Belohnen, Gönnen, Ausnahmen machen,....

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Coco
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Re: Belohnen, Gönnen, Ausnahmen machen,....

Beitragvon Coco » 12. Januar 2015, 15:37

(ich belohne mich jeden Tag, da ich gute Biolebensmittel, tolles Fleisch und hochwertiges Fett esse,

Genau DAS werde ich mir jetzt immer sagen, wenn mir nach "Belohnung" ist!!!!

Und natürlich stimme ich dir zu ! :-D

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april
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Re: Belohnen, Gönnen, Ausnahmen machen,....

Beitragvon april » 12. Januar 2015, 15:57

Und manchmal passt Strenge, Konsequenz und stures Sich- Disziplinieren eben nicht zu dem, was man für sich in langen Jahren und mit viel Arbeit als wohltuend und förderlich herausgefunden hat.

Ich finde es auch unpassend, mir das Experimentieren-Wollen zu verbieten. Ich kann doch nicht blind die mindestens dritte Ernährungsvariante übernehmen, nur weil Ihr so nette Leute seid.

Wir haben uns hier gefunden, weil uns lchf hilft, gesund und/oder schlank zu werden, aber es geht doch nicht darum, zu missionieren und eine Religion daraus zu machen.

Hmmm, ich sehe das anders. Ich glaube nicht, dass hier missioniert wird, aber ganz ehrlich - viele von uns machen das jetzt schon recht lange - und wir haben schon so viel gesehen. Wenn man von Anfang an Ausnahmen einplant oder Umwege wie ihr es nennt...das führt in 4 von 5 Fällen zum Scheitern.

Dass man MAL eine Ausnahme hat - ja, das passiert, ist nicht unbedingt supertoll, aber menschlich. Nur finde ich es bedenklich, wenn man sich für eine Ernährungsform entscheidet und sich aber von vornherein sagt, och naja, weil mir Pommes mit Mayo (ich meine damit niemand speziellen, das ist nur ein generelles Beispiel, es kann genauso gut die Tüte Gummibärchen oder die Kinderriegel oder was auch immer sein) so gut tun plane ich mir die mal hier und da ein...

Und wir sind hier nun einmal ein lchf-Forum und nicht ein mix-it-up-as-you-like-Forum. Da gibt es dann eben lchf-konforme Ratschläge. Es wird hier ja auch niemand verteufelt, wenn es doch mal daneben geht, nur dazu raten? Nein.

Das klingt vielleicht harsch, aber ich mein es gut.
Ja, auch ich habe Ausnahmen gemacht in den letzten 3-4 Monaten, gebe ich offen zu, aber ich habe für diese Ausnahmen bezahlt und tue es immer noch - und ich lebe seit bald 2,5 Jahren nach lchf (und meine einzige Ausnahme mit Getreide hat mich einen wundervollen Tag in Paris gekostet, den ich dann damit verbracht habe die Örtlichkeiten von Paris aufzusuchen, so einen durchschlagenden Erfolg hatte das bei mir). Diese Ausnahmen sind es mir nicht wert meine Gesundheit zu opfern oder meine durch lchf gewonnene Stabilität im Hinblick auf die Ernährung.
Viele von uns sind hier gelandet weil sie alles probiert haben und lchf ihr letzter Ausweg war und aus der Not heraus es unbedingt schaffen zu müssen, weil das Gewicht teils astronomische Höhen erreicht hat oder man mit der Ernährungsstörung einfach nicht mehr zurecht kam. Da kann ich nicht guten Gewissens empfehlen ruhig mal ne Ausnahme zu machen oder mal fünfe grade sein zu lassen. Da muss man meines Erachtens tatsächlich stringent anpacken, sonst wird das nix. Ich rate ja auch keinem Alkoholiker sich ruhig mal ein Glässchen zu genehmigen, wenn es ihm dann besser geht.

Wenn das Kind dann doch in den Brunnen fällt, dann muss man tatsächlich das Beste daraus machen und es sich NICHT schönreden und vor allem sich dafür NICHT selbst bestrafen und mit Selbsthass oder ähnlichem begegnen - das ist meines Erachtens genauso kontraproduktiv wie die Ausnahme als solche. Dann muss man es anpacken und weitermachen.

Ich kann natürlich direkt nur von mir sprechen, aber meine Erfahrung mit Ausnahmen ist ungefähr wie folgt: Das momentane Gefühl von "ich tu mir hier was Gutes" war jedes Mal sehr schnell verflogen und die negativen Folgen darf ich heut noch ausbaden. Heißhunger kann sich so wieder etablieren, weil man den Insulinspiegel aus der Bahn wirft, die Verdauung dankt es einem oftmals auch nicht. Mal kann man das vielleicht verkraften, aber oft ist es doch so, dass nach einer Ausnahme die nächste folgt und irgendwann ist die Ausnahme die Regel. Ich persönlich bin nicht gefeit vor dieser Abwärtsspirale. Wenn ihr es seid, toll. Aber das heisst trotzdem nicht, dass es gesund ist. Meiner Meinung nach sind die Nahrungsmittel, die wir hier meiden einfach ungesund. Getreide ist für mich ein absolutes no-go. Egal wie lecker es schmeckt. Egal was für Gewohnheiten ich bisher hatte. Es hat mir nicht gut getan und es wird mir niemals gut tun.

