Eiweißverzuckerung

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aebtissin
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Re: Eiweißverzuckerung

Beitragvon aebtissin » 12. Januar 2012, 16:46

hallo Ulf,

ein interessantes Zitat:
..... Eiweiss von Milchprodukten gibt nämlich hohen Insulinausstoss,höher sogar noch als Weissbrot.Weswegen weiss niemand.
LG Ulf
Mich würde interessieren, wo Du das gefunden hast?

Ich habe gestern in Sachen Milcheiweiss eine interessante Beobachtung gemacht:
Keine Lust zum Kochen gehabt und also bei Hunger Käse mit Butter (a la Rainer) gesnackt.
Befinden nicht mehr gut gegen Abend. Gefroren, besonders Frösteln in der Nierengegend.

Ich bin NICHT erkältet, heute morgen quietschfidel aufgestanden.

Jetzt frag ich mich: War das eine allergische/UV-Reaktion auf Kasein/Molkenprotein? Oder Eiweissverzuckerung?

Letzteres halt ich für unwahrscheinlich, denn ich war nicht müde, was ich sonst gern werde bei Eiweissverzuckerung.

Was also denkt man nun dazu?

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püppchen
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Re: Eiweißverzuckerung

Beitragvon püppchen » 12. Januar 2012, 16:59

in meiner Zeit als MB-Betreuer hatte ich mal eine Diskussion mit einer stark übergewichtigen Ärztin, die gegen MB (Metabolic Balance) gewettert hat. Ich hab sie gefragt: Was kann an einer Ernährung, die einen schlank macht, die Blutwerte verbessert und zu Wohlbefinden führt, falsch sein? Da hat sie noch was von Eiweißüberschuß und Cholesterin gemurmelt und dann das Weite gesucht..........So seh ich das bei LCEF (!) auch!!!

Uddi
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Re: Eiweißverzuckerung

Beitragvon Uddi » 12. Januar 2012, 17:43

Naja die Tolleranzschwelle liegt sicher auch bei jedem anders. Wieso soll es keine Menschen geben die auf Eiweiß mit erhöhter Insulinantwort reagieren als andere bzw. bei denen die Eiweißverzuckerung schneller von statten geht. Es gibt ja auch welche die bei KH viel mehr Insulin abgeben als andere. Die KH-Schwellen ab der man in Ketose ist ist auch bei jedem anders. Ich denke so verhält es sich auch mit dem Eiweiß.
Dass Eiweiß insulinabhängig verstoffwechselt wird, weiss ich von den Typ 1 Diabetikern, die müssen für Eiweißmahlzeiten auch ihren persönlichen Bedarf berechnen und der ist umso höher je mehr Eiweiß die Mahlzeit enthält. Der Bedarf potenziert sich dann noch wenn auch noch KH im Spiel sind.
Dann denke ich auch, dass es Typen gibt (das hat jetzt nix mit Eiweißverzuckerung zutun), deren Verdauung nicht auf große Mengen Eiweiß oder speziell Fleisch und soweiter ausgelegt ist: geringere Enzymkapazitäten, vorallem weniger Pepsin-Absonderung im Magen, weniger Magensäureproduktion usw. Und manche sind eben so richtige Fleischfresser ;)
Witzigerweiße komme ich mit Milchprodukten besser klar, als mit Fleisch.

Zum Kasein speziell: Es gibt Hinweise, dass einige Menschen Kasein nicht vollständig verdauen können, weil die Bildung des Enzyms Rennin im Erwachsenenalter abnimmt, ähnlich wie bei der Laktase für den Milchzucker.

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Re: Eiweißverzuckerung

Beitragvon ulfpohl » 12. Januar 2012, 18:03

Aebtissin,hej! Woher ich das habe? Von verschiedenen Buechern aber es kommt wohl von der Universität in Lund.Wenn man googelt "Insulinogetic Effects of milk and other Dietary Proteins...".Da steht es-auf schwedisch.Gibts in Pdf format auch sowie auf Englisch aber da sehr schwerleslisch.Von 2006,Verfasser Mikael Nilsson.
LG Ulf

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püppchen
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Re: Eiweißverzuckerung

Beitragvon püppchen » 12. Januar 2012, 18:20

äh, Ulf, ich finds toll, wie gut Du Deutsch kannst............ich würd auch gern mehr Sprachen beherrschen........

