mich körperlich nicht schlecht, aber es geht mir (natürlich) gegen den Strich, dass ich etwas tun "muss", was ich nicht selbst entscheide.
Zur Willensstärke: selbst Carr (den ich übrigens ohne nennenswerten Effekt mehrmals in Kurz- und Langfassung gelesen habe), meint, dass es absolut keine Frage der Willensstärke ist, sondern des tatsächlichen Wollens und Willens. Willensstärke bedeutet für mich, dass jemand aus rationalen Erwägungen, wie Gesundheit, finanzielle Aspekte, Druck von Familie + Gesellschaft u. ä., meint, aufhören zu wollen. Ist man dann willensstark, schafft man es mit Kraft und Anstrengung vielleicht auch, aber es ist dann doch recht qualvoll. Wenn ich tatsächlich nicht rauchen möchte, weil ich es eben tatsächlich nicht will, ist es doch ganz einfach: ich will ja gar nicht und dann ist es auch keine Qual. Das ist der meiner Meinung nach einzig gangbare Weg und das hat mit der vielbeschworenen "Willensstärke" überhaupt rein gar nichts zu tun. ;)
@Sonne: viel, viel Glück!!!
LG
Sola
Nachtrag: die letzten 2 Beiträge kamen jetzt, während ich schrieb - da schaue ich gleich noch rein. ;)