Abnehmen und Bewegung

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Kräutergeist
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Re: Abnehmen und Bewegung

Beitragvon Kräutergeist » 13. Juni 2016, 10:40

Ich finde Bewegung wichtig. Schon allein um meine Muskulatur wenigstens zu erhalten, wie Claudchen schon schrieb. Man sieht das ja öfter mal, Mädels die so an und für sich schlank sind aber kaum Muskeln haben sondern eben doch eher mehr Fett. Ich brauche mein Training, auch, wenn ich es nicht jeden Tag gern mache. Hinterher bin ich IMMER froh mich aufgerafft und was geschafft zu haben, wenn ich völlig verschwitzt und röchelnd auf meiner Matte liege um durchzuatmen bevor es ans Dehnen geht ;-)

Für mich wichtig ist vorallem der Ausgleich, da ich als typische Schreibtischtäterin ja hauptsächlich sitzend arbeite. Da will ich eine starke stützende Muskulatur um eventuellen Rückenproblemen vorzubeugen - ich kenne leider genug Kollegen, bei denen es eine Baustelle ist. Außerdem fühlt es dich toll an, wenn ich wieder was schaffe, was vorher nicht ging. Kasten Wasser aus dem Keller ins 1. OG tragen, mit dem Einkaufsbeutel endlich wieder ohne Schlagseite rumrennen etc. pp. Meine ganze Haltung hat sich verbessert und ich wirke viel selbstbewusster - auch wenn ich hier und da noch mal drauf achten muss, mich nicht hängen zu lassen. Das ist aber eher eine schlechte Angewohnheit. :roll:

Bewegung im Alltag ist auch wichtig denke ich, auch, wenn ich da auch noch die ein oder andere Baustelle habe. Ich nehme gern die Treppe statt den Lift und bin auch froh, dass ich es mittlerweile bis in's 3. OG schaffe. Mit dem Rad zur Arbeit würde ich auch wieder gern - aber 40km pro Strecke sind zu viel für mich und durch das Pendeln und die Arbeit, bleibt mir leider weitaus weniger Freizeit für Ausflüge aller Art als ich mir wünschen würde. Aber da muss ich eben sehen, dass ich das beste für mich draus machen kann.

Kann man ohne ("richtigen") Sport abnehmen?
Ja, kann man. Habe ich ja die ersten 3 Monate auch gemacht, weil wegen faul und so :o Manchem bleibt auch erst mal nur das, weil es eben vom Gewicht her nicht geht. Alles was ich zum Abnehmen brauche ist ja ein Kaloriendefizit und das kann man eben entweder durch weniger essen oder mehr bewegen erreichen. Da muss schon jeder selbst sehen, was für ihn machbar ist.

Ist Ernährung wichtig für das Abnehmen?
Ich denke die Frage erübrigt sich eigentlich ;-)
Ernährung ist super, super wichtig für Gesundheit und Abnahme! Sicher kann man auch Abnehmen, wenn man Junk Food futtert und dafür superkrass trainiert oder so, aber das ist von gesund ja weit entfernt. Ich denke, dann doch lieber erst mal den Fokus auf eine gute, gesunde Ernährung legen und bei Zeiten ein Mehr an Bewegung einbauen - meine Meinung!
Und meiner Meinung nach kann man mit der richtigen Ernährung und Sport viel mehr erreichen als mit mittelmäßiger Ernährung und Sport.

Wo hört Bewegung auf und wo fängt Sport an?
Für mich ist Sport wenn ich dabei schwitze. Alles andere ist höchstens Warm Up. Ich mache ja aktuell die Challenge und da komme ich ganz schön in's schwitzen! Da aber nicht jeder gleich fit ist wie der andere, ist für einen vielleicht schon Treppe nehmen statt Lift Sport. Auch das sollte man anerkennen.
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Anne
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Re: Abnehmen und Bewegung

Beitragvon Anne » 13. Juni 2016, 12:30

Anne, cool, dass du den Gedanken hier ansprichst!
Jedes Mal wenn er mir irgendwo begegnet, bin ich aufs Neue irritiert. OBWOHL ich die angeführten Bedenken schon auch teile, weil selbst so erlebt (zu viel gegessen und damit den Effekt von Sport doch wieder kaputt gemacht).

Ob dieses oder jenes nun schon als Sport zu bewerten ist oder nicht, kann man doch gar nicht pauschal sagen. Etwas Bewegung dir mir alles abfordert, mag für einen anderen kaum Anstrengung bedeuten und andersherum. Je nach Ausgangssituation (Gewicht, gesundheitliche Einschränkungen) sieht Sport/Bewegung für jeden anders aus.

Und wenn man sich der Gefahren der Überschätzung der Essensmenge/Kcal bewusst ist, kann man ja aktiv gegensteuern.

