Unstillbarer Durst / Geschmack im Mund

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Rainer
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Re: Unstillbarer Durst / Geschmack im Mund

Beitragvon Rainer » 14. Februar 2015, 10:01

Hallo Ha-Jo,

Glückwunsch zum guten HbA1c. :smile: Vom hohen BZ kommt der Durst also auf keinen Fall. Das ist doch auch schon eine gute Aussage. Von der ketogenen Ernährung kommt es auch nicht, es tritt zumindest bei den anderen nicht auf. Da musst du weiter suchen oder es so akzeptieren, wenn es nicht besonders schlimm für dich ist.

Für deinen Doc ist ein HbA1c von 5,8% wahrscheinlich zu niedrig. Vielleicht erzählt er dir sogar etwas von der ACCORD-Studie und sagt dir, dass ein niedriger HbA1c auch schlecht ist. Glaube ihm das auf keinen Fall, das ist lediglich eine Fehlinterpretation der Studienergebnisse bzw. sogar nur eine falsche öffentliche Darstellung. Wenn du deinen HbA1c um die 6,0 und darunter halten kannst, dann wäre das fantastisch. Lass dir das Bydureon lieber nicht so schnell wegnehmen.

Übrigens verstehe ich nicht, was dein Doc an den Messwerten sehne will. Wenn die mit dem Mediakment gut sind, was vermutlich ist das der Fall, dann sagt das überhaupt nichts darüber aus, ob du es brauchst oder ob du es weglassen könntest. Zu niedrige Werte werden nicht auftreten, weil Bydureon den BZ nur so lange senkt, wenn er zu hoch ist. Er kann dann höchstens aus den normalen BZ-Werten schließen, dass sie ihm zu normal sind. Das macht wirlich keinen Sinn.

LG Rainer
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katzenkind
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Re: Unstillbarer Durst / Geschmack im Mund

Beitragvon katzenkind » 14. Februar 2015, 19:58

lieber ha-jo,

ich dachte ich lese nicht richtig, dass du auch so viel trinken musst :shock:
ich trinke regelmäßig ca. 4 liter und oft noch viel mehr und es ist wie eine sucht. ich könnte auch saufen wie ein kamel vor dem wüstenritt. leider lagert sich bei mir das wasser im körper ein, so dass ich regelmäßig zunehme, wenn ich so viel getrunken habe. nehme nun entwässerungstabletten und halte damit so die waage, aber es ist natürlich frustrierend.
ich kann mich einfach nur schlecht beherrschen. die vom arzt angesagten 2 liter schaffe ich einfach nicht. drei liter ist das absolute minimum, meistens ist es viel mehr. ich könnte auch locker 5 - 6 liter ab tag trinken.
es gibt seitens meines arztes keine erklärung.

mein psychotherapeut, der auch mediziner ist, meint, es könnte eine ersatzhandlung sein statt emotionalem essen, was mich auch begleitet, aber durch lchf viel besser geworden ist.

macht sich bei dir die flüssigkeitsaufnahme auch gewichtsmäßig bemerkbar oder kannst du das alles ausscheiden?

würde mich über eine rückmeldung freuen.

liebe grüße

katzenkind, derzeit 159 kilogramm bei 178 cm.
26.05.2017 160,0 kg
17.06.2017 156,2 kg
29.07.2017 147,0 kg

Ha-Jo
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Re: Unstillbarer Durst / Geschmack im Mund

Beitragvon Ha-Jo » 16. Februar 2015, 17:49

Lieber Rainer,

Dankeschön! Nein, mein Arzt quittierte die 5,8 lobend mit "fantastischer Wert".

Da ich wegen meines bisherigen HbA1c zw. 6,5 und 6,8 die vergangenen Jahre nie meinen BZ gemessen habe, bat er mich dies mit 50 Messwerten zu tun. Mich interessiert es auch.

Wenn ich es schaffe weiter abzunehmen, mein Ziel ist bei 180 cm 72 - 75 KG zu erreichen und halten, wäre es einen Versuch wert Bydureon probeweise abzusetzen und zu schauen, wie sich die BZ Werte entwickeln. Mir fehlt das Wissen ob es es denkbar ist, dass mein Körper den Diabetes "verlieren" könnte.

