Energiemangel

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Erfolge und Erfahrungen mit LCHF, egal, ob klein oder groß, ob Anfang oder Ziel.
mamalou
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Energiemangel

Beitragvon mamalou » 14. September 2015, 11:48

Hallo an alle,

ich hoffe, mir kann hier jemand weiterhelfen.

Ich habe etwa im Mai 2014 mit LC angefangen (Startgewicht 95 kg bei einer Größe von 162 cm) und bin ziemlich schnell auf LCHF umgestiegen - da wog ich noch etwa 93 kg.

Die ersten 7 Monate etwa habe ich vor Energie nur so gesprüht - ich konnte arbeiten ohne Ende und brauchte nur wenig Schlaf. Dann, Anfang diesen Jahres (nach 3 Wochen Weihnachtsurlaub und Untätigkeit), ist das rapide eingebrochen - ich wurde sozusagen wieder auf "normal" runtergestuft und konnte das auch nicht mehr hochfahren. Egal, normal ist ja auch okay. Mein Gewicht lag da bei etwa 89 kg.

Und da ist es auch geblieben - mal 500g mehr, mal 500g weniger.
Ich vermute, das Kaloriendefizit war nicht groß genug, der Eiweißanteil war im Durchschnitt definitiv zu hoch und ich habe zu wenig Sport gemacht. Auf den Alkohol (1 Glas Weißwein immer am letzten Freitag im Monat, wenn ich mich mit meinen Freundinnen treffe) kann ich es wohl nicht schieben. Nachbauten sehr selten - eher nur zum Ausprobieren und dann wieder bleiben lassen, Zuckerersatzstoffe so gut wie keine ... KH bis max 25g/Tag.

Schilddrüse (ich hatte ja gehofft, die wäre die Ursache) ist es auch nicht ...

Also habe ich beschlossen, die MiPros runterzufahren auf Null, weil es vlt. daran liegen könnte. Da meine Gelenkschmerzen wieder zurückgekommen waren, habe ich auch die Nachtschattengewächse vorübergehend verbannt, um zu sehen, ob die darauf einen Einfluss haben. Ich habe diese Umstellung zum 01. September vorgenommen, mache das also jetzt 2 Wochen.

Meinen Frühstückskaffe habe ich von Butter-Kokosöl auf nur Kokosöl umgestellt - daraufhin musste ich den Fettanteil um 10g erhöhen, damit ich bis Mittag keinen Hunger bekomme. Ansonsten esse ich Fisch, Fleisch, Eier, Avocados und eine Menge Gemüse/Salat. Die KH betragen jetzt durchschnittlich 30g/Tag, aber den Eiweißanteil konnte ich so ohne Käse/Mascarpone/Crème fraîche deutlich runterfahren auf durchschnittlich 70g/Tag. Das Gewicht ist um weitere knappe 3 kg gefallen. (Ich find aber gerade mein Passwort nicht, um den Erfolg in der Leiste unten einzutragen :-()

Allerdings bin ich nur noch müde, schlapp, ohne Antrieb. Ich kommer morgens nur mit Mühe geradeso rechtzeitig aus dem Bett, dass ich zu Beginn der Kernarbeitszeit im Büro bin ... Abends fange ich allerspätestens um 22 Uhr an, vor Müdigkeit zu wanken. Im Schnitt schlafe ich seit Anfang September wochentags gute 9 Stunden, am Wochendene fast 11 Stunden ... Da ich hin und zurück zur Arbeit täglich etwa 2 bis 2,5 Stunden auf der Straße bin, bleibt mir nicht viel vom Tag. An Sport ist gar nicht zu denken ...

In meiner Vorstellung bewege ich mich viel schneller, aber mein Körper zieht einfach nicht mit...

Heute früh war ich beim Arzt, der zwar Blut abgenommen hat, mich aber wegen meiner Ernährung völlig "zusammengeschissen" hat: kein Wunder hab ich keine Energie, wenn ich kein Vollkornbrot, keine Nudeln/Kartoffeln/Reis, kein Obst, keine Milch/Joghurt und viel zu viel Fett esse ...

