Dauerhafte Ketose? Wer kann berichten?

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Erfolge und Erfahrungen mit LCHF, egal, ob klein oder groß, ob Anfang oder Ziel.
Tabitha
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Dauerhafte Ketose? Wer kann berichten?

Beitragvon Tabitha » 15. April 2016, 08:09

Was meinen die Erfahrenen dazu?

Mich interessiert das Thema sehr. Ich selbst bin mit relativ vielen KH immer noch in Ketose, habe fast Mühe, sie zu unterbrechen, bin aber einerseits nicht so sicher, ob ich eine noch länger dauernde oder sogar durchgängige für mich haben will. Obwohl ich andererseits die Auswirkungen als großenteils angenehm empfinde: Gutes Körperfeeling, ausreichende Energie, deutlich reduziertes Hungergefühl, müheloses Gewichthalten (obwohl meinen Setpoint erreicht, sogar noch etwas abgenommen) … Darauf möchte ich ungern verzichten. Also ziemlich hin- und hergerissen. :-?

Die Meinungen zur ständigen Ketose sind auch in der LC-Szene geteilt. Namhafte Vertreter empfehlen sie nicht durchweg, sondern meinen eher, sie kann auch riskant sein und man müsse sich selbst gut beobachten damit.

Welche EIGENEN Erfahrungen habt Ihr? Es wäre toll, wenn hier einiges zusammengetragen würde, schon weil es für bestimmt auch für am Thema interessierte Forenbesucher erhellend sein kann, denn ich glaube, diese Fragen: "Wie lange kann ich in der Ketose bleiben?" "Ist sie dauerhaft überhaupt gut?" "Was bewirkt sie außer Gewichtskontrolle?" u. ä. bewegt viele, und es gibt im Web nicht allzu viele auf eigener Erfahrung beruhende Antworten. Wenn die dann noch positiv wären, könnte es manchen Skeptiker ermutigen, denke ich.

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Anne
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Re: Dauerhafte Ketose? Wer kann berichten?

Beitragvon Anne » 15. April 2016, 09:02

Hallo Tabitha,

die letzten Wochen habe ich mich ja auch vermehrt mit dieser Frage "herumgeschlagen".
Ich war ein komplettes Jahr in Ketose (gemessen im Blut) und hatte dann während der letzten 2-3 Monate eine länger anhaltende heftige Müdigkeit die mich veranlasst hat über die Ketose nachzudenken.
Durch ein paar liebe Forenmitglieder bin ich dann auf den Zusammenhang Nebenniere-Ketose hingewiesen worden.
Verschiedene Texte im Web und auch in Fachliteratur weisen darauf hin, dass dauerhafte Ketose grade bei Frauen und/oder SD-Patienten die NN stresst.
ABER es gibt eben auch gegenteilige Meinung, wie der Artikel von Julia aufzeigt.
Sie sagt, dass die Ketose die NN eher entlastet, aber durchaus natürlich andere Faktoren die das alltägliche Leben und das Abenteuer "abnehmen" im speziellen so mit sich bringen, die NN stressen können.

Für mich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich eine gewisse metabolische Flexibilität beibehalten möchte und auch werde. Das heißt, es wird Tage geben da werde ich mit einem deutlichen Plus an Kh/Ew die Ketose brechen (und damit so extrem lange Phasen wie 1 Jahr Ketose meiden), aber dann auch zügig wieder rein kommen.
Denn die von dir beschriebenen Vorteile (kein Heißhunger, regulierter BZ, Abnahme) der Ketose sind einfach unbezahlbar und für mich wirklich eine große Hilfe mein Essverhalten dauerhaft zu kontrollieren.
-53 kg, mehr auf meinem Blog: www.volle-kanne-gesund.de

Die unter www.LCHF.de angebotenen Dienste und Inhalte sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und können in keinem Fall professionelle Beratung oder die Behandlung durch einen Arzt ersetzen.

Tabitha
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Re: Dauerhafte Ketose? Wer kann berichten?

Beitragvon Tabitha » 15. April 2016, 10:42

Vielen Dank, Kap! Ich antworte später noch etwas dazu.

