Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

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Angela
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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon Angela » 9. April 2014, 18:12

:)
@Toxa,
da Sola lediglich auf die Eingangsinformation geantwortet hat, war es für mich klar, ich schließe mich an.
Für jemand, der so allergisch auf bestimmte Lebensmittel reagiert wie du, kannst du die Information für dich verwerten, austesten, aber die Allgemeinheit wird vermutlich keine Probleme damit haben.

Aronia
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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon Aronia » 9. April 2014, 18:28

"Die Dosis macht das Gift" - wenn wir so an die Sache rangehen, dann ist ja alles erlaubt oder?? Jede Überernährung, also Überforderung unserer Verdauungsdrüsen ist giftig! Mit zuviel Wasser kann man sich vergiften. Aber darum geht es hier nicht. Kleine unauffällige Mengen von irgendwas können im Laufe der Jahre trotzdem zu einer abnehmenden Gesundheit führen - also ohne dass man auf der Stelle tot umfällt. Hier geht es aber ernsthaft um die Frage, ob es sinnvoll ist (täglich, in einer frei gewählten Menge) Nüsse, Samen, daraus gebackene Speisen, Kokosöl etc. zu konsumieren. Ich denke, die Frage kann sich nur jeder selbst beantworten, denn die Meinungen und Studien dazu können nicht widersprüchlicher sein. Ich finde es gut, wenn dieses Thema mal sehr kritisch unter die Lupe genommen wird. Ich war einige Jahre Rohköstler (mit entsprechenden positiven und negativen Erfahrungen) - da waren Nüsse schon immer als "schwerverdaulich" verpönt. Ich jedenfalls (mit gestörtem Stoffwechsel) konnte damit meine negativen Erfahrungen machen und daraus lernen.

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sola
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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon sola » 9. April 2014, 19:01

:)
Ich schließe mich da der Meinung von Sola an: die Dosis macht das Gift!
Das ist aber doch der zweite Schritt, nicht wahr? Also die Einschätzung eines Sachverhalts bzw. die persönliche Entscheidung, wie man etwas in der Praxis handhabt.

Davor kommt der erste Schritt: Die Information, dass man evtl. eine Dosis beachten sollte und warum man das ggf. tun sollte.
Von nichts anderem rede ich die ganze Zeit.
Genau! und da stimme ich vollkommen zu!
Information ist wichtig, gefolgt von freier Entscheidung, was man sich persönlich antun möchte. ;)

Von nichts anderem habe ich geschrieben. Meine Kritik an PPs Post in seinem Blog bezog sich auch nicht darauf, dass er versucht hat zu informieren, sondern darauf, dass ich das Brotbeispiel doch recht polemisch aufbereitet fand und z.B. die (angeblich?) positiven Wirkungen der Phytinsäure (antioxidativ, evt. Krebsschutz) gar nicht erst erwähnt wurden. Gerade weil Robert gerne wissenschaftlich tief einsteigt, hat mich das gewundert.
Es machte auf mich einfach den Eindruck, als wäre das Thema wenig objektiv recherchiert. ;)

Und ich glaube nicht, dass jemand hier exakt beantworten kann, WIE schädlich (oder doch nicht?) Nussmehlnachbauten sind. Bezüglich LCHF sind Nüsse in Maßen, nicht in Massen OK und sie stehen im Flyer (übrigens neben den Hülsenfrüchten) in der mittleren, "bedingt geeigneten" Spalte.

Die Dosis macht das Gift finde ich richtig - in jeder Hinsicht. Und "erlaubt" ist tatsächlich rein theoretisch sowieso alles, weil doch jeder freiwillig so isst, wie er/sie möchte. B-)

LG
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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon pinkpoison » 10. April 2014, 09:08

Nur damit da keine Missverständnisse aufkommen: Ich habe nicht behauptet, dass man Kokosöl oder andere Kokosnussprodukte nicht konsumieren sollte. ich habe hier und in meinem Blog lediglich aufgezeigt, dass die weit verbreitete Behauptung, dass die Kokosnuss frei von Antinutrients sei schlichtweg falsch ist, da in der Primärliteratur glasklare Messwerte bzgl Phytinsäure, Salicylaten und auch Saponinen zu finden sind. Diese Inhaltstoffe werden bei anderen Lebensmitteln, speziell Nüssen, Nussmehlen und Nussölen von den Promotoren der Kokosprodukte als problematisch bis gesundheitsschädlich dargestellt und behauptet, Kokos wäre frei davon.

Das ist schlicht falsch.