Verordnung: ich soll Müsli mit Joghurt frühstücken, ordentlich Kartoffeln/Nudeln und Salat und nicht zu viel Fleisch essen, abends Vollkornbrot und fettarmen Käse/Wurst und zweimal täglich eine ordentliche Portion Obst. Dann hätte ich Energie, könnte Sport machen, würde abnehmen und die Schmerzen würden weggehen, weil die ja vom Übergewicht kommen (und vom Alter natürlich - he, ich bin gerade mal 55!).

Dass ich mich die ganzen Jahre vorher etwa so ernährt hatte (okay, viel Fleisch) und immer dicker wurde (in etwa 12 Jahren gute 30 Kilo) fällt dabei völlig unter den Tisch. Und auch, dass er beim letzten Mal festgestellt hat, dass meine Leberwerte deutlich besser geworden sind unter LCHF, da sieht er keinen Zusammenhang.

Ich werde dieser Empfehlung natürlich NICHT folgen - aber irgendetwas muss ich tun, sonst schaffe ich meinen Alltag nicht mehr ...

Hat hier vlt. schon jemand diese Erfahrung mit dem Energieabfall gemacht und weiß, wie dagegen vorzugehen ist?
Oder hat sonst jemand einen guten Tipp für mich?

P.S.:
Mein Sohn, der gerade in den Semesterferien hier ist, zieht bei der Ernährung mit - er macht das "whole30" und powert sich durch den ganzen Tag - mit enormem Erfolg. Und hat die Umstellung vom Pizza-Studenten völlig ohne irgendwelche Umstellungsprobleme geschafft ...

ratlose Grüße
Bettina
i-) i-) i-)
Zuletzt geändert von mamalou am 14. September 2015, 11:54, insgesamt 1-mal geändert.

Turtle70
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Re: Energiemangel

Beitragvon Turtle70 » 14. September 2015, 11:53

Hallo Mamalou,

lass ich als erstes mal nicht vom Arzt kirre machen. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass du vielleicht doch irgendeinen Mangel an Mineralstoffen oder Vitaminen hast. Mir fällt als erstes spontan Vitamin D ein. Jetzt wo die Tage wieder dunkler werden, merke auch ich die Auswirkungen. Vielleicht versuchts du es mal mit einem guten Multi-Präparat. Aber es kommen bestimmt auch noch andere Tipps.

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Re: Energiemangel

Beitragvon mamalou » 14. September 2015, 11:59

Danke Turtle,
jetzt fällt mir ein, was ich vergessen hatte, oben zu schreiben:

Anfang Juli hat der Endo zwar eine intakte SD festgestellt, aber einen Vit D-Mangel. Das wurde aufgesättigt (rechnerisch auf 50) und ich nehme derzeit zur Erhaltung (nach seiner Empfehlung) 1 Dekristol 20.000 wöchentlich. Getestet wird nach 3 Monaten, also in etwa 3 bis 4 Wochen und dann ggf. nochmal angepasst.

Bettina

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Re: Energiemangel

Beitragvon mamalou » 14. September 2015, 12:15

Und nochwas: seit ein paar Wochen treten Nachts hin und wieder Wadenkrämpfe auf. Magnesiummangel, der irgendwie in Zusammenhang mit der Vit. D-Gabe steht... oder so. Da aber Magnesium bei mir ganz schnell abführend wirkt, wollte ich mal gerne die äußerliche Anwendung ausprobieren - Creme oder Fußbad... Hat da jemand Erfahrung?

