Kerry gold

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Einzelne Lebensmittel im Mittelpunkt der Diskussion
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Mariella
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Re: Kerry gold

Beitragvon Mariella » 23. Februar 2013, 12:39

danke für diese wertvolle Info.
War eventuell in der kalten Zeit kurz so.
War einfach überrascht, dass auch die Kerry unterschiedlich weich sein kann und unterschiedlich schmecken kann (lag nicht an meiner Kühlschranktemperatur :-o ).
Darf ja auch sein.
Ich bin nur gerne informiert.

Hab mich vor einigen Tagen gefreut im NDR zu sehen, dass bei dem Buttertest von 10 Buttern die Kerry wirklich die meisten Omega3 Fettsäuren hatte. Klasse. Sogar mehr als die 2 doppelt so teuren Biobuttern, die ebenfalls einen höheren Omega3 Fettsäurenwert hatten. Ist jaa uch das beste Indiz für die Weidehaltung der Kühe, was mir wertvoll ist.
Insgesamt ist der Anteil mit 0,9 % Omega3 jedoch gar nicht so riesig.
Zuletzt geändert von Mariella am 23. Februar 2013, 12:46, insgesamt 2-mal geändert.

Coco
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Re: Kerry gold

Beitragvon Coco » 23. Februar 2013, 12:43

Heutzutage weiß man ja auch nie.....
Vielleicht nehmen die zwischendurch Pferdemilch? O:-) O:-) O:-)

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Mariella
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Re: Kerry gold

Beitragvon Mariella » 23. Februar 2013, 12:48

zumindest die Kerry extra mit Rapsöl enthält noch einen Zusatz ......, den ich nicht haben will, den wer braucht (die Industrie? ).

Coco
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Re: Kerry gold

Beitragvon Coco » 23. Februar 2013, 12:52

Leute, die gern Butter essen, aber als Alibi das "gesunde Pflanzenöl" kaufen wollen.

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pinkpoison
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Re: Kerry gold

Beitragvon pinkpoison » 24. Februar 2013, 09:52

Ich würde mich Mariella's Vermutung anschließen, dass eine weichere Kerrygold auch mehr mehrfach ungesättigte FS aufweist, als eine härtere. Diese FS bleiben bei Kühlschranktemperatur noch flüssig bis geschmeidig, während die einfach ungesättigten und gesättigten Fette schön zäh bis fest werden. Dass man gerade jetzt im Winter die (subjektiv empfunden) härteren Kerrygolds im Laden findet, liegt in der Natur der Sache, wenn den Kühen im Stall zugefüttert werden muss, weil sie nicht auf die Weide können. Dass bevorzugt diese Butter im Sonderangebot landen könnte halte ich für auch nicht allzu unwahrscheinlich. Wenn man eine funktionierende Kühlkette hat, sollte das schon machbar sein, im Rahmen langfristiger Planung entlang der Supply Chain des Handels zusammen mit dem Produzenten, gezielt für die Sonderangebote die "minderwertigere" Qualität abzuverkaufen. Was das Mindesthaltbarkeitsdatum angeht, wäre interessant zu wissen, welcher Zeitpunkt hierfür relevant ist: Der Zeitpunkt des "Butterns" oder des Verpackens in die Folie. Wenn es letzteres ist, Dann kann man die Distribution der minderwertigeren Chargen nahezu beliebig timen. Ist ersteres der Fall, dann wollen wir mal unterstellen, dass in Irland nur rechtschaffene, ehrliche Kaufleute sitzen nicht solche die anderswo Pferdefleisch ins Hack mischen.... .
Ich kann mir auch vorstellen, dass die minderwertigeren Chargen bevorzugt an unsere Discounter verklopft werden, die diese als "Irische Butter" verkaufen. Die Messwerte würden ja dafür sprechen, dass dem so wäre.

Hin oder her: Die Diskussion um den Omega-3-Gehalt der Kerrygold in Relation zu anderen Buttermarken ist m.E. ja ohnehin ein Thema übertriebenen Finetunings, wenn man sihc einerseits die Mengen an mehrfach ungesättigten FS anschaut und wie kleine und geradezu unerheblich die Unterschiede zu anderen Marken teils sind. Vor allem im Winter...

LG Robert (der auch Kerrygold kauft, wenn diese im Sonderangebot ist und daraus Ghee macht).

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Re: Kerry gold

Beitragvon Coco » 24. Februar 2013, 10:32

Ich denke, für die Mindesthaltbarkeit ist der Zeitpunkt des Butterns relevant, nicht der Verpackung in Folie :-?

