Kritische Gedanken zur Diagnose Schwangerschaftsdiabetes
Verfasst: 25. Oktober 2017, 10:45
Ja, das leidige Thema, welches hier auch schon so einige Male diskutiert wurde. Allerdings kamen in den Threads nicht meine Fragen vor, die ich mir so stelle.
Ich bin seit x Jahren insulinresistent und nun in der 24 ssw wenig überraschend durch den OGTT gefallen und dann durch den Belastungstest. Nun, das wäre ich auch vor der Schwangerschaft, ob mit den selben Werten weiß keiner. Ob es sich um einen Schwangerschaftsdiabetes handelt oder "nur"das alte Problem ist, kann keiner sagen, ist aber auch nicht relevant.
Also, 4 Tage brav zu Hause durchgemessen bevor es zur Diabetologin ging. Das hier schon bekannte Problem: Der Nüchternwert. Er bewegt sich bei mir zwischen 97 und 100, plus minus 2 (das tat er bereits vor der Schwangerschaft, zumindest habe ich einen Wert von 97 in meinen Unterlagen gefunden - ein Jahr her). Laut aller Tabellen zu hoch. darf nicht mehr als 95 bzw. 93 bei manchen Tabellen sein. So weit so gut bzw. schlecht. Hinterfragt man das ganze aber mal, stößt man auf die Tatsache, dass diese Referenzwerte 2012 von 100 auf eben jene 95 oder 93 heruntergesetzt wurden. Heißt: Eine nichtschwangere Frau ist gesund mit 97, wird sie schwanger, sind die Werte pathologisch! Aha. interessant. Das würde ja bedeuten, dass ein Fötus nicht mit den Blutzuckerwerten klarkommt, die er hinterher, nach der Geburt toleriert, sondern nur leicht geringere verträgt - klingt sehr unlogisch.
Nach weiterer Recherche stieß ich auf eine extrem interessante, kritische Reportage bei Frontal 21 (Titel Schwangerschaftsdiabetes glaube ich, kann man online anschauen). Da sagte doch tatsächlich ein Dr. XY , der diesem Gremium angehörte, was damals die Runterstufung dieses Wertes veranlasste, dass es keinelei medizinische Indikation dafür gab. Keine Studien, die belegen, dass eine Frau in der Schwangerschaft einen niedrigeren Nüchternwert haben soll als eine Nichtschwangere. Und das der Wert heruntergenommen wurde, um mehr Kranke zur Kasse zu bitten. Mehr Behandlungsbedürftige. Bei Werten über die neue Grenze wird nämlich ganz schnell mit der Insulinspritze gewedelt. Kein Pardon. "Sie wollen doch ihr Kind nicht gefährden!?!" Dieser Satz zieht natürlich und ist verdammt schwer zu hinterfragen. Denn hinterfragt man dann nicht automatisch, ob einem die Gesundheit des eigenen Kindes es nicht wert ist das bissle Medikament zu nehmen?
So steht zunächst einmal dieser brisante Grenzwert als Fragezeichen in meinem Kopf.
Und nun zu den Empfehlungen meiner Diabetologin, die sehr üblich bei Nüchternwerten über die 95 empfiehlt: Ich soll abends mehr KHs essen. Ja, stimmt, nach meinem Belastungstest mit 75 g hatte ich tatsächlich einen Nüchternwert von 87 am Morgen darauf. Unüblich niedrig für mich. Klingt logisch, dann folglich abends KHs zu essen? Finde ich nicht, denn: Dann provoziere ich eine deutlich höhere Insulinausschüttung nach dieser Mahlzeit. Nehmen wir an, mit wenig KHs erreiche ich einen Wert (1h nach Mahlzeit) von 110. Realistisch für mich. Da waren sogar schon Werte von 99 dabei. Also echt super niedrig! (140 ist die Toleranzschwelle). Sagen wir ich würde mit KHs einen Wert von 130 erreichen 1h nach Mahlzeit. 20 oder 30 Zähler mehr als ohne Khs. Das Kind in meinem Bauch muss dafür wie gehabt Insulin aufbringen. Aber deutlich mehr als bei der Wenig-KH-Mahlzeit. Das tausche ich dann gegen einen Nüchternwert, der zwischen 2.00/3.00 nicht ansteigt um 5-8 Zähler und dort für sagen wir 5 Stunden bleibt. Ist das der bessere Deal? Oder ist das einfach: Ich presse dich in das von der Medizin verlangte Raster, konzentriere mich auf nur einen Wert und blende alles andere aus? Man liest im Internet sogar von empfohlenen zusätzlichen Spätabendmahlzeiten, um den ersehnten niedrigen Nüchternwert zu erhalten. Also nochmal ein Extrazuckerpeak! Das soll gesünder sein, weniger Stress und Arbeit für die Bauchspeicheldrüse des Babys???
