LCHF, mit Diabetes Typ 1

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wmues
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Re: LCHF, mit Diabetes Typ 1

Beitragvon wmues » 14. Oktober 2015, 12:18

Hallo Rainer,
Da Deine Bauchspeicheldrüse hinüber ist, fehlt diesem Prozess aber die natürliche Bremse.
Wie sollte die BSD diesen Prozess bremsen?
Durch die Ausschüttung von Insulin. Insulin verhindert potent die Abgabe von Blutzucker von der Leber ins Blut. Diese Funktion von Insulin ist nicht vielen bekannt.

LG
Wolfgang

Silly Lilly
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Re: LCHF, mit Diabetes Typ 1

Beitragvon Silly Lilly » 14. Oktober 2015, 13:02

Hallo Wolfgang,

ich weiss im Augenblick nicht ob du hier von Typ 1 Diabetikern sprichst . Denn bei Diabetikern gibt es keine Insulinausschuettung mehr .
Das was die Leber zur Abgabe von Zucker ins Blut anregt ist das Glukagon , der Gegenspieler von Insulin . Beim T1 Diabetiker funktioniert das nicht mehr . Wenn man von deiner Theorie ausgeht duerfte ich z.B. keine Unterzuckerung mehr haben und ich brauche nur noch Insulin zuzufuehren . Leider kann auch die Gluconeogenese nicht so viel Zucker produzieren , so dass auch hier kein Schutz vor Hypos ist entsteht .

LG
Lilly

wmues
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Re: LCHF, mit Diabetes Typ 1

Beitragvon wmues » 14. Oktober 2015, 15:33

Hallo Lilly,
ich weiss im Augenblick nicht ob du hier von Typ 1 Diabetikern sprichst . Denn bei Diabetikern gibt es keine Insulinausschuettung mehr .
Genau von denen spreche ich. Deshalb kann bei Typ 1 Diabetikern die Bauchspeicheldrüse die Leber auch nicht mehr bremsen.
Das was die Leber zur Abgabe von Zucker ins Blut anregt ist das Glukagon , der Gegenspieler von Insulin . Beim T1 Diabetiker funktioniert das nicht mehr . Wenn man von deiner Theorie ausgeht duerfte ich z.B. keine Unterzuckerung mehr haben und ich brauche nur noch Insulin zuzufuehren . Leider kann auch die Gluconeogenese nicht so viel Zucker produzieren , so dass auch hier kein Schutz vor Hypos ist entsteht .
Die in der Leber produzierte Zuckermenge reicht normalerweise zur Versorgung des Körpers aus, nachdem genug Ketonkörper zur Verfügung stehen. Die Glukoseneubildung in der Leber ist beim Typ 1 übrigens nicht wesentlich beeinträchtigt.

Ich schätze aber, dass es wahrscheinlich einfacher ist, eine gewisse Menge langsam verdaulicher Kohlehydrate zu sich zu nehmen und mit Hilfe von Insulin den Blutzucker zu regulieren, als vollkommen ohne Kohlehydrate die kleine Menge von natürlich vorhandenem Blutzucker feinfühlig einzustellen.

Silly Lilly
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Re: LCHF, mit Diabetes Typ 1

Beitragvon Silly Lilly » 14. Oktober 2015, 15:56

Hallo Wolfgang,
Deshalb kann bei Typ 1 Diabetikern die Bauchspeicheldrüse die Leber auch nicht mehr bremsen
Deshalb fuehren Diabetiker Insulin zu und bremsen damit den Anstieg des Blutzucker im Blut , welches durch die Nahrung hervorgerufen wird und nicht durch die Leber . Sonst muesste ja die Basalrate um einiges hoeher sein als das Altinsulin .
Die Glukoseneubildung in der Leber ist beim Typ 1 übrigens nicht wesentlich beeinträchtigt.
Wenn du dafuer einen Link hast waere ich sehr dankbar . Den koennte ich dann meiner Aerztin zeigen .
als vollkommen ohne Kohlehydrate die kleine Menge von natürlich vorhandenem Blutzucker feinfühlig einzustellen
Wie macht man das ? Wie lebt man ohne KH ? Ich kenne niemanden !

LG
Lilly

wmues
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Re: LCHF, mit Diabetes Typ 1

Beitragvon wmues » 14. Oktober 2015, 16:38

Glukagon wird in den Alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse gebildet, Insulin in den Beta-Zellen.
Die Autoimmunreaktion zerstört die Beta-Zellen. Kann man überall nachlesen, z.B. in der Wikipedia.
Ich wüßte jetzt auch nicht, wo jemand Gegenteiliges behauptet.

D.h. die Unterzuckerung bei Typ 1 kommt immer von einem Zuviel an Insulin, was man zugeführt hat.

Zugeführtes Insulin führt IMMER dazu, dass die Produktion von Blutzucker in der Leber gedrosselt wird.
Diese Drosselung ist recht potent, während die Aufnahme von Blutzucker in die Muskelzellen nur um den Faktor 2 gesteigert wird, d.h. auch ohne Insulin nehmen die Muskelzellen schon nennenswerte Mengen von Blutzucker auf.

http://www.diabetesincontrol.com/how-th ... etabolism/

Silly Lilly
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Re: LCHF, mit Diabetes Typ 1

Beitragvon Silly Lilly » 14. Oktober 2015, 17:19

Hallo Wolfgang ,
Irgentwie reden wir aneinander vorbei !