Wenn man jetzt weiterdenkt und das Pferdefleischdesaster mit einbezieht könnte man sich sicher Sorgen machen,ob wirklich nur irische Weidemilch verwendet wird.
Aber daran wird man nur verzweifeln.

Solange die mir keine Margarine als Butter verkaufen, will ich`s dabei belassen, das Kerry Gold einfach die schönste Verpackung hat ;)

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Re: Kerry gold

Beitragvon Mariella » 24. Februar 2013, 10:50

bei mir war es so, dass ich erst den unterschiedlichen Geschmack und die Konsistenz herausfand. Bei den Daten war ich etwas neugierig: interessant zum Beisspiel: 10.2. und 10.3., beides die Angebote.
Den Unterschied fand ich mit dem Datum 23.3..
Ich werde neugierig wenn sich Zahlen widerholen.
Ich liebe Zahlen und achte wohl unbewußt auf Zahlen, auch in anderen Zusammenhängen.
Wenn dann Wiederholungen dabei sind vermute ich eine Struktur dahinter.

Was mich auch interessiert ist, dass der Omega3 Gehalt in Kerry Butter 9% ausmacht und in dem Rapsöl, das ich gestern aß dieser Anteil der Kerry in einem EL enthalten ist.
Meine Frage dazu zur Bioverfügbarkeit des menschlichen Organismus mit Omega3 aus tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln.
In vielen Bereichen ist ja eine Bioverfügbarkeit aus pflanzlichen Lebensmitteln geringer für Menschen.

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Re: Kerry gold

Beitragvon pinkpoison » 24. Februar 2013, 11:07


Was mich auch interessiert ist, dass der Omega3 Gehalt in Kerry Butter 9% ausmacht und in dem Rapsöl, das ich gestern aß dieser Anteil der Kerry in einem EL enthalten ist.
Meine Frage dazu zur Bioverfügbarkeit des menschlichen Organismus mit Omega3 aus tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln.
In vielen Bereichen ist ja eine Bioverfügbarkeit aus pflanzlichen Lebensmitteln geringer für Menschen.
Pflanzliche omega-3 Fettsäuren (α-Linolensäure, „ALA“) werden zur Energiegewinnung verstoffwechselt, in Zellmembranen eingebaut und sind Vorläufer von Serie-3 Prostaglandinen.

Der erwachsene menschliche Körper wandelt Omega-3-Fettsäuren pflanzlicher Herkunft zum Teil in Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure um. Gemessen wurden für „EPA“ ca. 5 % bzw. 6 % und für „DHA“ < 0,5 % bzw. 3,8 %.[9] [10] Die Umwandlungsrate ist abhängig vom Verhältnis der anwesenden omega-3 und omega-6 Fettsäuren.

Der Stoffwechsel von Neugeborenen ist zu einer verstärkten Umwandlung fähig, da sie die Stoffe für ihre Hirnentwicklung benötigen.[11]

Eine Studie des Royal Adelaide Hospital in Australien kommt zu dem Schluss, dass α-Linolensäurereiches Pflanzenöl (zusammen mit einer Linolsäurearmen Ernährung) ähnlich den EPA-Spiegel im Gewebe steigen lässt, wie eine Supplementierung mit Fischölen.[12] Hingegen wird eine Steigerung des DHA-Spiegels im Blut durch Supplementierung von zusätzlicher ALA, EPA oder anderer Vorstufen zur Umwandlung durch die International Society for the Study of Fatty Acids and Lipids (ISSFAL) verneint.[9] Fischöle enthalten EPA und DHA direkt. Im Rindfleisch finden sich deutlich weniger Omega-3-Fettsäuren, sowohl in Form von α-Linolensäure als auch als EPA und DHA. Jedoch ist das Verhältnis Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren bei Tieren aus extensiver Weidehaltung deutlich günstiger als bei konventioneller Tierhaltung.[13]

Für die Umwandlung der pflanzlichen α-Linolensäure benötigt der Körper die Enzyme Delta-6-Desaturase und Delta-5-Desaturase. Diese verarbeiten aber gleichzeitig die Omega-6-Fettsäure Linolsäure zu DGLA und Arachidonsäure. Durch ein hohes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren wird so mehr Arachidonsäure und weniger EPA und DHA erzeugt. In unserer heutigen Nahrung ist das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren mit >7:1 sehr ungünstig; die DGE empfiehlt 5:1.[14] Empfehlenswert ist somit eine Reduzierung des Omega-6-Fettsäuren-Anteils in der Nahrung, wodurch mehr Enzyme für die Umwandlung der α-Linolensäure zur Verfügung stehen. Vitamin- und Mineralienmangel, Stress und Alter können die Umwandlung verlangsamen. Hingegen können Vitamin B und C, Magnesium und Zink diese Enzyme aktivieren.[15]

