Bevor ich meine Ernährung nach LCHF begann, war ich so ziemlich am dunkelsten Ende meines Daseins angekommen. Mit einem Gewicht, welches zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon jenseits der 121 kg lag, war ich im Bereich tiefsten Selbstbelügens angekommen. Ich konnte mir z.B. hervorragend vor dem Spiegel die Zähne putzen oder die Haare bürsten, ohne mich wirklich anzusehen.
Mein Seelenzustand hingegen war nicht so stark, als dass ich mit meiner Situation klar gekommen wäre. Als Mensch, der von Natur aus recht lustig ist und eigentlich immer das Positive aus den übelsten Situationen herausfischen konnte, war ich an meine persönliche Grenze gestoßen!
Ich erwachte schon am Morgen mit unfassbaren Anlaufschmerzen in den Füßen, litt in der Nacht unter so starken Rückenschmerzen, dass ich davon nächtlich mehrfach erwachte. Hinzu kam, dass ich äußerst eheunfreundlich schnarchte! Mein Mann musste mich mehrfach in der Nacht „anstupsen“, um selbst überhaupt Schlaf zu finden. Ich stand ständig unter dem Zwang allein sein zu wollen, damit ich in Ruhe essen konnte. Der Appetit ließ mir nie Ruhe. Meine Ernährung bestand zu diesem Zeitpunkt aus allem, was bei drei nicht auf dem Baum saß. Der Schwerpunkt lag definitiv auf Unmengen Broten, Pasta und Reis. Der Magen MUSSTE voll sein und schon nur zwei Stunden nach „Einnahme“ von zwei dicken Tellern Pasta war ich wieder auf der Suche. Gegessen am liebsten wenn keiner zusah, denn dass diese Mengen nicht normal waren, war mir natürlich höchst unangenehm!
Mein Blutdruck war an der Kante zur Lebensgefahr (konnte aber mit Medikamenten flach gehalten werden) und meine Unterfunktion der Schilddrüse wurde mit täglicher Gabe von 200er Euthyrox im Schach gehalten.
Zusammengefasst war ich ständig hungrig, absolut unglücklich und konstant müde.
Im Sommerurlaub in Schweden begann ich, mir grundlegende Gedanken um meine Zukunft zu machen. So konnte es nun wirklich nicht weitergehen. Mittlerweile war es so schlimm um mein Seelenheil bestellt, dass selbst Sterben eine Option darstellte (habe zugegeben einen Hang zum Theatralischen!). Ich wollte einfach nicht mehr.
Ich war in früheren Jahren immer mit LC-Kost gut gefahren und auch schon auf Nicole und LCHF im Orbit gestoßen. Als ich dann während des Urlaubs mitbekam, welche Welle LCHF in Schweden auslöst, beschäftigte ich mich eingehend mit der Sache. Absoluter Vorteil hierbei natürlich meine Schwedischkenntnisse!
Der Tropfen, der das Fass aber schlussendlich zum Überlaufen brachte, war der Anblick meiner Urlaubsfotos, nachdem wir wieder zuhause am Rechner saßen. Während ich völlig fassungslos auf diese mir fast unbekannte, fette Frau mit den drei Kinnen starrte, deren Ausmaß nun wahrlich jeden Rahmen sprengte, freuten sich meine Kinder aus tiefstem Herzen über die tollen Fotos.
Ich war geschockt. (Hatte wohl wissend jahrelang vermieden, mich fotografieren zu lassen)
Schritt 1: Im LCHF-Forum anmelden und lesen, lesen, lesen.
Schritt 2: Fast alles aus Küchen und Kammern verbannen, was NICHT zur neuen Ernährung gehörte
Schritt 3: ANFANGEN
Schritt 4: Einen eigenen Blog zum Thema Abnehmen starten (suddas.blogspot.com)
Am Anfang war ich noch ein wenig unsicher, ob das, was ich da tat, tatsächlich LCHF war. Aber hier im Forum habe ich bei Fragen sofort kompetente Hilfe bekommen.
Nach 2 Monaten (offizieller Beginn war am 03.08.09) hat sich folgendes verändert:
Ich habe 11,7 Kilo abgenommen.
Ich schnarche nicht mehr.
Ich habe KEINE Anlaufschwierigkeiten in den Füßen mehr am Morgen.
Ich habe keine Rückenschmerzen mehr.
Ich habe keinen Durchfall mehr (den hatte ich mein Leben lang!)
Ich bin wieder richtig gut gelaunt.
Ich habe keine geschwollenen Füße und Finger mehr
Ich hab kein grotesk aufgeblasenes Gesicht mehr.
Ich bin nicht mehr müde.
Ich habe eins von drei „Kinnen“ verloren
Ich habe eine Kleidergröße abgeworfen
Ich brauche nur noch 6 Stunden Schlaf
Ich habe KEINEN Heißhunger mehr.
Ich habe keine Schwierigkeiten meine neue Ernährung zu leben.
Ich habe niedrigere Blutdruckwerte, auch wenn sie noch weit entfernt von GUT sind.
Ich habe viel weniger Hunger.
Mein Leben ist nach nur so kurzer Zeit völlig auf den Kopf gestellt und das in positiver Hinsicht. Nicole und ihre Seite sowie alle Mitglieder sind eine wichtige Stütze hierbei. Ebenso wichtig natürlich mein Blog. Der Zuspruch, der mir rundum widerfährt, und die positiven Veränderungen sind das, was mich vorantreibt.
Klar, da sind noch entspannte 40 Kilo und so einigen gesundheitliche Dinge, die sich bessern zu haben, aber der Anfang ist gemacht und ich sehe definitiv positiv und überzeugt in meine Zukunft.
An alle draußen, die glauben, dass kein Licht am Ende des Tunnels ist…
Hallo… ich steck mittendrin und ich habe eine kleine Laterne in der Hand. Hier ist es nicht mehr so dunkel. Kommt und macht euch auf den Weg.
Es funktioniert!