Verbieten tut dir hier niemand was, aber wir werden immer darauf hinweisen, dass es im Rahmen von lchf einfach nicht dazugehört..sonst bräuchten wir doch alle nicht hier sein ;-)

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anemone24
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Re: Belohnen, Gönnen, Ausnahmen machen,....

Beitragvon anemone24 » 12. Januar 2015, 16:11

Jetzt muss ich noch mal meinen Senf dazu geben.
Wenn ihr schon Ausnahmen machen müsst,
bitte nicht schön reden.
Sondern für sich behalten.
Das ist für Neueinsteiger nicht förderlich. :mrgreen: ( die Ausnahmen )


anemone

Claudia24
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Re: Belohnen, Gönnen, Ausnahmen machen,....

Beitragvon Claudia24 » 12. Januar 2015, 16:56

Ja, dann brauchen wir diesen Thread ja überhaupt nicht....

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Ine
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Re: Belohnen, Gönnen, Ausnahmen machen,....

Beitragvon Ine » 12. Januar 2015, 16:58

Ich will nicht schön reden!

Umwege heißt für mich auch nicht, dass man sich etwas gönnt, dass es eine Belohnung ist oder sonstiges! Wenn ich so wenig von der LCHF-Ernährung überzeugt bin, dass ich Belohnungen in den Ausnahmen sehe, dann mache ich die falsche Ernährung!
Belohnungen kann ich mich nur mit LCHF, denn das tut mir gut! Mit Umwegen und Ausnahmen meine ich, dass man vom Weg abgekommen ist und zurückfinden muss!
Keiner nimmt doch einen Umweg bewusst in Kauf. Oder wie versteht ihr das Wort "Umweg"?? (Unabhängig von LCHF)

Ich für meinen Teil wäre heute nicht dort wo ich bin, wenn ich radikal alles gestrichen hätte und nicht nachgebaut hätte. Ja, zeitweilig hatten die Nachbauten vielleicht auch einen Belohnungseffekt, von dem ich aber wusste, dass der nicht richtig ist und ich die Belohnungen woanders hinlenken muss. Zwischendurch gab es auch Ausnahmen und somit Umwege. Aber ohne das wäre ich nicht hier und nicht so weit!

Ich höre gerade im dem rauchen auf! Für mich gehört auch das zu LCHF dazu, denn es ist eben nicht nur eine Ernährung. Es ist ein Lebensstil. Und dazu gehört eben nicht nur die Ernährung.
Ich räume privat gerade auf und bin angefangen sehr gradlinig in eine Richtung, nämlich meine Richtung, zu gehen und das lief und läuft mit LCHF parallel!
Aber ich räume mein Leben auch nicht von heute auf morgen auf! Und genauso wenig kann ich damit umgehen, wenn ich mich selber dazu zwinge meine Ernährung so radikal umzustellen wie vielleicht manch anderer.
Das kann ich aber nur sagen, weil ich von mir behaupte, dass ich mich kenne und weil ich mich sehr viel, und über einige Jahre mit mir selber intensiv auseinandergesetzt habe und musste.

Und bitte nicht falsch verstehen - es ist mein Weg und ich empfehle den niemanden! Nicht, weil er schlecht war, aber weil es eben MEINER und nicht DEINER war/ist!

Zur Zeit bin ich froh, dass ich immer noch eine kleine Dose stehen habe, in der die verteufelten Nachbauten sind und ich dort zugreifen kann und nicht zu anderen, weitaus schlimmeren!
Die Nikotinsucht verleitet einen nun mal gern dazu sich etwas in den Mund zu stecken. Mit LCHF ist es sehr sehr wenig und auch nicht jeden Tag, aber es passiert.

Und? So what? Für mich ist das ok und es hört auch wieder auf.

Nicht darüber schreiben, bzw reden?
Halte ich für komplett falsch!
Nicht ermutigen?
Halte ich für richtig, allerdings sollte man unterstützen, auch wenn jemand einen anderen Weg wählt als man selber. Das heißt nicht demjenigen nicht zu sagen was man von Ausnahmen hält, ABER es auch nicht zu verteufeln, wenn jemand sich dafür entscheidet!

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Re: Belohnen, Gönnen, Ausnahmen machen,....

Beitragvon april » 12. Januar 2015, 17:04

Nachbauten ist in meinem Buch was anderes als Ausnahmen...
Nachbau ist für mich eine Krücke, die beim Gehen hilft, aber irgendwann meistens nicht mehr gebraucht wird.

Ausnahmen sind für mich Griffe zu den Lebensmitteln, die nicht okay sind. Ich dachte, das hätte ich verständlich geschrieben, aber offensichtlich leider doch nicht :D

Es mag sein, dass Du das mit dem Umweg so siehst. Aber man liest hier auch anderes. Nämlich das BEWUSSTE eingehen solcher Ausnahmen und das halte ich für kontraproduktiv, ich hoffe das war verständlich.

