Gute Idee, ich hatte auch schon darüber nachgedacht, einen Diskussionsthread über das Buch aufzumachen... ;)
Insulinresistenz
Ich verstehe Fung so, dass besonders die fettleibige Menschen, die schon seit der Kindheit fettleibig sind, eine Insulinresistenz haben. Hab ich das richtig ausgelegt? Ich dachte immer, Patienten mit Diabetes Typ 2 sind insulinresistent.
In dem Zusammenhang sagt er auch, dass Menschen, die schon seit Kindesbeinen fettleibig sind, hier spricht er ja auch die genetische Veranlagung an, es besonders schwer haben abzunehmen. Ich denke einige unter euch sind auch seit Kindheit betroffen, hättet ihr Erfolg bis mit LCHF? Ich denke schon, oder? Ich hab hier noch nie was gegenteiliges gelesen.
So habe ich das auch verstanden. Allerdings besteht eine Insulinresistenz auch bei Menschen, die zwar als Kind schlank waren, als Erwachsener jedoch seit Jahren übergewichtig sind.
Zum zweiten Punkt kann ich selber nichts wirklich aussagekräftiges dazu beitragen, da ich als Kind "schlank gehalten" wurde, durch eine zucker- und fastfoodfreie Ernährung bis zum Teenageralter. Aber die familiäre / genetische Veranlagung zum Übergewicht habe ich ganz klar geerbt - und bei mir funktioniert LCHF ja sehr gut.
Ich verstehe weiterhin nicht, warum ich überhaupt mit Low Carb Diäten abgenommen habe. Er sagt, nicht die Kalorien machen dick, es ist das Insulin. Ich habe mehrmals in meinem Leben mit Weight Watchers an die 25-30 kg abgenommen.
Das kann ich ebenfalls nicht ganz nachvollziehen, bzw. halte das für fragwürdig. Ich habe ebenfalls mit WW mal 40kg abgenommen und mein Gewicht damit auch einige Jahre erfolgreich gehalten. Allerdings hatte ich bei dieser Ernährung immer Hunger (Insulinspiegel?) und habe nicht so "einfach" abgenommen wie mit LCHF. Aber da ging es ganz klar "nur" um eine Kalorienbegrenzung und es hat auch funktioniert.
Nun gibt es einige LCHF-Vertreter, die sagen, gute Fette brauche ich nicht auf die Kalorien anzurechnen. Gar nicht rechnen, nur die Makros einhalten mit den richtig ausgewählten Lebensmitteln. Das ist es, was Fung bisher auch geschrieben hat. Aber ich bin ja noch nicht am Ende.
Ich kenne nur die Aussagen, dass man GAR KEINE Kalorien zählen muss, also nicht nur die "Fettkalorien". Aus meiner Erfahrung trifft das im hohen BMI-Bereich (insbesondere in den ersten Monaten) auch zu. Ich habe anfangs ohne Kalorien zu zählen gut abgeommen. Das schiebe ich allerdings darauf, dass die fettreiche Ernährung eben gut sättigt, kein Craving auslöst und man dadurch automatisch weniger Kalorien aufnimmt als bei der vorherigen Ernährungsweise. Irgendwann ist meine Abnahme dann allerdings stagniert und ging erst wieder weiter, als ich mich mit den Kalorien (Gesamtumsatz und Defizit) befasst und diese gesenkt habe. Deshalb glaube ICH nach wie vor daran, dass man nicht abnimmt, wenn man gar nicht auf Kalorien schaut und "nur" die Makros einhält (ohne auch ein Limit bei den Fettkalorien zu setzen) - zumindest dann nicht, wenn man sich auf sein Normalgewicht zubewegt. Und vermutlich auch dann nicht, wenn man es als stark übergewichtiger Mensch schafft, extrem viel Fett zu essen und somit permanent über seinen Bedarf isst.
Das mit dem Setpoint senken habe ich auch noch nicht wirklich verstanden, bzw. kann es nicht wirklich nachvollziehen. Fungs Antwort darauf lautet ja zusammengefasst: Essenspausen einlegen! Tja, nun habe ich es trotz jahrelanger IF-Ernährung (eine Mahlzeit am Tag) aber geschafft, dabei über die Jahre extrem viel zuzunehmen. Und das obwohl mein Insulinspiegel täglich für viele Stunden ja niedrig gewesen sein dürfte. Zugenommen habe ich deshalb, weil ich zu viele Kalorien zu mir genommen habe (in dem kurzen Essenszeitfenster).
Jetzt habe ich es dank LCHF geschafft, mein Zielgewicht zu erreichen und esse nach wie vor nur eine Mahlzeit am Tag. Also nach Fung ganz prima, um den Insulinspiegel und somit den Setpoint dauerhaft zu senken. Wenn ich aber wieder mehr Kalorien esse (wie bei meinem Rückfall letzten Sommer), nehme ich ruckzuck wieder zu (wer hätte es gedacht?

). Wann also bitte hat sich denn mein Setpoint so weit gesenkt, dass mein Körper automatisch immer wieder das neue Gewicht ansteuert? Wieviele Monate oder Jahre soll das dauern? Diese für mich entscheidende Frage hat Fung entweder leider nicht beantwortet, oder ich habe das überlesen...
Es bleiben - für mich - leider wirklich viele Fragen offen...