Zielgewicht erreicht - und nun?

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Erfolge und Erfahrungen mit LCHF, egal, ob klein oder groß, ob Anfang oder Ziel.
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BulmaZ
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Re: Zielgewicht erreicht - und nun?

Beitragvon BulmaZ » 8. Dezember 2014, 09:07

Hallo, liebe SunshineCat! :x

Danke erst mal für deinen langen und ausführlichen Post.

Hey, du hast es wenigstens zwei Tage geschafft, mal nichts zu zählen oder zu wiegen.
Aber genau das, was du beschreibst, dass du plötzlich ein Plus auf der Waage hattest (das mit großer Sicherheit garantiert keine Zunahme war) und dich das erst mal irritiert hat, das ginge mir genauso. Ich meine, wir wissen ja, wie groß die Schwankungen täglich sein können, sowohl nach oben als auch nach unten. Und trotzdem kriegen wir keine Gelassenheit hin, ich zumindest nicht.
Da muss ich zugeben, dass ich dich um deinen ganzen Stress irgendwie beneide, auch, wenn das abstrus klingen mag. Was ich dahinter nur eben sehe, ist die wenige Zeit, die bei einem voll gepackten Leben bleibt, um sich um so etwas Elementares wie Essen (oder nicht essen) einen Kopf zu machen.

Das mit dem Rohgewicht und dem, was nach dem Garen noch übrig bleibt, ist mir aber aufgefallen. Nicht so sehr bei Fleisch, wohl aber bei Gemüse. Deswegen kriege ich es wenigstens da schon mal hin, dass ich bei ein paar Gramm mehr (bei TK-Gemüse) nicht direkt etwas wegnehme, sondern die Gramm eben lasse. Bei gefrorenem wiegt ja gerne mal nicht wenig Wasser mit.

Sehr beneidenswert, wenn man wirklich nur nach den Faustregeln leben kann. Aber wie machen deine Schwester und ihr Mann das? Ich meine, wenn du sagst, dass bei ihr noch nie eine Diät funktioniert hat, dann hat sie ja bereits Einiges hinter sich. Das impliziert, dass da sicherlich bzgl. Hunger- und Sattgefühl einiges eingetrichtert wurde, dass hängen geblieben ist. Die Beiden haben einfach von heute auf morgen "nur" nach den Regeln gelebt und dennoch abgenommen? Wahnsinn! Wirklich, ich finde das total toll.

Wie geht's mir damit?
Größtenteils wirklich gut. Ich halte mich nach wie vor sehr eisern an die Regeln, wiege aber mein Essen nach wie vor auch ab und plane vor. Ich traue mir nicht zu, auf meinen Körper, meinen Hunger, mein Sattsein oder meine Augen beim Zubereiten der Portionen zu vertrauen. Ich brauche wohl diesen Kontrollwahn. Das sind alles noch Dinge, die so tief aus früheren Zeiten in mir verankert sind, dass sie nicht so ohne Weiteres verschwinden, obschon ich mir sehr wünsche, einfach so essen zu können. Ich glaube, das Problem ist einfach, dass ich zu viel weiß. :D
Ich mache mir nicht nur Gedanken darum, zu viele KHs zu essen, sondern auch, meine Eiweißmenge zu sprengen, was durchaus passieren kann (wobei mir natürlich bewusst ist, dass einmal noch keine Zunahme ausmachen würde). Ich weiß nicht - in gewisser Weise fühle ich mich wieder irgendwie gezwungen und gefangen, andererseits möchte ich aus jetziger Sicht nie mehr eine andere Ernährungsweise. Ein bisschen Trotz kommt auch hoch: Na und? Dann plane ich halt!
Problem ist nur, dass ich (und ich weiß, das ist Klagen auf hohem Niveau) weiterhin abnehme.
Ich selbst fühle mich wirklich gut - sogar tatsächlich und wahrhaftig schlank. Aber zum einen sagte man mir gerade jetzt am Wochenende, nachdem diese Person mich drei Wochen nicht gesehen hat, ich sehe abgemagert aus. Zum anderen schlackern meine Klamotten.
Ich frage mich also: Wieso halte ich mich immer noch fest an diesen 20 g KH am Tag?
Wieso vertraue ich mir nicht? Ganz einfach: Weil mich ein Plus auf der Waage nach einem "freien" Tag wahnsinnig machen würde.

Siehst du - du sagst es, und ich glaube, das trifft es sehr gut: Die Angst davor, dass es doch wieder hochgeht und man machtlos ist, nicht wieder hinein findet, obwohl man doch technisch weiß, wie es geht. Was tust du aktiv gegen diese Angst? Kann man dagegen überhaupt etwas tun? Oder dramatisieren wir nur über?
Manchmal denke ich mir, ist der Fokus auf Aussehen und Figur zu extrem. Aber ich habe es lange Zeit, als ich unter häufigen Essattacken gelitten habe, mit der hoch gelobten Selbstakzeptanz versucht. Es ging nur temporär. Aber in Wirklich war es auch nur der Wunsch danach.

So, jetzt habe ich ja wieder emomäßig herum geschwallt. Und das am frühen Montagmorgen. :lol:
Ich würde mich ebenfalls freuen, öfter von dir zu hören. Unsere Denkweisen scheinen sich nicht so sehr zu unterscheiden.
Herzlichste & liebste Grüße aus Brandenburch.


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