Liebes Katzenkind,

ich kann Dir leider Deine Frage, ob sich das viele Wasser bei mir einlagert nicht wirklich beantworten, weil ich kontinuierlich weiter abnehme. Um das zu beurteilen müsste man die Menge des ausgeschiedenen Urin messen.
Gefühlsmäßig würde ich aber nein sagen wollen, denn ich gehe sehr oft auf die Toilette Wasser lassen.

Am besten dürftest Du selbst beurteilen können, ob die von Deinem PT angesprochene "emotionale Ersatzhandlung" sein könnte. Beim Essen könnte ich es vestehen, aber in Mengen Wasser zu trinken befriedigt zumindest mich noch nicht einmal ansatzmäßig wie früher über verbotene Leckerein herzufallen.

Ha-Jo
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Re: Unstillbarer Durst / Geschmack im Mund

Beitragvon Ha-Jo » 1. März 2015, 19:14

Hallo alle zusammen,

mal ein kurzer Zwischenbericht. Seit Anfang Februar habe ich die 85 KG "geknackt" - das war von 102 KG aus startend ein Etappenziel von mir.

Den ganzen Februar habe ich mich weiter bzw. weitestgehend konsequent LCFH mäßig ernährt mit einem Kaloriendefizit von ca. 200 - 400 kcal.

Die wenigen Ausreiser, vieleicht 4 oder 5 an der Zahl, waren weniger als 0.1 Liter Wein und zweimal 100 - 150 Gramm Cashew Nüsse bzw. Erdnüsse, die ich wie in den guten alten und fetten Zeiten auf einmal in mich reingefressen habe. Diese beiden Attacken haben mir gezeigt, dass es für mich nur eine Möglichkeit gibt: Obwohl ich mir die Nüsse speziell als Zutat fürs Kochen gekauft habe, und ich mir gesagt habe, dass ich nur eine Handvoll davon pur esse, habe ich versagt und musste gierig die Tüte aufessen bis sie leer war. Und wenn es eine 1 KG Tüte gewesen wäre, dann hätte ich die auch wie ein Süchtiger aufgefressen. Furchtbar das zu erkennen, diese Fresssucht, obwohl die Ratio weiß wie schlecht das für meinen Weg, mein ZIel endlich normalgewichtig zu sein, ist.

Die Sünde in Form von schlechten Nahrungsmitteln dürfen einfach nicht verfügbar bei mir zu Hause sein.Die Erkenntnis macht meine Ansicht ggü. Rauchern, Säufern oder sonstig abhängige Menschen deutlich milder.

Entschuldigung ..... schweife mit Philosophantischem ab.

Zurück zum Thema. Trotz dieser wenigen Ausreiser und des konstanten Kaloriendefizits pendelt mein Gewicht mit plus-minus 300 Gramm um 84,5 KG. Ab und zu habe ich typische Tage bei fddb in mein Ernährungstagebuch eingetragen und gesehen, dass ich weniger als 30-40 Gramm KH zu mir nehme und ca. 10 % mehr Fett als KH + Eiweiß zusammen gerechnet. Also alles im grünen Bereich.

Natürlich wurmt es mich schon ein wenig, dass ich den ganzen Februar "stehen" geblieben bin, denn mich trennen noch 5-10 KG zum Wunsch-Zielgewicht. Mit 180 cm wünsche ich mir 75 - 80 KG also Normalgewicht.

Um zu sehen, ob ich in Ketose bin habe ich mir nun Keto Stix von Bayer gekauft und gestern den ersten Test gemacht.
Der Indikator zeigte nur die erstmögliche Konzentration von 0,5 mmol/l = 5 mg/dl an. Also minimalste Ketose.

Im Netz habe ich widersprüchliche Aussagen gelesen. Von wegen Ketose = Ketose im Zusammenhang wie Schwanger = Schwanger - ein bisschen davon gibt es nicht.

Deshalb meine Frage: Durch meinen weiterhin exzessiven Durst wie ich bereits berichtet habe, d. h. min. 5-6 Liter Wasser pro Tag, ist mein Urin wohl stark verdünnt.

Korreliert die Verdünnung des Urins mit der Anzeige der Ketostix Indikatoren?

