Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

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Turtle70
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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon Turtle70 » 10. April 2014, 13:10

Bei mir als Kind war es leider auch nicht anders: liebend gerne Nudeln und Reis in allen Variationen.
Einzig Süßigkeiten waren eher Fehlanzeige.
Und heute machen mich gerade Nudeln und Reis, bzw. die ganzen Weißmehlprodukte dick und krank.
Jetzt wo ich sie wieder einschränke, geht das Gewicht nach unten und meine Entzündungssymptome wie Akne oder Achillessehnenentzündung bilden sich langsam zurück.
Ich bin immer noch der Meinung, dass das Übergewicht und seine Begleiterscheinungen ein Notsignal des Körpers ist, dass er eine beginnende Insulinresistenz entwickelt. Meines Wissens nach ist das aber nicht nachweisbar, bzw. wird auf bloße Vermutung beim Arzt auch nicht kontrolliert.

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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon EssIchSoBinIch » 10. April 2014, 13:15

Ich hab mal vor einigen Monaten bei Facebook mit Pollmer geschrieben.
Er meinte, man ist entwedert Fettverwerter oder KH-Verwerter. Beide Typen gibt es.
Als Fettverwerter sollte man wenig KH zufüren und als KH-Verwerter sollte man möglichst wenig Fett zuführen.
Die in den letzten Jahren besonders von der DGE propagierte Mischkost scheint das eigentliche Übel...

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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon Turtle70 » 10. April 2014, 13:21

Wenn man weiß, wo die Ernährungspyramide entwickelt wurde, und in dem Kremium ganz viele Getreide/Maisbauern aus den USA mitgewirkt haben, wird klar, warum die Ernährungspyramide heute so aufgebaut ist. Gott sei dank gibt es inzwischen genügend Menschen, die dsich damit auseinandersetzen und es anders praktizieren. Ich kann mich noch an die Ernährungslehre in der 5.-6.Klasse Gymnasium meiner Zeit erinnern. Da ging die Lehrerin zur damaligen Zeit tatsächlich hin und erklärte, dass von der reinen Zusammensetzung die McDoof-Nahrung gar nicht schlecht sei, wenn man nur ein Stück Obst hinteresse.
Heute kann ich darüber nur noch den Kopf schütteln.
Die Lobbyisten haben in der EU eindeutig zu viel zu sagen und die Tatsache, dass viele dort angesiedelten Politiker in den Aufsichtsräten der entsprechenden Firmen sitzen, macht es nicht besser.
Aktuelltes Beispiel ist die E-Zigarette und die dazugehörigen Liquids, die von Bedenkenträgern kaputtreguliert werden.

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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon EssIchSoBinIch » 10. April 2014, 13:27

Ja, wenn man Mischkost propagiert, hängt man seine Fähnchen in sehr viele Winde gleichzeitig.
Das freut den Fleischerzeuger gleichermaßen wie den Getreidebauern, den Metzger wie den Bäcker....
....und aller freuen sich... ;-)

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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon Turtle70 » 10. April 2014, 13:34

Jetzt gehen wir mal in die Verschwörungstheorien, die ich nicht grundsätzlich begrüße. Aber meist steckt doch ein klein bisschen Wahrheit drin.
Hat die Pharmaindustrie tatsächlich ein Interesse daran, gesundheitliche Aufklärung zu betreiben, und sich seiner eigenen Kunden zu berauben? Welche Logik steckt dahinter, einem Diabetiker 150 g KH jeden Tag zu empfehlen, wenn dieser sie nicht verwerten kann und Insulin entweder in Tabletteform oder Spritzen zuführen zu müssen.
Aber das wird jetzt doch zu offtopic.

