@ Düsseldomi
Mir fiel gerade ein, dass Silke auch was zu der Denise Mingert gepostet hatte, sie nimmt sie nicht sonderlich ernst aus folgenden Gründen:
Sie schreibt dazu in ihrem Blog:
Wie gesagt, berühmt ist sie geworden, weil sie es als 23-Jährige Bloggerin, ohne Hintergrund in Biochemie gewagt hat die Arbeit eines 80jährigen Biochemikers zu kritisieren, der Biochemie 50 Jahre lang sowohl lehrte als auch erforschte und der innerhalb dieser Zeit erkennen musste, dass das, was er in seiner Jugend über Ernährung gelernt hat, so ganz und gar nicht stimmt. Allein wegen dieser Biographie müsst Campbell auch für jeden Laien plausibler sein.
Drei Sachen stören mich bei ihr ungemein.
Gleich zu Anfang stellt sie die Mediziner vor, die eine fettarme, pflanzliche, vollwertige Ernährung empfehlen: McDougall, Barnard, Ornish, Esselstyn und Fuhrmann. Dann sagt sie: Fuhrmann wird immer zu dieser Gruppe gezählt, aber eigentlich gehöre er nicht dazu, weil er keine eigenen Studien gemacht hätte und ihn keine mag. Und dann streicht sie sein Gesicht in ihrer PowerPoint-Folie mit einem roten X durch. So bleibt das dann den Rest der Präsentation. McDougall hat, so weit ich weiß, auch keine eigenen Studien gemacht, aber er behandelt, ebenso wie Fuhrmann, tausende von Patienten. Was Fuhrmann wohl gemacht hat und Denise so gegen sich auf zu bringen???
Etwa in der Mitte des Videos redet sie über McDougalls Vorbild Walter Kempner, der die Reis-Diät erfunden, das war ich glaube in den 40er Jahren, wobei Patienten Reis, Obst, Gemüse und auch ziemlich viel Zucker gegessen haben...und gar kein Fett... und ihre Herzkrankheiten und Diabetes los wurden. Weil es wohl schwer gewesen sein sollte sich daran zu halten, habe Kempner seine Patienten geschlagen. Laut Denise Minger, sei das übrigens typisch für Deutsch. „Typical German that he is“ - Kempner war vor den Nazis in die USA geflohen. - Punkt zwei wo ich dachte; „Mädchen, pass auf was du von dir gibst!“
Der dritte Punkt der gar nicht ging war, dass sie ein Cover von Esselstyns Buch zeigt, auf dem auch Bill Clinton abgebildet ist. Einmal fett und mit fleischhaltiger Ernährung, die ihm eine Herz-OP einbrachte und ein zweites Foto nach der Ernährungsumstellung nach Esselstyn, schlank, aber auch ein paar Jahre älter. Minger sagt dazu, und hält sich scheinbar für sehr witzig: „Esselstyn cured Clintons heart-disease an made his hair turn gray“
Abgesehen davon, fasst sie das alles sehr schön und richtig zusammen, hat aber schlussendlich doch nicht genug Biochemiewissen um Paleo über Bord zu werfen. Sie gibt zu, dass eine fettarme, pflanzliche, vollwertige Ernährung Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes heilt und ergänzt sogar noch, dass, im Gegensatz zu Paleo, man, wenn dann die Insulinwirkung auf die Zellen nach der Ernährungsumstellung wieder funktioniert, man auch wieder einen etwas höheren Fettanteil essen könne. Das sei bei Paleo nicht möglich. Zur Erinnerung: Bei Paleo isst man einfach kaum Kohlenhydrate, hat wenig Zucker im Blut und daher einen niedrigeren Blutzucker. Die Zellen hingegen bleiben weiter insulinresistent, werden vielleicht sogar noch resistente, durch das viele Fett und natürlich wird Insulin auch so produziert, weil auch der Verzehr von Aminosäuren und kurzkettigen Fetten eine Insulinausschüttung verursacht. Also, man ist das Symptom los, aber nicht die Ursache, wenn man Paleo macht. Oder LowCarb. Fettarme, pflanzliche Ernährung bringt Heilung!
Nun gut, Minger ist weit gekommen in ihrer Entwicklung und räumt nun ein, dass eine optimale Ernährung entweder mehr als 60% Fett enthalten und LowCarb sein sollte oder unter 15% fett und HighCarb. - Das ist natürlich totaler Blödsinn, weil es etliche Aspekte gibt, die bei LowCarb zusätzlich gesundheitsschädigend sind, die Minger möglicherweise aufgrund ihres Mangels an Biochemiewissen nicht in der Lage ist zu berücksichtigen.
Wenn man bei LowCarb in Ketose ist, kommt es zwar nicht zu Plaque-Ablagerungen aber zur Übersäuerung des Körpers mit Ketonkörpern ...Zusätzlich zu der Säure, die anfällt, wenn man sich vorrangig von Eiweiß ernährt. Das schädigt die Nieren und die Knochen und läßt einen aus dem Mund nach Nagellackentferner riechen. Wenn man nicht in Ketose ist, fällt viel zu viel Fett sowie zu viel Cholesterin an, welches sich in den Blutgefäßen ablagert und oxidiert wird, weil es sich zu lange dort aufhält. Was Minger noch erzählt, das wusste ich nun wiederum nicht, ist dass zu viel Fett im Blut die Sauerstoffversorgung des Körpers verschlechtert. Zu viel Fleisch bringt zu viele Purine mit sich und fördern Gicht und damit sind wir wieder bei allen „Eiweißspeicherkrankheitssymtomen“. Und auch, wenn man sich bei LowCarb oder ketogener Ernährung gut fühlt gibt es absolut keinen biochemischen Grund, dass es dadurch zu Heilung kommen kann. Es mag besser sein als McDonalds, aber es gibt kein einziges Ernährungsprogramm, was an die Vorteile einer fettarmen, vollwertigen, weitestgehend pflanzlichen Ernährung ran kommt! Zudem wird die Cholesterinbiosynthese unterbunden und damit auch die Synthese von Vitamin D und Membranlipiden und Ankern. Viel zu viel, als dass man LowCarb auch nur ansatzweise als gesund bezeichnen könnte.
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lg, Studi