Was die Fettsäurestruktur der Kokosnuss u.w.m. angeht, habe ich keinerlei Aussagen getroffen, was deren möglichen Nutzen oder Schaden für unsere Gesundheit angeht. Es ging ausschließlich um Antinutrients und die Märchen die hierzu kursieren.

Lg Robert

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pinkpoison
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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon pinkpoison » 10. April 2014, 09:20

:)
Ich schließe mich da der Meinung von Sola an: die Dosis macht das Gift!
Das ist aber doch der zweite Schritt, nicht wahr? Also die Einschätzung eines Sachverhalts bzw. die persönliche Entscheidung, wie man etwas in der Praxis handhabt.

Davor kommt der erste Schritt: Die Information, dass man evtl. eine Dosis beachten sollte und warum man das ggf. tun sollte.
Von nichts anderem rede ich die ganze Zeit.
Genau! und da stimme ich vollkommen zu!
Information ist wichtig, gefolgt von freier Entscheidung, was man sich persönlich antun möchte. ;)

Von nichts anderem habe ich geschrieben. Meine Kritik an PPs Post in seinem Blog bezog sich auch nicht darauf, dass er versucht hat zu informieren, sondern darauf, dass ich das Brotbeispiel doch recht polemisch aufbereitet fand und z.B. die (angeblich?) positiven Wirkungen der Phytinsäure (antioxidativ, evt. Krebsschutz) gar nicht erst erwähnt wurden. Gerade weil Robert gerne wissenschaftlich tief einsteigt, hat mich das gewundert.
Es machte auf mich einfach den Eindruck, als wäre das Thema wenig objektiv recherchiert. ;)

Und ich glaube nicht, dass jemand hier exakt beantworten kann, WIE schädlich (oder doch nicht?) Nussmehlnachbauten sind. Bezüglich LCHF sind Nüsse in Maßen, nicht in Massen OK und sie stehen im Flyer (übrigens neben den Hülsenfrüchten) in der mittleren, "bedingt geeigneten" Spalte.

Die Dosis macht das Gift finde ich richtig - in jeder Hinsicht. Und "erlaubt" ist tatsächlich rein theoretisch sowieso alles, weil doch jeder freiwillig so isst, wie er/sie möchte. B-)

LG
Sola
Selbstverständlich formuliere ich gerne polemisch - ich schreibe in meinem Blog doch keine wissenschaftlichen Fachartikel, sondern "populärwissenschaftliche Unterhaltung" und je schwungvoller ich aushole, desto lieber wirds gelesne. Ist einfach so. ich erhebe keinesfalls den Anspruch eine neutrale Position einzunehmen. Genau deswegen liest man mein Zeug auch gerne. Dabei "poltere" ich aber stets auf Basis einer umfassenden vorherigen Beschäftigung mit der Primärliteratur.

Was die Phytinsäurethematik angeht - und ihre angeblich positiven Wirkungen - so fällt das für mich in die Kategorie "Nebenkerzenwerferei" der einschlägig wirtschaftlich interessierten Kreise. Die "Studien" und "Publikationen" zur angeblich so positiven Wirkung von Phytaten tauchte just erst dann auf, als das Thema der Sabotage der Mineralienabsorbition in der Öffentlichkeit zum Thema wurde. Kannst du sehr leicht anhand der Chronologie der Studien und de rMenschen, die sie gemacht haben nachvollziehen. Im Kern steckt die - ich nenne sie gerne so - "Vollkornmafia" dahinter, die aber auch die Haus-und-Hof-Wissenschaftler der Hülsenfrucht - und Nüsse/Samen-Industrie einschließt. Immer die gleichen Namen, immer die gleichen Institute.

Im Kern läuft die Argumentation darauf hinaus, dass die Fraßgifte der Pflanzen uns schädliche Mikroben töten, die wiederum hie und da mal in anderen Studien (meist mit vager Unterfütterung) mit Krebs und dergleichen in Verbindung gebracht wurden.

Was auch immer daran sein mag: Für mich reicht das eben alles nach ökonomisch motivierter Vernebelungstaktik, die man sie zur Genüge aus den Strategien der Softdrink- und Tabakindustrie kennt.

Dass du darauf hereinfällst, finde ich schon etwas befremdlich... .

LG Robert

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sola
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Re: AW: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon sola » 10. April 2014, 09:47


Dass du darauf hereinfällst, finde ich schon etwas befremdlich... .
Wie kommst du darauf, dass ich darauf hereingefallen wäre?
Ich wunderte mich lediglich, dass du diesen Aspekt vollkommen ausgelassen hattest. ;-)

Nicht umsonst habe ich "angeblich" mit ? versehen und "evt." geschrieben....

