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ollesglitzer
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Frage zum Focus

Beitragvon ollesglitzer » 24. Oktober 2016, 08:24

Hallo,

gestern hat mir eine Kollegin diesen aktuellen Link geschickt. Da ich noch ganz neu bei LCHF bin, hat es mich tatsächlich etwas verunsichert:

http://www.focus.de/gesundheit/ernaehru ... 89056.html

Oft ist es ja so, je mehr ein vermeindlicher "Trend" angenommen wird und wahrgenommen wird, je mehr Gegenstimmen gibt es... trotzdem wolllte ich gern mal Eure Meinung hören.

Viele Grüße
Anita

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Anne
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Re: Frage zum Focus

Beitragvon Anne » 24. Oktober 2016, 08:59

Hallo Anita,

ich kann verstehen, dass dich solche Artikel verunsichern. Das wäre mir nicht anders gegangen als ich mit lchf angefangen habe.
Wenn du magst, können wir die wesentlichen Punkte einmal durchgehen:
Eine ketogene Diät sollte, wenn überhaupt, immer unter strenger ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden, betont Wechsler. Es besteht die Gefahr, dass eine nur fettreiche Ernährung zu Ablagerungen an den Gefäßen führt. Die Folge davon können Schlaganfall oder Herzinfarkt sein.
Zunächst einmal - eine ketogene Ernährung ist etwas vollkommen natürliches. Wir sind so geschaffen, dass wir mit beiden "Brennstoffen" (Kohlenhydrate oder Fett) optimal funktionieren. Es gibt einige wenige Organe die unbedingt Glukose brauchen, dieser lebensnotwendige Teil Glukose kommt dann aus dem Gemüse das man zu sich nimmt und auch zum Teil aus dem Eiweiß (Eiweiß wird immer zu einem bestimmten Teil zu Glukose umgewandelt, das nennt man Gluconeogenese) und sogar zu 10% aus Fett! Deswegen sollte man auch bei einer ketogenen Ernährung auf seine Eiweißzufuhr achten, den Wert von 1g Pro kg Normalgewicht sollte man nicht auf Dauer unterschreiten.

Dass das viele Fett zu Ablagerung führt ist ein Ammenmärchen, das sich leider noch immer hartnäckig hält. Dass ein Institut wie die DGE sich nach wie vor sträubt die wissenschaftlichen Grundlagen zum Thema Cholesterin/Arteriosklerose anzuerkennen, ist für mich in keinster Weise nachvollziehbar.
Tatsächlich ist es so, dass es keinen Zusammenhang gibt zwischen einer fettreichen Ernährung und einem erhöhten Cholesterin Spiegel. Darüber hinaus ist es seit langem belegt, dass ein erhöhter Cholesterinspiegel nicht zwingend auch zu einer Arteriosklerose (die einem Herzinfarkt/Schlaganfall vorausgeht) führt.
Im Gegenteil ist das größere Problem das sog. metabolische Syndrom: Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht.
Was wäre da besser als eine Ernährung, die genau diese Dinge in den Griff bekommt?

Ärztliche Betreuung ist aus meiner Sicht nicht zwingend erforderlich. Jedoch ist es immer nett, Blutwerte vom Beginn der Ernährungsumstellung zu haben und dann nach einem halben Jahr über die verbesserten Werte zu staunen!

Allerdings ist die Kost wegen ihrer möglichen Nebenwirkungen und wegen ihrer Unausgewogenheit insgesamt umstritten.
Von den Befürwortern (oder soll ich sagen - der Lobby?) der kohlenhydatreichen und fettarmen Kost (mit der sich sehr viel Geld verdienen lässt, man denke nur an die unzähligen Light-Produkte die dem Magerwahn entspringen) wird gerne behauptet, die ketogene Ernährung hätte Nebenwirkungen. Allein - die Beweise fehlen.
Völlig aus der Luft gegriffen ist auch die Behauptung, die ketogene Ernährung sei Unausgewogen.
Grade bei lchf werden wir nicht müde zu betonen, dass man erhebliche Mengen Gemüse in bunter Mischung zu sich nimmt; diese frisch zubereitet, möglichst saisonale/regionale Lebensmittel in Bio-Qualität sowie Fleisch und Milchprodukte von Tieren aus Weidehaltung.
Im Gegenzug verzichten wir auf sämtliche Zusatzstoffe, Zucker und anderen Chemieschrott.
Das macht die Ernährung abwechslungsreich und ich persönlich habe vor lchf bei weitem nicht so gesund gegessen wie jetzt; was sich nicht zuletzt in deutlich verbesserten Blutwerten bemerkbar macht.

