Langtreckenläufe LCHF oder doch mit KH?

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Waagensprenger
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Langtreckenläufe LCHF oder doch mit KH?

Beitragvon Waagensprenger » 30. Dezember 2017, 10:42

Hallo Forum,
mich beschäftigt eine essentielle Frage, die sich bei meiner sportlichen Aktivität ergeben hat.
Ich laufe Strecken ab Halbmarathon aufwärts und frage mich, ob ich für eine optimale Leistung ein paar Tage vor solchen Läufen und auch Rennen deutlich mehr Kohlehydrate zuführen sollte?

Der Hintergrund meiner Frage liegt darin, dass ich vermehrt gelesen habe, dass die Energieverwertung bei den Muskeln in erster Linie durch Kohlehydrate geschieht, weil diese schnell bzw. direkt verfügbar sind und zur Verstoffwechselung effektiver herangezogen werden können.

Fett hingegen benötigt zur Verstoffwechselung angeblich mehr Sauerstoff und wäre deshalb für Langstreckenläufe, bei denen ab einem Zeitpunkt X der Kohlehydratspeicher aufgebraucht ist (sollte bei einer ketogenen Ernährung mit maximal 20-30g Kohlehydraten pro Tag relativ schnell geschehen), nicht besonders gut geeignet.

Stimmt das so weit? Was sagen die hiesigen Spezialisten?

Danke schon mal für Eure Antworten. :)

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Einfach-nur-Anne
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Re: Langtreckenläufe LCHF oder doch mit KH?

Beitragvon Einfach-nur-Anne » 30. Dezember 2017, 11:19

Hallihallo,

wenn du dich strikt an LCHF hältst, stellt der Körper auf primäre Fettverbrennung um und besorgt so die Energie - das ist in der "Nachlieferung" etwas zäher, so dass ich mir Sprints damit schwer vorstellen kann - gerade aber Langstrecke müsste super funktionieren. Ich selbst habe bereits eine Reihe von Radtouren um die 90km und Wanderung um 20km in den Bergen über den Fettstoffwechsel gemacht - tatsächlich gehe ich da eher vorher runter mit den KH, weil ich ansonsten eher moderat unterwegs bin.


Liebe Grüße,

Anne
Ich sein

Waagensprenger
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Re: Langtreckenläufe LCHF oder doch mit KH?

Beitragvon Waagensprenger » 30. Dezember 2017, 11:35

Hallo Anne,
vielen Dank für die Antwort.
Ich denke nicht, dass sich eine 20km Wanderung mit einem halben oder ganzen Marathon vergleichen lässt von der Anstrengung und vom Energiebedarf her.
Es geht mir auch mehr um die Antwort auf die Frage, ob bzw. inwieweit sich durch KH-Loading ein paar Tage vor dem Wettkampf die Leistung steigern ließe. Dass man mit LCHF längere Strecken laufen kann, ohne einzubrechen, das ist klar, mir geht es um die Leistungsoptimierung.

Silly Lilly
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Re: Langtreckenläufe LCHF oder doch mit KH?

Beitragvon Silly Lilly » 30. Dezember 2017, 12:23

Hallo ,
ich bin vor fast 2 Jahren einen Halbmarathon in Ketose gelaufen . Ende 50 und Typ 1 Diabetiker . Mein Fruehstueck bestand aus 2 Eiern mit viel Mayo und Kokosoel , Auf der Strecke habe ich nur Wasser getrunken , absolut keine Kohlenhydrate . Ich war zwar nicht die Schnellste aber ich habe die Strecke geschafft . Im Netz und auf youtube findest du einige Beispiele von Ultra Laeufern , die auch ohne KH laufen und auch sehr gute Ergebnisse haben .
Du muss zwar sehr strickt nach LCHF leben und sehr viel Fett essen . Die Ketose ist eine sehr empfindliche Pflanze .

Alles Gute
Lilly

Ove
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Re: Langtreckenläufe LCHF oder doch mit KH?

