Galle

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medea
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Galle

Beitragvon medea » 2. Januar 2017, 16:48

Hallo ihr,
können Gallenprobleme von LCHF kommen? Doch zu viel Fett? Und, kann man weiter abnehmen, wenn die Gallenblase entfernt ist? Wäre dankbar für eure Meinung. Habe in der Literatur nichts dazu gefunden. Deshalb stelle ich die Frage hier im Forum.
Gruß
Medea

medea
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Re: Galle

Beitragvon medea » 3. Januar 2017, 17:26

Hallo ihr,

ich habe jetzt selbst eine für mich passende Antwort gefunden. Und zwar auf folgender Website: https://www.dietdoctor.com/gallstones-a ... #more-1974

Mal gucken, wie sich das Ganze bei mir entwickelt.

Viele Grüße
Medea

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Kräutergeist
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Re: Galle

Beitragvon Kräutergeist » 4. Januar 2017, 09:54

Gallensteine können auch genetisch bedingt sein. Wie sich das genau erklärt weiß wohl nur der Experte.
Aber das ist so, wie der eine Hund einer Rasse mit dem Futter strahlend weiße Zähne hat und der zweite Hund mit dem gleichen Futter immer Zahnstein bekommt. Oder bei Dalmatinern, die neigen ja nun zu Kristallen/Steinen in der Blase - alles genetisch.

Für Menschen habe ich nur diese Eklärung gefunden:
Mitte 2007 entdeckten Forscher der Universitäten Kiel und Bonn eine Mutation des Gens ABCG8 als eine Ursache (man rechnet noch mit drei bis vier weiteren Mutationen) für die Bildung von Gallensteinen. Dieses Gen enthält die Bauanleitung für Sterolin, welches das Blutfett Cholesterin in die Gallenwege befördert. Die Mutation soll diese Beförderung verstärken, wodurch die Bildung von Gallensteinen gefördert werde. Die Forschung versucht jetzt durch Einbringen gesunder Gene oder durch Medikamente die Produktion dieser Proteine zu hemmen und damit neue Ansätze für Prävention und Therapie zu finden.
Da ja aber langfristig bei LCHF der Cholesterinspiegel sinkt würde ich das ganze bei Vorgeschichte zwar regelmäßig kontrollieren lassen, aber es nicht nur auf das Fett schieben wollen.

Hier noch etwas speziell zur Entstehung der Steine:
Liegt ein Ungleichgewicht von Gallensäuren und Lezithin auf der einen Seite und Calciumcarbonat oder Bilirubin auf der anderen Seite vor, so entstehen Calcium- bzw. Bilirubinsteine. Bei einem Überangebot von Cholesterin und (seltener) einem Unterangebot von Gallensäuren entstehen Cholesterinsteine.
Die Liste der Dinge, welche Gallensteine begünstigen ist auch ellenlang:
Schwangerschaft, familiäre Disposition, Diabetes, hoher Cholesterinspiegel, Störung der Nebenschilddrüsen, Morbus Crohn, Adipositas, fettreiche Ernährung (wahrscheinlich aber in Verbindung mit zu viel KH/Zucker - meine Cholesterinwerte waren bisher alle top!), chronische Verstopfung, Bewegungsmangel, bestimmte Medikamente, Gelbsucht und schnelle Gewichtsabnahme bei sehr fettarmer Ernährung

Die meisten Leute mit Gallenstein wissen übrigens nicht mal, dass sie einen haben, da sie meistens keine Beschwerden verursachen. Kritisch wird es erst, wenn sich der Stein verklemmt oder den Abfluss der Galle stört. Das betrifft aber grade mal 25% der Fälle in denen der Gallenstein überhaupt festgestellt wurde.

Und ja, man kann auch prima ohne Gallenblase leben und sowohl zu- als auch abnehmen.
Hat meine Oma rund 30 Jahre so gemacht und sich nie Gedanken um ihre Ernährung gemacht.
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flockina
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Re: Galle

Beitragvon flockina » 4. Januar 2017, 09:59

Nach meinem letzten Abnehmmarathon bekam ich auch Gallenkoliken und anschließend die Gallenblase entfernt. Laut Hausarzt soll das häufiger bei schneller, großer Abnahme vorkommen, dass sich Gallensteine bilden.
Aber auch ohne Gallenblase lebt es sich gut und Fettiges vertrage ich prima :D
Ziel: BMI unter 30

Anfangs-BMI 35,6 @-)
Aktueller BMI 34,4 :)