Wer unter leichtem oder schwerem Übergewicht leidet, sollte sich ernährungsmedizinisch beraten lassen und danach zertifizierte Diätassistenten oder Oecotrophologen aufsuchen. So kann zunächst die Ursache des Übergewichts abgeklärt werden. Gemeinsam mit Fachkräften können Abnehmwillige Schritt für Schritt die Ernährung und gegebenenfalls auch Lebensweise umstellen. Morlo sagt: „Der Erfolg stellt sich dabei vielleicht nicht so schnell ein, aber er ist ohne jegliche Nebenwirkungen für die Teilnehmer.“
Über den letzten Satz musste ich herzhaft lachen. In meiner langen Diätkarriere bin ich vor allem eins: immer dicker und immer kränker geworden. Mein CRP (Entzündungsmarker im Blut) war vor meiner Ernährungsumstellung in schwindelerregender Höhe - inzwischen, nach 1,5 Jahren lchf, ist er im Normalbereich!
Natürlich habe ich auch mit den üblichen Diäten, inkl. "professioneller" Ernährungsberatung die von der Krankenkasse bezahlt wurde, ein paar Kilos verloren. Aber nie nachhaltig. Am Ende wog ich nach der Diät stets ein paar Kilo mehr als zuvor.
Nicht so bei lchf! Ich habe mein Gewicht auf gesunde Weise in einen normalen Rahmen gebracht und halte dieses Gewicht seit ein paar Monaten erfolgreich.
Und das ganz ohne Ernährungsberatung, "nur" mit Unterstützung meines Arztes und dieses großartige Forum.

Befürworter der ketogenen Diät gehen davon aus, dass die kohlenhydratarme und fettreiche Ernährung möglicherweise auch einen positiven Effekt auf den Verlauf einer Krebserkrankung haben kann. „Dafür liegen aber bislang keinerlei allgemeingültige wissenschaftliche Erkenntnisse vor“, sagt Wechsler.

Ähnlich äußert sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): „Es gibt derzeit nur wenige Untersuchungen dazu bei an Krebs erkrankten Menschen. Es konnte weder eine Tumorrückbildung, Lebensverlängerung, Verbesserung des Therapieansprechens oder weniger Nebenwirkungen durch die ketogene Diät festgestellt werden“, sagt DGE-Sprecherin Antje Gahl.
Dazu sei das großartige Buch von Ulrike Kämmerer "Krebszellen lieben Zucker, Patienten brauchen Fett" empfohlen.

Auch andere Bücher beschäftigen sich mit dem Thema. Allen voran
"Mehr Fett" von Ulrike Gonder
"Das Keto Prinzip" von Bruce Fife
"Köstliche Revolution" von Andreas Eenfeldt
"Mythos Cholesterin" von Uffe Ravnskov (siehe auch dieser Artikel auf lchf.de *klick*

Wer noch am Anfang seiner Ernährungsumstellung steht und mehr über die Hintergründe von lchf wissen möchte, dem kann ich diese Bücher nur wärmstens empfehlen.


Ich kann jedem nur empfehlen, selbst auszuprobieren wie es einem mit lchf geht und dabei ruhig auch kritisch die ärztlichen Befunde mit einbeziehen. Nach einem halben Jahr (soviel Zeit sollte man sich schon geben), kann man dann ja auf Grundlage des Befindens sowie der Blutwerte neu entscheiden.

Alles Liebe,
Kap
-53 kg, mehr auf meinem Blog: www.volle-kanne-gesund.de

Die unter www.LCHF.de angebotenen Dienste und Inhalte sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und können in keinem Fall professionelle Beratung oder die Behandlung durch einen Arzt ersetzen.

ollesglitzer
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Re: Frage zum Focus

Beitragvon ollesglitzer » 24. Oktober 2016, 10:12

Liebe Kap,

vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten. :)

Mir gehts ähnlich, ich habe unzählige Diäten gemacht. Inkl. AOK Programm und einer "fettreduzierten" Ernährungsumstellung, die von der Krankenkasse voll bezahlt wurde. Alles nur mäßige, kurzfristige Erfolge mit anschließendem Jojo. :(

Mir gehts das erste Mal gut, keine ständig kreisenden Gedanken mehr ums Essen und endlich keinen Heißhunger. Dies Gefühl sich satt und zufrieden zu fühlen, ohne nach kurzer Zeit wieder Heißhunger zu bekommen - ist für mich total neu und auch schön, aber auch leicht beängstigend. War es doch fast 40 Jahre genau andersrum. Riesen Portion Nudeln, nach 2 Stunden wieder Heißhunger auf Kuchen, Schokolade etc.

Die Lesetipps werd ich mir mal anschauen. Dankeschön.
Liebe Grüße
Anita

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anemone24
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Re: Frage zum Focus

Beitragvon anemone24 » 24. Oktober 2016, 15:16

Was Fokus da geschrieben hat ist sodass von Unsinn, das es nicht mehr
zuüberbieten ist.Die Dame von VFED sagt halt auch was...
Noch keiner hat geschrieben das zuviel KH schlecht sind.
Wie Frau Gonder in einem Interview mal sagte, eigentlich ist diese Art der
Ernährung Medizin, und man kann sie ganz einfach im Supermarkt kaufen,
nur din Pharmaindustrie verdient nichts.