Grüsse, Bettina

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Shenana
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Re: Energiemangel

Beitragvon Shenana » 14. September 2015, 12:29

Eine sehr starke Verminderung der Kohlenhydrate kann für den Stoffwechsel auch Stress bedeuten. Die Nebennieren laufen auf Hochtouren und bilden Stresshormone, die am Beginn einer ketogenen Stoffwechselsituation zu einem höheren Energielevel führen. Daher anfangs mehr Energie, weniger Schlaf usw.. Besteht diese Stresssituation über einen längeren Zeitraum können sich die vermeintlich positiven Effekte ins Gegenteil wenden. Nicht jede(r) ist für einen ketogenen Stoffwechselzustand über einen längeren Zeitraum geeignet.
Vielleicht solltest Du den Kohlenhydratanteil versuchsweise erhöhen und schauen wie sich Dein Befinden verändert.
Natürlich LCHF-konforme Kohlenhydrate! Erhöhung des KH-Anteil evtl. bis 100g/Tag. Du musst testen, wie weit den KH-Anteil anheben kannst, damit immer noch eine Abnahme möglich ist und Du Dich damit wohlfühlen
kannst.

Gruss Shenana

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Re: Energiemangel

Beitragvon SebastianRoth » 14. September 2015, 13:17

Hallo Bettina,

es wäre super, wenn wir Einblick in dein Ernährungstagebuch erhalten könnten. Sonst können wir leider nur "raten", was die Ursache sein könnte. Wir sind jedoch alles keine Ärzte, das bitte mit bedenken.

Meine besten Rateversuche:
- Wie oben genannt, Vitamin, Kalium und Magnesiummangel könnten Ursachen sein. Dies kann durch Preparate oder Anpassung der Ernährung ausgeglichen werden. Magnesium wirkt erst ab größeren Mengen abführend, d.h. eine handelsübliche Magnesiumtablette (gibt es überall billig) ist im Normalfall kein Problem. Von mehr würde ich aber abraten. Stattdessen kannst auch auch mal versuchen jeden Tag Spinat in deine Ernährung einzubauen. Versuch das mal über eine Woche und schau wie du dich damit fühlst. Spinat enthält sehr viel Magnesium und Kalium, ist deswegen gerade für LCHF/Keto sehr geeignet.
- Trinkst du genug? Bei LCHF/Keto wird empfohlen relativ viel zu trinken.Vielleicht kannst du mal eine Woche lang drauf achten, wirklich jeden Tag 3 Liter Wasser zu trinken (ja, viel aufs Klo rennen gehört mit dazu...)
- Das liebe Alter und/oder Stress können eine Rolle spielen. Ernährung ist nicht alles.

Was der Arzt dir sagt, ist natürlich aus seiner Sicht heraus richtig. Schließlich ist es das, was er damals gelernt hat und auch heute noch für richtig erachtet. Die wenigsten Ärzte setzen sich aktiv mit dem Thema Lowcarb/LCHF/Keto auseinander.
Im Extremfall kann man sich auch einen Arzt suchen, der LCHF etwas aufgeschlossener gegenüber steht und mal über den eigenen Bildungs-Tellerrand hinaus geschaut hat.

Charina
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Re: Energiemangel

Beitragvon Charina » 14. September 2015, 13:27

Da aber Magnesium bei mir ganz schnell abführend wirkt, wollte ich mal gerne die äußerliche Anwendung ausprobieren - Creme oder Fußbad... Hat da jemand Erfahrung?

Hallo Bettina,

bei mir wirken die Fußbäder sehr gut, ich mache sie allerdings nicht mehr so häufig... in etwa alle 2 Wochen einmal, wenn ich merke, dass meine Beine wieder anfangen zu krampfen. Ich habe aber auch Magnesiumöl zu Hause, dass ich direkt auf meine Waden (oder auch mal Schienbein und Füße, die neigen bei mir auch zu Krämpfen) aufsprühe und einmassiere, wenn mir für ein Fußbad mal die Zeit fehlen sollte.

