LCHF-freundliche Ärzte

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MagnusH
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LCHF-freundliche Ärzte

Beitragvon MagnusH » 22. November 2012, 17:04

Ich wohne in Berlin/Wilmersdorf und ich habe Diabetes und ich mache LCHF-Diät. Meine Ärztin ist nicht LCHF-freundlich. Kann jemand mir einen Arzt/Ärztin in Berlin empfehlen, der/die LCHF-freundlich ist?
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datBea
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Re: LCHF-freundliche Ärzte

Beitragvon datBea » 22. November 2012, 17:15

Hallo Magnus,

herzlich willkommen!

LCHF und deutsche Ärzte stehen nicht unbedingt im besten Verhältnis, das stimmt :)
Und wenn, laufen sie damit leider nicht gerade Reklame...

Ich habe meinen Arzt auch erst durch meine ständig sich bessernden Blutwerte überzeugen können,
dass er mich zumindest gewähren lässt...

Seit wann machst du lchf?
Welche Form von Diabetes hast du?
Medikation?
letzter Hb1ac?
Wenn du es gut umsetzen kannst, sollte sich schon bei der nächsten Untersuchung eine Verbesserung Deines Langzeitwertes anzeigen.

Vielleicht gibt es aber tatsächlich Berliner hier, die eine Empfehlung haben?

Viel Glück!

MagnusH
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Re: LCHF-freundliche Ärzte

Beitragvon MagnusH » 23. November 2012, 09:42

Ich habe Diabetes 2. Ich komme aus Schweden aber als Rentner bin ich nach Berlin umgezogen im Februar 2011. Im Januar 2011 hatte ich Probleme mit dem Blut zuckerwert. Morgens bevor Frühstück war es oft 14 mmol/L (4-7 mmol/L ist normal). Da habe ich, ohne von LCHF gehört zu haben, weniger Kohlenhydrate gegessen. Im Sommer 2011 hörte ich von LCHF und danach mehr und mehr LCHF-Diät gemacht. Im Januar 2011 war mein Gewicht 94 Kg. Jetzt ist es 72 Kg. Mein Blutzuckerwert bevor Frühstück liegt zwischen 6 und 7 mmil/L, z. B. bei spätestem Arztbesuch war er 114. Nach dem Essen, (LCHF-Essen) ist das Blutzuckerwert völlig normal. Mein spätestes HbA 1c war 5,8 (39,9 IFCC-Standard). Meine Ärztin hat nichts gegen Low Carb aber protestiert gegen High Fett besonders wenn es animalisches Fett ist. Meine Blutfette haben sich doch deutlich verbessert mit LCHF, daher ist es kein höheres Risiko für Herz- und Kreislaufkrankheiten.

Bisher habe ich Metformin genommen, 850 Gr dreimal täglich. Seit 1. November 2012 nehme ich als Versuch kein mehr Metformin und auch kein anderes Arzneimittel. Es wurde kein Unterschied im Blutzuckerwert, also Metformin macht nichts mehr für mich. Die Ärztin wurde ein bisschen empört dass ich Metformin weggenommen habe ohne sie zu fragen!

In Schweden haben viele, viele Personen mit Diabetes 2 seine Arzneimittel, auch Insulin, weggenommen können und sie sind ganz Symptomfrei, haben also ein normales Blutzuckerwert. Ich will das auch erzielen aber mein Nüchternwert ist, finde ich, ein bisschen zu hoch. Als ich darüber mit meiner Ärztin sprechen wollte, hat sie mich nicht verstanden. Sie fand dass 114 war gut für einen Diabetespatient. Aber ich will doch Symptomfrei werden. Daher will ich mit einem Arzt sprechen die alles dies versteht.
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Rainer
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Re: LCHF-freundliche Ärzte

Beitragvon Rainer » 23. November 2012, 10:13

Hallo Magnus,

Glückwunsch zu deinen tollen BZ-Werten. :smile:

Wenn du einen LCHF-freundlichen Arzt in Berlin finden willst, dann brauchst du wahrscheinlich so viel Glück, wie für den Lotto-Jackpot. Also bleibt dir nur, es weiter wie bisher zu machen und alleine für deinen Diabetes zu sorgen. Du kannst natürlich noch ein paar andere Ärzte ausprobieren und hoffen, dass du einen findest, der den tierischen Fetten nicht so negativ gegenüber steht. Aber wahrscheinlich hat der dann andere Schwächen und versteht vielleicht nichts vom Diabetes.

Um den NBZ runterzubekommen ist eigentlich Metformin gut geeignet. Mit seiner Hauptwirkung unterbindet es die fehlerhafte Glukoseausgabe aus der Leber, die besonders für den morgendlichen hohen BZ verantwortlich ist. Sind deine Nüchternwerte tatsächlich beim Weglassen des Metformins total gleich geblieben? Bei den anderen Werten kann ich das nachvollziehen, aber für den Nüchternwert ist das ungewöhnlich. Hast du auch beachtet, dass Metformin ein Weile nachwirkt und du erst nach einer Woche die Werte vorher und nachher richtig vergleichen kannst?