Ich bin seit fast 27 Jahren Diabetiker und weiss warum ich kein eigenes Insulin mehr habe .
Du stellst Behauptungen auf , die ich nicht nachvollziehen kann .
Wenn ich dich richtig verstanden habe , gehst du davon aus , dass die Leber mehr Zucker produziert als mit der Nahrung aufgenommen wird . Das ist falsch gedacht . Sicher produziert die Leber Zucker ( besser Glukose ) aber nicht in dem Masse wie du es hier darstellst .
Es gibt auch noch viele andere Mechanismen bei denen die von der Leber produzierte Glukose freigesetzt wird , z.B. Stresshormone .
Als Diabetiker lernt man wie man sein Insulin einsetzt um den Blutzucker im Blut zu senken oder auch den vorab erst mal nicht ansteigen zu lassen . Das ist schon schwierig genug , weil da auch noch so viele andere Dinge mitspielen. Wenn ich dann auch noch die Glukose von meiner Leber beruecksichtigen muesste waere ich total malle .
Zum Anderen woher weiss ich denn wann meine Leber Glukose produziert ? Es gibt das " Dawn Phaenomen " aber das habe ich auch nicht jeden Morgen .
Auch haben viele Diabetiker eine " Fettleber " und deshalb ist die Leber beintraechtigt .
Diabetes ist so eine kompexe Stoerung des Stoffwechsels , die in viele Bereiche hineinreicht , da ist es mit 1+1 =2 nicht getan .

LG
Lilly

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Re: LCHF, mit Diabetes Typ 1

Beitragvon wmues » 15. Oktober 2015, 13:01

Hallo Lilly,

Die Leber kann bis zu 500g Glukose pro Tag produzieren, aus Eiweiss. Das ist ein Maximalwert (aus Wikipedia). Und wenn Du am Tag eisern Deine 50g Kohlehydrate futterst, und sonst nur Fett und etwas Eiweiss, dann hast Du genau diese Situation.

Meine Aussage ist im Kern: wenn Du in Ketose bist, produziert Deine Leber einen signifikanten Teil des Blutzuckers. Und dann MUSST Du Dich als Typ-1-Diabetiker mit dieser Produktion auseinandersetzen. Und das kann schwierig sein, wie Du ja selbst sagst ("malle"). Da muss dann jeder für sich herausfinden, ob er nicht vielleicht ohne Ketose, mit einer annähernd kontinuierlichen Zufuhr von Kohlehydraten, besser fährt. Ich bin zwar kein Diabetiker, befinde mich aber in einer durchaus ähnlichen Situation. Ich weiss sehr gut, dass es sehr schwer ist, künstlich einen körpereigenen Mangel zu kompensieren.

LG
Wolfgang

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Re: LCHF, mit Diabetes Typ 1

Beitragvon Silly Lilly » 15. Oktober 2015, 13:43

Hallo Wolfgang,
Und wenn Du am Tag eisern Deine 50g Kohlehydrate futterst, und sonst nur Fett und etwas Eiweiss, dann hast Du genau diese Situation.
Genau das mache ich und meine Blutwerte geben mir recht genauso wie meine Aerztin und mein Augenarzt . Mein Insulinbedarf hat sich auf 15 - 20 IE Gesamtinsulin eingependelt . Ich habe keine Infektionen mehr und kann wunderbar in Ketose meinen Sport betreiben , ohne Hypos .
Wenn meine Leber 500g / Tag Glukose herstellt , sagt mir das nur , dass meine Insulinsensibilitaet ja noch besser ist als ich gedacht habe . Ein Hoch auf die Ketose .

LG
Lilly

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Re: LCHF, mit Diabetes Typ 1

Beitragvon Rainer » 15. Oktober 2015, 20:10

Die Leber kann bis zu 500g Glukose pro Tag produzieren, aus Eiweiss. Das ist ein Maximalwert (aus Wikipedia). Und wenn Du am Tag eisern Deine 50g Kohlehydrate futterst, und sonst nur Fett und etwas Eiweiss, dann hast Du genau diese Situation.
"Kann" heißt noch lange nicht, dass sie es macht. Bei Stoffwechselgesunden stellt die Leber nur so viel Glukose bereit, wie benötigt wird. Da in der Ketose nur sehr wenig (nur für 20% der Gehirnzellen, die restlichen 80% werden stabil mit Ketonkörpern versorgt) Glukose benötit wird, stellt sie auch nur wenig her. Für Typ2-Diabetiker ist bekannt, dass die Leber etwas mehr Glukose ausspuckt, falls das nicht durch Metformin gebremst wird. Bei Typ1-Diabetikern ist das jedoch nicht so.
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Re: LCHF, mit Diabetes Typ 1

Beitragvon wmues » 16. Oktober 2015, 14:01

Bei Typ1-Diabetikern ist das jedoch nicht so.
Sicher? Wikipedia sagt was anderes: http://en.wikipedia.org/wiki/Diabetic_ketoacidosis


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