Darum ist der No-Carb-Wahn lebensgefährlich

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Mandarine
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Darum ist der No-Carb-Wahn lebensgefährlich

Beitragvon Mandarine » 23. Oktober 2016, 21:34

Hallo ihr Lieben,
den Artikel hat mir mein Mann heute vorgelesen.

http://www.focus.de/gesundheit/ernaehru ... 89056.html

Was sagt ihr dazu?

Uhura
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Re: Darum ist der No-Carb-Wahn lebensgefährlich

Beitragvon Uhura » 23. Oktober 2016, 21:58

Ich habe mir überlegt, ob ich wirklich meine Meinung dazu schreiben soll, aber es ist nur eine Meinung, nämlich meine.
Ich sehe das so: Ich kann mir (was für ein hübscher reißerischer Titel, Focus!) auch keine NoCarb-Ernährung vorstellen und vermute selbst, dass diese ungesund sein könnte. Aber: wenn ich doch Gemüse esse, nehme ich durchaus gesunde Kohlenhydrate zu mir, oder etwa nicht? Mir hat meine Ärztin Low Carb (zugegenermaßen ohne high fat) empfohlen und mir geht es mit weniger Übergewicht gesundheitlich deutlich besser.
Ich würde, wenn mich dieser Artikel beunruhigen würde, zum Arzt marschieren, mich durchchecken lassen, Blutwert, etc. und schauen, was der dann sagt - ohne dass er weiß, wie ich mich ernähre.
Ich bin seit über 30 Jahren Vegetarierin und in den 80ern haben mir alle möglichen Leute alle möglichen komischen Mangelerscheinungen prophezeit, die bei mir bisher nicht eingetroffen sind, insofern ....
Und außerdem, es gibt ja auch andere Expertenmeinungen, oder? Ich erinnere mich gerade an diesen interessanten Vortrag von Dr. Lustig, der die Zusammenhänge zwischen "Zucker", Übergewicht und Folgeerkrankungen erklärt, der hier irgendwoe verlinkt war. Ah, auf youtube: das war der hier: https://www.youtube.com/watch?v=dBnniua6-oM

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es Perlsche
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Re: Darum ist der No-Carb-Wahn lebensgefährlich

Beitragvon es Perlsche » 23. Oktober 2016, 23:21

Hallo,

meine Meinung dazu?
Hm, ich ernähre mich seit Anfang Oktober 2015 nach LCHF. In dieser Zeit habe ich alle drei Monate meine Blutwerte checken lassen.
Entzündungswerte, Blutzucker, Blutdruck usw, einfach alles hat sich verbessert und normalisiert.
Meine Laborwerte der letzten 12 Monate liegen Annika vor.

Ich denke, für mich "lebensgefährlich" war das, was ich bis September 2015 zu mir genommen habe und was hierzulande als normale/gesunde Ernährung gilt.

Ansonsten:"low carb" ist nicht "no carb".

V.G.
Carmen
Clean Eating LCHF

was mir nicht gut tut ...kann weg.

Vieles will ich
Manches muss ich
Anderes lasse ich...
.............................................................

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Duftrausch
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Re: Darum ist der No-Carb-Wahn lebensgefährlich

Beitragvon Duftrausch » 24. Oktober 2016, 08:38

Also grundsätzlich finde ich die Aussagen in Ordnung. Weil, wenn man sich nicht genau informiert, könnte es absolut sein, dass man nur von Käse, Wurst, Sahne und Nüssen leben will. Auch mit den Fetten wissen wir doch, dass man da vieles falsch machen kann. Und der Rat, sich so nur mit regelmäßigen ärztlichen Kontrollen zu ernähren ist doch auch richtig. Die Studienlage ist eben nicht eindeutig. Hohes Gewicht, Diabetes oder Blutdruckprobleme sind aber ja auch nicht zu verachten, insofern muss man sicher immer abwägen, welches Risiko höher zu gewichten ist. Und gerade, wer sich aus gesundheitlichen Gründen so ernährt, wird sich doch regelmäßig durchchecken lassen, alleine, um die chronische Erkrankung zu dokumentieren und zu überwachen.
Ansonsten sind das natürlich vollkommen blöd gemachte Artikel. Es geht da aber auch nicht um Information, sondern darum, Werbeplätze zu verkaufen, Focus eben.
Ziel: 60kg wiegen. Noch 2 kg :D

