Ich wurde schon vor "ein paar Tagen" auf genommen - noch mal danke!
Habe schon einiges Erlesen und möchte mich nun auch mal vorstellen

Seit nun mehr 49 Jahren bin ich auf der Welt


In der Pubertät verwuchs es sich und ich war in der Familie die "Bohnenstange" . Das hielt aber nicht lange, da ich mit 19 nach meiner Schwangerschaft dann doch einige Kilos zuviel zurückbehalten habe. Seitdem befand ich mich in einem stetigen Kampf mit meinem Körper. Es war ein Hoch und ein Runter und seit meiner letzten großen Abnahme mit WW 2003 eigentlich nur noch ein Hoch.
Es ging bis 120 kg auf 1,69m. Am meisten haben meine Füße darunter gelitten. Die mochten wohl die vielen Kilos auch nicht. Auf jeden Fall wollten sie mich nie mehr als ca. 50 m tragen. Dann bekam ich solche Krämpfe, dass ich stehen bleiben musste. Das sorgt nicht gerade für mehr Aktivität. Ich schaute schon immer bei Google Earth wo ich parken konnte wenn ich unbekannte Orte aufsuchen musste. In mir wohnte die Panik, dass ich aufkommende Strecken nicht bewältigen konnte. Das war in meinem Unterbewußtsein schon sehr manifestiert.
Mittlerweile wurde bei mir das Lipödem diagnostiziert und ich bin bei einem Lymphologen in Behandlung. Während der letzten 3 Jahre bin ich irgendwie "explodiert". Ich bekam meine Körperfülle nicht mehr in den Griff. Habe mich "gesund" ernährt - Vollkorn, alles Bio ohne Zusatzstoffe und fast alles selbst hergestellt damit nichts drin ist, was mir noch mehr schaden könnte. Nun hat ja alles nix geholfen. Auf Rat einer Freundin die Ernährungsberaterin ist, bin ich bei einer Endokrinologin gelandet. Ich wurde untersucht - alles i. O. - bis auf eine Insulinressistenz. Damals konnte ich mit der Diagnose noch nicht so richtig was anfangen. Ich bekam Metformin um abzunehmen. Hat auch nicht geklappt und die Leber wollte es auch nicht haben. Also wieder abgesetzt und auf die frage : was nun? Meinte die Endokrinologin : essen sie Volkornprodukte ? und machen sie Sport? Genau das hatte ich ihr eingans erzählt, dass ich das alles mache und nix passiert.
Da stand ich da und war so schlau wie allzuvor. In diesem Moment war ich so frustriert, dass ich wieder auf Kuchen und Schoki los bin. Wo zu gesund leben wenn es doch nicht hilft? Ein paar Monate lebte ich in Resignation.
In meiner doch sehr großen Verzweiflung bat ich dann meinen Lymphologen mir Fett abzusaugen. Ich bekam ja meine Arme nicht mehr an meinen Körper. kam mir vor wie ein Michellinmännchen.
Er sagte. ja das könne wir machen - aber wollen sie es erst einmal mit der Eurodiät probieren ? Eigentlich wollte ich ja nie wieder in meinem Leben einen "Diät" machen. Aber die Verzweiflung war schon sehr groß. Ich habe mich ein halbes Jahr mit der Diät auseinander gesetzt bis ich so weit war. Dann war es für ich die Erlösung. Sie basiert auf eiweißreicher und fettarmer Basis. Ja jetzt weiß ich dass es nicht so optimal ist, aber damals war es für mich die Rettung.
Letztes Jahr im September habe ich begonnen und bis April knapp 35 kg abgenommen. Man wird in verschiedenen Phasen wieder in die "normale" Ernährung zurück gebracht damit sich der Stoffwechsel wieder an die Mehraufnahme gewöhnt.
Für mich hat sich das Leben radikal geändert - ich endlich wieder mittendrin! Ich begann wieder zu leben und viele schöne Momente zu genießen weil ich mich wieder auf meine Füßen bewegen konnte. Das erste war ein Besuch auf einer Freiezeitmesse. Früher wäre ich gar nicht vom Parkplatz bis in die Messehallen gekommen und nun war ich den ganzen Tag unterwegs und kam sogar bis zum Auto zurück - wow war das ein Erlebnis!
Während der Diät habe ich mich schon mit der Wirkung beschäftigt - es war ja eine ketogene Diät. Ich kam mit den Begriff und der Wirkung von LC zusammen und stellte fest, dass es bei einer Insulinressistenz schon ganz gut ist, auch in Zukunft auf die KH´s zu verzichten.
Ich lebe ganz gut LC und habe keine Probleme mit den KH´s auszukommen.
Aber so ganz ohne Problem steh ich nicht da. Natürlich kam eine gewisse Zunahme nach der Diät. Das war klar und auch eingeplant. So bis zu 5 Kilo wäre legitim. Das hatte mich auch nicht gestört. Aber die letzten Wochen haben sich noch so peu á peu weiter 2 Kilo dazu geschlichen. Mittlerweile stehe von zwischen 91 und 92 kg trotz LC.
Ich suche noch nach meinen Fehlern in der Ernährung. Bin hier auf die Scaldemannformel gestoßen. Auch das habe ich versucht zu berücksichtigen, aber es passiert nix.
Es ist schwierig alles umzusetzen wenn im Hinterkopf immer die Gewichtszunahme steht. Das macht einen nicht gerade locker.
Ich weiß nun nicht, ob ich zu verkrampft an alles heran gehe, weil in mir eine sehr große Panik tobt.
So jetzt habe ich Euch zu getextet. Aber vielleicht versteht man so die Situation besser.
LG Aila