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Re: Ketose notwendig?

Verfasst: 28. Juli 2013, 16:31
von Toxa
@ pinkpoison
Ich kenne mich zumindest gut genug in der Geologie und der Paläontologie aus um zu wissen, dass sämtliche Hypothesen und Datierungen mit, sagen wir mal, Vorsicht zu genießen sind.

Die angelegten Maßstäbe sind IMHO etwas wie ein Übereinkommen, wie sie es zu Hauf in der Mathematik gibt, aber sie sind nicht unumstößliche Größen im Sinne von unveränderbaren, absoluten Wahrheiten.

Und ansonsten warte ich immer noch auf die offizielle Präsentation gewisser fehlender Missing Links. :D
Eine Mutation, die es uns ermöglichen würde tagtäglich faul vor der Glotze zu lümmeln, auf einem Stuhl sitzend unseren PC zu traktieren, Chips und Schokolade fressend und Pizza per Boten bestellend - und dabei schlank, fit und gesund sehr alt zu werden, mag möglicherweise sogar bei einem oder sogar mehreren Individuen stattgefunden haben
Davon war meinerseits überhaupt nicht die Rede. Bitte nicht einen Sinnzusammenhang konstruieren, der nicht existent ist.

Was die Hinterfragung der Ketose allgemein angeht, bin ich übrigens erstmal bei Dir: Ich hinterfrage.
Ich habe bislang noch keinerlei LCHF-spezifische Literatur gelesen - aus allem anderen, was ich bislang über Low-Carb gelesen habe, hatte ich "mitgenommen", dass die Ketose ein vorübergehender Zustand ist, den man in der Regel für einen allgemeinen Zeitraum zwischen 6 Monaten und einem Jahr aufrecht erhalten kann, so lange keine Vorerkrankungen vorliegen.

Dass die vorherigen Generationen sich wesentlich mehr und anders bewegt haben als wir, ist abolut unbestritten.

Was die Ausdauerjagd angeht, ist aber gerade dieses Argument m.E. neutral in Bezug auf die Ketose, weil in der Gruppe gejagt wurde und somit erschöpfte Jäger von solchen, die sich zwischenzeitlich etwas regenerieren konnten vermutlich abgelöst wurden.
Entspringt die Ausdauer also zwingend einem unmittelbaren KH-Konsum vor oder während der Jagd? Dann hätte man nicht jagen können, wenn jahreszeitlich oder witterungsbedingt keine KH-Quellen zur Verfügung gestanden hätten und man wäre verhungert.
Befindet man sich in Ketose, kann man länger mithalten (mal ungeachtet des Leistungs-Niveaus).

Und was ist der Selektionsvorteil einer im Vergleich zum afrikanischen Menschen stark abweichenden Schädelstruktur?
Die Hautpigmentierung mag argumentativ nicht "tiefgreifend" genug sein, aber Veränderungen am Knochenbau im Verhältnis zu quasi keiner Veränderung am Stoffwechsel - das stelle ich infrage.

Zumal die Eskimos und sonstige Extreme doch gerade dann kränklich sein müssten?

Soviel für den Moment. Mein Anliegen ist übrigens ehrliche Neugier, Interesse, Lernen wollen - es geht mir nicht darum, Recht zu bekommen oder mich zu zanken oder sonstige Zeitverschwendung zu betrieben.

Danke für den Link zum Säure-Basen-Rechner. Bei Gelegenheit werde ich da mal etwas mit rumspielen, auch mal Tagesportionen gemäß offizieller DGE-Empfehlungen eingeben u.ä.

@ Spiegel
Ist auch wieder wahr... :))

Re: Ketose notwendig?

Verfasst: 29. Juli 2013, 09:07
von sola
Einmal grundsätzlich zur basischen Ernährung: ich habe das eigentlich bisher für Humbug gehalten, gepusht von Firmen, die unnötige Basenpülverchen verkaufen wollen. ....und wundere mich ein bisschen, dass hier so getan wird, als wäre irgendwie inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen, dass eine solche Ernährung Vorteile bringt.
Kann mich da mal jemand erhellen?

@Robert: die Ausscheidungskonkurrenz Ketone/Harnsäure sollte doch eigentlich bei guter Ketoadaption auch eher nicht problematisch sein, denn die Ketone sollen ja eigentlich verbraucht und nicht im Übermaß ausgeschieden werden. Wenn ich mal mit den Ketostix teste, sind sie immer gerade mal zartlila.