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Anne
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Re: Darum ist der No-Carb-Wahn lebensgefährlich

Beitragvon Anne » 24. Oktober 2016, 09:36

Die Frage kam auch grade unter Aktuelles, ich kopier nur mal eben meine Antwort hierher:
Hallo Anita,

ich kann verstehen, dass dich solche Artikel verunsichern. Das wäre mir nicht anders gegangen als ich mit lchf angefangen habe.
Wenn du magst, können wir die wesentlichen Punkte einmal durchgehen:
Eine ketogene Diät sollte, wenn überhaupt, immer unter strenger ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden, betont Wechsler. Es besteht die Gefahr, dass eine nur fettreiche Ernährung zu Ablagerungen an den Gefäßen führt. Die Folge davon können Schlaganfall oder Herzinfarkt sein.
Zunächst einmal - eine ketogene Ernährung ist etwas vollkommen natürliches. Wir sind so geschaffen, dass wir mit beiden "Brennstoffen" (Kohlenhydrate oder Fett) optimal funktionieren. Es gibt einige wenige Organe die unbedingt Glukose brauchen, dieser lebensnotwendige Teil Glukose kommt dann aus dem Gemüse das man zu sich nimmt und auch zum Teil aus dem Eiweiß (Eiweiß wird immer zu einem bestimmten Teil zu Glukose umgewandelt, das nennt man Gluconeogenese) und sogar zu 10% aus Fett! Deswegen sollte man auch bei einer ketogenen Ernährung auf seine Eiweißzufuhr achten, den Wert von 1g Pro kg Normalgewicht sollte man nicht auf Dauer unterschreiten.

Dass das viele Fett zu Ablagerung führt ist ein Ammenmärchen, das sich leider noch immer hartnäckig hält. Dass ein Institut wie die DGE sich nach wie vor sträubt die wissenschaftlichen Grundlagen zum Thema Cholesterin/Arteriosklerose anzuerkennen, ist für mich in keinster Weise nachvollziehbar.
Tatsächlich ist es so, dass es keinen Zusammenhang gibt zwischen einer fettreichen Ernährung und einem erhöhten Cholesterin Spiegel. Darüber hinaus ist es seit langem belegt, dass ein erhöhter Cholesterinspiegel nicht zwingend auch zu einer Arteriosklerose (die einem Herzinfarkt/Schlaganfall vorausgeht) führt.
Im Gegenteil ist das größere Problem das sog. metabolische Syndrom: Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht.
Was wäre da besser als eine Ernährung, die genau diese Dinge in den Griff bekommt?

Ärztliche Betreuung ist aus meiner Sicht nicht zwingend erforderlich. Jedoch ist es immer nett, Blutwerte vom Beginn der Ernährungsumstellung zu haben und dann nach einem halben Jahr über die verbesserten Werte zu staunen!

Allerdings ist die Kost wegen ihrer möglichen Nebenwirkungen und wegen ihrer Unausgewogenheit insgesamt umstritten.
Von den Befürwortern (oder soll ich sagen - der Lobby?) der kohlenhydatreichen und fettarmen Kost (mit der sich sehr viel Geld verdienen lässt, man denke nur an die unzähligen Light-Produkte die dem Magerwahn entspringen) wird gerne behauptet, die ketogene Ernährung hätte Nebenwirkungen. Allein - die Beweise fehlen.
Völlig aus der Luft gegriffen ist auch die Behauptung, die ketogene Ernährung sei Unausgewogen.
Grade bei lchf werden wir nicht müde zu betonen, dass man erhebliche Mengen Gemüse in bunter Mischung zu sich nimmt; diese frisch zubereitet, möglichst saisonale/regionale Lebensmittel in Bio-Qualität sowie Fleisch und Milchprodukte von Tieren aus Weidehaltung.
Im Gegenzug verzichten wir auf sämtliche Zusatzstoffe, Zucker und anderen Chemieschrott.
Das macht die Ernährung abwechslungsreich und ich persönlich habe vor lchf bei weitem nicht so gesund gegessen wie jetzt; was sich nicht zuletzt in deutlich verbesserten Blutwerten bemerkbar macht.

