7 Monate LCHF- 37 Kilo!

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Erfolge und Erfahrungen mit LCHF, egal, ob klein oder groß, ob Anfang oder Ziel.
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Inka
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7 Monate LCHF- 37 Kilo!

Beitragvon Inka » 28. Mai 2013, 14:10

Hallo ihr Lieben!

Ich hab heute Abnehm-Jahresjubiläum und habe gerade meine Lobeshymne auf mich selbst in meinem Blog erlassen :D

Nun dachte ich, nach 7 Monaten LCHF, in denen ich 37 Kilo verloren habe, ist es an der Zeit, genau diese Hymne hier reinzuposten. Denn die 8 zusätzlichen Kilos, die ich vor LCHF verloren habe, die machen es nicht wett.

Darum schnallt euch an- es wird lang :D

Vielleicht schaffe ich es ja noch, aktuelle Fotos demnächst reinzusetzen.


Meine Abnahme wird 1 Jahr alt! *hooray* Vor einem Jahr, am 28.5.2012 fing ich an.

Ich setzte Scheuklappen auf, damit ich nicht nach rechts und links kucken konnte und ging ein Schritt nach dem anderen meinen Weg.

Das hiess: jeden Tag eine Stunde auf dem Crosstrainer Kalorien verbrennen und mich fit machen, und mit Weight Watchers (ich kannte ja leider noch kein LCHF) aufs Essen achten.

Die zwei Tage vor diesem Start lag ich deprimiert im Bett, soweit meine Lebensumstände das zuliessen, und weinte. Beweinte mich selbst, dass ich so fett und träge und unansehnlich geworden war.

Dass ich so wenig Lebensqualität hatte.

Dass ich schwitzte, wenn andere Leute noch Pullis anhatten.

Dass ich mir wegen diesem Schweiss Pläne machen musste, wie ich wann wie schnell wohin ging, um nicht mit nassen Haaren oder nassen Oberteilen dort anzukommen.

Dass ich mir die Hosen an den Oberschenkeln durchrieb.

Dass ich nicht mehr in eine Standard Badewanne passte.

Dass ich wie eine Lok schnaufte.

Dass ich undiszipliniert immer am Essen war.

Dass ich nicht mehr rausgehen wollte.

Dass ich Einladungen am liebsten nicht mehr wahrnehmen wollte.

Dass ich mich sogar vor Freunden versteckte.

Dass ich häßliche Klamotten tragen musste.

Dass ich nur noch beim Versandhandel Kleidung bestellte, weil ich never ever in einer Umkleidekabine schwitzen und mich dabei wie ein Walroß fühlen wollte.

Dass mein Gesicht aussah wie von Schweinchen Rosa.

Dass ich mich derart widerlich fühlte.

Dass ich mir bei jeder Berührung meines Mannes denken musste: "Oh. Mein. Gott. Jetzt fasst er an meine Schwabbelhüfte!"

Dass ich nicht mit meinen Kindern im Freibad sitzen wollte.

Dass ich bei jeder noch so alltäglichen Kleinigkeit überlegte, was wohl die Leute von mir Rhinozeros denken würden.

2 Tage lag ich da und weinte. Bittere Tränen, denn ich wusste, ich würde das nicht schaffen. 132 Kilo schwer, untrainiert, fresssüchtig.
Ich war ganz tief unten. Tiefer als Erdgeschoss.
Und das kann sich keine dreifache Mutter auf Dauer leisten. Ein Psychowrack zu sein.

Während ich so da lag und überlegte, wie mein beschissenes Leben weitergehen sollte, kam mir die Erkenntnis:

Es wird NIEMAND kommen und es für mich richten.

Selbst wenn ich in eine psychosomatische Klinik gehe (was damals durchaus zur Diskussion stand), dann wird das nicht großartig weiterhelfen, wenn ICH nicht SELBST die Arbeit tue.

Als ich erkannte, dass ICH ganz allein die Verantwortung für mich und die geballte Shaize an mir trug, weinte ich noch viel mehr. Solange ich weinte, musste ich keine Entscheidung treffen. Ich wollte nichts entscheiden, denn ich dachte, ich hab für nichts Kraft.

Nach 2 Tagen ging es mir richtig miserabel- denn vor mir lag die Erkenntnis, dass ich mich an dieser Stelle entscheiden muss zwischen Villariba und Villabajo.

Villabajo- ihr wisst schon- die, die noch putzen, bot die Aussicht auf:
Ich bleibe so fett wie ich bin für immer und im worst case werde ich noch fetter. Mir gehts psychisch so schlecht, dass ich in eine Behandlung muss. Ich muss meine Kinder allein lassen. Ich sehe schrecklich fett aus. Ich bin der Totalversager.

Villariba- die, die schon feiern: Ich bleibe nicht so fett.
Genauer konnte ich das damals nicht ausmalen- denn ich glaubte nicht daran, dass ich jemals wieder abnehmen könnte.