Bytheway: Ich persönlich nutze die Brotnachbauten aus Sämereien ebenfalls. Wenn man jahrelang so erzogen wurde, unter die Wurst oder den Käse etwas drunter zu essen, fällt das brechen mit solchen Gewohnheiten schon schwer.
Auch den Brotbelag richtig dick zu machen und noch viel Butter dran, "Himmel, wie ungesund"!
Insofern bildet es für mich eine Brücke, auch und vor allem in der Öffentlichkeit nicht ständig erklären zu müssen, warum und weshalb ich mich so ernähre.Aufgrund des Übergewichtes schrumpft im gleichen Maß auch das Selbstbewusstsein.

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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon EssIchSoBinIch » 10. April 2014, 13:56

Verschwörungtheorien - naja, zumindest versuchen manche Zweige aus der Unwissenheit oder Angst vor Krankheit und Tod Kapital zu schlagen...

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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon Polarlys » 10. April 2014, 15:32

So, noch mal zurück zu gestern:
Ulrike Gonder habe ich angeschrieben, aber noch kein Feedback.

In unserer Keto-Gruppe haben wir als Fachfrau im Hintergrund jedoch eine Oecotrophologin/Diätologin, die sich seit langem mit ketogener Diät beschäftigt. Sie hat mir geschrieben, dass sie grundsätzlich Nussmehlnachbauten nur für den Übergang vom Brotesser zu LCHF empfiehlt, damit Einsteiger es leichter haben. (Das sind bei ihr Patienten, die müssen nicht immer leichter, aber gesund werden). Grundsätzlich empfiehlt sie aus den von Robert genannten Gründen den Verzicht auf Nachbauten aus Nussmehlen. Wenn´s denn sein muss, als "Leckerchen", keinesfalls als "täglich Brot".

Zur Kokosnuss sagt sie, dass die gesundheitlichen Vorteile von VCO ganz eindeutig überwiegen und dass sie davon klar abrät, darauf zu verzichten. MCT-Öle könnten VCO keinesfalls ersetzen.

Ich persönlich bin nun einigermaßen beruhigt, da ich nur ab und an mal irgendwas mit Mandelmehl mache (Die Dosis macht das Gift) und mein geliebtes VCO beruhigt weiter essen darf. :-D

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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon pinkpoison » 10. April 2014, 16:03

Grundsätzlich empfiehlt sie aus den von Robert genannten Gründen den Verzicht auf Nachbauten aus Nussmehlen. Wenn´s denn sein muss, als "Leckerchen", keinesfalls als "täglich Brot".

Zur Kokosnuss sagt sie, dass die gesundheitlichen Vorteile von VCO ganz eindeutig überwiegen und dass sie davon klar abrät, darauf zu verzichten. MCT-Öle könnten VCO keinesfalls ersetzen.

Ich persönlich bin nun einigermaßen beruhigt, da ich nur ab und an mal irgendwas mit Mandelmehl mache (Die Dosis macht das Gift) und mein geliebtes VCO beruhigt weiter essen darf. :-D
Nichts anderes hab ich ja auch geschrieben: Nussmehlnachbauten als Grundnahrungsmittel können sich zum Problem mausern - gegen gelegentlichen Konsum ist nichts einzuwenden.

Ich freue mich, dass die Bekannte im Kern genau das bestätigt, was ich geschrieben habe:
"Nussmehlnachbauten" sind mitnichten unproblematisch! Sie sind, wenn auch im Detail auf andere Weise, aber dennoch ein Gesundheitsrisiko, und haben deswegen in einer richtig verstandenen Paleo-Ernährung als Grundnahrungsmittel nichts verloren! Warum? Ich werde es Euch gerne begründen... (...)

Nichts gegen Kokosnüsse und Kokosöl an sich, Leute, aber auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift (...)