Ansonsten haben mir früher immer Mandeln geholfen, ich habe jeden Tag eine handvoll gegessen, sie enthalten Magnesium und Kalium, bei beiden kann ein Mangel zu Krämpfen führen. (Aber ich habe meinen "Nuss"konsum eingeschränkt, daher behandel ich meine Krämpfe nicht mehr damit).
Mit LCHF/keto von 138 auf 72 runter, in 3 Jahren HomeOffice wieder hoch auf 112 :|
Versuch 137 die HomeOffice-Kilos loszuwerden
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Re: Energiemangel

Beitragvon mamalou » 14. September 2015, 13:29

@Shenana

Meinen KH-Anteil hab ich ja schon erhöht - wenn auch nur marginal (auf 30g).
Das mit der Abnahme funktionierte ja schon mit 25g/Tag nicht - ich fürchte, bei mehr wird das nicht besser werden.

Und Danke für den Hinweis mit den Stresshormonen. Ich hatte schon vor einiger Zeit mal ins Auge gefasst, so einen entsprechenden Speicheltest auf Cortisol zu machen, das aber wegen der Kosten nochmals aufgeschoben - vlt. sollte ich das jetzt in Angriff nehmen.

Denn wenn es daran liegt, muss ich vlt. nur raus aus der Ketose, um mich besser zu fühlen ...

Grüsse, Bettina

SebastianRoth
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Re: Energiemangel

Beitragvon SebastianRoth » 14. September 2015, 13:49

Denn wenn es daran liegt, muss ich vlt. nur raus aus der Ketose, um mich besser zu fühlen ...

Grüsse, Bettina
Hallo Bettina,

wieso meinst du, dass du dich ohne Ketose besser fühlst?

mamalou
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Re: Energiemangel

Beitragvon mamalou » 14. September 2015, 13:50

@SebastianRoth

Danke für deine Rateversuche ;-)

- aus Erfahrung weiß ich, dass auch bereits eine Brausetablette oder eine mg-haltiges Mineralwasser bei mir diese Wirkung haben - ist wohl bei einem Bruchteil aller Leute so... deswegen trinke ich für den Flüssigkeitsbedarf nur Leitungswasser oder Tee - und davon reichlich. Und ich meine wirklich reichlich, da ich (zuletzt vor 20 Jahren etwa) Nierensteine hatte und das GANZ SICHER NICHT wieder erleben will. Und deswegen renne ich lieber aufs Klo als dass ich das nochmal kriege! :-o

Entsprechend vorsichtig muss ich mit Spinat sein, wegen der Oxalsäure. Da ich ihn aber selbst im Garten habe, ernte ich ihn immer sehr jung, dann ist der Gehalt noch gering. Solange der wächst hab ich fast täglich eine Handvoll Spinatblätter im Salat ... außerdem esse ich viel Kohlrabi, die enthalten auch ziemlich viel Mg. Darauf reagiert meine Verdauung übrigens nicht übertrieben, nur auf da extra zugeführte.

Kaliummangel? muss ich recherchieren.

Ein Ernährungstagebuch am Computer führe ich nicht. Ich habe mir ganz zu Anfang händisch eine Liste erstellt mit den KH-Werten (und Eiweiß und Fett) der von mir hauptsächlich verzehrten Speisen in den für mich typischen Mengen erstellt, so dass ich jeden Tag etwa weiß, ob ich mich innerhalb gewisser Grenzen bewege oder irgendwas mal abends weglassen/hinzufügen muss.

Ja klar spielt das Alter beim Befinden eine Rolle - aber ich bin ja nicht schlagartig vor 14 Tagen so massiv gealtert - hoffe ich jedenfalls :-)

Und leider ist es auf dem Land nicht einfach, bei einem anderen Arzt unterzukommen. Es werden immer weniger und die, die da sind, sind noch älter und eingefahrener.

Und ich erwarte selbstverständlich hier keinen ärztliche Rat. Aber vielleicht hat das auch schonmal jemand erlebt und es war eine möglicherweise eine ganz einfache Ursache auf die ich jetzt nicht komme ... Ist ja manchmal so.

Grüsse, Bettina


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