Insulinresistenz und "mehr Bewegung"

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Anne
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Insulinresistenz und "mehr Bewegung"

Beitragvon Anne » 18. April 2017, 21:06

Hallo zusammen,

zur Zeit beschäftigt mich sehr das Thema Insulinresistenz. Man liest immer wieder, dass unter anderem Bewegung gut ist, um die IR in den Griff zu bekommen. (Und vermutlich sowieso auch prophylaktisch?!)
Meine Frage ist nun - wie sollte die Bewegung aussehen? Kraftsport, hochintensives Intervalltraining (HIIT), Ausdauersport oder schlicht mehr Bewegung im Alltag wie Spaziergänge, mal das Rad zur Arbeit nehmen usw?
Die Gelehrten sind sich da, wie so oft, mal wieder nicht einig. Der eine schreibt, vom Level her reicht intensive Hausarbeit, der nächste redet von HIIT. Dazwischen liegen ja nun Welten.
Was sind eure Erfahrungen dazu, habt ihr Quellen denen ihr vertraut?

Liebe Grüße,
Anne
-53 kg, mehr auf meinem Blog: www.volle-kanne-gesund.de

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Kathi
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Re: Insulinresistenz und "mehr Bewegung"

Beitragvon Kathi » 18. April 2017, 21:53

Sehr gutes Thema!
Also, ich behaupte mal, ich hab meine IR vor allem Dank LCHF im Griff.

Ich kenne aber einen Diabetiker aus einer früheren Praxis, der täglich rund 20-40km läuft und dadurch eben kein Insulin und sonstige Medis benötigt. Der läuft den Zucker weg. Ich weiß aber nicht, wie der sich sonst ernährt.
Also Ausdauer.

Intensive Hausarbeit... echt jetzt.... wie soll die denn aussehen? Wöchentlich Frühjahrsputz? Weil: der Körper ist ja ne geile Maschine und adaptiert total schnell. Das kennt jeder, der eine Form von Training anfängt: nach kurzer Zeit wird alles leicht. Das hieße ja, dass dann der Körper nach ner gewissen Zeit noch mehr Hausarbeit benötigt, weil er sich ja auch im Verbrauch optimiert... Muskelzuwachs zb sorgt ja für leichtere Arbeit, wenn die immer wieder gefordert wird.

Ich selbst mache ja einen Mix aus Ausdauer und HIIT, aber mit dem Fokus auf funktionelles Training (allein das finde ich seit bald 2 Jahrzehnten am sinnvollsten).
Aber ich kann nicht sagen oder belegen, inwiefern sich das auf meine IR auswirkt.

Bin gespannt auf weitere Meinungen! :)
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Shenana
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Re: Insulinresistenz und "mehr Bewegung"

Beitragvon Shenana » 19. April 2017, 11:03

Kap:
Meine Frage ist nun - wie sollte die Bewegung aussehen? Kraftsport, hochintensives Intervalltraining (HIIT), Ausdauersport oder schlicht mehr Bewegung im Alltag wie Spaziergänge, mal das Rad zur Arbeit nehmen usw?
Genau so... ;) - und vor allem soll man mit Freude dabei sein!

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KungFuPanda
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Re: Insulinresistenz und "mehr Bewegung"

Beitragvon KungFuPanda » 22. April 2017, 08:04

Bisher dachte ich immer, dass da vor allem Ausdauertraining hilfreich sei - ich hatte so als "Maßgabe" im Kopf, dass man mindestens 30min schwitzen soll, egal durch welche Ausdauersportart. Vielleicht finde ich die Quelle wieder ;-)

Anscheinend gibt es aber auch beim Ausdauersport stoffwechselbedingte "Besonderheiten" / Sabotage:
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/i ... p?id=54226

hier noch eine interessante Information zum Zusammenhang von Sport und Vitamin D zur Verbesserung der Insulinsensitivität:
http://info.kopp-verlag.de/medizin-und- ... gig-z.html

Bei mir scheitert ein "effektives" Training momentan daran, dass ich seit der Umstellung auf unter 30g KH/Tag wirklich oft ziemlich kraftlos bin. Das führt dann dazu, dass ich eher längeres Ausdauertraining mache ("Rumschleppen") und so gut ich kann mehr "Alltagsbewegung" hinzufüge, ganz bewusst. Krafttraining würde ich grad gar nicht schaffen oder schweißtreibende Kurse wie Zumba & Co ;-)

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MimiHase
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Re: Insulinresistenz und "mehr Bewegung"

Beitragvon MimiHase » 24. April 2017, 14:28

Ich bin ja noch am Anfang des Weges, kann aber sagen dass meine IR sich durch LCHF extrem gebessert hat ( ich bin auf die nächsten Werte gespannt) moderate Bewegung dazu gehören für mich Hausarbeit, Spazieren gehen und gelegentliches Schwimmen haben mir gar nix gebracht.

LCHF hat mir durch die bisherige Abnahme erst ermöglicht mich mehr zu bewegen: siehe "Wanderung" der letzten Woche in meinem Tagebuch. Ob das auf Dauer alleine helfen würde und welches Bewegungspensum ich ohne LCHF bräuchte? Keine Ahnung. Ich werde es auch nicht ausprobieren können, denn joggen darf ich nach meinem zweifachen Fußgelenkbruch nicht mehr, wandern werde ich sicher weiter ausbauen, aber das ist einfach zu zeitintensiv um auf eine rgelmäßige tägliche Bewegung von 20 und mehr Kilometern am Tag zu kommen.

