18 Monate LCHF - Verwandlung auch mit wenig Startgewicht

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Erfolge und Erfahrungen mit LCHF, egal, ob klein oder groß, ob Anfang oder Ziel.
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jhreality
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18 Monate LCHF - Verwandlung auch mit wenig Startgewicht

Beitragvon jhreality » 10. Juli 2017, 21:16

Auch ich bin, wie viele Andere, durch den Wunsch einer Gewichtsabnahme zu LCHF gekommen. Da ich am Anfang dachte, das man ein hohes Startgewicht haben müsse, damit LCHF Sinn macht, möchte ich kurz meine Geschichte erzählen. Ich habe 2015 innerhalb kürzester Zeit ein paar Kilo zugenommen: So das keine Hose mehr passte. Vor dieser Zunahme war ich allerdings auch nicht ganz zufrieden. Mein Extremwohlfühlgewicht lag immer bei 57 kg, das ist aber schon einige Jahre her. 

Ende 2015 habe ich mir eine Waage gekauft um mal richtige Zahlen zu sehen. Ich wog 65,6 Kilo auf 1,69 cm. Mein persönliches Höchstgewicht. Mit einem Körperfettanteil von 31,1%! Nach kurzer Recherche war klar das der Fettanteil für mein Alter (41) deutlich zu hoch ist. Auch hatte sich das Fett um meinen Bauch gelegt, der Rest war weiterhin schlank. Dafür muss man nun nicht recherchieren, viszerales Bauchfett ist gar nicht gut, vor allem wenn das metabolische Syndrom in der Familie vorkommt.

Früher wäre ich erstmal deprimiert gewesen, da ich weiß wie schwer es ist auch nur ein paar Kilo dauerhaft loszuwerden. Diesmal war es seltsamerweise anders. Ich habe der Realität irgendwie gelassen entgegen geblickt. Es gab 3 Dinge die ich mir zu diesem Zeitpunkt gesagt habe. 

1. Du wirst diese Kilos wieder los.
2. Du wirst Dich NICHT damit quälen (kein FdH, keine anderen Kuren, etc.).
3. Es muss nicht ALLES, JETZT und SOFORT passieren, denn Du hast Zeit.

Dann kam noch eine Erkenntnis dazu. Das Offensichtliche oder Logische, das jeder weiß aber keiner umsetzt: wenn man nicht mehr zunehmen möchte, muss man seine Ernährung DAUERHAFT ändern. Diesen Satz habe ich mindestens 1.000 Mal in meinem Leben gehört und genauso oft ignoriert. War vor der „Erkenntnis“ immer noch auf der 4 Wochen-Diät-Schiene (klappte ja auch "damals"). Naja auf jeden Fall hat es irgendwie KLICK gemacht. 

Da ich das Cover von Annikas Buch „Entpuppt“ entwickelt habe, gehörte ich 2014 zu den ersten Lesern. Damals dachte/sagte ich noch: Ohne Süßigkeiten? Nein danke! Konnte mir tatsächlich nicht vorstellen, wie das bitteschön gehen sollte! Brot und Co. war nicht so mein Problem. Außerdem hatte Annika ja fast 50 kg mit LCHF verloren und irgendwie dachte ich das diese „drastische“ Ernährungsform für Normalgewichtige gar nicht in Frage käme. Jetzt aber erinnerte ich mich und las das Buch noch einmal. Denn mein Punkt 2 lautete das ich mich nicht quälen wollte und daran konnte ich mich bei Annika Beschreibungen von LCHF durchaus gut erinnern. Da war doch was mit Fett…. Sahne… Butter… und dieses quasi Unmögliche damit auch noch abzunehmen! 

Ich habe es langsam angehen lassen. Für mich waren die Süßigkeiten das große Problem: alles mit Schokolade, Plätzchen, Kekse, Pralinen, Dominosteine etc. Also habe ich mir dafür erst einmal Ersatz geschaffen. Low Carb-Kekse (derlei Nachbauten sind übrigens nicht LCHF, sie können einen aus der Bahn werfen wenn sie einen zu sehr triggern) gebacken und mit 85%iger Zartbitterschokolade dünn überzogen. Wenn ich „Süßes“ brauchte, habe ich 1-2 Stück davon gegessen. Und siehe da, nach kurzer Zeit, als mein Körper merkte da kommen jetzt keine Kohlenhydrate mehr, ist der „Süßhunger“ einfach verschwunden. Dieser Umstand alleine bedeutete für mich so viel mehr Lebensqualität! Der Süßhunger hat sich übringens verabschiedet!

Alles ist entspannter seit ich nicht mehr ständig auf der Suche nach Süßem bin. Vorher hätte ich mich, wenn kein Vorrat vorhanden, ins Auto gesetzt und wäre für Schokomandeln oder Dominosteine kilometerweit gefahren. Es gibt auch jetzt manchmal sinnlose Fressattacken, jedoch befriedige ich diese mit möglichst LCHF konformen Lebensmitteln (Mascarpone-Sahne-Himbeer-Creme, Nüsse, 85%ige Schokolade, Käse o. Ä). Das ist dann zwar auch doof, ich stelle aber in diesem Zusammenhang nie den gewählten Weg in Frage. Es ist dann eben passiert und am nächsten Tag geht es normal weiter. Seit Januar 2016 habe ich ein einziges Mal einen Teelöffel Mousse au chocolat auf einer Party probiert und auf dem Geburtstag meiner Tante vor 2 Monaten ein Stück des legendären Frankfurter Kranzes meiner Mutter. Das waren meine einzigen süßen Ausnahmen.