Wer unter leichtem oder schwerem Übergewicht leidet, sollte sich ernährungsmedizinisch beraten lassen und danach zertifizierte Diätassistenten oder Oecotrophologen aufsuchen. So kann zunächst die Ursache des Übergewichts abgeklärt werden. Gemeinsam mit Fachkräften können Abnehmwillige Schritt für Schritt die Ernährung und gegebenenfalls auch Lebensweise umstellen. Morlo sagt: „Der Erfolg stellt sich dabei vielleicht nicht so schnell ein, aber er ist ohne jegliche Nebenwirkungen für die Teilnehmer.“
Über den letzten Satz musste ich herzhaft lachen. In meiner langen Diätkarriere bin ich vor allem eins: immer dicker und immer kränker geworden. Mein CRP (Entzündungsmarker im Blut) war vor meiner Ernährungsumstellung in schwindelerregender Höhe - inzwischen, nach 1,5 Jahren lchf, ist er im Normalbereich!
Natürlich habe ich auch mit den üblichen Diäten, inkl. "professioneller" Ernährungsberatung die von der Krankenkasse bezahlt wurde, ein paar Kilos verloren. Aber nie nachhaltig. Am Ende wog ich nach der Diät stets ein paar Kilo mehr als zuvor.
Nicht so bei lchf! Ich habe mein Gewicht auf gesunde Weise in einen normalen Rahmen gebracht und halte dieses Gewicht seit ein paar Monaten erfolgreich.
Und das ganz ohne Ernährungsberatung, "nur" mit Unterstützung meines Arztes und dieses großartige Forum.

Befürworter der ketogenen Diät gehen davon aus, dass die kohlenhydratarme und fettreiche Ernährung möglicherweise auch einen positiven Effekt auf den Verlauf einer Krebserkrankung haben kann. „Dafür liegen aber bislang keinerlei allgemeingültige wissenschaftliche Erkenntnisse vor“, sagt Wechsler.

Ähnlich äußert sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): „Es gibt derzeit nur wenige Untersuchungen dazu bei an Krebs erkrankten Menschen. Es konnte weder eine Tumorrückbildung, Lebensverlängerung, Verbesserung des Therapieansprechens oder weniger Nebenwirkungen durch die ketogene Diät festgestellt werden“, sagt DGE-Sprecherin Antje Gahl.
Dazu sei das großartige Buch von Ulrike Kämmerer "Krebszellen lieben Zucker, Patienten brauchen Fett" empfohlen.

Auch andere Bücher beschäftigen sich mit dem Thema. Allen voran
"Mehr Fett" von Ulrike Gonder
"Das Keto Prinzip" von Bruce Fife
"Köstliche Revolution" von Andreas Eenfeldt
"Mythos Cholesterin" von Uffe Ravnskov (siehe auch dieser Artikel auf lchf.de *klick*

Wer noch am Anfang seiner Ernährungsumstellung steht und mehr über die Hintergründe von lchf wissen möchte, dem kann ich diese Bücher nur wärmstens empfehlen.


Ich kann jedem nur empfehlen, selbst auszuprobieren wie es einem mit lchf geht und dabei ruhig auch kritisch die ärztlichen Befunde mit einbeziehen. Nach einem halben Jahr (soviel Zeit sollte man sich schon geben), kann man dann ja auf Grundlage des Befindens sowie der Blutwerte neu entscheiden.

Alles Liebe,
Kap
-53 kg, mehr auf meinem Blog: www.volle-kanne-gesund.de

Die unter www.LCHF.de angebotenen Dienste und Inhalte sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und können in keinem Fall professionelle Beratung oder die Behandlung durch einen Arzt ersetzen.

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anemone24
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Re: Darum ist der No-Carb-Wahn lebensgefährlich

Beitragvon anemone24 » 24. Oktober 2016, 17:27

Hallo,das ist meine Antwort auf Aktuelles

Was Fokus da geschrieben hat ist sowas von Unsinn, dass es nicht mehr
zu überbieten ist.Die Dame von VFED sagt halt auch was...
Noch keiner hat geschrieben das zuviel KH schlecht sind.
Wie Frau Gonder in einem Interview mal sagte, eigentlich ist diese Art der
Ernährung Medizin, und man kann sie ganz einfach im Supermarkt kaufen,
nur die Pharmaindustrie verdient nichts.

anemone :) :)

Monika8
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Re: Darum ist der No-Carb-Wahn lebensgefährlich

Beitragvon Monika8 » 2. November 2016, 16:43

Ich würde auch dazu tendieren zu behaupten, dass Lowcarb eher gesund und nicht gefährlich ist. Zumindest nimmt man davon nicht zu.


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