Solltet ihr solches Junk-Food ("Paleo"-Brot, -Kuchen, -Pasta,...) gönnen wollen, dann tut dies mit aller Umsicht und vor allem selten und besser gar nicht. Mach ich auch so: Alle paar Monate backe ich mal einen Kuchen, sollten wir Besuch von jemandem bekommen, von dem wir wissen, dass dieser Mensch für sein Leben gern Kuchen isst - oder in der Vorweihnachtszeit mal ein paar Plätzchen. Die Dosis macht das Gift. Aber ansonsten lassen wir das lieber, weil wir es für vernünftiger halten, auf Nussmehlnachbauten zu verzichten und sie uns auch nicht fehlen.

Ihr tut Euch einen Gefallen, wenn ihr Euch von tradierten Ernährungsritualen, die auf Getreideprodukten basieren, mental und emotional löst und "richtige Nahrung", solche die wirklich natürlich und arm an Aninutrients ist, solche, die auch durch die Art der Zubereitung nicht zum Risiko wird, zu gönnen. Der bedachte Umgang mt Nüssen und Samen will verstanden sein. Reicht ja, wenn sich die Veganer damit schädigen, müssen wir "Paleoten" ja nicht die gleichen dummen Fehler machen, oder?

In so gut wie allen pflanzlichen Nahrungsmitteln sind nolens volens Antinutrients enhalten - ich meine, man sollte die regelmäßige Gesamtdosis niedrig halten und vor allem die Toxin-Schwergewichte (vor allem Getreide und Hülsenfrüchte) meiden oder zumindest limitieren und sie keinesfalls zu Säulen der täglichen Ernährung machen. Nüsse und Samen gehören leider zu den "Sorgenkindern".
http://pinkpoisononpaleo.blogspot.de/20 ... brate.html

Gruß Robert

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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon Charina » 10. April 2014, 17:17

Ich kann jetzt nicht wirklich etwas zum Thema beisteuern, aber ich wollte mal sagen, dass ich diese Art der Dikussionen hier sehr gut und informativ finde und darauf aufmerksam macht, dass man nicht alles einfach hinnehmen sollte, sondern es hinterfragen sollte.
Und mich hat es darauf hingewiesen, dass ich meinen Nusskonsum dringends mal wieder einschränken sollte, denn aus meinen Ausnahmen wurden dann doch leider Regelmäßigkeiten.

Danke euch :ymhug:

Ah eine Frage hätte ich dann vielleicht doch, vielleicht hab ich es auch überlesen oder noch nicht gelesen... (hab noch nicht PPs gesammten Block durch, übrigens sehr interessant :D )
So selbst wenn Nussnachbauten nur ab und an als Leckerchen genießt. Wie sollte man es mit dem backen halten? Bei welchen Temperaturen? Bei Leinsamen war es soweit ich mich richtig erinnere 130°C, gibt es auch bei Nüssen solche Richtwerte?
Mit LCHF/keto von 138 auf 72 runter, in 3 Jahren HomeOffice wieder hoch auf 112 :|
Versuch 137 die HomeOffice-Kilos loszuwerden
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Re: Wie schädlich sind Brotnachbauten aus Nussmehl?

Beitragvon pinkpoison » 10. April 2014, 20:05



Ah eine Frage hätte ich dann vielleicht doch, vielleicht hab ich es auch überlesen oder noch nicht gelesen... (hab noch nicht PPs gesammten Block durch, übrigens sehr interessant :D )
So selbst wenn Nussnachbauten nur ab und an als Leckerchen genießt. Wie sollte man es mit dem backen halten? Bei welchen Temperaturen? Bei Leinsamen war es soweit ich mich richtig erinnere 130°C, gibt es auch bei Nüssen solche Richtwerte?
Die Acrylamidwerte steigen ab 160-170 Grad sprunghaft an. Daher würde ich drunter bleiben. 130 Grad ist sicher kein schlechter Richtwert. Je "verkokelter" der Kuchen/das Brot aussieht, desto kritischer. Am besten ist es, "blond" zu backen, um die Belastung zu reduzieren. Auch das Risiko der Bildung von Transfetten ist bei diesen Temperaturen sehr gering.

LG Robert


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