Es ist doch generell so, dass die Bauchspeicheldrüse des Babys nicht mehr arbeiten soll als sie müsste. Ein Zuviel an Insulinausschüttung beim Baby aufgrund zuviel Zucker im mütterlichen Blut im Allgemeinen führt zu vermehrtem Wachstum, da Insulin ein Wachtumshormon ist. Zählt da denn nicht das Tagesprofil insgesamt?
Den Ärzten ist es lieber, ich donnere mir dreimal am Tag soviel KHS rein, dass ich knapp unter 140 nach einer Stunde bin dafür morgens unter 95 anstelle eines Tagesprofils mit nur leichten Schwankungen. Und das alles noch vor dem Hintergrund das der festgelegte Nüchternwert medizinisch unbegründet ist. Für mich völlig unlogisch!
Leider leider kann man es nicht so locker nehmen und denken, " alles nur Panikmache um Geld zu verdienen". Denn kaum sagt ein Mediziner: Sie wollen doch ihr Kind nicht gefährden, nagt das schlechte Gewissen, das alles überhaupt zu hinterfragen...
Leider findet man im Netz keine Antworten. Und so sehe ich mich auch demnächst mit Basalinsulin am Abend hantieren wenn die Frage "schlechtes Gewissen oder Spritze" zugunsten Letzterer ausfällt...
Wäre schön, wenn hier einige ebenfalls ein paar Gedanken zugeben könnten:)
VG!
Ich bin seit x Jahren insulinresistent und nun in der 24 ssw wenig überraschend durch den OGTT gefallen und dann durch den Belastungstest. Nun, das wäre ich auch vor der Schwangerschaft, ob mit den selben Werten weiß keiner. Ob es sich um einen Schwangerschaftsdiabetes handelt oder "nur"das alte Problem ist, kann keiner sagen, ist aber auch nicht relevant.
Also, 4 Tage brav zu Hause durchgemessen bevor es zur Diabetologin ging. Das hier schon bekannte Problem: Der Nüchternwert. Er bewegt sich bei mir zwischen 97 und 100, plus minus 2 (das tat er bereits vor der Schwangerschaft, zumindest habe ich einen Wert von 97 in meinen Unterlagen gefunden - ein Jahr her). Laut aller Tabellen zu hoch. darf nicht mehr als 95 bzw. 93 bei manchen Tabellen sein. So weit so gut bzw. schlecht. Hinterfragt man das ganze aber mal, stößt man auf die Tatsache, dass diese Referenzwerte 2012 von 100 auf eben jene 95 oder 93 heruntergesetzt wurden. Heißt: Eine nichtschwangere Frau ist gesund mit 97, wird sie schwanger, sind die Werte pathologisch! Aha. interessant. Das würde ja bedeuten, dass ein Fötus nicht mit den Blutzuckerwerten klarkommt, die er hinterher, nach der Geburt toleriert, sondern nur leicht geringere verträgt - klingt sehr unlogisch.