Für mich gehört Sport zu einem gesunden Leben absolut dazu. Sport in meinem Rahmen und innerhalb meiner Möglichkeiten. Durchaus auch mit der Herausforderung, immer wieder an meine Grenzen zu gehen. Und dennoch mit der Freiheit, mich einfach auch mal "nur so" bewegt zu haben (Spaziergang/einfache Radtour), ohne, dass ich danach duschen muss... Auch wenn es in Punkto Muskelzuwachs und Kcal-Defizit dann nicht so sehr effektiv ist - für das allgemeine Wohlbefinden hilft es enorm finde ich.
Und die Bewegung an der frischen Luft hilft mir, den Kopf klar zu bekommen. Was widerum eine Hilfe dabei ist, nicht aus Stress zu essen...
Irgendwie gehört doch alles zusammen.
-53 kg, mehr auf meinem Blog: www.volle-kanne-gesund.de

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SimoneGr
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Re: Abnehmen und Bewegung

Beitragvon SimoneGr » 19. Juni 2016, 10:38

Ich hab ja nun schon oft abgenommen, OHNE Sport. Kenne also meinen Körper durchaus "leichter" als jetzt - genau genommen 10 Kilo!- aber sportfrei.
Da hatte ich übrigens dieselbe 28/29 Hosengrösse wie JETZT... :lol:
Was macht den Unterschied? Durch das richtige Training ist der Erfolg verdoppelt .
Vielleicht nimmt man nicht schneller ab, aber der Körper verändert sich stärker. Mehr Muskeln, mehr Haltung, schlankere Taille bei gleichem oder sogar mehr Gewicht, festerer Arsch, Beine, eine andere Art sich zu bewegen....straffere INNERE Haltung.
Und man bekommt ein anderes Verhältnis zum Körper....man MACHT was FÜR sich....man dreht nicht nur an der Ernährung herum im Sinne von "ich muss das Fett -loswerden" sondern man arbeitet an und MIT dem Körper.
Ein anderer extrem wichtiger Punkt ist die Disziplin.
Die ist ein wenig wie ein Muskel, den man trainieren kann und muss, um dann das Gewünschte zu einer neuen Gewohnheit machen im Lauf der Zeit.. .
Ich hatte was das Essen und auch Bewegung/Anstrengung betrifft, niemals Disziplin. Das hab ich mir im letzten Jahr erarbeitet. Anstrengung ist natürlich in dem Moment nicht angenehm, aber sie ist JETZT mein Freund und nicht mehr mein Feind. Denn sie hilft mir , mein Ziel zu erreichen.
Die Disziplin, die ich anfangs nur schwer für den Sport aufbringen konnte, wird allmählich zur Gewohnheit. Ich kann mir jetzt nicht mehr vorstellen, einfach nichts mehr zu machen...ich fange an, Sport als "normal" anzusehen in meinem Leben, ich höre auf, mich als "unsportlich" anzusehen und von vornherein mein eigenes Scheitern am Thema Sport zu erwarten.
natürlich KANN man ohne Sport abnehmen. ABER der Sport - wenn man ihn denn konsequent und zielorientiert macht - hilft , die eigenen Fähigkeiten zu erweitern, den Körper wesentlich schneller und grundlegender zu verändern, die eigene Disziplin zu stärken und so nach und nach neue Gewohnheiten zu etablieren- bis es selbstverständlich ist, sich gut zu ernähren UND zu trainieren.
ICH glaube, es ist ein GROSSER Fehler, immer wieder etwas anzufangen und wieder abzubrechen. Die viel "probierten" 90 Tage Challenges. Welche Haltung lehrt man sich selbst dadurch?
Mir hat es immens geholfen das komplett durchgezogen zu haben, es hat meinen Willen gestärkt, mir etwas über meine eigene Motivation beigebracht und mich gelehrt, meine eigenen Pläne und Vorhaben ernst zu nehmen und aufgeben nicht als Option anzusehen.

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Kräutergeist
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Re: Abnehmen und Bewegung

Beitragvon Kräutergeist » 19. Juni 2016, 18:05

Das kann ich so unterschreiben. Das ist auch meine Erfahrung!
Ich hab auch ohne Sport schon mal über 5 kg weniger gewogen als jetzt - irgendwie wird diese Zahl auch immer kleiner :lol: - und habe mir gestern eine Hose in 38 gekauft. Mit voller Absicht! Ich bin vorher NOCH NIE in eine 40 reingestiegen habe habe gesagt "Die passt irgendwie nicht, die ist zu weit. Das steht hinten bestimmt 3 cm ab!" :-o
OHNE Sport hätte ich bestimmt auch wieder abgenommen. ABER sicherlich nicht so viel am Umfang.
Das ist ja auch das, was ich oben schon über die "Skinny Fats" geschrieben habe. Man kann auch normal/schlank sein und trotzdem einen ungünstigen KFA mit sich rumtragen. Denen würde etwas Sport auch nicht schaden, sagt aber keiner, weil die nicht dick sind.
Auch ich möchte meinen Sport nicht missen und ich denke auch, dass es mir gut tun wird, wenn ich meine Challenge durchziehe. Den allerersten Versuch musste ich krankheitsbedingt damals abbrechen und habe dann nicht wieder angefangen. Jetzt gehe ich das ganz anders an. Eben auch für die Disziplin, die mir sicher hier und da noch fehlt - allerdings weniger beim Sport als bei der Hausarbeit :lol:
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Einfach-nur-Anne
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Re: Abnehmen und Bewegung

Beitragvon Einfach-nur-Anne » 19. Juni 2016, 18:55

Schön in so einer Gruppe von Gleichgesinnten zu sein - eure Beiträge haben mich sehr weitergebracht!