Ich beschloss per Ausschlussverfahren, nicht nach Villabajo zu fahren. Und alles dafür zu tun, von diesem massiven Fettberg runterzukommen.

Das war ganz schön übel, sich auszurechnen, dass ich wahnsinnige 63 Kilo abspecken müsste, um auf Normalgewicht zu kommen.
Ich nahm mir 63 Büroklammern und hing sie auf der Innenseite meiner Schranktür auf. Für jedes Kilo, das ich abnahm, sollte eine auf die andere Seite wandern.

Allerdings musste ich mir kleine Ziele setzen, denn dieser große Berg frustrierte mich wirklich- 10 Kilo abnehmen, und mit 122 Kilo immer noch richtig dick sein? Hammer. Wie übel.
Aber weiter gehts. Nicht groß darüber nachdenken, was noch vor mir liegt.

Ich ging meinen Weg mit Sport, der mir sehr gut tat. Weight Watchers- naja, sagen wir so: ich bekam es irgendwie hin, aber es kostete mich reichlich Überwindung. Ich spürte, dass ich das nur mit großem Kraftaufwand machen konnte.

Am 1.8.2012 kehrte ich morgens von einem Zahnarztbesuch nach Hause und ruhte mich aus. Als ich wieder aufstand, wurde direkt vor unserem Haus unsere Katze überfahren.
Das riss mich so tief runter, dass ich meine Emotionen nur mit Essen betäuben konnte- das alte Muster.
Ich fing wieder an, in mich zu stopfen, ungeahnte Massen.
Anfang Oktober waren 10 bereits abgespeckte Kilos wieder da. Ich wog 127 Kilo und merkte, ich schaff es einfach nicht mehr in die Spur. Hosen spannten wieder.
Und trotz allem besseren Wissen und den Anzeichen, dass ich wieder gewaltig zulegte, wollte ich nur eins:

FRESSEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Immer mehr. Immer süßer. Immer mehr.

Dann kam Mitte Oktober der Tip meiner Freundin Petra: Probier das mit LCHF doch einfach mal aus. Es gibt nichts zu verlieren.

Am 15.10. 2012 fing ich an. Von jetzt auf gleich kam alles aus Zucker, Mehl, Stärke und offensichtlichen KH weg.
Innerhalb 3 Tage las ich mich ein, lernte fddb.de und lchf.de/forum kennen und reduzierte meine Mengen an KH auf unter 15 g.

Und erstaunlicherweise war das sowas von easy! Ich konnte total leckere Sachen wie Butter, Sahne und Speck essen!
Ich hatte keinerlei Gelüste nach Süßigkeiten!
Ich war satt!
Ich aß fast 3500 Kalorien und das 4 fache meiner Punktzahl nach Weight Watchers- und nahm das dreifache ab!

Ich wäre sicher heute nicht mehr dabei, LCHF zu essen, würde es mir nicht derart gut schmecken und eben so gut bekommen.

Dafür bin ich einfach zu Sissi, wie Robert nun sagen würde.

Natürlich hatte ich auch mal den ein oder anderen Durchhänger. Ja grad erst vor 2 Wochen den grössten. Aber ich hab ihn ausgehalten, ohne in alte Muster zu fallen. Ohne mich aufzugeben.

Das finde ich sensationell.

Heute denke ich:

Raus in die Welt!

Ich will Bewegung!

Ich bin satt!

Ich habe gerne und voll Genuß gegessen!

Lass uns Leute treffen!

Wo gehen wir heute hin?

Mannomann, ich seh gut aus in den Hosen!

Mein Bauch ist so flach geworden!

Mein Gesicht ist so schmal geworden.

Mein Körper ist straff!

Mein Körper hat Kraft!

Dem Mann gefällt es sicher, wenn er über meine Hüften streicht.

Ich lasse mich nun gerne ankucken.


Heute auf den Tag wiege ich 45 Kilo weniger als noch vor einem Jahr. (Die 45,9 vom Sonntag konnte ich leider nicht halten :-) )

Die Kette von Büroklammern auf der rechten Seite der abgenommenen Kilos sind nun doppelt so lang wie die der abzunehmenen Seite.

Ich passe formidabel in unsere Badewanne.

Ich kann in normalen Bekleidungsgeschäften Kleidung für mich einkaufen.

Ich trage fast Größe 44 statt 56.
Oberteile in M/ L statts in XX(X)L.

Meine Kleidung gefällt mir!

Auf meinen Wäscheständer passt nun die dreifache Wäsche drauf als früher.

Ich bin mit mir und meinem Eßverhalten sowas von im Reinen- das kann ich gar nicht in Worte fassen!!!!
Ich esse aus Hunger, nicht aus Frust.

Ich bin befreit von einer riesigen Depression. Und die kleinen Verstimmungen- ich schiebs nun mal elegant zur SD.
Von einer alles überschattenden Eßstörung.
Befreit von so massivem Shaiz-Übergewicht, dass mich am Leben hinderte.
Befreit von negativen Gedanken über mich selbst.

