Pemmikan als Sportlernahrung - Indianer als Vorbild?

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Kikilula
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Pemmikan als Sportlernahrung - Indianer als Vorbild?

Beitragvon Kikilula » 10. April 2010, 22:40

Hier im Forum wird immer mal wieder die Besondere Ernährung beim Leistungssport angesprochen. Teilweise wird nachgefragt, ob denn doch oder nicht und wenn wann Kohlenhydrate zusätzlich gegessen würden.

Das ließ mich immer wieder stutzen, denn ich habe schon einige Berichte und Romane über die Indianer Nordamerikas und ihre Lebensweise vor dem Kontakt mit den Europäern gelesen.

Darin wir die für uns ungewöhnliche Leistungsfähigkeit und Ausdauer beschrieben, z.B. hier:
"Darum unternahmen wir häufig Wettläufe, um unsere Schnelligkeit zu erproben. Wir Knaben liefen in unseren Wettläufen selten mehr als drei oder vier Kilometer; aber die Erwachsenen legten manchmal zweihundertfünfzig bis dreihundert Kilometer in einem einzigen Wettlauf zurück. Eine beliebte Laufstrecke der Nördlichen Schwarzfüße ging von Schwarzfuß-Kreuzweg, jetzt Gleichen in Alberta, nach Zauberhut und zurück. Das war eine Strecke von etwa dreihundertsechzig Kilometern. Sie liefen morgens ab und kamen am nächsten Tag zurück - ohne Halt, und alles zu Fuß."
LINK DEFEKT - DAHER ENTFERNT VON SUDDA
Wenn überhaupt Verpflegung mitgeführt wurden, dann war es Pemmikan.
"Pemmikan (aus der Sprache der Cree: pimikan, zu pimii, „Fett“) ist eine nahrhafte und haltbare Mischung aus zerstoßenem Dörrfleisch und Fett, die die Indianer Nordamerikas als Reiseproviant und Notration mit sich führten.

"Hergestellt wird Pemmikan auf traditionelle Art aus Bison- oder anderem dunklen Fleisch, das zuerst in dünnen Scheiben vollständig getrocknet, dann angeröstet und zerstoßen wird. Anschließend wird es etwa im Verhältnis drei zu eins mit Talg und Knochenmarksfett zu einer Paste verknetet, die über lange Zeit aufbewahrt werden kann. Als Variante werden auch getrocknete Beeren, insbesondere bei den Stämmen der Ostküste, wie zum Beispiel den Irokesen, untergemischt (dann nennt es sich Mokakin)."
(Wikipedia)

Oder hier aus einem Bericht von G. W. Harley über einen Selbstversuch mit Pemmikan:
"Sorte A stammten 80 Prozent der Kalorien aus Fett und 20 Prozent aus magerem Fleisch"
second-opinions.co.uk

Oder Kwasniewski:
" Ein erwachsener, junger, gesunder und aktiver Mensch muss die Fettmenge sogar auf 5 g pro 1 g Eiweiß erhöhen, denn er baut seinen Körper nicht mehr auf, braucht aber viel Energie (=Fett, tierische Fette zum Verbrennen! - nicht KH).
"



Warum sollten also Sportler für mehr Leistung mehr KH verzehren?

Und: Wurden in letzter Zeit schon mal Versuche mit einer Art Pemmikan und Ausdauersport gemacht?

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Nicole Wirth
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Re: Pemmikan als Sportlernahrung - Indianer als Vorbild?

Beitragvon Nicole Wirth » 10. April 2010, 22:49

Um deine Frage zu beantworten: Björn Ferry (der schwedische Biathletk, der eine Goldmedaille bei Olympia gewonnen hat) ernährt sich ja kohlenhydratarm und hier in Schweden gibt es auch noch einen "Ultraman" (Jonas Colting) der auch auf KH verzichtet...

Dany84
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Re: Pemmikan als Sportlernahrung - Indianer als Vorbild?

Beitragvon Dany84 » 10. April 2010, 23:26

Pemmikan oder etwas ähnliches macht sich mein Heilpraktiker glaub ich immer selbst. Zumindest erzählte er mir öfters davon wie er Fleisch dörrt, danach mit Rindertalg und noch irgendwas mischt.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Meine Bemerkungen zu "mehr KH" gingen NIE gegen LCHF, es sind lediglich meine Gedanken, ob die 20-25g KH / Tag auf Dauer für mich als Sportlerin doch zu wenig sind. Ansonsten fühle ich mich mir dieser Menge sehr wohl, bin auch oft nur bei 15g. "Ladetage" wären dann immer noch unterhalb der Lutz-Grenze von 96g für Sportler, so unkontrolliert ohne jegliche Grenzen ist natürlich Quatsch.
Fürs Spinning ist es bei mir definitiv besser, wenn ich ein paar wenige KH ins Mittagessen einbaue. Einmal hatte ich davor nur so 3-5g KH gegessen mit Frühstück+Mittag, das war nicht gut. Viel wichtiger ist aber vernünftiges Fleisch (am besten Nackensteak/ Bauchfleisch) vorher, Geflügel geht gar nicht.

LG

Bertram
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Re: Pemmikan als Sportlernahrung - Indianer als Vorbild?

Beitragvon Bertram » 12. April 2010, 08:51

Pemmikan will mal selber machen und probieren. Dörrfleich ist super lecker.

Was die Tarahumara Indianer Mexikos (http://de.wikipedia.org/wiki/Tarahumara) essen sind Chiasamen (http://de.wikipedia.org/wiki/Chia). Die Tarahumara sind für ihre Ausdauerläufe bekannt.

Für uns interessant ist die Zusammensetzung der Chiasamen:

53% Fett
11% Eiweiß
36% Kohlenhydrate, wobei 86% davon Ballaststoffe sind. Die 36% KH täuschen also auf dem ersten Blick gewaltig.


Chiasamen sind ein unglaublich tolles Lebensmittel. Sie sind reich an Omega-3, an Phosphat und anderen Mineralien, und arm an Omega-6. Kann ich jedem empfehlen.


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