LG
Sola

Re: Ketose notwendig?

Verfasst: 30. Juli 2013, 11:10
von Katz5588
Sodele,

also da es hier viel für und wieder gib habe ich beschlossen auf mein Wohlbefinden zu hören...super Erkenntnis oder ;) :D
Trotzdem habe ich letzte Woche ein Blutbild machen lassen und dieses mit letztes Jahr verglichen. Ich weis natürlich nicht ob überhaupt was zu erkennen ist nach ca. 7 Monaten LCHF aber mein Blutbild ist nach wie vor sehr gut. Laut meinem Arzt hat sich nichts verschlechtert. Meine Harnsäuewerte sind auch im Rahmen. Er hat mir auch nochmal angeraten auf mich und mein Wohlbefinden zu hören und das ich so lange ich mich gut fühle so weiter essen kann.
Aber ich mache auch kein Extremsport wie villt andere hier. Keine Ahnung obs dann anders wäre.

Daher werde ich auch weiterhin so viel Gemüse essen wie ich möchte und nicht darauf achten das ich unbedingt in Ketose bin. Übrigens habe ich mal kontrolliert auf was für Werte ich komme und bin meistens sogar unter oder um die 20g KH pro Tag.

Von daher lasse ich mich nicht mehr beirren und freue mich endlich nach 5 Tagen Italien auf mein heutiges leckeres Abendessen :D

Re: Ketose notwendig?

Verfasst: 12. August 2013, 22:25
von Doris
Ist eigentlich eine gleichförmige und über Stunden anhaltende Dauerbelastung, sicherlich auch mit weiten Strecken über Asphalt, paleo?


Ach Doris... beschäftige Du Dich erstmal auch nur halb so intensiv mit dem Lebenstil von Jägern und Sammlern in unseren afrikanischen Stammlanden wie mit unkritischer LCHF-Literatur, dann wird dir einiges klarer, was die Bedeutung des Ausdauersportes für unsere Gesundheit angeht.

Die gängige Form der Jagd bei Naturvölkern wie den Kung San ist die Ausdauerjagd im Rahmen derer Großwild über mehrere Stunden bis Tage hinweg buchstäblich zu Tode gehetzt wird.

LG Robert
Ach PP, dann lies doch mal worauf ich hinaus wollte.

Meine Frage betraf nicht die Sinnhaftigkeit von Ausdauersport, die wurde von mir nicht in Frage gestellt. Außerdem gehört das Wissen, dass es zum Tagesablauf von Jäger-und Sammlern gehört, viele und lange Strecken zu Fuß zurück zu legen, auch weit über 50 km und mehr, zum Allgemeinwissen. Dies hat mir mein bewegungsfreudiger Papa schon vor mehr als 40 Jahren erzählt, als er mich motivieren wolle, mehr als anderthalb Runden um den Sportplatz zu rennen.

Es geht um die Gleichförmigkeit beim Laufen. Oder gibt es die bei Dir nicht? Läufst Du etwa alle Strecken barfuß, läufst Du wie ein Mitglied der Jäger, von Kindesbeinen an, hast Du die Bewegungsmuskulatur der Jäger? Dann wäre eine Gleichförmigkeit beim Laufen nicht gegeben, sondern höchst abwechslungsreich und ein kurzer Hinweis von Dir darauf hätte ausgereicht.

Ach noch was, was ist denn die unkritische LCHF-Literatur, und hast Du sie alle gelesen?

Ich mache nicht ausschließlich LCHF sondern esse wonach mir der Sinn steht. Das kann mal LCHF sein, oder auch Logi oder Paleo, oder auch mal nur Rohkost, aber immer low carb (um die BZ-Schwankungsbreite zu gering wie möglich zu halten, ist angenehmer für den Kopf).

Zum Schluss noch ein Tip von mir bezüglich Triggerpunkte. Fette und Öle können ganz spezifische Symptome verursachen, die man nirgendwo nachlesen kann. Daher lohnt es sich möglicherweise, mal die Auswahl zu überprüfen und ggf. von dem einen oder anderem Öl oder Fett etwas weniger oder nichts mehr zu benutzen (ich würde mit Palmfett anfangen).

Aber Du kennst Dich da ja bestimmt auch da drin bestens aus. Ich habe es nur erwähnt, weil es vielleicht für andere interessant sein könnte.