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anemone24
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Re: Dauerhafte Ketose? Wer kann berichten?

Beitragvon anemone24 » 15. April 2016, 11:21

Hallo Tappy, ob ich dauerhaft in Ketose bin weiß ich nicht.
Die Art der Ernährung mache ich schon fast 5 Jahre.
War aber nicht immer so streng. Ich gehe davon aus, daß ich
täglich zwischen 50-100 g KH zu mir genommen habe.
Aber wenn ich einen Ketosestreifen benütze ist er immer
zart Rosa.Ich für neinen Teil, kann ich nur sagen, so gut wie
jetzt habe ich mich noch nie gefühlt.
Bei mir bestand aber auch nie der Abnahmewunsch sondern
immer Gewicht halten.

anemone

Tabitha
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Re: Dauerhafte Ketose? Wer kann berichten?

Beitragvon Tabitha » 15. April 2016, 12:08

Hallo Ihr Beiden!

Auch Dir, Anemone, danke für Dein Echo. Ich finde das Thema extrem spannend und freue mich natürlich, Gutes dazu zu lesen. Denn wer einmal auf dem Pferd namens "Ketose" gesessen hat und all die aufgezählten Vorteile genossen hat und sich zudem gut fühlt, mag kaum noch wieder absteigen. :-D

Also zu dem, was ich Dir, Kap, antworten wollte: Im Web findet sich eine seriöse und glaubwürdige Quelle, die besagt, dass vor allem die Leber durch eine Dauerketose sehr viel - unter Umständen ZU viel - damit zu tun hat, jeden Tag so viel an Glucose zu generieren, wie unser Organismus definitiv braucht (keinen Zucker, sondern Glucose, das ist hier schon ein Unterschied).

Dass zur Zeit weniger davon in meinem Körper kursiert, merke ich an den trockenen Schleimhäuten - der Hals bzw. Mund und Kehle trocknen mehr als früher aus, (obwohl ich mehr trinke) und das wird auf der Seite auch als Nebenwirkung der Ketose genannt! Fand ich erleichternd zu lesen, denn ich dachte schon an die Nierenfunktion …

Die zweite Sache, die dort erwähnt wird, ist die Abgeschlagenheit. Sobald man diese verspürt, ist es definitiv Zeit, die Ketose zu verlassen - indem man einfach wieder mehr KH isst (wobei keine Begründung wie etwa die NN genannt wird). Ich finde, das ist insofern ein ganz guter Anhaltspunkt.

Es existiert leider sehr viel Unwissenheit bzw. Unklarheit auf diesem Gebiet, und das gebiert Unsicherheit. Deshalb sind aufklärende Seiten wie jetzt auch unsere hier so wichtig.

Silly Lilly
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Re: Dauerhafte Ketose? Wer kann berichten?

Beitragvon Silly Lilly » 15. April 2016, 12:27

Hallo,

ich bin seit ca 3.5 Jahren in Ketose , mit Unterbrechung . Zu Anfang hab ich mich selber oft rausgeschossen . Andere Male musste ich rausgehen , da sich mal wieder ein Infekt breitgemacht hatte . Typ 1 Diabetiker muessen bei hohen BZ Werten die Ketose abbrechen , da die Gefahr einer Ketoazidose besteht . Wenn man das beobachtet ist die ganze Sache kein Problem und laesst sich gut kontrollieren .
Die Vorteile der Ketose , besonders bei mir sind mit Geld nicht zu bezahlen . Keine Muedigkeit , stabiles Gewicht ( nicht immer , auch in Ketose kann man zunehmen ) stabile BZ Werte , viel Energie , durch die gute Gesundheitslage eine positive Einstellung , keine Verdauungsbeschwerden , guter Schlaf, keinen Heisshunger und noch vieles mehr ...

Wenn ich aus der Ketose rausgehe , geht es bergab . Ob das durch den Infekt bewirkt wird oder ob der Glukosestoffwechsel all die Dinge , die ich oben erwaehnt habe ins Negative schiebt , habe ich noch nicht rausgefunden .