Beitragvon Ove » 30. Dezember 2017, 12:27

Ich halte das Laden von Kohlenhydraten vor solch einem Lauf sogar für kontraproduktiv.
Damit lädst Du die Glykogenspeicher auf, die ein paar kg Wasser binden. Du würdest dann plötzlich mehr Körpergewicht mit Dir herumschleppen, welches im Training noch nicht vorhanden war.

Ich habe zwar keine eigenen Langstreckenlauf-Erfahrungen, man liest aber viel davon, dass ketogener Stoffwechsel und Langstreckenlauf sich super verträgt. Voraussetzung ist, dass Du lang genug dabei bis, so dass sich dein Stoffwechsel entsprechend anpassen konnte. - Wenn es im Trainig gut lief, sollte es im Wettkampf auch klappen.

Beste Grüße
Ove

Waagensprenger
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Re: Langtreckenläufe LCHF oder doch mit KH?

Beitragvon Waagensprenger » 30. Dezember 2017, 13:28

Hallo ,
ich bin vor fast 2 Jahren einen Halbmarathon in Ketose gelaufen . Ende 50 und Typ 1 Diabetiker . Mein Fruehstueck bestand aus 2 Eiern mit viel Mayo und Kokosoel , Auf der Strecke habe ich nur Wasser getrunken , absolut keine Kohlenhydrate . Ich war zwar nicht die Schnellste aber ich habe die Strecke geschafft .
Wie gesagt, es geht mir nicht darum, die Strecke zu schaffen, das ist kein Problem, sondern ob mit Kohlehydrat-Loading eine (deutliche?) Leistungssteigerung möglich ist.
Im Netz und auf youtube findest du einige Beispiele von Ultra Laeufern , die auch ohne KH laufen und auch sehr gute Ergebnisse haben.
Auch @Ove:
Andererseits finde ich dort auch einen Arne Gabius, der ketogen lebt, jedoch ein paar Tage vorm Marathon-Wettkampf beginnt, seinen Kohlehydrate-Speicher aufzufüllen.

Ich sehe es kommen, dass ich es einmal mehr für mich selbst einfach herausfinden muss und es keine eindeutige, endgültige oder allgemeingültige Aussage dazu gibt. :-\

Silly Lilly
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Re: Langtreckenläufe LCHF oder doch mit KH?

Beitragvon Silly Lilly » 30. Dezember 2017, 16:02

Wie gesagt, es geht mir nicht darum, die Strecke zu schaffen, das ist kein Problem, sondern ob mit Kohlehydrat-Loading eine (deutliche?) Leistungssteigerung möglich ist.
Ja wenn du ein erfahrener Laeufer bist , warum probierst du es dann nicht aus ? Mal eben 20 km laufen duerfte dann kein Problem sein . Vielleicht ueberraschst du dich dann selber .

Waagensprenger
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Re: Langtreckenläufe LCHF oder doch mit KH?

Beitragvon Waagensprenger » 31. Dezember 2017, 12:20

Ich habe gestern gut KH geladen und bin gespannt, wie sich das auf das heutige Rennen auswirkt.

Bzgl. Ernährung, Abläufe im Körper, Leistung und Leistungssport habe ich eine interessante Sendung gefunden, in der es auch um LC und LCHF geht: https://www.youtube.com/watch?v=akpdIBpafXY

Silly Lilly
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Re: Langtreckenläufe LCHF oder doch mit KH?

Beitragvon Silly Lilly » 31. Dezember 2017, 14:56

Na , das ging ja schnell . Viel Glueck !

Waagensprenger
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Re: Langtreckenläufe LCHF oder doch mit KH?

Beitragvon Waagensprenger » 31. Dezember 2017, 17:44

Es war wie erwartet: Am Anfang fühlten sich die KH-beladenen Beine träge und schwer an. Außerdem steckte ich im Pulk fest.
Kraftmäßig fühlte es sich allerdings nach 1-2 km recht gut an mit Reserven im Gegensatz zur Luft.
Beim nächsten Lauf am 20.01. werde ich versuchen, mich vor dem Lauf ca. 2-3km warmzulaufen, um die Trägheit aus den Beinen zu bekommen. Heute konnte ich mich nur wenige hundert Meter warmlaufen.


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