LCHF bei Diabetes

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Sissi68
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Re: LCHF bei Diabetes

Beitragvon Sissi68 » 16. Juni 2015, 06:45

Nochmals danke, Rainer!

Metformin wurde jetzt, (hektische Telefonate zwischen Hausarzt und Ärztin die auf Diabetes spezialisiert ist)
durch Siofor ersetzt.
Die Nierenwerte sind zu schlecht, um Metformin vertreten zu können.
Jetzt wurde wieder Blut genommen, ein Antikörpertest!

Ich werde so langsam echt irre!
Es hört nicht auf :-\

Rainer
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Re: LCHF bei Diabetes

Beitragvon Rainer » 16. Juni 2015, 15:19

Hallo Sissi,

ich will euch ja nicht unnötig ängstigen, aber der Wirkstoff von Siofor ist auch nur Metformin. In der Tat soll Metformin (und auch Siofor) bei schlechter Nierenfunktion, konkret bei einer GFR unter 60, nicht gegeben werden. Allerdings wird diese Empfehlung langsam immer weiter gelockert. Es geht auch nicht darum, dass Metformin die Nieren weiter schädigen würde, sondern dass bei schlechter Nierenfunktion eine sehr seltene Nebenwirkung, die Laktatazidose, eventuell etwas häufiger auftreten könnte. Die Praxis scheint das aber nicht zu bestätigen, deshalb braucht sich dein Mann darüber keine großen Sorgen zu machen.

Sind seine BZ-Werte durch LCHF denn schon besser geworden? Wenn nicht, dann sucht euch bitte unbedingt einen fähigen Diabetologen. Um die Nierenwerte nicht noch schlechter werden zu lassen, ist langfristig eine sehr gute BZ-Führung erforderlich. ich glaube nicht, dass dein Mann das mit seiner Hausärztin hinbekommt. Wenn der Antikörpertest positiv ausfällt, dann muss sowieso ein Diabetologe ran.

LG Rainer
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Lizzy_Bennet
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Re: LCHF bei Diabetes

Beitragvon Lizzy_Bennet » 9. Juni 2016, 11:48

Mein Mann ist seit heute offziell Diabetiker, im letzten Jahr hatte er mit 38 einen Herzinfarkt (denkt Euch alle Risikofaktoren, die man haben kann, zusammen...). Von der LowCarb-Ernährung ist seine Ärztin sehr angetan und rät ihm auch dazu - allerdings hat mein Mann auch einen erhöhten Cholesterinspiegel und daher möchte die Ärztin von High Fat nichts wissen.

Gibt es stichhaltige Argumente, die in seinem Fall trotzdem für LCHF sprechen? Ich ernähre mich ja schon seit einigen Jahren so und meine Blutwerte haben sich insgesamt normalisiert. Allerdings habe ich mich nie mit Cholesterin beschäftigt, weil ich in der Richtung keine Probleme hatte.
Heiter weiter.

Rainer
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Re: LCHF bei Diabetes

Beitragvon Rainer » 9. Juni 2016, 22:28

Gibt es stichhaltige Argumente, die in seinem Fall trotzdem für LCHF sprechen?
Es gibt keine stichaltigen Argumente, die dagegen sprechen. Wie sind denn die Werte von deinem Mann und was nimmt er für Diabetesmedikamente?

In der Tat kann bei LCHF des Gesamtcholesterin etwas ansteigen, das muss aber nicht sein. Auf jeden Fall wird sich aber die Zusammensetzung der Lipide stark zum Guten verändern. Das Verhältnis LDL/HDL wird kleiner und die Triglyceride gehen nach unten. Ich denke, dass das am Ende auch seine Ärztin überzeugen wird. Zur Senkung des Cholesterins nimmt er ja weiter seine Cholesterinsenker, die reichen auch noch aus, falls das LDL-Cholesterin ein bisschen ansteigen sollte.

Noch zur Info: Zu Beginn der Lchf-Umstellung werden die Cholesterinwerte erst mal kräftig durcheinander gewirbelt. Es dauert mindestens 6 Wochen, bis sie sich einigermaßen eingespielt haben. Falls in dieser Zeit neue Werte bestimmt werden und falls die schlecht aussehen, dann liegt das nur an der Umstellung und bedeutet nichts Schlimmes.

