Typ1 Diabetes und Ketose

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Rainer
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Re: Typ1 Diabetes und Ketose

Beitragvon Rainer » 2. Februar 2018, 20:05

Hallo jjj,

die Antwort ist ziemlich eindeutig: Du hast noch etwas Eigeninsulin, sonst würdest du keinen Tag ohne gespritztes Insulin überstehen, ohne dass dein BZ durch die Decke schießt. Auch bei Fasten würde das nicht funktionieren, weil selbst beim Fasten Insulin benötigt wird und die Basalversorgung sicher gestellt sein muss.

Mit diesem Eigeninsulin brauchst du dir über eine Ketoazidose keine Sorgen zu machen. Die gefärbten Ketostix zeigen dann nur an, dass du gut in Ketose bist. Natürlich musst du in solchen Situationen auch den BZ überprüfen. Wenn der hoch geht, würdest du sowieso Insulin spritzen. Das Insulin sorgt dann dafür, dass du keine Ketoazidose bekommst.

Beste Grüße, Rainer
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Barbolli
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Re: Typ1 Diabetes und Ketose

Beitragvon Barbolli » 7. März 2018, 15:17

Hallo zusammen,,
Ich habe mich seit langer Zeit mal wieder hier eingeloggt.

Zu dem Thema kann ich auch einiges beitragen, da ich seit 30 Jahren Typ1 Diabetiker bin, eine Insulinpumpe trage, den Blutzucker kontinuierlich messe mit freestyle libre seit über 2 Jahren und wenn ich streng ketogen unterwegs bin regelmäßig Ketone im Blut messe, also beta-hydroxybotyrat Messung zur Kontrolle mache.

Diese Werkzeuge, besonders die Blutzuckermessung mit dem Libre, machen es relativ einfach sich ketogen zu ernähren. Was ich aber jedem Typ1 Diabetiker nahe lege, sich mit der schon erwähnten Auswirkung von Fetten und Proteinen auf den Blutzucker auseinander zu setzen, der sogenannten FPE (FettProteinEinheit). Ich musste erst mit LCHF beginnen um herauszufinden, dass ich für eine FPE (äquivalent zur BE/KE), also z.B. für eine Mahlzeit nur aus Fetten und Protein, genauso Insulin benötige, wie für Kohlenhydrate auch, nur verzögert über einen längeren Zeitraum. Wenn man für eine solche Mahlzeiten Insulin abruft fliegt man nicht aus der Ketose. Auch nicht für das Insulin der Basalrate, egal wie hoch diese sein muss.
Ich bin mittlerweile 56 Jahre alt und meine Basalrate hat sich im Laufe meiner Diabeteskarriere sehr geändert. Die sog. physiologische Kurve ist bei mir fast komplett verschwunden, was im Alter nicht ungewöhnlich sein soll. Seit 20 Jahren habe ich eine Insulinpumpe, deshalb kenne ich meine stündliche Basalinsulinmenge genau. Im Moment benötige ich 0,9 Einheiten pro Stunde, nur von 17 bis 21 Uhr etwas weniger und morgens für den Dawn Effekt rufe ich 2 Eiinheiten ab, wenn ich aufstehe.
Ich meinen strengen ketogenen Phasen esse ich maximal 50 gramm KH und auch wenn ich ausnahmsweise mal 80 g Kh esse, fliege ich nicht aus der Ketose. Alles kontrolliert, mit Messung im Blut. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich unterstützend zusätzlich zum lchf auch intermettierend faste (16/8) und die Ketone im Blut immer nach den 16 Stunden fasten messe. Ketone im Urin messe ich auch zwischendurch.

Vielleicht hilft das dem ein oder anderen.
Gruß Oliver


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