Uddi
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Re: Eiweißverzuckerung

Beitragvon Uddi » 12. Januar 2012, 18:24

Ich kenne nur eine Studie, die ich glaube mal im LOGI Forum verlinkt war.

High intakes of milk, but not meat, increase s-insulin and insulin resistance in 8-year-old boys.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1557 ... t=Abstract

Da geht es aber um speziell um Milch.
"[...] milk possesses some postprandial insulinotrophic effect that is not related to its carbohydrate content."
"Our results indicate that a short-term high milk, but not meat, intake increased insulin secretion and resistance."

Wenn man "insulinotrop" und "Milch" googlt wird man vllt. fündig.

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Re: Eiweißverzuckerung

Beitragvon ulfpohl » 12. Januar 2012, 18:58

Hej Pueppchen! Betreffs Deutsch. Bin im Rheinland geboren und 1959 ausgewandert und versuche jetzt meine Muttersprache zu behalten.Laut Nicole etwas antiquiert,damit muss man sich abfinden.Ich leide aber nicht darunter wennauch mir manchmal die Wörter entfallen sind,dann muss man sich eben anders ausdruecken.
LG Ulf

Emma
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Re: Eiweißverzuckerung

Beitragvon Emma » 12. Januar 2012, 19:38

Wow, ist das interessant!

Toller Thread!
Nun ja, ulf, ich esse ja an MiPros ca 100 g fetten Quark morgens zum FR und ansonsten höchstens 1,2 mal etwas Schlagsahne ...

Könnte ich denn andersrum argumentieren, um mich zu beruhigen:
Wenn meine Abnahme funktioniert (hat) und ich keine Heißhungerattacken oder Gelüste habe, mich wohl fühle und meine Blutwerte sehr gut sind, dann kann ich bei meinem bißchen Quark morgens bleiben....

Ich esse nur alle 5,6 Std im Prinzip um 6.15 FR, um 12.30 etwas Salami oder Käse, eine halbe Paprika und gegen 18.00 meine warme Mahlzeit.

Also kann ich denken , solange es so ist , bin ich eventuell in der Ketose und muß mir über Insulinschüttungen (Heißhunger, Gelüste etc. )keine Gedanken machen??

Und meine Fleischportionen sind nicht gigantisch.....


Aber ohne meinen Quark morgens, o je, da würde mir echt was fehlen.....

Danke Euch Allen...Hut ab, vor Eurem Fachwissen....*bewunder*

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Re: Eiweißverzuckerung

Beitragvon ulfpohl » 12. Januar 2012, 20:00

Emma! Genau! Bei Ketose hat man sehr selten Hunger und erst wenn man aufgrund einer ev. Krankheit soviel abgenommen hat dass der Körper mit Hunger reagiert.Bis dahin geht es an die Fettreserven.Bei mir passiert das jedesmal wenn ich bei 3 Kg unter meinem Normalgewicht gelandet bin (ca 78).Hatte im November Lungenentzuendung und da passierte es wieder einmal. Manche essen nur einmal pro Tag,es geht auch jeden zweiten Tag (Intermittent fasting-soll verjuengernd wirken laut Tierversuchen).Aber da musst Du andere fragen,googeln.Evolutionär gesehen ist das jedoch normal und wir sind daran angepasst.
LG Ulf

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Re: Eiweißverzuckerung

Beitragvon püppchen » 12. Januar 2012, 20:25

genau, manchmal gabs auch mehr als einen tag nix zu essen.....
kennt ihr die ayla-bücher? da ist das leben in der steinzeit toll beschrieben, essen, jagen, heilen.....großartig und sehr gut recherchiert....


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