anemone :)

medea
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Re: Frage zum Focus

Beitragvon medea » 31. Oktober 2016, 23:37

Solche Artikel verunsichern einen leicht. Was mich allerdings auch verunsichert, das sind Vorher-/Nachherbilder. So hat zum Beispiel die website dietdoctor. ... beim Menüpunkt weight ein großes Vorher-/Nachherbild einer brünetten Frau. Beeindruckende Leistung. Auf sp*gel.de gibt es zur Zeit eine Anzeige für ein Diätwundermittel mit ebendiesem Bild. :shock:
Was jetzt? Verwirrend. Stellt sich doch die Frage: Ist das Bild überhaupt echt?
Grüße
Medea

medea
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Re: Frage zum Focus

Beitragvon medea » 31. Oktober 2016, 23:49

Nachtrag: Bevor ich etwas falsches sage: es war gar nicht auf spiegel sondern auf einer anderen online-zeitschrift. fällt mir aber leider gerade nicht ein, wo genau ich dieses bild gesehen habe. sorry.
medea

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Kräutergeist
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Re: Frage zum Focus

Beitragvon Kräutergeist » 1. November 2016, 09:58

Hohes Cholesterin durch LCHF? Soso!
Dann muss ich meinem Hausarzt wohl mal sagen, dass er zu blöd ist ein Blutbild richtig auszuwerten und zu interpretieren. Bis auf den CRP - der ist wegen der Schuppenflechte leider erhöht - sind meine Blutwerte total super. So viel dazu. ;-)
Ich bin seit LCHF fitter denn je, schlanker denn je, ich fühl mich super, ich mach Sport, ich koche jeden Tag frisch! Vorher war das nicht so der Fall. Aber laut DGE habe ich mich voll gesund ernährt, war schlapp, müde, dauerschlechtgelaunt, habe keinen Schritt mehr gemacht als nötig und wurde trotz Kontrolle meiner Kcal immer dicker.

Und abwechslungsreich ist meine Ernährung auch!

Da ich kein Frühstücksmensch bin, gibt's morgens einen Tee und einen EL Fischöl, für's Omega 3.
Für viele gibt es hier ja schon so Bömbchen wie Nutellabrot oder Croissants mit Marmelade und i.d.R. ja nicht nur eines. Allein der ganze Zucker, der da drin ist, kann nicht gesund sein!

Mittags hab ich in meiner Lunchbox für heute: 100g Salatgurke, 1 Ei, 1 selbstgemachte Frikadelle, etwas Mayo und ein Scheibchen Käse. Die meisten Meiner Kollegen gehen dann zum Bäcker und holen sich da das nächste Süßi, oder essen Pizza, Nudeln oder Fertigessen aus der Kantine. Ist jetzt auch nicht soooo gesund, oder? Beim Essen aus der Kantine weiß ja doch keiner so genau was drin ist und Asiaten sind bekannt, dass sich in den Soßen oft was versteckt. Das Pizza nicht so gesund ist, ist auch kein Geheimnis. Ich dagegen habe wenigstens nur selbstgemachtes unverarbeitetes dabei und frisches Gemüse!

Abends gab es gestern Champignon-Rahm mit Zucchininudeln.
Das entsprach pro Portion etwa 300g Champignons und nochmal 300g Zucchini, dazu Zwiebeln, etwas gewürfelten Bacon und nen Löffel Creme Fraiche, damit es einigermaßen soßig wird. Gebraten wird es in Kräuterbutter, dass macht vielleicht noch mal 30g pro Portion aus. Das ist jetzt nix genaues, ein bisschen was bleibt ja auch immer über und an der Pfanne haften.

Und jetzt soll man mir mal sagen, ich esse unausgewogen.
I can. I will. End of Story.

« Fitter werden und fitter aussehen »
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anemone24
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Re: Frage zum Focus

Beitragvon anemone24 » 1. November 2016, 15:52

Hallo Medea stell doch mal das Bild von der brüenetten Frau,
von Diet Doctor ein. Dieses Bild würde mich interessieren.
Und wo hast Du dieses Bild noch gesehen ???

anemone :)

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Re: Frage zum Focus

Beitragvon medea » 1. November 2016, 18:07

Hmm. Ich versuche es. Hier ist der Link.

https://www.dietdoctor.com/how-to-lose-weight

Da müsste jetzt gleich das Bild kommen. Wo ich das Bild noch gesehen habe? Kann ich nicht mehr genau sagen. War auf spiegel. stern, focus, auf brigitte, wunderweib und noch ein paar seiten. es war bei einer kleinen anzeige zu einem neuen wundermittel zum abnehmen. habe alle seiten nochmal durchforstet, nachdem mir aufgefallen war, dass es das gleiche bild ist. allerdings habe ich die anzeige nicht mehr gefunden.

Grüße
Medea

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Re: Frage zum Focus

Beitragvon anemone24 » 1. November 2016, 18:30

Bei den zwei Damen würde sagen das sind Bilder.
Aber die Dame mit den blonden Haaren ( halvelinda) die ist echt.
Sie hat auch einen Block bei Kostdoktorn.

anemone :)


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