Ich finde es halt auch viel positiver mit Sport etwas bewirken zu können, als auf Essen "verzichten" zu müssen. Das Körpergefühl ändert sich wirklich sehr - ich bin schon häufiger auf meine Haltung angesprochen worden - ich habe mir seit Monaten nicht mehr den Fuß umgeschlagen und das, obwohl ich nicht mehr ständig auf den Boden gucke.
Ich sein

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Lisahoernchen
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Re: Abnehmen und Bewegung

Beitragvon Lisahoernchen » 20. Juni 2016, 08:33

Für alle, die es interessiert, ich habe in meinem Tagebuch Vergleichsbilder eingestellt, die die Veränderung meiner Körperformen zeigen, die ich innerhalb eines Jahres durch diese zwei Dinge bewirkt habe:

1. Clean Eating LCHF/PALEO (OHNE Kaloriendefizit, aber auch OHNE Ausnahme)
2. HIIT / Functional Training

:)
Erhaltungsziel: EGALGewicht mit definiertem Körper
Vorher-Nachher-Bilder in meinem Tagebuch
"EAT.REAL.FOOD."(Seite 259)

Instagram: Lisa_definiert_sich

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Re: Abnehmen und Bewegung

Beitragvon Batze2010 » 27. Juni 2016, 10:57

Wow Anne! Das ist gerade ein Dauerthema bei uns im Gym.

Ich hab die vorherigen Antworten jetzt nicht gelesen und stürze mich gleich in meinen Kommentar. Auch wenn ich dabei Gefahr laufe etwas zu wiederholen, was schon gesagt wurde.

Deinen Text unterschreibe ich zu 100%. Ernährung ist wichtig aber ohne Bewegung hast du langfristig keine Chance.

Ich würde zustimmen, dass die Ernährung zu 80% des Anfangserfolges ausmacht, wenn du dich dazu entschließt in ein "gesünderes" Leben zu starten. In den ersten Wochen kannst du mehr (sichtbare) Erfolge erzielen als über die Bewegung.

Anpassungserscheinungen durch Bewegung und Training brauchen einfach länger.

Willst du jedoch langfristig Erfolge erzielen, ist es ein Mix aus gesunder Ernährung und sinnvoller Bewegung/Training.

Bei mir war es sogar so, dass sich alle meine heutigen Ernährungsgewohnheiten entwickelt haben, weil ich mehr Leistung im Training erreichen wollte. Ich habe quasi meine Ernährung meinem Training angepasst.

Und es ist tatsächlich so, dass ich es auch bei der Ernährung schleifen lasse, wenn ich eine zeitlang nicht trainieren kann (durch Erkältung o.ä.).

Ich würde also sagen es verschiebt sich. Zu Beginn sind es vielleicht sogar 80% Ernährung / 20 Bewegung aber je länger du auf deiner Reise in ein aktives und gesundes Leben bist, um so mehr verschiebt es sich Richtung 50/50.

Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass es eher 30/70 ist. Das wäre zumindest meine Antwort die ich heute geben würde, wenn mich jemand fragt. Und da würde ich nicht nur meine persönlichen Erfahrung aus meiner Ernährung und Training einbeziehen sondern auch die Arbeit mit meinen Klienten aus den letzten Jahren.

Generell ist es eine Behauptung die nicht pauschal für jeden gegeben werden kann. Dafür sind wir viel zu unterschiedlich. Es ist also eher ein Prozess der sich mit der Zeit verschiebt was die Gewichtung angeht.

So, und jetzt lese ich mal schnell die vorherigen Kommentare... :)

LG Sebastian

Barillo
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Re: Abnehmen und Bewegung

Beitragvon Barillo » 20. Juli 2016, 09:40

Wenn ich ein Kaloriendefizit von 500kcal erreiche will, dann kann ich entweder 500kcal weniger essen oder mich für 500kcal mehr bewegen - Punkt.
Toller Beitrag, Anne!
Das finde ich ja gerade das Dankbare, wenn man es einmal verstanden hat: Ob man sich nun jeden Tag aufs Laufband stellt oder einfach clever angepasst isst, ist am Ende "dasselbe".
"Ein Sixpack wird in der Küche gemacht" heißt es bei uns im Studio auch immer - zumindest bei den Sportlern, die auch entsprechend aussehen.
Leider ist diese Einsicht noch nicht bis zu Jedem durchgedrungen, und da werden Kalorien, Eiweiß und Kohlenhydrate und wie das alles mit Sport zusammenhängt immer vertauscht und durcheinander geworfen und am Ende herrscht Frustration!


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