Wahnsinn ist m.E., Kalorien nicht zu zählen. Wer sie zählt, nimmt wahrscheinlicher ab, wer sie aufhört zu zählen, nimmt wahrscheinlicher zu.
Dem ist aus meiner Erfahrung unbedingt zuzustimmen und ich finde, gerade denjenigen, die Abnehmen wollen, sollten ab und an mal darauf hingewiesen werden.
Die reine Takitk des "unhungrig essens" ohne eine quantitative Kontrolle funktioniert eher nicht,
bei mir ist dieses Gefühl schlicht nicht vorhanden, auch nach mehr als einem Jahr LCHF nicht.
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass mein Plateau, nach 14 Kilo Gesamtabnahme (mit akribischem "Zählen"), in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass ich inzwischen nicht mehr zähle
und jetzt, mit geringerem Gewicht, in etwa genausoviel esse wie zu den Abnehmzeiten.
Seis drum, die Entfernung zum Wunschgewicht ist bei mir marginal, also lass ich es erst mal wie es ist.
Du bestätigst damit auch meine Erfahrungen: Das Hören auf das Körpergfühl funktioniert bei vielen Menschen, die Probleme mit Übergewicht haben/hatten einfach nicht und ob es jemals (wieder) so funktionieren wird, wie bei Menschen, die solche Probleme nie kannten, daran habe ich meine Zweifel. Deshalb ist es ratsam, Gefühl und Spüren mit Verstand und Messen zu paaren, wenn es zweckdienlich ist. Bei mir funktioiert es anders definitiv nicht, abe rich tappe immer wieder in die gleiche Falle. Wahrscheinlich bin ich zu dumm, um es irgendwann zu kapieren.
Was viele auch ganz gerne vergessen ist, dass der Grund- und Leistungsumsatz bei Gewichtsabnahme absinkt und man entprechend, was die Nahrungsaufnahme angeht, "nachjustieren " muß, wenn man halbwegs konstant abnehmen will, bis man sein Zielgewicht erreicht hat.
Ich finde die von den Jaminets ("The Perfect Health Diet" - Super-Buch übrigens!) empfohlene Strategie ncht schlecht, vom Start weg eine stets in etwa gleiche Energiemenge aufzunehmen, nämlich die, die man bei Erreichen des Wunschgewichtes für ein kalorisches Gleichgewicht ansetzen würde. Durch das bei Übergewicht automatisch entstehende Kaloriendefizit nimmt man dann ab und gewöhnt sich aber vom Start weg an exakt die Mengen, die man später in der "Erhaltungsphase" (idealerweise für den Rest des Lebens) zu sich nehmen wird. Klar ist, dass der Abnahmeerfolg pro Woche bei dieser Herangehensweise im Lauf der Zeit geringer wird, da ja auch das Kaloriendefizit kleiner wird, je weniger man wiegt. Aber man hat sich Zeit genommen, fett zu werden, also sollte man sich auch Zeit nehmen, schlank zu werden. Geduld zahlt sich aus.
LG Robert