Beim Menschen hebt α-Linolensäure bestimmte Blutfette (Triglyceride), während EPA oder DHA diese Fette senken. α-Linolensäure wirkt nicht blutdrucksenkend, wohl aber Docosahexaensäure. Dies suggeriert, dass sich mit pflanzlicher α-Linolensäure manche Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren aus Fisch oder Fischöl nicht erzielen lassen. Dies bedeutet auch, dass eine gesundheitsfördernde Wirkung der pflanzlichen α-Linolensäure separat nachgewiesen werden müsste. Über andere Omega-3-Fettsäuren, wie C18:4ω-3 oder C22:5ω-3 ist weniger bekannt, sie scheinen von geringerer Bedeutung.[16]
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Omega-3-Fetts%C3%A4uren Hervorhebungen durch mich.

Ergo: Pflanzliches Omega-3 (Alpha-Linolensäure) ist gewaltig überschätzt und ohne tierische Quellen leidet vor allem die Versorgung mit DHA. Besonders dürftig wird die Umwandlung von ALA in EPA und DHA dann, wenn parallel reichlich Omega-6 konsumiert wird. Schönen Gruß an alle Veganer, die sich einreden lassen, dass Leinöl völlig reichen würde... ;-)

LG Robert

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Re: Kerry gold

Beitragvon Mariella » 24. Februar 2013, 11:21

Vielen herzlichen Dank Robert.
Jetzt habe ich es verstanden und freue mich sehr darüber.
Du hast wirklich diese wundervolle Fähigkeit aus komplexen Texten, die ich leicht auch kompliziert finde und dann mein Geist leicht abschweift...., sie in verständliche Inhalte zu transformieren.
:)
Super!
Welch eine Kunst heutzutage, wo das Wissen mal eher mangelhaft oder mal beinahe geheimnisvoll verschlüsselt sich darstellt.

Wie gut, dass ich Leinöl gar nicht mag.
Allerdings Olivenöl und Rapsöl kalt in Salat.

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Re: Kerry gold

Beitragvon pinkpoison » 24. Februar 2013, 11:50

Vielen herzlichen Dank Robert.
Jetzt habe ich es verstanden und freue mich sehr darüber.
Du hast wirklich diese wundervolle Fähigkeit aus komplexen Texten, die ich leicht auch kompliziert finde und dann mein Geist leicht abschweift...., sie in verständliche Inhalte zu transformieren.
:)
Super!
Welch eine Kunst heutzutage, wo das Wissen mal eher mangelhaft oder mal beinahe geheimnisvoll verschlüsselt sich darstellt.

Wie gut, dass ich Leinöl gar nicht mag.
Allerdings Olivenöl und Rapsöl kalt in Salat.
Liebe Mariella - danke für die Blumen, aber der zitierte Text ist Wikipedia entnommen, ich hab nur die wesentlichen Passagen fett hervorgehoben.

Dass es kein Missverständnis gibt: pflanzliches Omega-3 (Alpha-Linolensäure (ALA)) und alle Quellen (zb Leinöl) in denen diese enthalten ist, sind nicht gesundheitsschädlich, ganz im Gegenteil, aber wer nur auf pflanzliche Quellen setzt, der wird leider nicht genügend vom menschlichen Körper verwertbare Omega-3-FS (EPA und vor alle DHA) zur Verfügung haben. Die Zufuhr tierischer Nahrungsmittel ist also deshalb (und nicht nur deshalb!) unabdingbar und Veganismus eine ziemlich dumme Idee (über die ich immer wieder nur aufregen kann....).

Wenn ich (geschmackliche Präferenzen mal ausgeklammert) schon ein Pflanzenöl, das reich an mehrfach ungesättigten Fetten ist, verwende, dann eines, das viel ALA und wenig Linolsäure (Omega-6) drin hat. Da ist Leinöl dem Rapsöl klar vorzuziehen. Generell sind Olivenöl (primär einfach ungesättige Fette) und Kokosöl (primär gesättige Fette) das Mittel der Wahl als "Mengenöle". Mehrfach ungesättige Fette sollte man nicht in großen Mengen konsumieren und ihr Verhältnis zueinander (siehe das Zitat bei Wikipedia) optimieren.

By the way: Wer von Euch hat gewußt, dass Pferdemett ne ware Omega-3-Bombe ist? War mir auch nicht bewußt bis heute. Hab ich meinem Blog heut was dazu geschrieben (Link in der Signatur).

LG Robert


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