Ich sehe 3 Möglichkeiten:
1. Du akzeptierst den Nüchternwert zwischen 110 und 120 mg/dl,
2. du machst noch mal einen Gegenversuch mit Metformin und
3. du nimmst eine geringe Dosis Basalinsulin für die Nacht.

Den hohen Nüchternwert würde ich aktzeptieren, wenn er nicht weiter ansteigt und wenn auch die anderen Werte (BZ pp, HbA1c) sich über lange Zeit nicht negativ verändern. Ich lebe auch mit einem NBZ um die 105 und verzichte auf Metformin, das mich wahrscheinlich unter 100 bringen würde. Ich habe darüber lange nachgedacht und bin mit meiner Entscheidung zufrieden.

Wenn du das nicht willst, dann nimm doch einfach noch mal für 3 Wochen das Metformin und beobachte, ob sich wirklich nichts am Nüchternwert tut. Deine hohe Dosis von 2550 mg pro Tag ist übrigens Blödsinn. Es gibt eine Studie, die nachgewiesen hat, dass bei mehr als 2000 mg nur bei ganz wenigen Diabetikern die Wirkung noch angestiegen ist. Die Diabetologen wissen das eigentlich und verschreiben keine höhere Dosis. Wenn du also noch eine Gegenversuch machen willst, dann reichen dafür 2*1000 oder auch 2*850 mg.

Die beste Variante wäre das Langzeitinsulin. Das wird dir aber wahrscheinlich bei deine guten Werten kein Arzt verschreiben. Wenn du z.B. Lantus nimmst, dann wird das deinen NBZ absenken und auch tagsüber durch die basale Versorgung deine Betazellen entlasten. Dabei dürften 6 ... 10 IE ausreichend sein. Wenn es dir nur um den NBZ geht, dann kannst du auch ein 12 Stunden wirkendes Langzeitinsulin nehmen.

So viel erst mal für den Anfang. Ich freu mich über einen regen Austausch.

LG Rainer
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Re: LCHF-freundliche Ärzte

Beitragvon Ilonka » 25. November 2012, 12:10

Hallo Magnus,

Rainer hat völlig Recht, einen Arzt hier zu finden, ist echt wie ein 5er im Lotto.
Ich habe durch LCHF auch meinen BZ in den Griff bekommen, nehme aber 2x1000 Metformin,
weil manchmal der NBZ noch nicht ganz meinen Wünschen entspricht, vor allem aber, weil ich
noch abnehmen möchte.

Ich habe die Erfahrung gemacht, viele Ärzte sehen LC schon als Diät an und LCHF erst recht.
Meinen kann ich nur durch meinen guten Blutwerte und durch eine weitere Abnahme überzeugen.
Sogar meine Medikamente, die ich wegen hohen Blutdrucks einnehme, konnte ich reduzieren.

Ich würde es auch mit dem Metformin austesten und nicht mehr als max. 2x1000 einnehmen und meinen Arzt durch
hervorragende Blutwerte überzeugen.
Man kann nur Glück haben, daß der Arzt selbst diese Ernärung bevorzugt, ansonsten gibt es wenig Chancen.

Dir alles Gute, wieder hier in Deutschland.
Liebe Grüße
Ilona :-*

Neustart. 08.04.2024. 118.3 kg. NBZ 13,0. Hba1c 8,7
Aktuell. 115,4kg NBZ 10,0 :)

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Re: LCHF-freundliche Ärzte

Beitragvon Mariella » 25. November 2012, 13:05

Ich glaube, dass die Grundlage Deine eigene Haltung ist.
Wenn Du da sicher bist
und Du bist Dein Experte
und es ist Deine Entscheidung
Deine Kompetenz
dann strahlst du das auch aus.
Such Dir doch einen guten Arzt, dem Du vertrauen kannst, egal wie er zu der Ernährung steht. Aus meiner Sicht ist es auch viel wert, wenn er einfach respektvoll damit umgeht, selbst wenn er keine Ahnung hat oder eine andere Auffassung. Und es gibt auch Ärztinnen, die gerne lernen. Vielleicht wie ich einfach den Flyer ausdrucken und mitnehmen.

Ich habe einen guten Arzt, der auch sehr kritisch ist gegenüber LCHF, bin schon gespannt wie es Dienstag wird beim nächsten Termin mit ihm.

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Re: LCHF-freundliche Ärzte

Beitragvon Nani77 » 5. Februar 2013, 14:17

Schade, Berlin ist zu weit... Ich habe insgesamt sieben Ärzte, die von LCHF wissen und es für gut heißen und mir auch raten, weiter zu machen. Nein, 8 sogar! ;-)

Ganz vorne mein Diabetologe, der es gerne sehen würde, wenn es mehr seiner Patienten machen würden (sind nur ca. 4 oder 5 von denen ich weiß).

Alles Gute und einfach weiter LCHF, der Rest kommt von selbst!

Nani ;-)


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