Gefüllt mit Selbstliebe.
Selbstakzeptanz.
Wohlgefühl.

Einer für mich supertollen Figur, die ich annehmen kann.
Einen Körper, den ich achte und schätze.
Mich selbst.

Natürlich ist das alles noch ausbaufähig. Vor allem die Akzeptanz, Geduld mit sich selbst, mit dem Körper. Aber im Großen Ganzen bin ich dafür jeden Tag dankbar. Ganz oft. Und ganz bewusst.

Dankbar mir selbst, dass ich mir diese Last von den Schultern genommen habe und einfach damit anfing.
Für mich selbst zu sorgen. Ohne "Aber was ist wenn ich doch Lust kriege?" und "Wenn ich keinen Bock auf Sport habe?" und "Ohje, wenn ich über 40 kg abnehme, brauch ich sicher eine plastische OP, weil mein Bauch hängt!". (By the way: ich glaube guten Gewissens sagen zu können: bauchmäßig hängt bei mir fast nix. Am Zielgewicht überleg ich mir, ob ihr ein Bikinifoto bekommt :-) )

Machen, einfach machen.

Das war die beste Entscheidung des Jahres.

Villariba. Here I am!

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Pinselchen79
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Re: 7 Monate LCHF- 37 Kilo!

Beitragvon Pinselchen79 » 28. Mai 2013, 14:19

Dazu fällt mir einfach nur ein:

Du Granate!
Wohuuuu!

:ymparty: :ymparty: :ymparty:
Die unter http://www.LCHF.de angebotenen Dienste und Inhalte sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und können in keinem Fall professionelle Beratung oder die Behandlung durch einen Arzt ersetzen.
~97kg

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Inka
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Re: 7 Monate LCHF- 37 Kilo!

Beitragvon Inka » 28. Mai 2013, 14:23

Danke :ymhug: :ymblushing:

Ich darf das nur nicht immer wieder vergessen :!:

Blumica
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Re: 7 Monate LCHF- 37 Kilo!

Beitragvon Blumica » 28. Mai 2013, 14:28

Liebe Inka....so lese ich Dich gerne.... ;-)

Freue mich für Dich von ganzem Herzen....und ich kann sehr gut alle Deine Ängste und Sorgen nachvollziehen.
Heute hat mich meine Waage mit - 40 kg angelächelt....ein herrliches Gefühl. Nein es geht nicht unbedingt um das Zahl....sondern um das Gefühl von frei sein.....befreit von Lasten...Ängsten...Sucht.

Geniesse Dein Leben liebe Inka....geniesse Deine Kinder....geniesse jede Moment......Du hast es verdient....
und vielen Menschen dabei geholfen. :x

LG

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Inka
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Re: 7 Monate LCHF- 37 Kilo!

Beitragvon Inka » 28. Mai 2013, 14:30

Danke Blumica! Minus 40 kg ist ja ebenso toll! :ymhug:

Wie meinst du das, so vielen geholfen? Beim Abnehmen?

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Wilhelmine
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Re: 7 Monate LCHF- 37 Kilo!

Beitragvon Wilhelmine » 28. Mai 2013, 14:34

Liebe Inka,
ich bin sprachlos über deinen Bericht und er berührt mich tief im Herzen. Ich freue mich mit dir!
Du hast etwas wirklich Großes geschafft. Glückwunsch und mach weiter so.
Alles Liebe
Veronika



jetzt 60,0 kg und 1,60m Körpergröße :x

Stoffel77
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Re: 7 Monate LCHF- 37 Kilo!

Beitragvon Stoffel77 » 28. Mai 2013, 14:36

*salutier*
*Tränchen wegwisch*
Weidermachen!
*snief*

:D

Blumica
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Re: 7 Monate LCHF- 37 Kilo!

Beitragvon Blumica » 28. Mai 2013, 14:48

Ja liebe Inka....bei Abnehmen.....viele lesen Dein Blog....Deine Berichte...und schöpfen die Motivation raus.
Indirekte Hilfe ist die beste Hilfe ;)


LG

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Angela
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Re: 7 Monate LCHF- 37 Kilo!

Beitragvon Angela » 28. Mai 2013, 15:21

:)
Hallo Inka,
so gefällst du mir wieder :ymhug:
Glückwunsch für das, was du schon alles geschafft hast und drücke dir ganz feste die Daumen für die restlichen paar Kilos!
Ich darf das nur nicht immer wieder vergessen :!:


Falls doch, dann werden wir dir diesen Thread ganz schnell zeigen ;)

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Sudda Sudda
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Re: 7 Monate LCHF- 37 Kilo!

Beitragvon Sudda Sudda » 28. Mai 2013, 15:22

:ymhug:

Ganz dolle...

:ymhug:
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