Alles Gute für deinen Mann, Rainer
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Re: LCHF bei Diabetes

Beitragvon Lizzy_Bennet » 10. Juni 2016, 10:42

Danke für die Antwort :) .

Er hat Metformin 500 bekommen - ich glaube, er soll es 1 oder 2 x täglich nehmen.

Vielleicht kann ich ihn doch noch überzeugen. #:-s
Heiter weiter.

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Kräutergeist
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Re: LCHF bei Diabetes

Beitragvon Kräutergeist » 10. Juni 2016, 11:14

Ich hatte in meinen jungen Jahren auch schon mal erhöhtes Cholesterin. Das war bei meinem ersten LC-versuch und ich wusste einfach nicht, dass es erst mal hochgeht bevor es sich wieder normalisiert. Da hatte ich echt einen Schreck bekommen, als mein Doc mir das sagte.

LCHF mache ich jetzt seit Ende Nov 15 und war im April 16 zum Blutbild: Alle Werte total hübsch.
I can. I will. End of Story.

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Rainer
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Re: LCHF bei Diabetes

Beitragvon Rainer » 10. Juni 2016, 20:37

Hallo Lizzy,

hoffentlich verträgt er das Metformin gut. Falls nicht, dann kann er nochmal versuchen, es ganz ganz langsam einzuschleichen. Bei vielen bewirkt das langsame Einschleichen Wunder. Ansonsten ist Metformin ein gutes und auch ein sicheres Medikament.

Eine sehr prominente Verfechterin für gesunde Ernährung mit mehr Fett ist Ulrike Gonder. Vielleicht lässt sich dein Mann von ihrem Artikel oder von ihrem Buch "Mehr Fett" ein bisschen leichter überzeugen.

LG Rainer
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Re: LCHF bei Diabetes

Beitragvon Barillo » 10. Juli 2016, 15:49

Um an dieser Stelle mal eine Lanze für Cholesterin zu brechen: Cholesterin ist nicht schädlich!

Cholesterin wird von unserem Körper selbst gebildet und stellt nicht nur die Basis für die Synthese von Hormonen, sondern auch unser Gehirn besteht zu großen Teilen aus Cholesterin!
Ein hoher Cholesterinspiegel ist demnach kein Problem, problematisch wird es höchstens, wenn das LDL- gegenüber dem HDL-Cholesterin massiv überwiegt.
Warum ist das so?
LDL-Cholesterin ist nicht "böse" oder "schlecht" oder sonstwas - es ist existentiell wichtig für die Wundversorgung unseres Körpers. Entstehen Entzündungen der Blutgefäße, werden diese mit LDL-Cholesterin versorgt, es ist also extrem wichtig. Problematisch wird es, wenn viel LDL-Cholesterin für die Versorgung vieler Wunden benötigt wird, dann kann es sein, dass sich die Blutgefäße verengen und es zu Arteriosklerose kommt.
Was ist also hier das wirkliche Problem?
Die einzig sinnvolle Betrachtungsweise ist es, einen hohen LDL-Cholesterinspiegel als Marker für häufige Entzündungsprozesse im Körper zu betrachten - DAS ist das Problem. Wenn nicht dauerhaft entzündliche Prozesse ablaufen würden, würde das Cholesterin auch nicht in sein undankbares, negatives Licht gerückt.
Wer an dieser Stelle anfängt, und Cholesterin z.B. mit Statinen o.Ä. behandelt, bekämpft nicht die Ursache, sondern nur die Symptome, mit dem Effekt, dass er langfristig genau den Stoff schädigt, der für alle Hormone im Körper und das Gehirn überlebenswichtig ist!

Das mal als meine 2 cents zu diesem Thema. Ich hoffe, damit etwas Klarheit schaffen zu können.

Anmerkung: Der Hormonstoffwechsel spielt in der Ausbildung von Medizinern kaum eine Rolle. Während einer 7-10jährigen Ausbildung kommt es nur als Randthema vor. Erwartet also nicht, dass jeder Wald- und Wiesenhausarzt euch treffsicher in Hormonfragen beraten kann.


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