Mir fiel ansonsten die Umstellung auf LCHF sehr leicht. Ich habe immer schon gerne gekocht und genieße es immer noch sehr, nach all den „Jahrzehnten“ mal richtig mit Butter, Mayo und Co. zu hantieren. Durch den Wegfall von Brot, Nudeln und Sättigungsbeilagen hat sich übrigens mein Gemüsekonsum automatisch sehr deutlich erhöht. Ganz klar führt dies dazu, das sich die Nährstoffdichte meiner Mahlzeiten auch entsprechend erhöht hat, denn in Zucker und Mehl ist ja außer Kalorien nicht mehr viel enthalten. Wenn ich mir die Supermarktregale jetzt ansehe, ist es Wahnsinn das meine ehemaligen Lieblingsregale bis zum Rand mit diesen beiden „billigsten“ Materialien gefüllt sind…

Es fühlt sich immer noch einfach alles gut und richtig an. Innerhalb von 7 Monaten hatte ich mit sehr moderatem LCHF 6 Kilo abgenommen, mittlerweile 7. Moderat nenne ich meinen Weg, da ich gern ein Glas trockenen Rotwein trinke, keine Kalorien zähle und mich ordentlich in der Hochfett-Milchprodukte-Abteilung bediene.

So ganz nebenbei
- ist mein Köperfettanteil von 31,1% auf 26% gesunken.
- habe ich eine viel bessere Haut bekommen (meine Kosmetikerin ist neidisch).
- fühle ich viel besser in meinen Körper hinein.
- bin ich ohne den Kohlenhydratnebel viel klarer und aufgeräumter. 
- setze ich mich viel intensiver mit natürlichen Nahrungsmitteln und Geschmäckern auseinander (obwohl ich mir einbildete dies auch schon vorher zu tun).

Danke LCHF und natürlich danke Annika :x

P.S.: Und danke an Euch Alle (vor Allem wegen der tollen Rezepte, aktuelle Favoriten: Salbei Zudeln und Blumenkohl aus dem Ofen!!!)

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Sudda Sudda
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Re: 5 Monate LCHF - Verwandlung auch mit wenig Startgewicht

Beitragvon Sudda Sudda » 10. Juli 2017, 21:27

Oooohhh, das hast du toll geschrieben. :x

Und was mir immer wieder an dir auffällt, ist, dass du richtig glänzende Augen bekommst, wenn es leckeres LCHF gibt. Du bist dann richtig entspannt. Obwohl.. entspannt bist du ja sowieso.

Du hast so viel Fett verloren? Hammer! :ymparty:

Ich freue mich jedenfalls, dass ich dich irgendwann infizieren könnte. :D
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Re: 5 Monate LCHF - Verwandlung auch mit wenig Startgewicht

Beitragvon jhreality » 11. Juli 2017, 05:53

Apropos... infiziert bin ich seit 18 Monaten, nicht seit 5... Irgendwas is immer ;)

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Sudda Sudda
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Re: 5 Monate LCHF - Verwandlung auch mit wenig Startgewicht

Beitragvon Sudda Sudda » 11. Juli 2017, 07:18

Soll ich dir das ändern? :D
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Re: 5 Monate LCHF - Verwandlung auch mit wenig Startgewicht

Beitragvon eka55 » 16. Juli 2017, 07:56

Danke für diese tolle Zusammenfassung. :ymhug:
www.deinlchf.de und Dein LCHF bei FB

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Re: 18 Monate LCHF - Verwandlung auch mit wenig Startgewicht

Beitragvon Anne » 16. Juli 2017, 17:31

Ein richtig schöner Bericht, und vor allem find ich es klasse, dass es eben mal NICHT die 50 kg Abnahme sind. Also nicht falsch verstehen, ich gehöre ja selbst zu denen die massiv übergewichtig waren. Aber gerade deshalb find ich es so super, dass Du LCHF eine Chance gegeben hast, denn genau das höre ich in meinem Umfeld auch immer wieder: nee, lchf ist bestimmt nichts für mich, ich will ja bloß ein paar Kilo weniger...

In diesem Sinne - danke Dir! :ymhug:
-53 kg, mehr auf meinem Blog: www.volle-kanne-gesund.de

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Re: 18 Monate LCHF - Verwandlung auch mit wenig Startgewicht

Beitragvon FrolleinX » 20. Juli 2017, 12:38

denn genau das höre ich in meinem Umfeld auch immer wieder: nee, lchf ist bestimmt nichts für mich, ich will ja bloß ein paar Kilo weniger...

In diesem Sinne - danke Dir! :ymhug:
Da schließe ich mich an, denn das kenne ich auch (Ne, ich bin ja nicht SO dick...)

DANKE für diesen tollen Bericht!
Mein erstes Vorher-Nachher Foto in meinem Tagebuch auf S. 44, Hochzeitsfots auf Seite 110

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jhreality
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Re: 18 Monate LCHF - Verwandlung auch mit wenig Startgewicht

Beitragvon jhreality » 25. Juli 2017, 10:58

Vielen Dank Ihr Lieben! Ich hatte den Bericht schon vor längerer Zeit verfasst und nur noch leicht an die aktuelle Situation angepasst. Fand das insofern auch spannend, da ich mich an die guten Nebenwirkungen ja mittlerweile gewöhnt habe und ich nach 1 1/2 Jahren immer noch davon profitiere :o Das ist glaube ich auch ein gutes Argument für ein Tagebuch hier, damit man noch einmal nach lesen kann was eigentlich alles bei und nach der Umstellung passiert ist.

Liebe Grüße!!!


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