Seit meiner Erkaeltung vor einigen Wochen habe ich allerdings beoachtet , dass ich diesmal , auch bei sehr striktem LCHF grosse Schwierigkeiten habe ueberhaupt wieder in Ketose zu kommen . Bisher habe ich in 2 Wochen keinen Wert ueber 0,5 mmol/L ( Blutmessung ) gehabt .
Was das bewirken koennte , ist Stress . In ca einer Woche startet der Halbmarathon und dummerweise habe ich mir noch einige andere Projekte aufgeladen , die ich kaum schaffe .

Nebennieren Probleme habe ich meines Wissens nicht . Ich profitiere eindeutig von der Ketose und will sie nicht mehr missen . Ich habe aber auch Probleme mit dem Glucosestoffwechsel . Vielleicht ist der Fettstoffwechsel deshalb so positive fuer mich .

LG
Lilly

Tabitha
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Re: Dauerhafte Ketose? Wer kann berichten?

Beitragvon Tabitha » 15. April 2016, 12:56

Hallo Lilly!

Das ist ja mal ein interessanter Bericht! Und wow, schon FÜNF Jahre!

Mein Glucosestoffwechsel war zumindest irgendwie beeinträchtigt; es reichte zwar nicht für das metabolische Syndrom und der Wert war auch bei der Blutmessung immer ganz ordentlich, nur hatte ich unter normalen Carbs lebenslang mit Heißhungeranfällen zu kämpfen und durch Getreide mit Darmstörungen - was auf Dauer zu Übergewicht führte und zum Nichtwohlfühlen.

Da war Low Carb (LOGI) schon eine Erleichterung. Allerdings hatte ich auch damit auf lange Sicht auch Gewichtsprobleme, weil irgendwie Dauerhunger. Die möglichen Gewichthalte-Mengen waren mir zu klein.

Ich finde es toll und gut zu lesen, dass Du offenbar nach diesen Jahren von LCHF durch verbesserte Gesundheitslage profitierst.

LG Tabby

Silly Lilly
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Re: Dauerhafte Ketose? Wer kann berichten?

Beitragvon Silly Lilly » 15. April 2016, 13:05

Hallo Tabitha,
bei mir war es eindeutig - das Fett .
Ich hatte schon vor Jahren LC praktiziert und habe da auch immer Hunger gehabt .Erst als ich LCHF ausprobiert habe , kam die Erleuchtung.
Und wow, schon FÜNF Jahre!
Hast dich verlesen , es sind erst 3.5 Jahre .

LG
Lilly

Tabitha
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Re: Dauerhafte Ketose? Wer kann berichten?

Beitragvon Tabitha » 15. April 2016, 13:24

Oh ja, sorry! Braucht Tabby etwa eine neue Brille? :geek: :-D

Aber auch 3,5 Jahre sind schon lange. So viel länger dürfte hier nicht viel vorhanden sein.

LG Tabby

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Alma
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Re: Dauerhafte Ketose? Wer kann berichten?

Beitragvon Alma » 15. April 2016, 13:40

Ich ernähre mich jetzt seit 3,5 Jahren nach Lchf.
Von Anfang an habe ich nie meine Nährwerte berechnet.Auf KH aus Gemüse habe ich oft nicht geachtet,habe es aber nie in Unmengen gegessen.Ich weiss nicht,ob ich jemals aus der Ketose geflogen bin.
Ich bin nämlich immer angenehm satt,kann länger als 20 Stunden ohne Nahrung sein,habe also keine Gelüste oder Heisshunger.
Ich fühle mich wohl,habe aber keine Power(oder Lust)auf sportliche Aktivitäten.
Wie Du Tabby,lese ich viel und suche immer wieder nach Schriften zur ständigen Ketose.
Etwas Angst,meine NN könnten geschädigt werden,habe ich also auch.
Vielleicht könntest Du noch schreiben oder einen Link setzten,wo Du über die Leber gelesen hast,würde mich auch interessieren.
Danke für das Thema

Nachtrag:Hier sind aber auch Leute,wie zum Beispiel Annika,die sich seit 2009 nach Lchf ernähren ;-)
Beginn Lchf-----97kg bei 1,60m
Aktuelles Gewicht: 72 kg


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