LCHF ist für mich der eindeutig einfachere Weg als "mehr Bewegung" die sicher auch sehr individuell zu sehen ist. Für einen Postzusteller sieht "mehr Bewegung" sicher anders aus, als für einen "Schreibtischtäter".
Viele Grüße MimiHase

"Ein Tropfen hebt den Ozean an." (James Gurney)%%- %%-

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Duftrausch
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Re: Insulinresistenz und "mehr Bewegung"

Beitragvon Duftrausch » 24. April 2017, 15:15

Was ist denn eigentlich mit dem "Vorwurf" Insulinresistenz entstehe vor allem durch ständiges in Ketose sein. Der Körper "verlerne", KH's zu verstoffwechseln. Ich habe da immer das Gefühl im falschen Film zu sein, weil, dann dürfte es doch das fast nicht geben, bei den KH-Mengen, die so gegessen werden. Und wir merken alle, wie es besser wird.
Ziel: 60kg wiegen. Noch 2 kg :D

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Re: Insulinresistenz und "mehr Bewegung"

Beitragvon arla » 24. April 2017, 17:47

das interessiert mich auch nach einem vergleich von Ernährung bei Zwillingen.
der mit low carb Ernährung hatte Probleme mit ir.
vielleicht hat jemand Infos.

viele grüße
arla

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Duftrausch
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Re: Insulinresistenz und "mehr Bewegung"

Beitragvon Duftrausch » 24. April 2017, 18:19

Ich kann mir das nur für einen ganz kleinen Rahmen vorstellen. So wie bei täglichem Alkoholkonsum die Leber vornehmlich Alkohol abbaut, man also viel mehr verträgt, als wenn man nur mal alle paar Monate etwas trinkt. Da haut ein Glas Wein doch schon richtig rein. Aber wie schnell kippt das Verhältnis von effektivem Alkoholabbau hin zu Alkoholmissbrauch.
Ziel: 60kg wiegen. Noch 2 kg :D

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Anne
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Re: Insulinresistenz und "mehr Bewegung"

Beitragvon Anne » 24. April 2017, 19:10

Oh fein, freue mich über den Austausch!

Erstmal, falls ich da missverstanden wurde:
Also, ich behaupte mal, ich hab meine IR vor allem Dank LCHF im Griff.
Ich bin ja noch am Anfang des Weges, kann aber sagen dass meine IR sich durch LCHF extrem gebessert hat ( ich bin auf die nächsten Werte gespannt) moderate Bewegung dazu gehören für mich Hausarbeit, Spazieren gehen und gelegentliches Schwimmen haben mir gar nix gebracht.
Dass wir alle LCHF als Mittel der Wahl sehen, hatte ich jetzt vorausgesetzt ;)
Mir ging es lediglich um das, was man zusätzlich machen kann.
Genau so... ;) - und vor allem soll man mit Freude dabei sein!
Hab ich mir zu Herzen genommen :D
Was ist denn eigentlich mit dem "Vorwurf" Insulinresistenz entstehe vor allem durch ständiges in Ketose sein. Der Körper "verlerne", KH's zu verstoffwechseln. Ich habe da immer das Gefühl im falschen Film zu sein, weil, dann dürfte es doch das fast nicht geben, bei den KH-Mengen, die so gegessen werden. Und wir merken alle, wie es besser wird.
Also. Dafür muss man etwas weiter ausholen. Rainer hat das an anderer Stelle schonmal getan, ich finde nur gerade nicht, wo.

Es gibt die krankhafte Insulinresistenz (IR) - das ist das, wovon die meisten Übergewichtigen betroffen sind, ob sie nun schon davon wissen oder nicht. Und es gibt die normale, physiologische IR.

Die ganz natürliche, normale, physiologische IR ist ein toller Mechanismus des Körpers. Manche Organe brauchen immer Glukose. Das betrifft teilweise das Gehirn, das zentrale Nervensystem und die roten Blutkörperchen und noch ein paar wenige andere.
Ernährt sich jemand Standard, ist durch das Überangebot von Kohlenhydraten immer ausreichend Glukose vorhanden.
Der ganz normale Kreislauf von
Nahrung = Blutzuckeranstieg = Insulinausschüttung = Aufnahme der Glukose in Leber und Muskulatur
ist gegeben. Sämtliche Organe, auch die, die es tatsächlich benötigen, sind rundum versorgt.
Nun haben wir den hypothetischen Fall, es käme nicht genug Glukose-Nachschub. Dann passiert folgendes: die Zellen in Leber und Muskulatur werden vorübergehend Insulinresistent gestellt, sodass kein Blutzucker aufgenommen wird sondern ohne Umwege den Organen, die es wirklich brauchen, zur Verfügung steht. Sobald wieder Kohlenhydrate und damit Glukose da sind, wird diese ganz natürliche, physiologische IR wieder aufgehoben.

Nichts anderes passiert auch bei LCHF, es ist eine ganz natürliche Reaktion des Körpers auf die Gegebenheiten.
Sobald wieder KH kommen würden, passt sich der Körper wieder an. Die Anpassung kann ein paar Tage dauern, aber sie wird erfolgen!
Darum ist es z. B. wichtig, vor einem oGTT Test ein paar Tage vorher wieder KH zu essen, um nicht auf falsche Werte zu kommen.

Niemand braucht bei LCHF Angst haben, dass man sich da künstlich eine IR heranzüchtet. Das ist nicht so!!!
Es ist vielmehr eine Rückkehr zu dem, was der normale Zustand ist.
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Duftrausch
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Re: Insulinresistenz und "mehr Bewegung"

Beitragvon Duftrausch » 24. April 2017, 22:26

Danke für die Erklärung. Ich kann es schon bald nicht mehr hören, dieser erhobene Zeigefinger, Dudu, isst aber nicht genug KH's. Wegen der Nebennieren ist ja schon gut, man guckt genau, aber das andere ist doch unnötig.
Ziel: 60kg wiegen. Noch 2 kg :D


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