Nach weiterer Recherche stieß ich auf eine extrem interessante, kritische Reportage bei Frontal 21 (Titel Schwangerschaftsdiabetes glaube ich, kann man online anschauen). Da sagte doch tatsächlich ein Dr. XY , der diesem Gremium angehörte, was damals die Runterstufung dieses Wertes veranlasste, dass es keinelei medizinische Indikation dafür gab. Keine Studien, die belegen, dass eine Frau in der Schwangerschaft einen niedrigeren Nüchternwert haben soll als eine Nichtschwangere. Und das der Wert heruntergenommen wurde, um mehr Kranke zur Kasse zu bitten. Mehr Behandlungsbedürftige. Bei Werten über die neue Grenze wird nämlich ganz schnell mit der Insulinspritze gewedelt. Kein Pardon. "Sie wollen doch ihr Kind nicht gefährden!?!" Dieser Satz zieht natürlich und ist verdammt schwer zu hinterfragen. Denn hinterfragt man dann nicht automatisch, ob einem die Gesundheit des eigenen Kindes es nicht wert ist das bissle Medikament zu nehmen?
So steht zunächst einmal dieser brisante Grenzwert als Fragezeichen in meinem Kopf.
Und nun zu den Empfehlungen meiner Diabetologin, die sehr üblich bei Nüchternwerten über die 95 empfiehlt: Ich soll abends mehr KHs essen. Ja, stimmt, nach meinem Belastungstest mit 75 g hatte ich tatsächlich einen Nüchternwert von 87 am Morgen darauf. Unüblich niedrig für mich. Klingt logisch, dann folglich abends KHs zu essen? Finde ich nicht, denn: Dann provoziere ich eine deutlich höhere Insulinausschüttung nach dieser Mahlzeit. Nehmen wir an, mit wenig KHs erreiche ich einen Wert (1h nach Mahlzeit) von 110. Realistisch für mich. Da waren sogar schon Werte von 99 dabei. Also echt super niedrig! (140 ist die Toleranzschwelle). Sagen wir ich würde mit KHs einen Wert von 130 erreichen 1h nach Mahlzeit. 20 oder 30 Zähler mehr als ohne Khs. Das Kind in meinem Bauch muss dafür wie gehabt Insulin aufbringen. Aber deutlich mehr als bei der Wenig-KH-Mahlzeit. Das tausche ich dann gegen einen Nüchternwert, der zwischen 2.00/3.00 nicht ansteigt um 5-8 Zähler und dort für sagen wir 5 Stunden bleibt. Ist das der bessere Deal? Oder ist das einfach: Ich presse dich in das von der Medizin verlangte Raster, konzentriere mich auf nur einen Wert und blende alles andere aus? Man liest im Internet sogar von empfohlenen zusätzlichen Spätabendmahlzeiten, um den ersehnten niedrigen Nüchternwert zu erhalten. Also nochmal ein Extrazuckerpeak! Das soll gesünder sein, weniger Stress und Arbeit für die Bauchspeicheldrüse des Babys???
Es ist doch generell so, dass die Bauchspeicheldrüse des Babys nicht mehr arbeiten soll als sie müsste. Ein Zuviel an Insulinausschüttung beim Baby aufgrund zuviel Zucker im mütterlichen Blut im Allgemeinen führt zu vermehrtem Wachstum, da Insulin ein Wachtumshormon ist. Zählt da denn nicht das Tagesprofil insgesamt?
Den Ärzten ist es lieber, ich donnere mir dreimal am Tag soviel KHS rein, dass ich knapp unter 140 nach einer Stunde bin dafür morgens unter 95 anstelle eines Tagesprofils mit nur leichten Schwankungen. Und das alles noch vor dem Hintergrund das der festgelegte Nüchternwert medizinisch unbegründet ist. Für mich völlig unlogisch!
Leider leider kann man es nicht so locker nehmen und denken, " alles nur Panikmache um Geld zu verdienen". Denn kaum sagt ein Mediziner: Sie wollen doch ihr Kind nicht gefährden, nagt das schlechte Gewissen, das alles überhaupt zu hinterfragen...
Leider findet man im Netz keine Antworten. Und so sehe ich mich auch demnächst mit Basalinsulin am Abend hantieren wenn die Frage "schlechtes Gewissen oder Spritze" zugunsten Letzterer ausfällt...
Wäre schön, wenn hier einige ebenfalls ein paar Gedanken zugeben könnten:)
VG!