Ich kann auch hier nur für mich sprechen - ich verteufele nichts, aber ich kann es auch nicht gutheissen. Zum Thema Nachbauten habe ich mich ja oben geäussert, das ist für mich nicht so bedenklich, da es immer noch weitaus besser als eine Ausnahme ist , aber eben auch nicht als Dauerzustand.

Mich beschleicht das Gefühl, dass ich missverstanden wurde ;)

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Re: Belohnen, Gönnen, Ausnahmen machen,....

Beitragvon Ine » 12. Januar 2015, 17:08

Nachbauten ist in meinem Buch was anderes als Ausnahmen...
Nachbauten sind für mich eine Krücke, die beim Gehen hilft, aber irgendwann meistens nicht mehr gebraucht wird.

Ausnahmen sind für mich Griffe zu den Lebensmitteln, die nicht okay sind. Ich dachte, das hätte ich verständlich geschrieben, aber offensichtlich leider doch nicht :D

Es mag sein, dass Du das mit dem Umweg so siehst. Aber man liest hier auch anderes. Nämlich das BEWUSSTE eingehen solcher Ausnahmen und das halte ich für kontraproduktiv, ich hoffe das war verständlich.

Ich kann auch hier nur für mich sprechen - ich verteufele nichts, aber ich kann es auch nicht gutheissen. Zum Thema Nachbauten habe ich mich ja oben geäussert, das ist für mich nicht so bedenklich, da es immer noch weitaus besser als eine Ausnahme ist , aber eben auch nicht als Dauerzustand.

Mich beschleicht das Gefühl, dass ich missverstanden wurde ;)

Mag sein!

Ich glaube wir sind uns recht einig!

Bewusst beispielsweise Brötchen zu essen, tu ich auch nicht mehr. Nicht mehr, deshalb, weil ich mich im letzten Jahr nicht getraut habe woanders eben anders zu essen, weil ich nicht auffallen wollte. Ich hatte Angst vor einem: "Aha, die Dicke versucht dann mal abzunehmen."
Klar waren diese Ausnahmen bewusst, aber in gewisser Form fiel das für mich unter: Es geht nicht anders.
Heute bin ich so sicher, dass das vorbei ist!
Aber auch das war eben mein Weg.

Ich gönne mir ganz klar nichts, wenn ich bei KHs zugreife, denn es tut mir nicht gut!

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Re: Belohnen, Gönnen, Ausnahmen machen,....

Beitragvon april » 12. Januar 2015, 17:16

:)
Ja, letztlich muss jeder seinen Weg gehen, das ist eh bei allem so. Vorschreiben kann man niemandem was und das ist auch gut so.

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Re: Belohnen, Gönnen, Ausnahmen machen,....

Beitragvon Ine » 12. Januar 2015, 17:18

:ymhug:

Claudia24
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Re: Belohnen, Gönnen, Ausnahmen machen,....

Beitragvon Claudia24 » 12. Januar 2015, 18:43

So' n Mist. Mein Beitrag von vor zwei Stunden ist offenbar weg.

Ich will auch nichts schönreden.
Nur gibt es Leute wie mich, die aus biographischen Gründen einen sanften Weg wählen müssen, weil sonst bald gar nichts mehr geht. Wie Ine sagt, man entrümpelt auch nicht alles an einem Tag.

Mag sein, dass die meisten von Euch einen radikalen Schnitt brauchen, um überhaupt vorwärts zu kommen. Aber ich denke, es gibt auch hier im Forum eine Menge Leute wie mich, die sich einfach nicht trauen, sich als Versager zu outen.
Außerdem gibt es hier einen Haufen Leute mit Gewichtsproblemen, die vor lchf- Zeiten erhebliche Schwierigkeiten hatten, sich zu disziplinieren. Nur weil Euch das jetzt plötzlich gelingt, habt Ihr jegliches Verständnis dafür verloren?????

Nach der Aufregung auf meinem Thread letzte Woche hab ich mir sehr,sehr, sehr überlegt, ob ich überhaupt noch hier schreiben kann. Zum Glück hat sich fast alles wieder eingerenkt.

Hier wollte ich mich eigentlich raushalten, aber nachdem Ine so mutig ihre Meinung gesagt hat, will ich es jetzt einfach auch nochmal tun.

Ich finde die Diskusssion durchaus für sinnvoll. Denn im Idealfall bekommen wir wertvolle Hinweise, wo die Blockaden sitzen und Ideen, wie wir sie lösen können ( und die hab ich auch schon bekommen). Ich wette, es gibt hier viele, die davon profitieren würden!

Und ich glaube nicht, dass "Schwächlinge" extra dazu verleitet werden, entweder man kann sich sofort radikal umstellen, dann tut mans auch, oder eben nicht, dann kann mans nicht, auch wenn nur die eine Möglichkeit propagiert wird.

Ich fände es schade, das Forum verlassen zu müssen, weil ich nicht ins Schema passe...


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