LG
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Re: AW: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon pinkpoison » 10. April 2014, 10:04


Dass du darauf hereinfällst, finde ich schon etwas befremdlich... .
Wie kommst du darauf, dass ich darauf hereingefallen wäre?
Ich wunderte mich lediglich, dass du diesen Aspekt vollkommen ausgelassen hattest. ;-)

Nicht umsonst habe ich "angeblich" mit ? versehen und "evt." geschrieben....

LG
Sola
Dann bitte ich um Entschuldigung für diesen "Verdacht", herzallerliebste Sola :ymdevil:

Zur "Nebelkerzenwerferei" habe ich mich im fraglichen Artikel in meinem Blog im Abschnitt über Acrylamid geäußert. Vielleicht hätte ich das auch explizit auf Phytinsäure beziehen sollen.

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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon EssIchSoBinIch » 10. April 2014, 10:40

Ist ein alter Hut, dass oft Studien missbraucht werden um eigene Interessen zu vermarkten.
Objektiv betrachtet sind aber wohl zu hohe Mengen an Omega6 und verschiedene
Antinutrians für die meisten doch eher ungünstig.
Außerdem zählen Brot und seine Nachbauten nicht zur artgerechten Ernährung des (Steinzeit-)Menschen.
Wieviel man sich dennoch davon einverleiben möchte, bleibt jedem selbst überlassen.
Wenn man etwas nicht verträgt oder einem etwas nicht schmeckt (was dank eines sensiblen Darmhirns sehr oft zusammen zutrifft), dann lässt man es halt weg.


Ich gehe allerding davon aus, dass bei der Entwicklung einiger Völkergruppen zum Ackerbauern auch genetische Anpassung stattgefunden hat, so dass wir heute neben der Gruppe, die den LCHF-Stoffwechsel von ganz früher beibehalten hat, es auch die Gruppe gibt, die einen LFHC-Stoffwechsel hat. Das würde erklären, warum immer wieder Konflikte zwischen diesen zwei unübersehbar existierenden Gruppen gibt. Bei wem also eine genetische Anpassung an bestimmte Nährstoffe (Getreide, Nüsse, Milchprodukte ect.) stattgefunden hat, der wird diese auch ohneweiteres vertragen, aber da muss jeder in sich gehen und es selbst herausfinden. Interessanterweise hilft oft ein Blick zurück in die Kindheit, als das Darmhirn noch nicht durch gesellschaftliche und erzieherische Einflüsse verunsichert wurde. Wenn man sich daran erinnert, was man (abgesehen von Süßigkeiten) als Kind schon immer gerne mochte, gelangt man meist auf die richtige Spur dessen, was man verträgt und was nicht. Bei mir ist es eindeutig die Butter, von der ich als kleines Kind immer gerne eine Flocke genascht habe, oder die Speckgriebe, die meine Mutter ausließ und dann wegtun wollte, die hab ich dann gemopst ;-)

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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon Mona Lisa » 10. April 2014, 12:33

Ich habe als Kind schon immer gerne Nudeln in allen Variationen gegessen. Und nu? Die Theorie finde ich ehrlich gesagt Quatsch. Es geht auch nicht darum was ich vertrage, sondern was ich bedenkenlos essen kann ohne meiner Gesundheit zu schaden.

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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon EssIchSoBinIch » 10. April 2014, 12:42

Die Theorie ist nicht von mir, hab ich bei U. Pollmer aufgeschnappt...



Auszug aus INTERVIEW: UDO LUDWIG, NORBERT F. PÖTZL

SPIEGEL: Wie hängen Bekömmlichkeit und Geschmack zusammen?

Pollmer: Über die Rückkopplung zwischen Darmhirn und Appetit. Der Verdauungstrakt ist ja kein zotteliges Abflussrohr, sondern steuert den Verdauungsvorgang. Dazu muss er wissen, was der Körper braucht. Als ich vor zehn Jahren erzählt habe, dass es im Darm eine derartige Steuerung, ein Gehirn geben müsse, hat man mich ausgelacht. Heute heißt das Ding ganz offiziell "Darmhirn" oder "enterales Nervensystem".

SPIEGEL: Wie hat man sich das vorzustellen?

Pollmer: Der menschliche Körper regeneriert sich ständig. Also muss er informiert sein, was sich in ihm abspielt, und zwar hinunter bis auf das molekulare Niveau. Er muss die Zusammensetzung des Speisebreis erkennen, um die richtigen Nährstoffe an den richtigen Platz im Körper zu geleiten. Er braucht ein Warenwirtschaftssystem. Seine Wünsche drückt er durch den Appetit aus. Der Körper merkt sich die physiologischen Wirkungen der Nahrung und koppelt das mit dem Geschmack.


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