Abschließend noch etwas Positives: Nachdem der HbA1c Wert auf 5,8 gefallen ist kontrolliere ich regelmäßig meinen Blutzucker mehrmals am Tag, also nüchtern, vor einer Mahlzeit, 2 Std. nach der Mahlzeit und unregelmäßig mitten in der Nacht, pflege diese für meinen Arzt in eine App ein, und darf mich darüber freuen im absoluten Normalbereich zu sein, dank meiner Ernährungsumstellung auf LCHF.

Es ist für mich erfolgsverwöhnten und arg ungeduldigen Kontrollmenschen nicht einfach mit der Gewichtsstagnation umzugehen.

Falls mir jemand Tipps für die Keto Stix in Bezug z. B. analog zum Blutzuckermessen, also wann/wie oft usw. geben könnte wäre ich dankbar.

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rea
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Re: Unstillbarer Durst / Geschmack im Mund

Beitragvon rea » 2. März 2015, 00:04

Hmm, Durst und merkwürdigen Geschmack auf der Zunge erleben viele in Ketose.

LINKS DEFEKT - DAHER ENTFERNT VON SUDDA - FÜHRTEN INS KETOFORUM

Zwar keine Fakten, aber Erfahrungsberichte sind ja auch manchmal ganz interessant und hilfreich. Bei Google findet man noch viel mehr davon.

Ha-Jo
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Re: Unstillbarer Durst / Geschmack im Mund

Beitragvon Ha-Jo » 2. März 2015, 02:28

Dankeschön für die Zeit die Du Dir genommen hast die Links zu suchen und zu kopieren, Rea!

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rea
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Re: Unstillbarer Durst / Geschmack im Mund

Beitragvon rea » 2. März 2015, 08:03

Bitteschön, ich bin vor kurzem selbst darüber gestolpert, als ich nach Hinweisen für die Ketose gesucht hab. :smile:

Vision01
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Re: Unstillbarer Durst / Geschmack im Mund

Beitragvon Vision01 » 2. März 2015, 12:17

Ich kenn das mit dem Durst sehr gut. Wenn mein Körper auf Ketose umstellt oder 1-2 Tage nach der Umstellung hab ich unglaublichen Durst und einen extrem trockenen Mund. Ich kann trinken so viel ich will und der Mund ist nach kürzester Zeit wieder trocken und der Durst wieder da. Anfänglich hab ich mich sehr gewundert was da los ist aber mittlerweile sehe ich es positiv und erkenne daran dass ich wieder am richtigen Weg bin wenn ich mal aus der Ketose "geflogen" bin :)

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Re: Unstillbarer Durst / Geschmack im Mund

Beitragvon Ha-Jo » 2. März 2015, 15:11

Ja, Vision01, nach anfänglichem Wundern bin ich mittlerweile auch so weit es als gegeben zu akzeptieren.

Mittlerweile kann ich mir meine Frage, ob beim Test mit den Ketosticks eine Korrelation in Bezug auf "dünnen" und konzentrierten Morgenurin besteht, selbst beantworten:

Während Tests im Laufe des Tages, und damit verbunden hoher Flüssigkeitszufuhr, bei mir einen Wert von 0,5 mmol/l = 5 mg/dl anzeigen weisen die Sticks beim Test mitten in der Nacht Werte von 4,0 mmol/l = 40 mg/dl aus.

Direkt nach dem Aufstehen werden 1,5 mmol/l = 15 mg/dl angezeigt (wohl weil ich auch mitten in der Nacht ca. 0,5 L Wasser getrunken habe) und bestäigen somit meine Vermutung, dass im konzentrierteren Urin mehr Ketonkörper ausgeschieden werden und der Teststick nicht nur qualitativ das Vorhandensein dieser, sondern auch quantitativ, in Abhängigkeit von der Konzentration derer, anzeigt.

Seit 2 Tagen nehme ich neben der Verwendung im Salat/Gemüse jeweils morgens und Mittags je 15 ml MCT Öl pur zu mir - die erfreuliche Reaktion: Nach langem Plateau minus 1 KG - aktuell 83,4 KG.

Diesen Monat stehen 3 Einladungen zu mehrgängigen Menü, zwei davon im Elass in 2 Stern Guide Michelin Häusern, an. Mir graut es fast ein wenig davor aus der Ketose zu fliegen. Was waren "früher" solche Termine Freudenfeste. Bin gespannt, wie sich diese geschäftlich wichtigen Gelage, bei denen auch der Wein reichlich fließt, auswirken werden und wie schnell ich wieder zurück in Ketose kommen kann.


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