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Re: Galle

Beitragvon medea » 4. Januar 2017, 11:56

Vielen Dank für eure Antworten.
Ich war etwas überrascht, dass ich in der Literatur zu LCHF nichts gefunden habe. Die erste Reaktion meiner Umwelt war nämlich: "Du isst doch zu viel Fett!" und "Das habe ich dir doch gleich gesagt, dass das gesundheitliche Probleme gibt!"
Auch bei uns in der Familie gibt es die Anlage für Gallensteine. Außerdem die anderen Faktoren (Fair, Fourty, Female, Fat, Family und Fertile).
Liebe Grüße
Medea

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Re: Galle

Beitragvon Kräutergeist » 4. Januar 2017, 13:29

Dann würde ich es wohl eher auf die Anlage für Gallensteine und die berühmten 6 Fs schieben.
Wenn die anderen auch Gallensteine haben und sich Low Fat ernähren, macht es ja wohl kaum Sinn, dass es vom Fett kommt.

Lass in 6 Monaten mal dein Cholesterin checken. Es ist normal, dass es erst mal steigt, da der Körper ja auch selbst welches bastelt, wenn er von außen nicht genug bekommt und das erst mal realisieren muss. Ich kann ja nur von mir direkt sprechen, aber mein Arzt hat seit dem ich LCHF esse nie wieder einen Wert beanstandet. Davor hatte ich tatsächlich 1x zu hohes Cholesterin - mit 20 und lächerlichen 6 kg Übergewicht. Damals bin ich immer mit dem Rad zur Arbeit und habe Mittags einen großen Spaziergang gemacht. Gegessen habe ich damals "normal".

In meiner Familie gibt es keine Neigung zu Gallensteinen soweit ich weiß.
Warum meine Oma das bekam kann ich mir nur durch den Krieg, die Flucht und das wenige Essen und wenn dann Brot/Kartoffeln erklären. Als es dann wieder was gab wurde natürlich wieder ordentlich zugeschlagen. Naja, kann man sich ja denken.
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Re: Galle

Beitragvon Tamie-HU » 25. März 2017, 13:09

Hallo,

ich habe auch keine Galle mehr (seit 2002), also lange, bevor ich LCHF für mich entdeckt habe. Damals sagte mein Arzt mir schon, dass es keine Schonkost etc. mehr nach der Operation geben würde, man müsste für sich selber rausfinden, was man noch essen kann :-D

Ich komme mit fettigem Essen sehr gut zurecht, bei mir ist leider der Kaffee das Problem geworden (allerdings ist das Jammern auf hohem Niveau, denn mein Kaffeekonsum damals lag auch nicht gerade im Normbereich :D ) Inzwischen trinke ich Kaffee in "normalen" Mengen und komme damit gut klar.

Aber mein Arzt sagte mir auch, dass viele Menschen nach einer Gallenblasenentfernung anfällig für fettiges Essen wären. Es ist wohl tatsächlich individuell und jeder muss das für sich selbst austesten. Aber ich wüsste nicht, warum eine fehlende Gallenblase die Abnahme behindern sollte. Sie stellt schließlich letztendlich nur ein Reservoir für die Flüssigkeit dar, die in der Bauchspeicheldrüse hergestellt wird. Und es kommt nicht selten vor, dass der Körper sich im Gallenleiter, der von der Bauchspeicheldrüse zum Darm verläuft, ein neues Reservoir "herstellt".

LG Tamie

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Re: Galle

Beitragvon GrannyRose » 25. März 2017, 13:20

Kleine Korrektur, liebe Tami,

die Gallenflüssigkeit wird nicht in der Bauchspeicheldrüse, sondern in den Leberzellen gebildet und über ein ausgeklügeltes Kanal- und Gangsystem in der, an der Rückseite der Leber befindlichen Gallenblase einsatzbereit gehalten, die bis zu 50 ml Fassungsvermögen hat. Von dort aus wird sie dann durch den Gallengang weitergeleitet und der verbindet sich unweit des Dünndarms für ein kurzes Stück mit dem Bauchspeicheldrüsengang, da beide eine gemeinsame Mündungsstelle dort haben :-B
"Ich könnte manchmal vor Glück eine ganze Allee von Purzelbäumen schlagen." (Heinz Erhardt)


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Re: Galle

Beitragvon Tamie-HU » 25. März 2017, 18:13

@GrannyRose: man lernt halt nie aus! :D Ist bei mir auch schon 15 Jahre her ... Aber die grundsätzliche Aussage wegen des individuellen Befindens bzw. Austestens, was man verträgt und was nicht, stimmt ja trotzdem (hoffe ich :shock: )

LG Tamie

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Re: Galle

Beitragvon GrannyRose » 25. März 2017, 19:43

Da stimme ich Dir 100%-ig zu :)
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